Martin Niemöller: Steckbrief + Lebenslauf (Referat)

Martin Niemöller: Steckbrief + Lebenslauf (Referat)

Allgemeines über Martin Niemöller

  • erfuhr erst nach seinem Tod am 6.3.1984 in Wiesbaden Zustimmung und Lob in Ost und West
  • Leben war vielfältigen Veränderungen und Umbrüchen ausgesetzt
  • Menschen mussten sich damit auseinandersetzen, was für sie wichtig und wesentlich ist
  • Nachrufe sagen mehr über sie selbst, als über den Menschen und Christen Niemöller aus

Steckbrief & Lebenslauf von Martin Niemöller

  • wird am 14.Januar 1892 in Lippstadt geboren
  • ist das zweite Kind und hat fünf Geschwister
  • sein Vater stammt aus einer westfälischen Müller und Bauernfamilie aus Tecklenburg und war angesehener Prediger und Seelsorger
  • wächst im evangelischen Pfarrhaus auf
  • sein Vater war und blieb sein großes Vorbild: Er war erfüllt von Kaisertreue, Nationalgefühl und konservativen Frömmigkeit
  • Martin Niemöller war schon seit frühester Kindheit von einer Jesusfrömmigkeit geprägt
  • übernimmt früh die Rolle des Kommandierenden sowohl unter Geschwistern als auch Schulkameraden
  • besteht 1910 als Klassenbester sein Abitur
  • meistert das Fähnrichexamen als bester seiner „Crew“
  • sein Traumberuf: Seeoffizier der kaiserlichen Marine
  • ist der Überzeugung, dass ein guter Christ zugleich ein guter deutscher Bürger sei und darum auch ein guter Soldat
  • Ausbruch des 1. Weltkriegs: Er stimmt begeistert in die allgemeine Nationalbegeisterung mit ein, ist aber enttäuscht, dass er nicht zum Einsatz kommt -> meldet sich freiwillig zu den U-Booten
  • fährt dann ab 1916 als Marineoffizier im U-Boot
  • ab Mai 1918 wird er als Oberleutnant und Kommandant im Handelskrieg eingesetzt
  • verlobt sich in einem Heimurlaub mit der Studentin Else Bremer
  • ihre Ehe mit den sieben Kindern verläuft außergewöhnlich glücklich
  • Ausbruch der Revolution 1918 trifft Niemöller hart
  • weigert sich, neuem Staat, dem „System“, zu dienen
  • nimmt Abschied von der Marine, will Bauer werden, beginnt deshalb eine wirtschaftliche Lehre
  • realisiert, dass er sich aus finanziellen Gründen als Bauer nie selbstständig machen kann
  • entschließt sich deshalb 1919, Pfarrer zu werden
  • will dadurch frei gegenüber dem neuen Staat sein, kann aber trotzdem seinem Volk dienen
  • studiert fleißig, nimmt als Bataillonskommandeur in einer Studentenwehr 1920 an der Niederwerfung des Spartakusaufstands im Ruhrgebiet teil
  • besteht mit guten Noten seine Examina und beginnt 1924 seine pfarramtliche Tätigkeit als Geschäftsführer der inneren Mission Münster
  • übernimmt 1931 die 3. Pfarrstelle in Berlin-Dahlem
  • ist deutsch-national bis auf die Knochen
  • die politische Wende im Januar 1933 begrüßt er nachdrücklich
  • verwundert ist er nur, weil der Staat auch nach der evangelischen Kirche greift
  • engagiert sich zunächst dennoch in der Jungreformatorischen Bewegung ab Mai ´33
  • als die „Deutschen Christen“ die Kirchenwahlen im Juli gewinnen, zieht sich die Organisation aus Kirchenpolitik zurück
  • Im Herbst schließt sich Niemöller schließlich mit 70 Pfarrern zum Pfarrernotbund zusammen, in dem gegen die Ausgrenzung von Christen jüdischer Herkunft aus dem kirchlichen Leben und gegen die Verfälschung biblischer Lehre durch die nationalsozialistischen deutschen Christen gekämpft werden soll. Aus dem Pfarrernotbund geht später die „Bekennende Kirche“ hervor.
  • War für die Mobilisierung der Kirche „von unten“, von den Gemeinden her
  • Er nimmt an einem Treffen der deutschen Kirchenführer mit Adolf Hitler teil
  • Da er den Arierparagraphen aus religiösen Gründen ablehnt, wird Niemöller kurz darauf von seinen Ämtern enthoben und erhält Redeverbot. Er leistet dem aber nicht Folge, sondern hält weiter Predigten.
  • wirkte entscheidend mit bei der ersten Bekenntnissynode der DEK in Barmen (29.- 31.05.1934) : Barmer Theologische Erklärung als Grundlage des gesamten christlichen und kirchlichen Wirkens
  • 1935 wird Niemöller zusammen mit mehreren hundert Pfarrern, die sich gegen Angriffe des NS-Ideologen Alfred Rosenberg (Reichsminister für besetzte Ostgebiete) gewandt hatten, verhaftet und kurzzeitig festgehalten
  • trotzdem verfasste er weiterhin Aufsätze und Rundbriefe, hielt Predigten und Vorträge, um den Gemeinden den Rücken zu stärken und ihnen Mut zu machen
  • 1. Juli 1937 erneute Verhaftung Martin Niemöllers: nach 8 Monaten Untersuchungshaft erhält er einen fairen Prozess, wird zu einer Geldstrafe von 2000 Mark und 7 Monaten Festungshaft verurteilt, die er bereits durch die Untersuchungshaft abgesessen hat
  • statt in die Freiheit wird er von der Gestapo jedoch direkt in das KZ Sachsenhausen gebracht
  • als persönlicher Gefangener Hitlers drei Jahre Einzelhaft
  • durch diese ausweglose Situation kommt er zur Überzeugung, dass Katholizismus die eigentliche Gestalt des Christentums sei
  • Verlegung in das KZ Dachau im Frühjahr 1941: teilt sich mit drei katholischen Geistlichen eine Zelle und stellt schnell fest, dass er doch urprotestantisch ist
  • SS verschleppt Dachauer Sonderhäftlinge im April 45 nach Südtirol, um den Amerikanern zu entkommen
  • Amerikaner schicken Martin Niemöller nach Kriegsende zur Erholung und Verhören nach Neapel
  • als er danach immer noch nicht entlassen wird, sondern zur Internierung nach Frankfurt kommt, tritt er – mit Erfolg – in den Hungerstreik
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