In der historischen Gemarkung Leipzig, also dem Stadtgebiet ohne die Eingemeindungen, werden die aktuellen Adressen ihren historischen zugeordnet, sodass ein Abgleich der Flurstücke von damals zu heute möglich wird: Viel grüne Wiese ist da zu sehen in Grünau, Sellerhausen oder Marienbrunn, wo heute längst große Siedlungen gewachsen und im Stadtbild etabliert sind. Dem Zoologischen Garten liegt die Kammgarnspinnerei und kein Parkhaus gegenüber. Und das Museum der bildenden Künste steht, erbaut im Stil der italienischen Renaissance, noch auf dem Augustusplatz. Gleichzeitig ist es möglich, sich auf dieser historischen Karte beispielsweise die heutigen Haltepunkte der Buslinien anzeigen zu lassen, Standorte der Notenspur, Zweigstellen der Bibliothek oder auch Freibäder, die auf dem Plan von 1913 wie am Waldrand errichtet scheinen – etwa das Sommerbad Südost.
Luftbilder aus den Jahren 1990 und 2019 im Vergleich
Der Online-Stadtplan erlaubt nun zudem den Vergleich mit einer weiteren historischen Dimension: Ebenfalls in der Grundkarten Galerie hinterlegt sind auch Luftbilder aus dem Jahr 1990 sowie ihre aktuelle Entsprechung von 2019. An dieser Stelle können auch Stadtpläne in verschiedenen Grauabstufungen ausgewählt werden, etwa für Ausdrucke.
Der amtliche Stadtplan aus dem Jahr 1913 wurde ursprünglich für das Kartenprojekt „Das historische Buchviertel“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen Buch- und Schriftmuseum digital aufbereitet. Unter www.leipzig.de/historisches-buchviertel sind 2.200 Standorte von Leipziger Unternehmen des Buchgewerbes von 1913 kartiert. Hierfür recherchierte das Amt für Geoinformation und Boden-ordnung die heutigen Entsprechungen der historischen Adressen und ergänzte die Geokoordinaten. Diese Arbeit kommt nun auch den Nutzern des Online-Stadtplanes zu gute. Es ist zudem geplant, hier noch andere historische Stadtpläne digital zugänglich zu machen.
Weitere Informationen
Weitere spannenden Einblicke gibt es online unter www.leipzig.de/stadtplan.
