Moderatorin Maybrit Illner: Privatleben, Karriere und Erfolge im Fernsehen
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Maybrit Illner: Karriere, Privatleben und Erfolge im Fernsehen

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Moderatiorin Maybrit Illner trägt in dem Screenshot aus einem TV-Duell ein weißes Oberteil
Maybrit Illner: Preisgekrönte Moderatorin mit gleichnamiger Talkshow © dpa

Maybrit Illner ist nicht mehr aus der deutschen Fernsehlandschaft wegzudenken. Wie die Talkshow-Moderatorin zu dem geworden ist, was sie heute ist.

  • Maybrit Illner ist eine deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin.
  • Sie wurde am 12. Januar 1965 in der DDR geboren und stand erstmals 1991 als Moderatorin vor der Kamera.
  • Maybrit Illner moderiert seit 1999 die nach ihr benannte politische Talkshow im ZDF.

Maybrit Illner: So ist die Moderatorin aufgewachsen

Berlin - Die heutige Fernsehmoderatorin Maybrit Illner wurde am 12. Januar 1965 als Maybrit Klose in Ost-Berlin in der ehemaligen DDR geboren und besuchte die Friedrich-Engels-Oberschule in Berlin Friedrichshain. Im Anschluss absolvierte sie ein Volontariat in der Sportredaktion des Deutschen Fernsehfunks und studierte dann an der Karl-Marx-Universität in Leipzig Journalistik. In den folgenden Jahren arbeitete Maybrit Illner zunächst als Moderatorin im Bereich Sport für den Deutschen Fernsehfunk der DDR. Kurz vor der Wende wechselte sie in die Sparte der Auslandsredaktion, wo sie sowohl als Redakteurin als auch als Moderatorin tätig war. Bis zum Ende des Deutschen Fernsehfunks moderierte Maybrit Illner das Reisejournal „azur“ und später auch das „Abendjournal“ im DFF. Sie war einige Jahre Mitglied in der SED, verließ die Partei aber bereits vor der Wiedervereinigung wieder.

Maybrit Illner: Karriere im deutschen Fernsehen

Im Jahr 1992 ging Maybrit Illner nach Mainz und wechselte zum ZDF. Sie übernahm die Moderation des ZDF-Morgenmagazins und später auch die Leitung dieser Sendung. Sie blieb dem ZDF-Morgenmagazin bis zum Jahr 1999 treu und moderierte in dieser Zeit unter anderem an der Seite von Peter Frey, Cherno Jobatey und Steffen Seibert. Außerdem vertrat sie gelegentlich den Moderator Ulrich Kienzle (84, † 2020) in der Nachrichtensendung „Frontal“ (ZDF). Im Jahr 1999 übernahm Maybrit Illner die Leitung und Moderation der Politik-Talkshow Berlin Mitte, welche am 14. Oktober 1999 im ZDF startete und mittlerweile ihren Namen trägt.

“Berlin Mitte“ wird zu „Maybrit Illner“

Bei der Fernsehsendung „Berlin Mitte“ handelt es sich um ein Talkshow-Format, das immer donnerstags im ZDF ausgestrahlt wird. 2007 wurde „Berlin Mitte“ in „Maybrit Illner“ umbenannt und die Sendedauer von 45 Minuten auf 60 Minuten verlängert. Jede Sendung der Talkshow beschäftigt sich mit einem zentralen und aktuellen politischen Thema, das in einer Runde von Gästen und mithilfe der Moderation von Maybrit Illner umfangreich diskutiert wird. Zu den Gästen zählen hauptsächlich Politiker, aber auch Journalisten, Wissenschaftler und andere Experten. Produziert wird die Talkshow von der Gruppe 5 Filmproduktion im Berliner Hauptstadtstudio „Unter den Linden“.

Die Sendung wird stets unter dem Beisein von Publikum aufgezeichnet. Zusätzlich zu dem wöchentlichen Format kommen je nach aktuellen Anlässen Spezialsendungen hinzu, die ebenfalls von Maybrit Illner moderiert werden. So beispielsweise bei anstehenden Wahlen oder einer akuten gesellschaftlichen oder politischen Krisensituation. In den Jahren 2005 und 2009 wurde anlässlich der Bundestagswahl der „TV-Dreikampf“ zwischen den Spitzenkandidaten im Rahmen der Sendung ausgestrahlt und von Maybrit Illner moderiert. Seit der Bundestagswahl 2013 übernimmt die ARD die Produktion und Ausstrahlung des „TV-Dreikampfes“.

Maybrit Illner: Weitere Tätigkeiten als Moderatorin und Journalistin

Maybrit Illner moderiert zwar seit 1999 ihre eigene wöchentliche Polit-Talkshow, war in diesem Zeitraum jedoch auch noch in anderen Projekten involviert. So hat sie in den Jahren 2002, 2005, 2009 und 2013 gemeinsam mit anderen Moderatoren und Journalisten die Duelle der Kanzlerkandidaten im deutschen Bundestagswahlkampf moderiert. Außerdem übernahm sie zusammen mit Claus Kleber und Marietta Slomka von 2010 bis 2012 die Moderation des „heute-journals“ (ZDF), welches sich ebenfalls mit aktuellen politischen Themen und Nachrichten auseinandersetzt. Sie wurde im Jahr 2013 in dieser Aufgabe von Christian Sievers abgelöst. 2013 moderierte sie die Gala zum 50-jährigen Jubiläum des ZDF, die im März des Jahres im Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Maybrit Illner: Wirken als Autorin und Herausgeberin

Darüber hinaus bewies Maybrit Illner auch ihre Fähigkeit als Publizistin und Autorin. So veröffentlichte sie 2003 zusammen mit der deutschen Historikerin Ingke Brodersen das Sachbuch „Ente auf Sendung: Von Medien und ihren Machern“, das sich mit der Arbeit eines Journalisten beschäftigt. 2005 erschien das Buch „Frauen an der Macht: 21 einflussreiche Frauen berichten aus der Wirklichkeit“, in dem Maybrit Illner als Herausgeberin Beiträge von insgesamt 21 erfolgreichen Frauen sammelte, die darin von ihrem Leben und Lebensweg berichteten. 2007 veröffentlichte sie das Wörterbuch „Politiker - Deutsch. Deutsch – Politiker“, in dem sie sich ironisch mit dem Sprachgebrauch von Politikern auseinandersetzte.

2010 erschien eine Kurzbiografie zu Maybrit Illner im Rahmen des biografischen Nachschlagewerkes „Wer war wer in der DDR?“, das erstmals 1992 herausgegeben wurde.

Maybrit Illner: Engagement in ehrenamtlichen Vereinen

Maybrit Illner ist auch in mehreren sozialen Projekten aktiv und engagiert sich öffentlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt. Weiterhin ist sie seit dem Jahr 2003 Botschafterin des „Deutschen Roten Kreuzes“. In dieser Funktion reiste sie in den Jahren 2003 und 2004 in den Irak und nach Pakistan. Ebenfalls zeigt sie großes Engagement in der Hilfe für Aids-Waisen in Afrika. Maybrit Illner unterstützt weiterhin den Verein „Gesicht Zeigen!“, der sich gegen Rechtsextremismus, rechtsextreme Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus bundesweit einsetzt.

Maybrit Illner: Alle Preise und Auszeichnungen

Im Laufe ihrer Karriere hat Maybrit Illner einige renommierte Preise für ihre Tätigkeit als Journalistin und Moderatorin gewonnen. Sie gewann beispielsweise zweimal den Bambi und den Deutschen Fernsehpreis. Hier ist eine Auflistung aller ihrer bisher gewonnenen Preise:

  • 2000: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis (gemeinsam mit Sandra Maischberger, 54, und Gabi Bauer, 58) für ihre Arbeit der kritischen und unabhängigen Fernsehberichterstattung
  • 2001: Hans-Klein-Medienpreis für die Moderation der Talkshow „Berlin Mitte“ (ZDF)
  • 2002: Bambi für ihre Moderation des Fernsehduells zwischen Kanzler Gerhard Schröder (76) und Bayrischen Ministerpräsident Edmund Stoiber (78)
  • 2002: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Informationssendung“ für das TV-Duell Schröder-Stoiber (gemeinsam mit Sabine Christiansen, 62)
  • 2002: Goldener Gong (gemeinsam mit Volker Wilms, 64) für die Moderation in ihrer Talkshow „Berlin Mitte“ (ZDF)
  • 2003: Bayrischer Fernsehpreis für die Moderation in ihrer Talkshow „Berlin Mitte“ (ZDF)
  • 2004: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Informationssendung“ für die Talkshow „Berlin Mitte“ (ZDF)
  • 2005: „Goldener Prometheus“ als „TV-Journalistin des Jahres“ (von der Zeitschrift V.I.S.D.P)
  • 2006: Hildegard-von Bingen-Preis für Publizistik
  • 2007: Bambi in der Kategorie „Information“
  • 2009: Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Information“

Maybrit Illner hat auch Privatleben ihr Glück gefunden

Maybrit Illner heiratete 1988 den deutschen Drehbuchautor Michael Illner, dessen Nachname sie annahm. Das Ehepaar trennte sich jedoch 2007. Seit 2010 ist sie mit dem deutschen Manager und ehemaligen Konzernchef der Deutschen Telekom René Obermann verheiratet. Die beiden lernten sich in einer ihrer Sendungen kennen. Seit April 2020 ist René Obermann der Chef des Verwaltungsrats der Airbus SE. Maybrit Illner hat keine eigenen Kinder und lebt in Bonn und Berlin.

von Josephine Lisiecki

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