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Ex-Spionagechef Wolf: 1500 Trauernde bei Beisetzung
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rtr Linkspartei-Chef Bisky (r) spricht an Wolfs Grab

Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist der frühere DDR-Spionagechef Markus Wolf am Samstag in Berlin beigesetzt worden.

Etwa 1500 Menschen folgten nach Angaben der Friedhofsverwaltung dem Trauerzug der Familie. Gekommen waren auch der Linkspartei- Bundesvorsitzende Lothar Bisky, der Partei-Ehrenvorsitzende Hans Modrow sowie der russische Botschafter Wladimir Kotenev.

Bisky verneigt sich am Grab

Wolf sei seinen Idealen treu geblieben und habe gleichzeitig zu seinen Fehlern gestanden, sagte Bisky sichtlich bewegt am Urnengrab des Verstorbenen und verneigte sich.

Der russische Botschafter erinnerte daran, dass „Mischa“ Wolf in seinem Land noch immer vielen Menschen bekannt ist. Die Familie Wolf war aus Furcht vor den Nazionalsozialisten in die damalige Sowjetunion emigriert. In der russischen Botschaft in Berlin hatte Wolf seinen letzten öffentlichen Auftritt. Zwei Tage vor seinem Tod nahm er an einer Veranstaltung teil.



Schlüsselfigur des Kalten Krieges

Der Geheimdienstler war am 9. November im Alter von 83 Jahren gestorben – am 17. Jahrestag des Mauerfalls. Er galt als Schlüsselfigur im Kalten Krieg: Als Leiter der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung führte er fast 30 Jahre etwa 4000 DDR-Auslandsagenten.

Seine spektakulärste Tat war die Rekrutierung des Bonner Kanzlerspions Günter Guillaume. Dessen Enttarnung führte 1974 zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD). Lange war Wolf der „Mann ohne Gesicht“ – erst Ende der 70er Jahre wurde er in Stockholm erstmals fotografiert. 1986 schied Wolf aus dem Stasi-Dienst aus.

Wolfs Ruhestätte liegt nahe dem Grab seines Bruders, des DDR-Regisseurs Konrad Wolf. Auch Wolfs Vater, der Schriftsteller Friedrich Wolf, war in der Nachbarschaft bestattet worden.
beu/dpa
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