Ist Kinox.to legal – und was bedeutet das für die Praxis?

Lange Zeit befanden sich Internetthemen wie Streaming in einer rechtlichen Grauzone, in der weder Anwender noch Anbieter genau wussten, wie die Lage eigentlich aussieht. Inzwischen herrscht ein wenig mehr Klarheit, wenn auch lange nicht vollständig.
Im April 2017 beschloss der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass nicht nur das Anbieten von nicht offiziell freigegebenen Streaming-Inhalten illegal ist, sondern auch die Nutzung.
  • Vorher durften sich die Empfänger der Streams mehr oder weniger sicher fühlen, da in erster Linie die Anbieter im rechtlichen Fokus standen und teilweise sogar abgeschaltet wurden. Nutzer blieben dagegen unberührt.
  • Als Teil der Begründung führte die EuGH an, dass Nutzer sich sehr genau darüber im Klaren seien, einen illegalen Stream zu nutzen. Die Formulierung „offensichtlich rechtswidrig“ findet hier Anwendung und trifft auf Seiten wie Kinox.to recht eindeutig zu.
  • Es handelt sich also um einen bewussten Verstoß gegen das Urheberrecht und dies ist strafbar.
  • Die Folge sind Abmahnungen oder sogar Schadensersatzansprüche, falls man erwischt wird.
  • In der Praxis ist davon allerdings (noch) nicht viel zu sehen: Streamer bleiben weitgehend unbehelligt, was nicht zuletzt daran liegt, dass eine Rückverfolgung der IP-Adresse nicht ohne weiteres möglich ist, da die Adressen auf den Streaming-Seiten nicht gespeichert werden.
Dazu kommt, dass die Zahl der illegalen Streams täglich so hoch ist, dass es praktisch unmöglich ist, allen Verstößen nachzugehen. Der Fokus der Strafverfolgung richtet sich deswegen weiterhin auf die Anbieterseite.
Für Nutzer von Kinox.to bedeutet das: Legal ist die Nutzung der Angebote höchstwahrscheinlich nicht mehr, auch wenn für die einzelne Person kaum negative Folgen zu befürchten sind. Falls Sie rechtlich kein Risiko eingehen möchten, ist es dennoch ratsam, auf Seiten wie Kinox.to zu vermeiden. Bezahlangebote wie Netflix, Disney+, Prime Video und Co. sind dann die bessere (weil sicherere) Wahl.