Was bedeutet "made in PRC"? Das sollte man wissen
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Was bedeutet „made in PRC“? Das sollte man wissen

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Vielleicht ist dir beim Betrachten deiner Habseligkeiten auch schonmal der ominöse Aufdruck „Made in PRC“ aufgefallen. Dabei ist nicht sofort ersichtlich, um welches Land es sich handelt. Wir lüften für dich das Rätsel und zeigen dir, was sich hinter „Made in PRC“ verbirgt.

Das verbirgt sich hinter „Made in PRC“

Um der Sache genau auf den Grund zu gehen, teilen wir den Schriftzug vorerst in zwei Teile. Das „Made in..“ ist schnell erklärt. Es dient einfach nur der Identifikation der Ware und zeigt an, in welchem Land das jeweilige Produkt hergestellt wurde. Das „PRC“ ist dagegen schon schwieriger. Schließlich gibt es kein Land, das PRC heißt. Zumindest nicht in der Form. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um eine Abkürzung. Hinter der Abkürzung „PRC“ steht die „Peoples Republic of China“, zu Deutsch „Volksrepublik China“.

Warum wird der Aufdruck „Made in PRC“ verwendet?

Früher wurde „Made in China“ oft als Synonym für billige, minderwertige Waren gebraucht. Um dieses Image zu umgehen, soll angeblich der Schriftzug „Made in PRC“ eingeführt worden sein. Bis heute wurde das aber von der chinesischen Regierung weder bestätigt noch verneint. Mittlerweile existieren auch beide Bezeichnungen parallel nebeneinander. Gerade im Bereich der Elektrogeräte ist es heute auch durchaus wieder üblich, den Schriftzug „Made in China“ zu verwenden.

Schließlich sind die Zeiten, in denen China „nur“ minderwertige Waren produziert hat, vorbei. Das Land gilt mittlerweile als Marktführer in bestimmten Bereichen der Unterhaltungselektronik. Gerade im Sektor der künstlichen Intelligenz ist China eines der fortschrittlichsten Länder weltweit.

„Made in..“ : Vom Warnzeichen zum Qualitätssiegel

Neben dem Schriftzug „Made in China“ gilt der Schriftzug „Made in Germany“ als berühmtester. Mittlerweile steht er für eine gehobene Qualität und stellt für viele Verbraucher ein Gütesiegel dar. Das war nicht immer so. Eigentlich führten die Briten durch den „Merchandise Marks Act“ 1887 den Schriftzug als Warnzeichen ein.

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„Made in Germany“ als Warnung

Das Gesetz wurde auf den Weg gebracht, um die Konkurrenzsorgen der Messerhersteller in Sheffield zu besänftigen. Denn zur damaligen Zeit tauchten immer wieder in ganz Großbritannien und seinen Kolonien Messer auf, die aus Deutschland kamen, dem englischen Original aber verblüffend ähnlich sahen. Während die englischen Messer jedoch mit einer hohen Qualität, Gussstahl und liebevoller Handarbeit glänzten, handelte es sich bei den nachgemachten Eisenprodukten um Massenware. Diese wurde in Deutschland meist aus ungehärtetem Gusseisen hergestellt und zeigt erst auf den zweiten Blick ihre mangelhafte Qualität.

Dadurch geriet die britische Regierung in den Zugzwang. Manche schlugen daher vor, auf die deutschen Waren Schutzzölle zu erheben. Das wurde aber von der breiten Masse der britischen Regierung abgelehnt. Immerhin profitierte Großbritannien stark davon, dass es damals nur wenige Zollschranken auf der Welt gab. So entschied man sich dafür, keine Zölle zu erheben, sondern die deutschen Produkte zu „brandmarken“. Der Schriftzug „Made in Germany“ sollte jeden Verbraucher davon abhalten, die Produkte zu kaufen. Die Deutschen wurden verpflichtet, alle Waren mit diesem Schriftzug zu versehen, sofern sie diese nach Großbritannien verkaufen wollten.

Wer zuletzt lacht..

Der Plan, mit dem Schriftzug deutsche Produkte vom Markt zu verdrängen, scheiterte jedoch kläglich. Denn im Ende des 19. Jahrhunderts stellten viele große Betriebe in Deutschland ihre Richtlinien um. Es sollte künftig nicht mehr billig fürs Ausland produziert werden, sondern einem hohen Qualitätsstandard genügen, der dem Verbraucher Zuverlässigkeit garantiert. Der Plan ging auf. Viele Käufer in Europa achteten nun bewusst auf den Schriftzug „Made in Germany“ und sahen in ihm eine Art Qualitätssiegel.

Gerade bei Messer, Scheren, Bleistiften, Spielzeugen und Möbeln galt der Schriftzug „Made in Germany“ als eine Art Auszeichnung. Das führte dazu, dass immer mehr Verbraucher im In- und Ausland zu den (mittlerweile) begehrten Produkten aus Deutschland griffen. Ein Grund, warum die deutsche Wirtschaft in diesem Zeitraum explosionsartig anwuchs.

Schriftzug mit Bedeutung, aber kein Qualitätssiegel

Auch heute legen viele Unternehmen auf der ganzen Welt Wert darauf, dass der Schriftzug „Made in..“ auf den Produkten prangt. Pflicht ist das allerdings nicht. Im Grunde kann jeder Hersteller selbst entscheiden, ob er eine Herkunftsbezeichnung verwenden möchte oder nicht. Der Schriftzug „Made in Germany“ wird immer noch gerne verwendet und lässt sich so leicht auch nicht verdrängen. 2004 wollte man als Ersatz den Schriftzug „Made in the EU“ einführen, dies wurde aber abgelehnt. Wer aber den Schriftzug verwenden möchte, der muss bestimmte Vorgaben erfüllen. Dabei ist es allerdings mitunter unerheblich, aus welchen Ländern die Teile stammen, je nach Produkt reicht es auch schon, dass es in Deutschland das fertige Produkt montiert wurde.

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