Der Titelsong bei seiner Comedy Show "Müller...nicht Shakespeare!" im Festzelt von Theinfeld charakterisierte den "Dreggsagg", so wie er ist. "Ich bin nicht Shakespeare, ich bin nicht Goethe, ich bin nicht Schiller, ich bin der Michl Müller", sang er.Beim 50-jährigen Jubiläum der Trachtenkapelle erlebte ihn das Publikum, wie er leibt und lebt.
Scharfsinnig nahm Müller Aktuelles aus Politik oder Gesellschaft aufs Korn. Dabei war der Humor, den der fränkische Kabarettist wie gewohnt und lebensnah an den Tag legte, wieder nach dem Geschmack der Zuhörer. Für Müller gab es keine Tabus, sein Programm war, packend und für das bis auf den letzten Platz besetzte Festzelt mitreißend bei seiner Zeitreise durch den täglichen Wahnsinn.


Fränkische Schnauze

Mit dem Ausspruch "Schön wieder in Theinfeld zu sein", hatte er von Anfang an die Besucher auf seiner Seite. Auf die Frage, was es mit dem Titel des aktuellen Programms "Müller nicht Shakespeare" auf sich hat, antwortet der Kabarettist: "Ich rede wie mir der Schnabel gewachsen ist. Da ist nichts gestelltes, nichts gekünsteltes, sondern alles fränkisch frei von der Leber weg".
Wenn der Franke Michl Müller auf der Bühne loslegt, darf herzhaft gelacht werden. Nicht anders war es in Theinfeld. Im großen Festzelt der Trachtenkapelle fesselte der "Dreggsagg" die Besucher über drei Stunden. Für den gelernten Werkzeugmacher aus Garitz ist es das tägliche Handwerk.
Das durchtrainierte Energiebündel lief pausenlos die Bühne auf und ab - von rechts nach links und umgekehrt und lieferte dabei sein ganzes Repertoire gewissermaßen am laufenden Band. Seine vielen und treuen Fans sangen seine Lieder, die er geschickt ins Programm eingebaut hatte, kräftig mit.


Alle bekamen ihr Fett weg

An Themen mangelte es dem Kabarettisten nicht. Da war die Fußballnationalelf und Jogi Löw, die CSU/CDU mit ihren Streithähnen, Angela Merkel als Marionettenfigur aus der Augsburgr Puppenkiste oder Markus Söder, den Müller als den Matthäus der bayrischen Politik bezeichnete. Mit dem St. Martin (Schulz) von Würselen und Andrea Nahles hätten die Roten weniger Prozente als der Eierlikör und Ursula von der Leyen habe mehr Kinder als die Bundeswehr funktionsfähige Euro-Fighter, stellte Michl Müller fest.
Michl Müller, auch bekannt aus "Fastnacht in Franken", glänzte in seinem aktuellen Programm gut gelaunt. Wie gewohnt tat er sich als hervorragender Kabarettist und Comedian hervor und präsentierte am Jubiläumsfest der Trachtenkapelle einen furiosen Marathon durch die Absurditäten des realen Lebens. Nach Ende seines gefeierten Abends sang er noch ein Medley mit allen seinen Liedern, angefangen von "Wenn es Nacht wird am Kilimandscharo", "Fleischereifachverkäuferin", "Vollwärmeschutz der Liebe" und "Weiß Du warum ich bei dir bleibe". Dass Michl Müller im kleinen, unter 200 Einwohner zählenden Dörfchen Theinfeld auftritt, ist vor allem der Freundschaft zwischen dem Künstler und Thomas Schmitt (Vorsitzender der Trachtenkapelle) zu verdanken.