Zwei Freunde vor der Trennung: Nächstes Signal für Demirbay - kicker
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Zwei Freunde vor der Trennung: Nächstes Signal für Demirbay

Amiri soll in Leverkusen verlängern - Rolfes: "Wir sind in Gesprächen"

Zwei Freunde vor der Trennung: Nächstes Signal für Demirbay

Rückschlag: Leverkusens Techniker Kerem Demirbay.

Rückschlag: Leverkusens Techniker Kerem Demirbay. IMAGO/Treese

Beim 0:0 in Berlin waren sie beide nicht mit von der Partie. Weder Nadiem Amiri noch Kerem Demirbay kamen an der Alten Försterei gegen Union zum Zuge. War dies für den gelbgesperrten Amiri logisch, so stellte sich die 90-minütige Absenz von und für Demirbay durchaus als überraschend dar.

Schließlich hatte neben Amiri mit Exequiel Palacios auch ein zweiter direkter Konkurrent um die beiden Plätze in der Doppelsechs gefehlt, sodass Demirbay der letzte verbliebene "Spezialist" für den Part neben Robert Andrich war. Allerdings entschied sich Xabi Alonso dann für eine besondere Lösung.

Xabis Kniff mit Tapsoba

So nominierte der Spanier Innenverteidiger Edmond Tapsoba für das defensive Mittelfeld. Während der Nationalspieler aus Burkina Faso mit seiner Leistung auf ungewohnter Position zufrieden sein durfte, stellte Xabi Alonsos Entscheidung für Demirbay einen nächsten Rückschlag dar.

Zumal dessen Fähigkeit, Mitspieler mit gechippten Bällen in gute Abschlusspositionen zu bringen, gegen die tief und dicht gestaffelte Berliner Defensive ein durchaus hilfreiches Mittel hätte sein können. Doch Xabi Alonso entschied sich für den defensiver denkenden Tapsoba und gegen den Techniker, der sich nur warmlaufen durfte. Mehr nicht.

Für den 29-Jährigen, der Ende Januar kurz vor einer Leihe zu Hertha BSC stand, ehe Bayer ein Veto einlegte, ein weiteres klares Signal, wie es um seine Perspektiven in Leverkusen bestellt ist. Auch unter Xabi Alonso ist er keine unangefochtene Stammkraft, sondern rotiert regelmäßig zwischen Ersatzbank, Jokerrolle und Startelf.

Spiele von Bayer 04 Leverkusen

Ein Status, der den früheren deutschen Nationalspieler und Confed-Cup-Gewinner natürlich nicht zufriedenstellt. Geschäftsführer Simon Rolfes bewertet die für Demirbay enttäuschende Entscheidung des Trainers nur mit den Worten: "Das gibt es schon mal."

Amiri soll vorzeitig verlängern

Der Kurs von Bayers einst 32 Millionen teuren Rekordeinkauf fällt weiter. Der von Nadiem Amiri, der 2019 gemeinsam mit Demirbay von der TSG Hoffenheim nach Leverkusen kam, hat sich hingegen unter Xabi Alonso auf gutem Niveau gefestigt. Deshalb soll der vielseitige Mittelfeldspieler seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig verlängern. "Wir sind in Gesprächen", bestätigt Rolfes, der Amiris "Flexibilität und sein Feuer" lobt.

Besser die Sperre jetzt als zum Beispiel im Derby gegen Köln.

Nadiem Amiri

Dieses wird am Freitag im Derby gegen den FC definitiv wieder brennen, falls Amiri zum Einsatz kommt. Schließlich hatte der 25-Jährige seine fünfte Gelbe Karte vor dem Union-Spiel eindeutig eingeordnet mit den Worten: "Besser die Sperre jetzt als zum Beispiel im Derby gegen Köln."

Welche Rolle Demirbay gegen den FC einnimmt, bleibt abzuwarten. Erst recht, da nicht nur Amiri, sondern womöglich auch Palacios zurückkehrt, der im ZDF Sportstudio erklärte: "Mein Ziel ist es, am Freitag zu spielen."

Und perspektivisch droht Demirbay, dessen Vertrag 2024 ausläuft, ein weiterer Statusverlust, weil Bayer für die kommende Saison einen defensiv denkenden Sechser verpflichten möchte. Was dies alles für den Linksfuß bedeutet, ist eine Frage, die sich der Techniker auch selbst stellen muss. Falls er sie nicht längst für sich beantwortet hat.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin gegen Bayer 04 Leverkusen