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'Leben, schreiben, atmen' von 'Doris Dörrie' - Buch - '978-3-257-07069-9'
Schreiben heißt für Doris Dörrie, das eigene Leben bewusst wahrzunehmen. Wirklich zu sehen, was vor unseren Augen liegt. Oder wiederzufinden, was wir verloren oder vergessen haben. Es ist Trost, Selbstvergewisserung, Anklage, Feier des Lebens. Doris Dörrie denkt in diesem einzigartigen Buch über das autobiographische Schreiben nach, gibt Tipps und kreative Anleitungen. Und sie legt gleich selbst los und erzählt hinreißend ehrlich von ihrem eigenen Leben.
Inspiriert zum autobiografischen Schreiben - fühlt sich an wie von einer weisen, coolen Tante
Bewertung am 07.10.2022
Bewertungsnummer: 1801149
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Doris Dörrie war für mich ein Name, der auf diesen ernsthaften Erwachsenenbüchern mit weißem Rand und oft irgendwelchen Aquarellbildern steht. Diogenes, habe ich irgendwann gelernt, so heißt der Verlag. Bald hatte ich dann auch ein Bild zu dem Namen: so eine Frau mit Pixie-Schnitt, farbig umrahmter Brille und leicht amüsiertem Blick.
Relativ frei assoziieren, was einem zu etwas einfällt, das ist eins der Dinge, die dieses Buch uns vermittelt. Ich hatte erwartet, sehr konkrete Anleitungen zum Schreiben zu finden, aber stattdessen hat Doris meisterhaft gezeigt, wie man durch das Erzählen über das eigene Leben Erinnerungen bei anderen weckt und universelle menschliche Erfahrungen und Gefühle vermittelt. Beim autobiografischen Schreiben rückt ganz ganz stark in den Vordergrund, was uns alle verbindet. Doris und ihre bunte Welt sind mir nun ziemlich stark ans Herz gewachsen, von ihrem Leben zu lesen fühlt sich an, wie dieser einen weisen, coolen und lustigen Tante im eigenen Leben zuzuhören. Sehr angenehme, inspirierende und berührende Erfahrung. Wer handfeste Anweisungen zum Schreiben sucht, ist hier eher falsch, das Buch hat einen ganz anderen, freieren Anspruch. Empfehlen würde ich auch das von der Autorin selbst gelesene Hörbuch, ihre Stimme ist toll.
Hast du als Kind gelogen? Hast du schonmal etwas verloren, oder jemanden? Schreibe über dein Elternhaus, was ist noch da? So oder so ähnlich lauten einige der Fragen und Anregungen, die Doris Dörrie in ihrem neuen Buch ›Leben schreiben atmen‹ für den Leser bereithält.
In 50 Kapiteln, die zumeist nur wenige Seiten lang sind, begegnen ihnen die Lesenden und mit ihnen der »Einladung zum Schreiben«. Dörrie löst dieses Versprechen ein, das der Untertitel des Buches gibt: Kaum hat man das Buch aufgeschlagen, begegnet man der ersten dieser Fragen und Anregungen, die zum Schreiben inspirieren.
Doch ›Leben schreiben atmen‹ ist kein Frontalunterricht, bei dem Dörrie die Fragen diktiert und die Lernenden brav eine Antwort geben sollen. Vielmehr erinnert das Buch an einen Dialog, denn noch bevor die Lesenden die Frage kennenlernen, gibt die Autorin kurze Erzählpassagen von sich preis, die sich um die kommende Frage drehen.
»Meine Erinnerungen vermischen sich mit deinen Erinnerungen.
Wenn ich über Verlorenes schreibe, erinnerst du dich an Verlorenes. Wenn ich über Gewonnenes schreibe, erinnerst du dich an Gewonnenes.«
›Leben schreiben atmen‹ ist ein Kennenlernen durch Schreiben und Geschriebenes. Während das Bild der Erzählerin durch ihre Erzähltexte Kontur annimmt, werden die Lesenden auch auf ihre eigenen Konturen stoßen und diese neu abzutasten versuchen.
Doris Dörrie gelingt es, ihren Lesern – wenn diese sich auf ihre Einladung einlassen und zu Schreibenden werden –, mit einem unerschöpflichen Vorrat an Geschichten vertraut zu machen: Jene Geschichten, die der Mensch durch seine Erlebnisse und Erinnerungen in sich trägt. Fragen, die zunächst leicht beantwortbar erscheinen, entpuppen sich als Goldgruben. Denn Dörries Prinzip, mindestens zehn Minuten am Stück zu schreiben, führt dazu, dass es bei der schnellen Antwort auf eine Frage nicht bleiben kann, Assoziationen werden geweckt, der Lesende gräbt tiefer nach einer Antwort und noch ehe er sich versieht, ist die Antwort auf die Frage weit größer geworden, als sie je ausgesehen hat. Und größer, als dass sie in zehn Minuten niederzuschreiben wäre.
»Erinnerungen aufschreiben ist wie Perlen auf eine Kette aufziehen. Eine nach der anderen. Nichts ist verloren.«
Wer sich auf Dörries Einladung zum Schreiben einlässt, lernt schnell, den eigenen Kopf beim Schreiben nicht mehr als Gegner oder Blockade wahrzunehmen, sondern ihn zur Quelle dessen zu machen.
»Wenn wir darüber nachdenken, was wir so denken, schämen wir uns schnell. Und wenn wir uns schämen, können wir schlecht schreiben. Wofür schämen wir uns?«
›Leben schreiben atmen‹ versucht nicht, letztgültige Regeln darüber festzulegen, wie geschrieben werden soll. Es belehrt nicht und kann dennoch eine große Wirkung auf seine Leser und Leserinnen entfalten: Dörries Fragen inspirieren, sie regen an und helfen, sich selbst zum Schreiben zu verhelfen.
Doris Dörries neues Werk ist kein Buch, das am Stück gelesen werden soll, um dann in den Untiefen des Bücherregals neben dicken Wörterbüchern zu verschwinden. Vielmehr kann es immer wieder hervorgezogen werden, um erneut zum Schreiben einzuladen.
Wer nach klaren Vorgaben sucht, wie geschrieben werden soll, wird bei Dörrie nicht fündig. Doch was sich durch das Buch zieht, ist die Aufforderung, das geschrieben werden soll, am besten täglich, mindestens zehn Minuten. Wer lernen will, im eigenen Kopf einen Weg zu pflastern, der zu einem Quell an Inspiration führt, sollte ›Leben schreiben atmen‹ in seinen Werkzeugkasten packen, denn manche Einladungen sollte man nicht ausschlagen.
Eine Anleitung zum kreativen Schreiben.
Doris Dörrie legt gleich selber los und erzählt hinreißend ehrlich aus ihrem Leben, gibt Tipps und kreative Anregungen zum autobiographischen Schreiben.
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Doris Dörrie denkt an ihre Kindheit, an Gegenstände, Ereignisse und Themen, die in ihrem Leben einen Platz gefunden haben. Ihre Geschichten, die daraus entstehen, sind anregend und faszinierend. Jeden Tag 10 Minuten die eigenen Gedanken auf Papier festhalten. Eine schöne Idee, den Tag, das Leben und sich selbst bewußter wahr zu nehmen. Ein sehr persönliches Buch einer klugen Frau. Unbedingt lesen!
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