Kanzler Scholz bei Merck in Darmstadt: „Zeigen die Stärke der Biowissenschaften“
 

Scholz bei Merck: „Zeigen die Stärke der Biowissenschaften“

Kanzler Scholz legt bei Merck Grundstein für Innovation Center.
© Sascha Lotz / VRM Bild

Der Bundeskanzler kommt nach Darmstadt zur Grundsteinlegung für eine 300-Millionen-Investition und lobt den Forschungsstandort Deutschland.

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Darmstadt. Mehr als 300 Millionen Euro investiert der Pharma- und Technologiekonzern Merck in sein neues Forschungszentrum am Stammsitz Darmstadt. Für die Grundsteinlegung am Donnerstagvormittag hatte sich hoher Besuch aus Berlin angesagt: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Für ihn sei die Investition ein weiterer Beleg für die Attraktivität und Innovationskraft des Forschungsstandorts Deutschland, sagte er.

Im neuen „Advanced Research Center“ werde der Unternehmensbereich Life Science unter anderem an Lösungen zur Herstellung von Antikörpern, mRNA-Anwendungen und weiteren Produkten für die biotechnologische Produktion forschen, teilt Merck mit. Das Forschungszentrum sei Teil des 1,5-Milliarden-Investitionsprogramms, das Merck am Firmenstandort Darmstadt bis 2025 umsetzen will. Ab Anfang 2027 soll das Forschungszentrum Platz für rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten.

Kanzler Scholz legt bei Merck Grundstein für Innovation Center.
Kanzler Scholz legt bei Merck Grundstein für Innovation Center.
© Sascha Lotz / VRM Bild

Vom Bundeskanzler gibt es für das Projekt reichlich Lob: „Investitionen wie die von Merck hier am Stammsitz Darmstadt sind ökonomisch, medizinisch und wissenschaftlich außerordentlich sinnvoll. Sie sind ein Bekenntnis zu Deutschland als starkem Pharma-, Industrie- und Forschungsstandort und zeigen die Stärke der Biowissenschaften.“

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Scholz: Wir sind auf dem richtigen Weg

Dabei vergisst der Kanzler nicht, auch die eigene Politik zu loben. Entscheidungen wie die von Merck in Darmstadt (oder kürzlich von Eli Lilly in Alzey) belegten, „dass wir mit den Änderungen, die wir vorgenommen haben, um der Pharma- und Biotechbranche bessere Rahmenbedingungen zu bieten, auf dem richtigen Weg sind“, sagte der Kanzler. Die Bundesregierung werde diesen Weg „konsequent weiter beschreiten“.

Merck-Chefin Garijo: Wir investieren in „Made in Germany“

„Mit dieser strategischen Investition stärken wir die führende Position von Merck bei Schlüsseltechnologien für die Entwicklung und Herstellung neuartiger Arzneimittel“, erklärte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. „Als ein weltweit führender Anbieter von Life-Science-Technologien investieren wir weiter in Forschung und Entwicklung ‚Made in Germany‘. Wir ermöglichen so wissenschaftlichen Fortschritt, der Millionen von Patienten und Kunden rund um die Welt zugutekommt.“

Gestärkt werden soll mit dem Advanced Research Center auch die Forschung an mRNA-Anwendungen. Diese neue Technologie spielte bei der schnellen Entwicklung der Corona-Impfstoffe eine entscheidende Rolle und gilt als großer Markt der Zukunft. Dabei geht es beispielsweise um Rohstoffe und Verfahren für die Erforschung und Herstellung von Antikörpern, rekombinanten Proteinen oder viralen Vektoren. Antikörper und rekombinante Proteine kommen bei der Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und Infektionskrankheiten zum Einsatz. Virale Vektoren finden vor allem Anwendung in der Gentherapie und in Impfstoffen, mRNA wird zurzeit hauptsächlich als Impfstoff und gegen Krebs erforscht.

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Das künftige Forschungszentrum ermöglicht auf rund 18.000 Quadratmetern die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in einer offenen, hochmodernen Arbeitsumgebung. Merck plant einen nahezu CO2-neutralen Forschungsbetrieb. Die Energieversorgung basiert auf Photovoltaik, Geothermie und Wärmepumpen-Technologie. Auch die speziell gestalteten Fassaden und begrünten Dächer tragen zu einem geringen Energieverbrauch und einem verbesserten Mikroklima bei. Für das Gebäude wird eine Gold-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen angestrebt.

Der Standort Darmstadt ist eines der wichtigsten Zentren von Merck für die Forschung und Entwicklung von Life-Science-Technologien: In den nächsten zehn Jahren soll rund ein Fünftel des Umsatzes mit neuen Produkten des Unternehmensbereichs Life Science von hier kommen. Weltweit hat Merck seit 2020 Investitionen von insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro in den Unternehmensbereich angekündigt. Merck beschäftigt konzernweit rund 63.000 Mitarbeiter und kam 2023 auf einen Gesamtumsatz von 21 Milliarden Euro.

(aktualisiert um 14:00 Uhr)

So informiert Merck auf Youtube über seine mRNA-Forschungsfortschritte