Ukraine-Ticker: China erteilt Bürgenstock-Konferenz eine Absage
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Ukraine-Ticker: China erteilt Bürgenstock-Konferenz eine Absage

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.Bild: keystone
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China erteilt Ukraine-Konferenz Absage +++ Stoltenberg will Milliardenversprechen

Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
01.06.2024, 06:53
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  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten.
  • Die ukrainische Gegenoffensive, um besetztes Gebiet zu befreien, blieb stecken. Die russische Armee greift weiter an. Besonders unter Druck steht die ukrainische Armee im östlichen Donezker Gebiet bei der Stadt Awdijiwka, die sie aufgeben musste.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nun öffentlich vor einer bevorstehenden Ausweitung der russischen Angriffe gewarnt.
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01:30
Habeck: Ukraine muss Angriffe aus Russland verhindern können
«Die Ukraine hat nicht genug Defensiv-Waffen, um das Leben ihrer Menschen zu schützen», sagte Vize-Kanzler Robert Habeck der Deutschen Presse-Agentur. Das sei auch deshalb so, weil die Unterstützer der Ukraine nicht genug geliefert hätten beziehungsweise lieferten
epa11377054 German Minister for Economy and Climate Robert Habeck delivers a press statement following a meeting of the German government's cabinet in Berlin, Germany, 29 May 2024. German Ministe ...
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Der Beschuss von Charkiw erfolge von russischem Gebiet. «Es ist nur folgerichtig, dass sich die Ukraine verteidigt, indem sie die Angriffe aus Russland verhindern kann. Ihr das zu untersagen, würde den Tod weiterer Menschen bedeuten», sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister mit Blick auf die Entscheidung der Bundesregierung, der Ukraine den Einsatz von aus Deutschland gelieferten Waffen gegen militärische Ziele in Russland zu erlauben.

Kurz zuvor hatten auch die USA der Ukraine die Erlaubnis erteilt, bei der Verteidigung der ostukrainischen Grossstadt Charkiw US-Waffen gegen nahe gelegenes russisches Gebiet einzusetzen. Eine Ausweitung dieser Waffeneinsatzerlaubnis schloss US-Aussenminister Antony Blinken nicht aus. Belgiens Premierminister Alexander De Croo hingegen erklärte während eines Besuchs in Washington, sein Land stimme dem Einsatz belgischer Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium nicht zu. Die Frage wird unter Nato-Staaten kontrovers diskutiert. (sda/dpa)
00:50
Stoltenberg fordert Milliardenversprechen für Ukraine – und kritisiert China
NATO Secretary General Jens Stoltenberg speaks after a meeting of NATO foreign ministers at the Czernin Palace, in Prague, Friday, May 31, 2024. (AP Photo/Petr David Josek, Pool)
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Nato-Generalsekretär Stoltenberg forderte die Alliierten dazu auf, der Ukraine Militärhilfen im Wert von jährlich mindestens 40 Milliarden Euro zu garantieren. Es gehe dabei auch darum, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu zeigen, dass er seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen werde, erklärte Stoltenberg nach einem Treffen mit den Aussenministern der 32 Nato-Staaten in Prag. Der Betrag von 40 Milliarden Euro würde in etwa der bisherigen jährlichen Unterstützung der Alliierten seit dem Beginn der russischen Invasion entsprechen.

Zugleich übte Stoltenberg mit Blick auf Russlands Krieg scharfe Kritik an China.
«Ohne die Unterstützung Chinas wäre Russland nicht in der Lage, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen», sagte er. China liefere Russland grosse Mengen an Ausrüstung, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden könne. Dazu gehörten etwa High-End-Technologie und Halbleiter. (sda/dpa)
00:30
Wegen russischer Angriffe: Ukraine erhöht Stromtarife deutlich
«Das Ziel ist es, nicht ohne Strom zu bleiben und das System aufrechtzuerhalten», begründete Energieminister Herman Haluschtschenko am Freitag die einschneidende Massnahme. Es seien erhebliche Mittel für die Reparaturarbeiten in beschädigten Kraftwerken, Umspannwerken und an Hochspannungsleitungen nötig. «Leider ist klar, dass der Beschuss von Energieobjekten durch den Feind fortgesetzt werden wird und wir müssen alle möglichen Ressourcen einsetzen», unterstrich der Minister. Es ist bereits die zweite massive Strompreiserhöhung für die Ukrainer seit Kriegsbeginn. Umgerechnet müssen damit ab Samstag knapp zehn Cent für die Kilowattstunde bezahlt werden.
Workers check a transformer which was damaged by a Russian missile attack at DTEK's power plant in Ukraine, on Monday, April 1, 2024. Russia is attacking Ukraine?s energy sector with renewed inte ...
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Im Zuge des Angriffskriegs attackiert Russlands Armee immer wieder gezielt ukrainische Energieanlagen. Die Ukraine hat dadurch eigenen Angaben zufolge seit März Kraftwerkskapazitäten von knapp 8000 Megawatt verloren. Diese Verluste können nur zum Teil durch Stromimporte aus den EU-Staaten ersetzt werden. (sda/dpa)
22:48
Moskau listet Ex-Präsidentschaftsbewerberin als «ausländische Agentin»
Mehr als zwei Monate nach der von Betrugsvorwürfen geprägten Präsidentenwahl ist in Russland die oppositionelle Bewerberin Jekaterina Dunzowa von den Behörden als vermeintliche «ausländische Agentin» gebrandmarkt worden. Am Freitagabend tauchte der Name der 41-Jährigen in einem entsprechenden Register des russischen Justizministeriums auf, in dem mittlerweile viele Kremlgegner stehen. Neben Dunzowa wurden nun auch weitere Personen und Organisationen neu in das Register aufgenommen - darunter die Aktivistin Maria Andrejewa, die sich für die Rückkehr mobilisierter Männer aus dem Kriegsgebiet einsetzt, sowie mehrere kritische Medien.

Die Einstufung als «ausländischer Agent» geht für die Betroffenen oft mit grossen beruflichen Nachteilen bis hin zu Risiken für ihre Sicherheit einher. Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gilt das Verfahren als Mittel politischer Repression, um im eigenen Land Kritiker mundtot zu machen.

Die frühere Journalistin und Kriegsgegnerin Dunzowa hatte bei der Präsidentenwahl am 17. März gegen Langzeitmachthaber Wladimir Putin antreten wollen. Russlands Wahlkommission aber warf sie unter Verweis auf angebliche Formfehler in ihren Unterstützerunterschriften vorzeitig aus dem Rennen. Ein ähnliches Schicksal traf wenig später auch den Oppositionellen Boris Nadeschdin, dem ebenfalls eine offizielle Registrierung als Präsidentschaftskandidat verwehrt wurde. Viele Beobachter zeigten sich überzeugt, dass beide Opfer politischer Repression wurden.

Letztendlich stand Putin, der bereits seit rund einem Vierteljahrhundert in Russland an der Macht ist, bei der Abstimmung kein einziger echter Oppositionskandidat gegenüber. Nach der Wahl, die als eine der unfreisten in der jüngeren russischen Geschichte galt, liess Putin sich mit angeblich mehr als 87 Prozent der Stimmen im Amt bestätigen. (sda/dpa)
epa11038890 Yekaterina Duntsova, who plans to run for Russian president in the March 2024 election, speaks with journalists as she submits documents to the Russian Central Election Commission in Mosco ...
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19:48
China erteilt Ukraine-Konferenz auf Bürgenstock NW vorerst Absage
China hat der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW vorerst eine Absage erteilt. Das Schweizer Aussendepartement teilte mit, es habe zur Kenntnis genommen, dass für China die Voraussetzung für eine Teilnahme zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben seien.

Der Grund für Chinas voraussichtliche Nicht-Teilnahme sei vor allem, dass Russland zur Zeit nicht an der Konferenz auf dem Bürgenstock beteiligt sei, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mao Ning, die Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums, sagte, die Beschaffenheit des Treffens entspreche nicht den chinesischen Anforderungen und den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft. «Das macht die Teilnahme für China schwierig.»

Die Konferenz sollte die «gleichwertige Teilnahme aller Parteien und eine faire Diskussion über alle Friedenspläne beinhalten», fügte sie hinzu. «Ansonsten wird es für die Konferenz schwierig, eine substantielle Rolle bei der Wiederherstellung des Friedens zu spielen.» (sda/dpa/afp)
15:19
Stoltenberg fordert von Nato-Staaten Milliardenversprechen für Ukraine
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Alliierten dazu aufgefordert, der Ukraine Militärhilfen im Wert von jährlich mindestens 40 Milliarden Euro zu garantieren.

Es gehe dabei auch darum, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu zeigen, dass er seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen werde, erklärte Stoltenberg am Freitag nach einem Treffen mit den Aussenministern der 32 Nato-Staaten in Prag. Der Betrag von 40 Milliarden Euro würde in etwa der bisherigen jährlichen Unterstützung der Alliierten seit dem Beginn der russischen Invasion entsprechen.

Zur Frage, wie eine faire Lastenteilung gewährleistet werden könnte, sagte Stoltenberg, eine Option sei es, den Beitrag der einzelnen Mitgliedsstaaten auf Grundlage von deren Bruttoinlandsprodukt zu berechnen. Demnach müssten die USA, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Italien den mit Abstand grössten Teil der jährlich 40 Milliarden Euro zahlen.

Stoltenbergs Wunsch ist es, dass sich die 32 Nato-Staaten bis zum Gipfeltreffen im Juli in Washington auf eine gemeinsame Position einigen. Ob dies gelingen kann, ist allerdings ungewiss. Länder wie Frankreich und Italien geben bislang nur einen vergleichsweise geringen Anteil ihr Bruttoinlandsprodukts für die militärische Unterstützung der Ukraine aus. Zudem gilt es als ungewiss, ob US-Präsident Joe Biden wenige Monate vor der Präsidentenwahl langfristige Finanzierungszusagen machen will. (sda/dpa)
epa11381519 NATO Secretary General Jens Stoltenberg talks to journalist at a press conference following the informal NATO Foreign Ministers Meeting at Czernin Palace, in Prague, Czech Republic, 31 May ...
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10:15
Ukraine-Gipfel in der Schweiz: China hält Teilnahme für «schwierig»
China hat sich skeptisch geäussert über eine Teilnahme am Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz. Unter den derzeitigen Bedingungen würde es «schwierig» sein, an der für Juni geplanten Konferenz teilzunehmen, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums.

«Es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen den Vorkehrungen für die Konferenz auf der einen Seite und den Forderungen Chinas und den allgemeinen Erwartungen der internationalen Gemeinschaft auf der anderen Seite, was die Teilnahme Chinas erschwert», sagte der Sprecher am Freitag vor den Medien in Peking.

Die Schweiz organisiert das Treffen auf Wunsch der Ukraine am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock NW. Der Gipfel soll mehr internationale Unterstützung für das von Russland angegriffene Land mobilisieren. Weil Peking als einer der wichtigsten Partner Moskaus gilt, würde eine Absage als Rückschlag gewertet.

Peking forderte bislang die Achtung der territorialen Integrität aller Länder und unterschwellig auch der Ukraine, mahnte aber, die Sicherheitsbedenken Russlands zu berücksichtigen. (sda/afp)
9:38
Mindestens fünf Tote bei russischen Raketenangriffen auf Charkiw
Bei russischen Raketenangriffen sind in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als zwei Dutzend seien verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow am Freitag bei Telegram mit.

Der Grossteil der Opfer lebte in einem fünfstöckigen Wohnhaus. Durch die Angriffe wurden auch ein Feuerwehr- und ein Ambulanzfahrzeug beschädigt. Den Angaben zufolge gab es infolge des Angriffs Schäden an mindestens 20 Wohnhäusern. Das russische Militär habe fünf Raketen auf die Grossstadt abgefeuert.

Auch die Hauptstadt Kiew wurde mit mindestens einem Marschflugkörper angegriffen. Behördenangaben nach seien durch herabstürzende Raketentrümmer eine Autowerkstatt, eine Autowaschanlage und gut ein halbes Dutzend Fahrzeuge beschädigt worden. Dem Energieunternehmen DTEK zufolge ist eine Transformatorenstation beschädigt worden. Die Stromversorgung sei jedoch bereits wieder hergestellt worden. Opfer habe es nicht gegeben.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Aufgrund der russischen Angriffe auf die ukrainische Stromversorgung kommt es immer wieder zu Stromsperren. (sda/dpa)
7:49
NATO beendet grösstes Manöver seit Jahrzehnten
Die NATO nach rund vier Monaten ihr grösstes Manöver seit Jahrzehnten. Laut Angaben aus dem Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa waren an der Übung Steadfast Defender (etwa: «Standhafter Verteidiger») mehr als 90'000 Soldatinnen und Soldaten sowie mehr als 50 Kriegsschiffe und 1100 Gefechtsfahrzeuge beteiligt. Hinzu kamen mehr als 80 Flugzeuge, mit denen Hunderte Flüge absolviert wurden.

Trainiert wurde insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften an die NATO-Ostflanke, vom Polarkreis bis in die rumänischen Karpaten. (sda/dpa)
7:40
Präsidentenberater wirbt für Waffeneinsatz gegen Ziele in Russland
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat erneut dafür geworben, vom Westen gelieferte Waffen gegen militärische Ziele in Russland einsetzen zu können. Dies entspreche dem Völkerrecht, sagte der Berater des ukrainischen Präsidentenbürochefs Andrij Jermak am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner». Podoljak warf Russland eine komplette Eskalation des Krieges gegen sein Land vor. Um Moskau zu stoppen, müsse die Ukraine auch Militäreinrichtungen in Russland zerstören können. (sda/dpa)
Ukrainian Presidential adviser Mykhailo Podolyak speaks during an interview with The Associated Press in Kyiv, Ukraine, Thursday, Feb. 16, 2023. (AP Photo/Efrem Lukatsky)
Bild: keystone
22:35
Berichte: USA erlauben begrenzt Einsatz von US-Waffen in Russland
Die US-Regierung hat der Ukraine übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge im Stillen die Erlaubnis erteilt, US-Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen. Dies gelte ausschliesslich für Gegenschläge zur Verteidigung der ostukrainischen Grossstadt Charkiw, berichteten unter anderem das Nachrichtenmagazin «Politico» und der Sender CNN am Donnerstag. Das ukrainische Militär solle in die Lage versetzt werden, gegen russische Streitkräfte vorzugehen, «die sie angreifen oder sich vorbereiten, sie anzugreifen», zitierte «Politico» einen US-Regierungsvertreter.

Ob die Ukraine sämtliche vom Westen gelieferten Waffen auch für Angriffe auf militärische Ziele in Russland nutzen können sollte, wird derzeit unter Nato-Staaten kontrovers diskutiert. Die Ukraine fordert dies seit längerem, um russische Stellungen in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg effektiver zu bekämpfen. Bisher setzt das Land dafür vor allem eigene Raketen und Drohnen ein. Die westlichen Waffen zielen bisher in erster Linie auf russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten der Ukraine.

Länder wie die USA und Deutschland haben die Abgabe von bestimmten Systemen nach Angaben aus Bündniskreisen zum Teil an strenge Auflagen für deren Nutzung gekoppelt. Hintergrund ist die Befürchtung, dass der Konflikt mit Russland weiter eskalieren und die Nato zur Kriegspartei werden könnte. Konkret geht es bei den Auflagen nach Angaben von Militärs unter anderem darum, dass die Ukraine mit Flugabwehrraketensystemen von Typ Patriot keine russischen Kampfflugzeuge im russischen Luftraum abschiessen darf, um zu verhindern, dass diese Raketen oder Gleitbomben auf die Ukraine abfeuern.

Am Mittwoch hatte US-Aussenminister Antony Blinken eine mögliche Kursänderung in der Frage angedeutet. Bei einem Besuch in Moldau signalisierte er, dass die USA womöglich von ihrer rigorosen Ablehnung ukrainischer Schläge gegen Ziele auf russischem Boden abrücken könnten. Seit Beginn des Krieges habe die US-Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine ständig an die sich verändernden Bedingungen auf dem Schlachtfeld angepasst «und bei Bedarf nachgebessert», sagte er dort. «Und genau das werden wir auch in Zukunft tun.»

Die USA hörten zu, lernten hinzu und träfen immer neue Entscheidungen dazu, was nötig sei, um sicherzustellen, dass die Ukraine sich effektiv verteidigen könne, betonte Blinken in Moldau. Seine Äusserungen stiessen am Donnerstag auf grosses Interesse bei einem Nato-Aussenministertreffen in Prag – wie auch im Kreml. Das Völkerrecht erlaubt es angegriffenen Staaten nach Ansicht von Experten, Aggressoren auch auf ihrem eigenen Territorium zu attackieren, um sich zu verteidigen. Woher die Waffen stammen, ist dabei rein rechtlich gesehen nicht relevant.

Die USA sind der wichtigste Waffenlieferant für Kiew – daher ist von besonderer Bedeutung, mit welchem Kurs die Amerikaner vorangehen. Die USA stellen der Ukraine ihre Waffen bislang zur Verfügung, damit diese ihre besetzten Gebiete befreit, aber nicht für Angriffe auf militärische Ziele in Russland selbst. An der generellen US-Position, dass die Ukraine amerikanische Waffen nicht für offensive Angriffe gegen russische Ziele einsetzen soll, hat sich nichts geändert – trotz der nun bekanntgewordenen Ausnahme. (sda/dpa)
19:26
Militärhilfe für Ukraine: Nato-Generalsekretär macht neuen Vorstoss
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will die Bündnisstaaten ungeachtet von politischem Gegenwind zu langfristigen Zusagen für Militärhilfen für die Ukraine bewegen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schlägt der Norweger vor, für die nächsten Jahre mindestens eine Unterstützung auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre zu garantieren. Dieses beziffert er in einem Schreiben zum laufenden Nato-Aussenministertreffen in Prag auf 80 Milliarden Euro. Rein rechnerisch könnte die Ukraine bei einer Einigung also mit 40 Milliarden Euro pro Jahr rechnen.

Ursprünglich hatte Stoltenberg vor rund zwei Monaten vorgeschlagen, der Ukraine für die kommenden fünf Jahre über die Nato Militärhilfen im Wert von 100 Milliarden Euro zu versprechen. Grosse Unterstützung hatte der Norweger für den Vorstoss allerdings nicht bekommen. Als ein Grund gilt, dass ein Teil der Alliierten die Militärhilfen weiter lieber bilateral oder über bestehende EU-Strukturen organisieren will. Ein anderer ist, dass Zusagen über die Nato möglicherweise mit einem festen Beitragsschlüssel verbunden wären und damit verbindlicher wären.

Zum Auftakt des Nato-Treffens an diesem Donnerstag forderte Stoltenberg mit deutlichen Worten zusätzliche Anstrengungen der Alliierten zur Unterstützung der Ukraine, nannte aber keine Beträge. «Die Wahrheit ist, dass das, was wir bisher getan haben, nicht genug ist», sagte der Norweger lediglich.

Nach dem Wunsch Stoltenbergs sollen der Ukraine im Juli beim Nato-Gipfel in Washington weitreichende neue Zusagen gemacht werden – vor allem auch, um Russland zu signalisieren, dass es den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen wird. Bei dem noch bis zu diesem Freitag dauernden Nato-Aussenministertreffen in Prag wird der Gipfel vorbereitet.

Thema ist dabei auch der Plan, Aufgaben zur Unterstützung der Ukraine, die bislang von den USA übernommenen wurden, auf das Bündnis zu übertragen. Hintergrund dabei ist das Szenario einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt. Äusserungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter dessen Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen würden. (sda/dpa)
19:18
Deutschland sagt Ukraine neues 500-Millionen-Waffenpaket zu
Deutschland hat ein neues Waffenpaket zur Unterstützung der Ukraine im Umfang von einer halben Milliarde Euro angekündigt. «Wir werden euch in diesem Abwehrkampf weiterhin unterstützen», sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem Kollegen Rustem Umjerow in der südukrainischen Hafenstadt Odessa.
epa11357949 German Defence Minister Boris Pistorius looks on during his his visit to Lievarde airbase in Latvia, 21 May 2024. Boris Pistorius is on a one day working visit to Latvia. His visit include ...
Bild: keystone
Einige Materialien stünden schon unmittelbar vor der Auslieferung, ergänzte Pistorius. In dem Paket sei eine hohe Zahl von Flugkörpern für Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T SLM mit mittlerer Reichweite und eine kleinere Zahl von SLS-Flugkörpern mit kürzeren Reichweiten enthalten.

Zudem gehe es um Drohnen zur Aufklärung und zum Kampf im Schwarzen Meer sowie um dringend benötigte Ersatzteile wie etwa Ersatzrohre für die von Deutschland gelieferten Artilleriesysteme sowie um Austauschmotoren für Kampfpanzer vom Typ Leopard, hiess es. Zur Verfügung gestellt werde auch eine Million Schuss Munition für Handwaffen. Vom Jahr 2025 an solle die Auslieferung von 18 neuen Radhaubitzen der neuesten Bauart folgen.

Nach Angaben von Pistorius wird Deutschland ausserdem Industrieausbildungskurse für ukrainische Techniker finanzieren. Zudem seien in dem Paket Mittel für störungssichere Satellitenkommunikation enthalten.

Pistorius sagte, er zähle die Details auch deshalb auf, um «zu unterstreichen, dass wir nicht nur aktuell gerade das liefern, was verfügbar ist». Man habe vielmehr besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem man auch Bestellungen auf den Weg gebracht habe, die erst in den nächsten Jahren Realität würden. Dies geschehe deswegen, «weil wir davon ausgehen, dass es wichtig ist, jetzt vorsorglich die Weichen zu stellen dafür, dass dieser Krieg noch länger dauert und wir weiter unterstützen wollen und werden». (sda/dpa)
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