Sieben neue Fragen an Lara Mandoki

In der vierten Staffel von "Das Boot" übernahm Lara Mandoki die Rolle der Dagmar Dewitt. Foto: © Sky Studios / Bavaria Fiction / Stephan Rabold

Lara Mandoki studierte in München und Los Angeles. Noch während ihres Studiums überzeugte sie in Projekten wie dem historischen ZDF-Mehrteiler „Die Holzbaronin“ an der Seite von Christine Neubauer. Es folgten der preisgekrönte TV-Thriller „Unterm Radar“ von Regisseur Elmar Fischer, der unter anderem einen Emmy mit nach Deutschland brachte, und verschiedene Theaterengagements wie die 240-stündige Performance-Installation „Meat“ an der Schaubühne Berlin oder Dieter Wedels Shakespeare-Inszenierung „Komödie der Irrungen“ sowie Mira Thiels erfolgreiche Kinokomödie „Gut zu Vögeln“, um einige Projekte zu nennen.

Eine Auswahl ihrer zahlreichen Filme:
Lara Mandoki wirkte in der kanadisch-ungarischen Ko-Produktion „XCompany“ mit, einer Agenten-Thrillerserie über den Zweiten Weltkrieg, die auf dem Sender CBS in Nordamerika lief und demnächst auch auf Netflix zu sehen sein wird. Im Anschluss folgte der nächste internationale Dreh unter der Regie von David Bowies Sohn Duncan Jones für Netflix US.

2018 spielte sie im Politthriller „Die Borgwart Affäre“. Regie führte Marcus O. Rosenmüller. Schon seit 2018 steht sie erfolgreich als Kommissarin Karina Szabo für die ZDFSamstagabend-Krimi-Reihe „Erzgebirgskrimi“ vor der Kamera. Der achte Film der Reihe steht im Herbst 2023 in der Ausstrahlung an. Weitere sind geplant.

Im Kinofilm Leberkäsjunkie der Reihe Eberhofer-Krimis hatte sie eine Gastrolle an der Seite von Simon Schwarz und Sebastian Bezzel. 2019 drehte Mandoki für die ARD unter der Regie von Felix Herzogenrath den Thriller „Jan Römer“. Lara spielt eine junge Investigativ-Journalistin, die zusammen mit Jan Römer (gespielt von Torben Liebrecht) Cold Cases in und um Köln recherchiert. 2020 übernahm Lara eine Hauptrolle in der neuen ZDFneo Serie „Macht der Kränkung – Sunshine City“ unter der Regie von Umut Dag. Parallel arbeitete sie mit Wolfgang Murnberger an der Seite von Miriam Stein und Harry Prinz an einer Hauptrolle als ungarische Zwangsprostituierte im neuen Steirerkrimi in Graz.

Zudem hat sie in Prag die vierte Staffel von Das Boot für Sky gedreht, Ausstrahlung Herbst 2023. Unter der Regie von Dennis Gansel übernahm sie die Rolle der Dagmar Dewitt, einer der
wenigen Frauenrollen in der Weltkriegs Serie, an der Seite von Rosalie Thomas und Anna Schudt.

Für Kriminetz hat Lara Mandoki sieben neue Fragen beantwortet.

Kriminetz: Sie waren im letzten Sommer als Gast beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, das ist von mir aus gesehen nur „einmal über die Brücke“. Was hat Ihnen dort besonders gefallen?

Lara Mandoki: Genau das war Ende August, und ich habe mich sehr gefreut, dort sein zu dürfen. Der Film ist wirklich sehr schön geworden und das Publikum hat sehr emotional regiert. Es gab ein langes Publikumsgespräch danach, was durchaus interessant und unglaublich bereichernd war. Es ist ein richtig schönes Festival, das die perfekte Größe hat, um einerseits viel Publikum zu generieren und andererseits wirklich auch im Austausch stehen zu können.

Kriminetz: Der Film, der auf der Parkinsel vorgestellt wurde, trägt den Titel „Wenn Papa auf der Matte steht“ und war eine Komödie. Hatte es einen besonderen Reiz, etwas Humorvolles zu drehen?

Lara Mandoki: Ich drehe häufiger Komödien, insofern ist das Genre für mich erst einmal nicht neu. Die Herausforderung in einer Komödie liegt gerade darin, nicht lustig zu spielen, sondern die Figuren auf jeden Fall ernst zu nehmen und nicht zu verraten. Der Titel ist leider für mich nicht ganz glücklich gewählt, aber auf den Film bin ich sehr stolz. Ich finde, er ist in jedem Fall berührend und komisch. Umso schöner war es im Kino zu sitzen und die unmittelbare Reaktion des Publikums zu erleben.

Kriminetz: In der 4. Staffel der Sky-Serie DAS BOOT sind Sie mit an Bord. Was macht den Star Dagmar Dewitt im Film so erfolgreich?

Lara Mandoki: Dagmar Dewitt ist eine klassische Opportunistin, wie es sie zu Hauf im Dritten Reich und besonders in der Nähe der Führung gab. Sie ist klug und weiß Menschen zu ihrem Vorteil zu nutzen - im Grunde genommen nicht anders als viele Männer zu ihrer Zeit, die Karriere machten. Sehr viel mehr will ich aber noch nicht verraten. :)

Kriminetz: Im Buchheim-Museum in Bernried ist das U-Boot aus dem Film „Das Boot“ (nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim) zu sehen. Ich fand diese „Requisite“ ziemlich eng. Sie sind für die Sky-Serie zwar nicht ins U-Boot geklettert, aber könnten sie sich vorstellen, tatsächlich eine Weile in solch einem zu leben?

Lara Mandoki: Auf gar keinen Fall, die Enge ist unbeschreiblich! Für mich gelingt der Serie genau das sehr gut: Die Enge und das Aufeinandersitzen in Todesangst zu vermitteln.

Kriminetz: Im November wird ein neuer Erzgebirgskrimi im ZDF mit Ihnen als Karina Szabo ausgestrahlt. Die Folge trägt den Titel „Familienband“, das Drehbuch stammt von Susanne Schneider. Worin geht es darin?

Lara Mandoki: Es ist mein liebster Erzgebirgskrimi, der mir ebenfalls sehr am Herzen liegt. Das Drehbuch hat die fantastische Susanne Schneider geschrieben. Der Film ist düster, politisch aufgeladen und ernst. Ein bisschen wie das Erzgebirge auch ist. Conrad Lobst hat mit seiner Kamera die Stimmung unglaublich gut eingefangen und ich finde, der Film ist spannend bis zur letzten Minute.

Kriminetz: An Filmsets geht es professionell und diszipliniert zu, ein Film soll schließlich aus Kostengründen an den eingeplanten Drehtagen fertig werden. Was hilft einem bei hochemotionalen Plots, die nötige professionelle Distanz aufzubauen, um spielen zu können?

Lara Mandoki: Das hat viel mit Handwerk und Erfahrung zu tun. Wir Schauspieler:innen kennen die Bedingungen am Set und trainieren das im Studium. Durch die Erfahrungen, die man dann am Set sammelt, lernt man umso mehr, immer und unter allen Umstünden zu funktionieren bzw. die Figur abrufbar zu haben. Das ist Teil des Berufs.

Kriminetz: Sie haben jetzt schon so oft im Erzgebirge gedreht. Fühlt es sich mittlerweile ein wenig wie ein „Nachhausekommen“ an, wenn Sie zu Dreharbeiten dorthin reisen?

Lara Mandoki: Unser Team fühlt sich an wie nach Hause gekommen, das Erzgebirge nicht so sehr. Ich bin aber auch ein urbaner Mensch.

Kriminetz: Vielen Dank, Lara Mandoki, für die Beantwortung der sieben Fragen.

Sendetermin »Familienband«: Samstag, 11. November, 20.15 Uhr im ZDF und in der ZDF-Mediathek ab dem 3. November 2023.

Und "Das Boot", aktuell bei Sky.