- Katarina Barley ist Abgeordnete und Vizepräsidentin des Europaparlaments
- 2024 ist sie die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl
- Die wichtigsten Infos zum Privatleben und der politischen Karriere der Politikerin
Die alte, neue SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl 2024 heißt Katarina Barley. Bereit 2019 trat die Juristin an der Spitze der Sozialdemokraten bei der Europawahl an – und kassierte ein historisch schlechtes Ergebnis. Trotzdem zog sie als Abgeordnete in das EU-Parlament ein, von dem sie zur Vizepräsidentin gewählt wurde. In der Großen Koalition unter Angela Merkel war sie Familien- sowie Justizministerin.
„Echt total Bock“ habe sie auf den Wahlkampf, sagte die SPD-Politikerin auf der SPD-Delegiertenkonferenz zur Europawahl. Doch wie begann Barleys politische Karriere? Was treibt sie an? Und was hat es mit ihrem englischen Nachnamen auf sich? Die wichtigsten Fragen zur SPD-Europapolitikerin im Überblick.
Lesen Sie dazu:Europawahl – In Brüssel droht ein gefährlicher Rechtsruck
Katarina Barley: Die wichtigsten Infos zur SPD-Politikerin im Steckbrief
Katarina Barley: Ehemann, Kinder, Wohnort – Das Wichtigste zu ihrem Privatleben
Katarina Barley wurde am 19. November 1968 in Köln als Tochter eines britischen Radiojournalisten und einer deutschen Ärztin geboren. Von ihrem britischen Vater hat sie ihren englischen Nachnamen. Bis heute besitzt sie sowohl die britische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft, fühlt sich nach eigener Auskunft als Europäerin. Sie legte 1987 ihr Abitur am Gymnasium Rodenkirchen in Köln ab.
- Ausbildung: Nach ihrem Abitur studierte Barley Rechtswissenschaften an der Phillips-Universität-Marburg. Ein Erasmus-Stipendium erlaubte ihr, ein Studienjahr in Frankreichs Hauptstadt Paris zu verbringen, das sie mit einem Diplôme de Droit Franςais (Diplom des französischen Rechts) abschloss. Nach ihrem ersten Staatsexamen 1993 begann sie ihre Promotion an der Uni Münster, die sie zusammen mit ihrem zweiten Staatsexamen 1998 abschloss.
- Beruf: Nach dem Studium trat sie kurz eine erste Stelle in einer Hamburger Großkanzlei an, in der sie sich mit Medizinrecht beschäftigte. 1999 wechselte sie in den Wissenschaftlichen Dienst des Landtags von Rheinland-Pfalz. Von dort wurde sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Bundesverfassungsgericht angeworben. Später arbeitete sie als Richterin unter anderem am Landgericht Trier und Amtsgericht Wittlich.
- Familie: Barley ist Mutter von zwei Söhnen, die aus ihrer ersten Ehe stammen. 2020 heiratete sei den niederländischen Basketball-Trainer Marco van den Berg, mit dem sie bis heute zusammen ist.
Ihre politische und auch familiäre Heimat fand Barley in Trier, wo sie seit 2001 lebt. Dort schätze sie die europäische Lebensart. Belgien, Luxemburg und Frankreich könne sie an einem Tag per Rad besuchen, heißt es auf ihrer Webseite. Von Trier nach Straßburg, Sitz des EU-Parlaments und Barleys Arbeitsort, braucht sie nur 2 Stunden und 40 Minuten mit dem Auto. Bis nach Brüssel sind es ebenfalls nur drei Stunden.
Lesen Sie auch:Wie ein EU-Austritt Deutschlands ablaufen würde
Katarina Barley bei der SPD: Die wichtigsten Stationen ihrer Karriere
Bereits 1994 entschied sich Katarina Barley im Alter von 26 Jahren, der SPD beizutreten. Dort engagierte sie sich lange in verschiedenen Rollen auf kommunaler Ebene. So war sie unter anderem Mitglied des Ortsbeirats Trier-Nord, des Stadtrats Schweich sowie des SPD-Kreisvorstands des Landkreises Trier-Saarburg, wo sie ab 2010 Kreisvorsitzende war.
Barley zog erstmals 2013 als Direktkandidatin in den Bundestag ein. In ihrem Bundestagswahlkreis Trier erhielt sie 31,1 Prozent der Erststimmen. 2015 gelang der Politikerin ihr vorerst wichtigster Karriereschritt: Auf Vorschlag von SPD-Chef Sigmar Gabriel wählten die Genossen und Genossinnen Barley mit 93 Prozent der Stimmen zur SPD-Generalsekretärin. Das Amt übernahm sie von Yasmin Fahimi, die als Staatssekretärin ins Bundesarbeitsministerium wechselte.
Im Kabinett Merkel III wurde Barley 2017 in das Amt der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend berufen. Um die Nachfolge von Manuela Schwesig (SPD) antreten zu können, gab sie ihr Amt als SPD-Generalsekretärin auf. Nach ihrem Wiedereinzug in den Bundestag im gleichen Jahr übernahm sie zunächst kommissarisch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, bevor sie 2018 als Teil des neuen Kabinetts Merkel IV als Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz vereidigt wurde.
Für die Europawahl 2019 stellte die SPD Katarina Barley zusammen mit Udo Bullmann als Spitzenkandidaten auf. Nach einem für die Partei historisch schlechten Wahlergebnis von nur knapp 16 Prozent, löste Barley ihr vor der Wahl gegebenes Versprechen ein und legte ihr Ministeramt nieder. Seitdem ist sie Abgeordnete im...