Leben | Max G. Kaminski

Leben

  1. 1959 Studium in Berlin

    In den 1950er-Jahren wird die Kunst immer wichtiger für den jungen Max Kaminski. Umso größer ist seine Freude darüber, dass er kurz nach dem Abitur in Oldenburg von der Hochschule der Künste in Berlin für ein Studium der Malerei aufgenommen wird, ebenso wie Gerd van Dülmen. Kaminski wird Schüler von Hans Jaenisch und Peter Janssen. Die Semesterferien nutzt er für eine Reise nach Schottland. Der Besuch einer großen Mexiko- und Mittelamerika-Ausstellung in Berlin lässt den Plan zu einer umfangreichen Reise nach Süd- und Mittelamerika reifen.

  2. 1960–1962 Lateinamerika

    Zweieinhalb Jahre ist Kaminski mit Gerd van Dülmen in Amerika durch Mittel- und Südamerika unterwegs. Die wichtigsten Stationen: sechsmonatiger Aufenthalt in Costa Rica, wo Porträts, Zeichnungen und sogar Schaufensterdekorationen in San José entstehen. Weiter geht es über Kolumbien, Ecuador und Peru mit einem dreimonatigen Aufenthalt in Lima schließlich bis nach Bolivien.

    Es folgt die kräftezehrende achtmonatige Durchquerung eines Teiles des Amazonasgebietes in acht Monaten zu Fuß. Nach einem längeren Aufenthalt in Brasilien (Manaus, Saõ Paulo, Rio de Janeiro) werden schließlich Uruguay, Argentinien und Chile bereist. Die letzte Station ist Mexiko, das über die Panamericana erreicht wird. Auf dieser prägenden Reise geben sich Gerd Kaminski und Gerd van Dülmen neue Rufnamen. Aus Gerd und Gerd wird Max und Paul. Kaminski lässt „Max“ später als Künstlername eintragen

  3. 1968–1969 Paris

    Die Familie lebt, unterstützt durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, für mehrere Monate in Paris.

  4. 1972 Ahlhorn

    Kaminski tritt einen einjährigen Aufenthalt als Stipendiat in Florenz an. Gleichzeitig sind weitere Kunstpreisträger in der Villa Romana zu Gast: Klaus Fußmann, Edgar Gutbub und Hansjerg Maier-Aichen. Die nächsten 15 Jahre sind geprägt durch regelmäßige Sommeraufenthalte in der Toskana. Im November 1972 fegen orkanartige Stürme über Nordwestdeutschland hinweg. In der Folge entstehen Bilder mit Motiven der zerstörten Landschaft („Ahlhorn-Serie“, benannt nach dem südlich von Oldenburg gelegenen Ort Ahlhorn).

  5. 1977 Documenta 6

    Kaminski erhält den Kunstpreis der Stadt Darmstadt. Im selben Jahr nimmt er an der documenta 6 in Kassel teil.

  6. 1992 Marseille

    Ein mehrmonatiger Aufenthalt in Marseille, wo die Stadt ein Atelier zur Verfügung stellt, zeitigt nachhaltige Wirkung. Von dieser Zeit an lebt und arbeitet Kaminski mehrere Monate im Jahr in der südfranzösischen Hafenstadt: zunächst in einem kleinen Häuschen mit Garten im Stadtteil Bompard, später in einer Dachwohnung unweit des alten Hafens. Anlässlich eines Musikfestivals in Colmar erhält Kaminski den Auftrag, ein Bühnenbild anzufertigen (Die Versuchung des heiligen Antonius). Das Werk ist nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit dem Werk Matthias Grünewalds, insbesondere dem Isenheimer Altar, den Kaminski über viele Jahre immer wieder besucht.

  7. 2004 Judith, Holofernes

    Der neue Wohnsitz Augsburg wird Schauplatz zweier kombinierter Einzelausstellungen: Parallel werden Werke in der Galerie Noah im Glaspalast und im Medienzentrum Augsburger Allgemeine gezeigt.

  8. 2009 Le Jardin d´Annmarie

    Der Kunstverein Schwetzingen zeigt die Ausstellung Le Jardin d´Annmarie. Zu sehen sind Bilder eines parkähnlichen Gartens bei Marseille, der zu dem Haus von Freunden gehört. Dort wohnte Max Kaminski mit seiner Frau für einige Zeit, um einen Umzug innerhalb der Stadt zu überbrücken.

  9. 2011 Gregorio Guglielmi

    Max Kaminski besucht immer wieder das Augsburger Schaezlerpalais an der Maximilianstraße. Insbesondere das Deckenfresko, auf welchem der italienische Maler Gregorio Guglielmi (1714–1773) die vier Erdteile dargestellt hat, fasziniert ihn. In großformatigen Kreidezeichnungen setzt er sich mit den Motiven auseinander, die er zitiert, aber auch verfremdet. In einer großen Ausstellung werden diese Werke im Schaezlerpalais präsentiert.

  10. 2019 20. Januar

    Nach langer Krankheit stirbt Max Kaminski am 20. Januar in Augsburg.

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