„Kaum wiederzuerkennen“ gewesen: Jan Josef Liefers nimmt Abschied von Tobias Langhoff
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„Kaum wiederzuerkennen“ gewesen: Jan Josef Liefers nimmt Abschied von Tobias Langhoff

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Nach dem Tod von Schauspieler Tobias Langhoff, nimmt sein Kollege Jan Josef Liefers in einem Nachruf Abschied. (Archivbild)
Nach dem Tod von Schauspieler Tobias Langhoff, nimmt sein Kollege Jan Josef Liefers in einem Nachruf Abschied. (Archivbild) © Peggy Kuniss/dpa

Der Schauspieler Tobias Langhoff ist überraschend gestorben. Sein Kollege Jan Josef Liefers richtet emotionale Worte an ihn.

Update vom Freitag, 2. Dezember, 11.06 Uhr: Am 28. November ist der deutsche Schauspieler Tobias Langhoff an seinem 60. Geburtstag überraschend gestorben. Sein Schauspielkollege Jan Josef Liefers nimmt mit emotionalen Worten Abschied. In einem Nachruf in der Berliner Zeitung schreibt er: „Ei­nen Nach­ruf soll ich schrei­ben? Auf dich, To­bi­as, mei­nen bes­ten und äl­tes­ten Freund? [...] Das kann ich nicht, das geht nicht, meen Klee­na, du bist ja noch da!“

30 Jahre lang haben sie sich laut Liefers gekannt, kennengelernt auf der Schauspielschule Ernst Busch im Berliner Stadtteil Schöneweide. „Wir wurden während des Studiums und in unseren ersten drei Jahren am Deutschen Theater dermaßen symbiotisch, dass einige überzeugt waren, wir wären ein schwules Paar“, schreibt der 58-Jährige. „Wir haben einfach immer alles zusammen gemacht. Alles, außer schlafen.“

Trauer um Tobias Langhoff: Liefers war in Sorge

Irgendwann habe Langhoff den Sport für sich entdeckt, insbesondere den Marathon. Von da an sei er immer dünner geworden. Sein Freund habe ganz anders ausgesehen, „kaum wiederzuerkennen“, schreibt Liefers. Schließlich habe er sich dann Sorgen gemacht, „um den Freund, dessen Körper immer weniger wurde.“ Auch habe er seinen Freund und Kollegen in den letzten Jahren „nicht mehr essen sehen“.

Langhoff habe einen besonders großen Freundeskreis gehabt, wie Liefers schreibt: „Und wer Tobi zum Freund hat­te, den hat es rich­tig gut ge­trof­fen. Das wa­ren ei­ni­ge au­ßer mir. Von nun an wer­den wir dich zu­sam­men ver­mis­sen und er­füllt von Dank und Freu­de für den Rest un­se­rer Tage an dich den­ken. Und so lebst du ein­fach wei­ter“, sind seine letzten Worte.

Schauspieler Tobias Langhoff ist gestorben

Erstmeldung vom Dienstag, 30. November, 19.26 Uhr: Berlin – Der Schauspieler Tobias Langhoff ist tot. Er sei am Montagmorgen, seinem 60. Geburtstag, überraschend in Berlin gestorben, sagte seine Agentin Marketa Modra unter Berufung auf die Familie von Langhoff am Mittwoch. „Wir nehmen Abschied von einem liebevollen, humorvollen, hilfsbereiten und gütigen Mann“, ließ die Familie mitteilen.

Langhoff wurde 1962 in Berlin geboren und stammt aus einer Theaterfamilie. Sein Vater war der Schauspieler und Regisseur Thomas Langhoff (1938-2012), der unter anderem von 1991 bis 2001 Intendant und Regisseur am Deutschen Theater in Berlin war. Sein Großvater, der bedeutende Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff, (1901-1966), leitete das Deutsche Theater von 1946 bis 1963.

Langhoffs letzter Film geht für Deutschland ins Oscar-Rennen

Langhoff wurde 1962 in Berlin geboren und absolvierte eine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Danach war er eine Zeit lang am Theater tätig, unter anderem am Deutschen Theater in Berlin, am Thalia Theater Hamburg und am Wiener Burgtheater, bevor er vor die Kamera wechselte. Er wirkte in zahlreichen Filmen und Serien mit, etwa im „Tatort“, „Bad Banks“ sowie zuletzt in „Babylon Berlin“ und Edward Bergers Weltkriegsdrama „Im Westen nichts Neues“. Dort spielte Langhoff den preußischen Generalmajor und Militärattaché Detlof Sigismund von Winterfeldt. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises am 10. Dezember sollen auch Auszeichnungen an seinen letzten Film gehen. Zudem wurde „Im Westen nichts Neues“ als deutscher Kandidat für die Oscars 2023 ausgewählt.

Zum Tod von Langhoff schrieb die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos am Mittwoch auf ihrem Facebook-Account: „Mein lieber Tobi, ich werde Dich in meinem Herzen behalten.“ (dpa)

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