Persistierende Symptome nach COVID-19
ArchivDeutsches �rzteblatt10/2022Persistierende Symptome nach COVID-19
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Hintergrund: Nach Genesung einer Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus-2019 (COVID-19) berichtet eine Vielzahl Betroffener �ber Langzeitfolgen. Je nach Studiendesign und analysierten Patientenkohorten bisheriger Studien variieren die epidemiologischen Angaben dar�ber sehr. Wir berichten hier anhand eines bev�lkerungsbasierten Ansatzes Symptome und klinische Merkmale nach COVID-19 (Long COVID) mit Schwerpunkt auf Symptomen ≥�12 Wochen (Post-COVID-19).

Methode: In drei deutschen Landkreisen wurden alle erwachsenen Patienten mit einer zwischen M�rz und September 2020 durch Polymerasekettenreaktion (PCR) best�tigten Diagnose von COVID-19 (n =�4�632) gebeten, einen Fragebogen auszuf�llen. Pr�diktoren f�r Post-COVID-19 wurden durch multiple ordinale Regressionsanalyse identifiziert. Studienregistrierung: DRKS00023069

Ergebnisse: Es wurden 1�459 Patienten eingeschlossen, von denen 175 (12�%) in der Akutphase von COVID-19 station�r behandelt worden waren. Die Pr�valenz von Post-COVID-19 betrug 72,6�% (n =�127) bei hospitalisierten beziehungsweise 46,2�% (n =�588) bei nichthospitalisierten Patienten. Die h�ufigsten Langzeitsymptome waren M�digkeit (41,5�% aller Symptome ≥�12 Wochen, n =�297), k�rperliche Ersch�pfung (40,8�%, n =�292), Konzentrationsst�rungen (30,6�%, n =�219), Geschmacks- (25,9�%, n =�185) und Geruchsverlust (25�%, n =�182). Die Lebensqualit�t war bei Patienten mit Post-COVID-19 deutlich erniedrigt. Die st�rksten Risikofaktoren f�r Post-COVID-19 waren weibliches Geschlecht, Gesamtma� von Begleiterkrankungen und Schweregrad der Akutphase von COVID-19.

Schlussfolgerung: Auch nicht hospitalisierte Patienten leiden nach COVID-19 h�ufig unter fortbestehenden Symptomen. Die Heterogenit�t der Symptome erfordert einen multidisziplin�ren, gestuften Versorgungsansatz, f�r den die Identifizierung von Risikopatienten entscheidend ist. Eine Limitation der Studie ist das Fehlen einer Kontrollgruppe.

LNSLNS

Ein erheblicher Anteil der Patientinnen und Patienten, die mit dem neuartigen Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) infiziert waren, leidet nach der Genesung von der akuten Phase der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) noch unter Symptomen. Diese Langzeitfolgen �u�ern sich in einer Vielzahl von Symptomen wie M�digkeit, Atemnot und kognitiven Einschr�nkungen (1, 2, 3, 4). Definition und Terminologie der Symptome nach COVID-19 (Long COVID) werden aktuell noch diskutiert. In der vorliegenden Studie bezieht sich der Begriff Post-COVID-19 auf alle Symptome, die mindestens 12 Wochen nach COVID-19 bestehen, unabh�ngig von der �tiologie. Die Dauer von 12 Wochen wurde definiert vom National Institute for Health and Care Excellence (NICE) sowie einer Konsensuskonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und in die deutsche S1-Leitlinie �bernommen (5, 6, 7).

Bislang berichtete Pr�valenzen differieren in Abh�ngigkeit vom Studiendesign, der verwendeten Definition f�r Post-COVID-19 und der analysierten Stichprobe (8). In der Literatur und in systematischen �bersichtsarbeiten wird eine Pr�valenz von 33�87 % f�r Kohorten angegeben, die w�hrend der Akutphase von COVID-19 station�r behandelt wurden, wohingegen Studien mit nichthospitalisierten Patienten niedrigere Pr�valenzen zwischen 2 % und 53 % berichten (1, 9, 10). Allerdings untersuchten die meisten Studien kleine (11, 12) beziehungsweise nichtrepr�sentative Stichproben (13, 14) oder schlossen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer ohne positives Testergebnis f�r SARS-CoV-2 ein (15). Aufgrund der Heterogenit�t der verf�gbaren Evidenz wurde vom Long-COVID-Forum und anderen Gruppen k�rzlich die Identifizierung von klinischen Merkmalen, Komorbidit�ten und potenziellen Risikofaktoren f�r Post-COVID-19 als priorit�re Forschungsfragestellung definiert, insbesondere bei nichthospitalisierten beziehungsweise bev�lkerungsbasierten Kohorten (3, 16, 17).

Ziele der hier vorgestellten Studie waren:

  • die Pr�valenz von Symptomen nach COVID-19 zu erfassen
  • klinische Merkmale zu beschreiben und
  • potenzielle pr�diktive Faktoren in einer bev�lkerungsbasierten retrospektiven Kohorte in Deutschland zu ermitteln.

Methoden

Die Studie wurde als Vollerhebung in drei deutschen Landkreisen (Reutlingen, T�bingen, Enzkreis) mit insgesamt 715 268 Einwohnern durchgef�hrt. In Deutschland wird jede Person, die positiv auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 getestet wurde, von den �rtlichen Gesundheits�mtern registriert. �ber die Gesundheits�mter wurde so an alle erwachsenen Patienten mit einem zwischen dem 1. M�rz und 30. September 2020 positiven Polymerasekettenreaktion(PCR)-Test ein Fragebogen verschickt (n = 4 632).

Wir baten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer retrospektiv, sich an ihre Symptome im Zusammenhang mit COVID-19 zu erinnern und die Dauer der jeweiligen Symptome anzugeben. Basierend auf der NICE-Leitlinie (5) wurden die Patienten nach folgenden Gruppen unterschieden:

  • keine Symptome
  • Akut-COVID-19 (Symptome f�r 0�4 Wochen)
  • anhaltendes COVID-19 (4�12 Wochen) und
  • Post-COVID-19 (≥ 12 Wochen).

Aus Gr�nden der �bersichtlichkeit werden Patienten ohne Symptome und Patienten mit Symptomen < 12 Wochen in den entsprechenden Tabellen gemeinsam in einer Spalte dargestellt. F�r die multiple ordinale logistische Regression haben wir Teilnehmer mit Akut-COVID-19 und Symptomdauer 4�2 Wochen in einer Kategorie zusammengefasst, wodurch eine Outcomevariable mit drei Kategorien (keine Symptome, Symptomdauer < 12 Wochen, Symptomdauer ≥ 12 Wochen) resultierte. Die Anpassungsg�te wurde mittels eines Likelihood-Ratio-Tests bewertet, bei dem das angepasste Modell mit einem Modell mit variierenden Lageparametern verglichen wurde. Fehlende Werte wurden mittels multipler Imputation ersetzt. Es wurde eine schrittweise R�ckw�rtsselektion zur Variablenauswahl durchgef�hrt, unter Ber�cksichtigung von p-Werten zwischen 0,05 und 0,10. Alter und Geschlecht wurden in alle Modelle aufgenommen. Die Methoden werden ausf�hrlicher im eMethodenteil beschrieben.

Ergebnisse

Studienpopulation

Bis 31. Januar 2021 gingen insgesamt 1 907 Frageb�gen (41 %) ein. Davon wurden 448 ausgeschlossen (eMethodenteil), sodass die endg�ltige Studienpopulation 1 459 Teilnehmer umfasste.

Das Alter der Teilnehmer betrug im Median 53 Jahre (Interquartilsabstand [IQR] 37�62), n = 824 (56,5 %) der Teilnehmer waren Frauen. Dies stimmt mit den 4 632 best�tigten COVID-19-F�llen der Landkreise gut �berein, deren Durchschnittsalter 48 Jahre betrug, mit 52,7  Frauen (eTabelle 1). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 219 Tage (Standardabweichung [SD]: 32,6). Insgesamt 175 (12 %) Teilnehmer waren wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt worden. Weitere Angaben zeigt Tabelle 1.

Soziodemografische Angaben, Lebensstilfaktoren und gesundheitsbezogene Lebensqualität der Studienpopulation
Tabelle 1
Soziodemografische Angaben, Lebensstilfaktoren und gesundheitsbezogene Lebensqualit�t der Studienpopulation
Bestätigte Fälle mit SARS-CoV-2 in den teilnehmenden Landkreisen von 1. März bis 30. September 2020, Alter 18 Jahre oder älter
eTabelle 1
Best�tigte F�lle mit SARS-CoV-2 in den teilnehmenden Landkreisen von 1. M�rz bis 30. September 2020, Alter 18 Jahre oder �lter

Pr�valenz von Symptomen nach COVID-19

Keine Symptome w�hrend oder nach COVID-19 wurden von 8,3 % (n = 121) berichtet. 33,0 % (n = 481) hatten mindestens ein COVID-19-bezogenes Symptom f�r < 4 Wochen (Akut-COVID-19), 9,4 % (n = 137) hatten mindestens ein Symptom f�r 4 bis < 12 Wochen (anhaltendes COVID-19), und 49,3 % (n = 720) hatten mindestens ein Symptom ≥ 12 Wochen nach der Infektion (Post-COVID-19). Die Pr�valenz von Post-COVID-19 lag bei hospitalisierten und nichthospitalisierten Teilnehmern bei 72,6 % (n = 127) beziehungsweise 46,2 % (n = 588).

Die h�ufigsten Symptome bezogen auf alle Patienten mit Post-COVID-19 waren:

  • M�digkeit beziehungsweise Antriebslosigkeit (41,5 %, n = 297)
  • rasche k�rperliche Ersch�pfung (40,8 %, n = 292)
  • Konzentrationsst�rungen (30,6 %, n = 219)
  • Geschmacksverlust (25,9 %, n = 185)
  • Geruchsverlust (25,5 %, n = 182).

Die Grafik zeigt die prozentuale H�ufigkeit aller Symptome, die f�r eine Dauer von < 12 Wochen beziehungsweise ≥ 12 Wochen angegeben wurden.

Symptomhäufigkeit nach COVID-19 in einer bevölkerungsbasierten Kohorte
Grafik
Symptomh�ufigkeit nach COVID-19 in einer bev�lkerungsbasierten Kohorte

In Tabelle 2 sind die Post-COVID-19-Symptome unterschieden in sofortigen (innerhalb der ersten zwei Wochen nach Infektion) oder verz�gerten Beginn (fr�hestens zwei Wochen nach Infektion). Die meisten Symptome traten bereits zu Beginn der Infektion auf. Lediglich Hautver�nderungen und Haarausfall traten h�ufiger mit Verz�gerung auf.

Zeitpunkt des Auftretens der Symptome
Tabelle 2
Zeitpunkt des Auftretens der Symptome

Charakteristika von Patienten mit Post-COVID-19

Patienten mit Post-COVID-19 waren im Vergleich �lter, h�ufiger Frauen, hatten eine signifikant niedrigere gesundheitsbezogene Lebensqualit�t (Health related Quality of Life, HrQoL) und waren l�nger krankgeschrieben (Tabelle 1). Das Gesamtma� an Komorbidit�t korrelierte mit einem h�heren Risiko f�r Post-COVID-19, ebenso wie die meisten spezifischen chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz- und Lungenerkrankungen oder Depression (Tabelle 3, eTabelle 2). Polypharmazie und die Einnahme der meisten Langzeitmedikamente korrelierten ebenfalls mit einem h�heren Risiko f�r Post-COVID-19 (eTabelle 3).

Begleiterkrankungen
Tabelle 3
Begleiterkrankungen
Weitere chronische Erkrankungen, die als Freitext angegeben wurden
eTabelle 2
Weitere chronische Erkrankungen, die als Freitext angegeben wurden
Dauermedikation (Einnahme für mindestens 12 Monate)
eTabelle 3
Dauermedikation (Einnahme f�r mindestens 12 Monate)

Patienten mit Post-COVID-19 nahmen w�hrend der Akutphase von COVID-19 h�ufiger Medikamente wie Antibiotika, Antikoagulanzien oder Analgetika ein (eTabelle 4).

Behandlung während der akuten Phase von COVID-19
eTabelle 4
Behandlung w�hrend der akuten Phase von COVID-19
Sensitivitätsanalyse der Regression
eTabelle 5
Sensitivit�tsanalyse der Regression

Pr�diktoren f�r Post-COVID-19

Die univariate ordinale logistische Regression ergab nur wenige Variablen, die sich als potenzielle Pr�diktoren f�r Langzeitfolgen erwiesen (Tabelle 4). Die st�rksten Pr�diktoren f�r Post-COVID-19, die hier identifiziert wurden, waren

Sparsames Model der multiplen ordinalen logistischen Regression
Tabelle 4
Sparsames Model der multiplen ordinalen logistischen Regression
  • weibliches Geschlecht (Odds Ratio [OR] 1,81; 95-%-Konfidenzintervall [1,45; 2,24])
  • das Gesamtma� der Komorbidit�t mit einer OR von 1,10 pro Punkt im maximal 45 Punkte umfassenden Self-Administered Comorbidity Questionnaire (SCQ-D) [1,06; 1,14]
  • Krankenhausaufenthalt wegen Akut-COVID-19 (OR 2,01[1,54; 2,64])
  • der Bedarf an Analgetika w�hrend Akut-COVID-19 (OR 1,70 [1,19; 2,45]).

Die letzten beiden Punkte stellen Surrogate f�r einen schweren Verlauf der akuten Infektion dar.

Pflegeheimbewohner hatten ein niedrigeres Risiko f�r Post-COVID-19 (OR 0,09 [0,05; 0,17]). Weder ein positiver noch ein negativer Zusammenhang fanden sich f�r Rauchen, spezifische Begleiterkrankungen, Dauermedikation, andere spezifische Medikamente wegen Akut-COVID-19, Polypharmazie oder Alter.

Diskussion

Pr�valenz und Symptome

Die vorliegende Studie ist eine der bisher gr��ten, die die Pr�valenz von Symptomen nach COVID-19 in einer bev�lkerungsbasierten Kohorte untersucht hat. 1 273 (87,3 %) Teilnehmer waren in der Akutphase von COVID-19 nicht station�r behandelt worden. W�hrend fr�here Studien meist gemischte Kohorten mit unterschiedlichen Anteilen an ambulanten und station�ren Patienten berichten, pr�sentieren wir die Daten getrennt f�r nichthospitalisierte und hospitalisierte Patienten. 46,2 % (n = 588) der nichthospitalisierten und 72,6 % (n = 127) der hospitalisierten Patienten gaben mindestens ein Post-COVID-19-Symptom an. Verglichen mit kleineren fr�heren Studien, die ebenfalls auf der NICE- und WHO-Definition von Post-COVID-19 basieren, besteht eine gute �bereinstimmung (e1, e2, e3, e4).

Die am h�ufigsten genannten Symptome in der Post-COVID-19-Gruppe waren M�digkeit beziehungsweise Antriebslosigkeit (n = 297, 41,5 %) und rasche k�rperliche Ersch�pfung (n = 292, 40,8 %), gefolgt von Konzentrationsst�rungen (n = 219, 30,6 %). W�hrend die H�ufigkeitsangaben dieser Symptome in Studien sehr stark variieren, best�tigen auch neuere �bersichtsarbeiten M�digkeit als vorherrschendes Symptom (2, 3). In Anbetracht der Heterogenit�t der Symptome sollte allerdings diskutiert werden, ob es sich dabei um Auspr�gungen ein und derselben Entit�t handelt oder ob sie vielmehr auf eine unterschiedliche Pathophysiologie zur�ckzuf�hren sind. Geschmacks- und Geruchsverlust gelten hingegen eher als spezifische Symptome von COVID-19 und wurden von n = 185 (25,9 %) beziehungsweise n = 182 (25,5 %) als ≥ 12 Wochen anhaltend angegeben. In der Allgemeinbev�lkerung liegen selbstberichtete Geschmacks- und Geruchsprobleme bei 0,4 % beziehungsweise 1,6 % (e5).

�berlegungen zur Pathophysiologie

Die meisten Teilnehmer unserer Studie berichteten, dass ihre Langzeitsymptome seit Beginn der Infektion vorhanden waren. Hautver�nderungen und Haarausfall wurden jedoch meist mit einem sp�teren Symptombeginn angegeben. Ob Unterschiede im zeitlichen Auftreten auf unterschiedliche pathophysiologische Ursachen zur�ckzuf�hren sind, wird zurzeit diskutiert. Von Beginn an persistierende Symptome k�nnten die Hypothese residualer Viruspartikel, auf die der Organismus �hnlich wie in der Akutphase reagiert, bekr�ftigen (18, 19), wohingegen ein verz�gerter Symptombeginn auf eine immunologische Dysregulation hindeuten k�nnte (20). Dar�ber hinaus k�nnten auch eine direkte Virustoxizit�t oder die Schwere der Akuterkrankung eine Rolle spielen, wobei letztere m�glicherweise f�r Haarausfall und Hautver�nderungen urs�chlich ist (21).

Andererseits sind einige Symptome nach COVID-19 m�glicherweise nicht spezifisch f�r SARS-CoV-2, sondern k�nnten auf eine andere �tiologie zur�ckzuf�hren sein und/oder durch soziale Effekte der Pandemie ausgel�st werden; dies gilt insbesondere f�r M�digkeit und psychische Probleme (22, 23). Einige der nach Krankenhausaufenthalt berichten Beschwerden k�nnten auch durch das Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS) oder eine posttraumatische Belastungsst�rung (PTBS) nach einem Aufenthalt auf der Intensivstation verursacht sein (e6, e7). Da es in der vorliegenden Studie keine Kontrollgruppe gibt, kann hier nicht zwischen Post-COVID-19 und Symptomen anderer Ursachen unterschieden werden.

Bedeutung f�r die Versorgung

�bereinstimmend mit fr�heren Berichten war die Lebensqualit�t in der Post-COVID-19-Gruppe erniedrigt, insbesondere bei hospitalisierten Patienten (e1, e2). Patienten mit Post-COVID-19 waren im Vergleich l�nger krankgeschrieben, was die Funktionseinschr�nkungen durch die Symptome verdeutlicht. Studien aus den USA und anderen L�ndern berichten, dass 40 % der Patienten auch 60 Tage nach Krankenhausentlassung noch nicht an ihren Arbeitsplatz zur�ckgekehrt waren und dass 22,3 % nach im Durchschnitt 7 Monaten noch nicht wieder arbeiten konnten (15, 24). In Anbetracht der immer noch steigenden Zahl von Infektionen k�nnte das erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Die Heterogenit�t der Symptome erfordert ein multidisziplin�res Management, das von Spezialisten der Prim�rversorgung koordiniert wird (5, 25). �berweisungen an Fach�rzte sollte auf Patienten mit besonderen Bedarfen beschr�nkt werden (gestufter Versorgungsansatz). Lokale, fachgruppen�bergreifende Netzwerke mit multidisziplin�ren Treffen, erg�nzt durch Fachabteilungen des station�ren Sektors, k�nnten die Versorgung dieser Patienten verbessern (26, 27, 28). Dar�ber hinaus wird die Identifizierung von Patienten mit einem Risiko f�r die Entwicklung von Post-COVID-19 dazu beitragen, fr�hzeitig Weichen zur Behandlung zu stellen und strukturierte Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Pr�diktoren f�r Post-COVID-19

Die Regressionsanalyse ergab, dass ein Krankenhausaufenthalt wegen COVID-19 und der Bedarf an Analgetika w�hrend der akuten Phase von COVID-19 Risikofaktoren f�r die Entwicklung von Post-COVID-19 waren. Dies deutet auf einen Zusammenhang zwischen der Schwere der Akutinfektion und dem Risiko f�r Post-COVID-19 hin, der auch von anderen Studiengruppen berichtet wurde (29, 30). So w�re es denkbar, dass die Genesung von Patienten verz�gert ist, die w�hrend der akuten Infektion immobilisiert waren oder schwere pulmonale Einschr�nkungen hatten, mit darauf folgender �critical-illness�, anhaltender Dyspnoe, PTBS oder PICS (31, 32, 33).

Ein weiterer starker Pr�diktor f�r Post-COVID-19 war das Gesamtma� an Komorbidit�t. Patienten mit Post-COVID-19 hatten im Vergleich mehr chronische Begleiterkrankungen, nahmen h�ufiger eine Dauermedikation ein und hatten eine h�here Rate an Polypharmazie. Dies deckt sich mit anderen Studien, die ebenfalls einen Zusammenhang zwischen vorbestehender Komorbidit�t und dem Risiko Post-COVID-19 zu entwickeln zeigen (13, 34).

�bereinstimmend mit fr�heren Studien stellten wir fest, dass weibliches Geschlecht mit einem erh�hten Risiko f�r die Entwicklung von Post-COVID-19 einherging (4, 14, 35, 36). Andere Studien berichteten auch ein h�heres Lebensalter als unabh�ngigen Risikofaktor f�r Post-COVID-19 (35), was wir in der multiplen Regression nicht best�tigen konnten.

Interessanterweise erwies sich ein h�herer Bildungsabschluss ebenfalls als Pr�diktor f�r Post-COVID-19. Dieses Ergebnis war nicht auf Altersunterschiede zur�ckzuf�hren und k�nnte deshalb mit einer Studie in Einklang stehen, die ergab, dass Personen mit h�herem Bildungsgrad w�hrend der Pandemie h�ufiger depressive Symptome und eine gr��ere Abnahme ihrer Lebenszufriedenheit entwickeln als andere Personen (37). Diese Beobachtung k�nnte jedoch darauf hinweisen, dass diese Symptome nicht spezifisch f�r COVID-19 sind.

Die Variable �Pflegeheimbewohner� schien protektiv gegen�ber der Entwicklung von Post-COVID-19 zu sein. M�glicherweise geht das auf einen �healthy patient�-Effekt zur�ck, da diejenigen Pflegeheimbewohner, die COVID-19 �berleben, vermutlich einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand beziehungsweise eine gr��ere Widerstandsf�higkeit besitzen (38).

St�rken und Schw�chen

Eine wesentliche Limitation dieser Studie besteht darin, dass es keine Kontrollgruppe gibt. Daher ist es nicht m�glich, zwischen COVID-19-spezifischen Symptomen und Symptomen anderer Ursachen zu unterscheiden.

Zwischen bisherigen Studien gibt es wegen unterschiedlicher Studiendesigns eine erhebliche Schwankungsbreite in der Angabe der Pr�valenz. In der vorliegenden Studie w�hlten wir daher einen bev�lkerungsbasierten Ansatz und fanden eine Post-COVID-19-Pr�valenz von 49,3 % (hospitalisierte und nichthospitalisierte Patienten zusammen). Nach Standardisierung f�r Alter, Geschlecht und Landkreis mit den Angaben, die f�r alle 4 632 kontaktierten Patienten bekannt waren (eTabelle 1), ergab diese Sensitivit�tsanalyse eine im Vergleich nur geringf�gig reduzierte Pr�valenz von 47,4 %. Trotzdem ist eine Stichprobenverzerrung sehr wahrscheinlich und k�nnte zu einer �bersch�tzung der Post-COVID-19-Pr�valenz gef�hrt haben, da Betroffene in der Regel eher an Studien teilnehmen als Nicht-Betroffene. Die konservativste Sch�tzung w�rde alle Non-Responder als Nicht-Post-COVID-19 rechnen, was eine Post-COVID-19-Pr�valenz von 14,6 % f�r ambulante und 22,9 % f�r hospitalisierte Patienten erg�be, wenn man ber�cksichtigt, dass 31,5 % der verschickten Frageb�gen in die Analyse eingingen.

Eine zunehmende mediale Aufmerksamkeit bez�glich Post-COVID-19 k�nnte sowohl Patienten als auch medizinisches Personal beeinflusst und ebenfalls zu einer �bersch�tzung der Symptome beigetragen haben (39). Alle Angaben beruhen auf Selbstausk�nften der Patienten und k�nnen dadurch verzerrt sein, dass sich Betroffene r�ckwirkend an ihre Symptome und die Dauer der Erkrankung erinnern mussten. Eine weitere m�gliche Verzerrung ist die Anzahl von Personen mit h�herem Bildungsstand.

Schlussfolgerung

Die vorliegenden Daten aus einer gro�en bev�lkerungsbasierten Kohorte deuten darauf hin, dass langfristige gesundheitliche Folgen auch nach einem moderaten Akut-Verlauf von COVID-19 h�ufig sind. Angeh�rige der Gesundheitsberufe k�nnen diese Erkenntnisse nutzen, um die Symptome und Versorgungsbedarfe dieser Patienten besser zu verstehen und Risikopatienten zu identifizieren. Innerhalb der Bandbreite von Symptomen nach COVID-19 sollten weitere Studien auf Symptome mit den gr��ten Funktionseinschr�nkungen fokussieren und eine Kontrollgruppe einschlie�en, um zwischen Post-COVID-19 und Symptomen anderer Ursachen unterscheiden zu k�nnen.

Es bedeutet eine gro�e medizinische und sozio�konomische Herausforderung, wenn manche Patienten aufgrund funktioneller Beeintr�chtigungen und verminderter Lebensqualit�t nicht zu ihrem bisherigen Gesundheitszustand oder ins Erwerbsleben zur�ckzukehren k�nnen (40). Interdisziplin�ren lokalen Netzwerken kommt auf der Grundlage eines gestuften Versorgungskonzepts eine Schl�sselrolle bei der Behandlungsstrategie dieser komplexen Krankheit zu.

F�rderung

Diese Arbeit wurde durch das Ministerium f�r Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-W�rttemberg im Rahmen der Sonderf�rderlinie COVID-19 Forschung, Teil der Ma�nahmen zur Bek�mpfung der Coronavirus SARS CoV-2-Pandemie im Bereich der Medizinischen Forschung, unterst�tzt.

Danksagung

Wir danken den Gesundheits�mtern in Reutlingen, T�bingen und dem Enzkreis f�r die Unterst�tzung bei dieser Studie. Wir danken Dr. Hannah Fuhr f�r das Gegenlesen des Manuskripts und Jasmin Mangold, Raphaela Samrock and Lena Gassner f�r ihre Unterst�tzung bei der Dateneingabe.

Interessenkonflikt
Die Autorinnen und Autoren erkl�ren, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 20. 12. 2021, revidierte Fassung angenommen: 10. 2. 2022

Anschrift f�r die Verfasser
Dr. med. Christian F�rster
Institut f�r Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung
Universit�tsklinikum T�bingen
Osianderstra�e 5, 72076 T�bingen
christian.foerster@med.uni-tuebingen.de

Zitierweise
F�rster C, Colombo MG, Wetzel AJ, Martus P, Joos S: Persisting symptoms after COVID-19�prevalence and risk factors in a population-based cohort. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 167�74. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0147

Dieser Beitrag erschien online am 2. 3. 2022 (online first) auf
www.aerzteblatt.de.

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
eLiteratur, eMethodenteil, eTabellen:
www.aerzteblatt.de/m2022.0147 oder �ber QR-Code

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Zentrum f�r �ffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universit�tsklinikum T�bingen: Prof. Dr. med. Stefanie Joos
Symptomhäufigkeit nach COVID-19 in einer bevölkerungsbasierten Kohorte
Grafik
Symptomh�ufigkeit nach COVID-19 in einer bev�lkerungsbasierten Kohorte
Soziodemografische Angaben, Lebensstilfaktoren und gesundheitsbezogene Lebensqualität der Studienpopulation
Tabelle 1
Soziodemografische Angaben, Lebensstilfaktoren und gesundheitsbezogene Lebensqualit�t der Studienpopulation
Zeitpunkt des Auftretens der Symptome
Tabelle 2
Zeitpunkt des Auftretens der Symptome
Begleiterkrankungen
Tabelle 3
Begleiterkrankungen
Sparsames Model der multiplen ordinalen logistischen Regression
Tabelle 4
Sparsames Model der multiplen ordinalen logistischen Regression
Bestätigte Fälle mit SARS-CoV-2 in den teilnehmenden Landkreisen von 1. März bis 30. September 2020, Alter 18 Jahre oder älter
eTabelle 1
Best�tigte F�lle mit SARS-CoV-2 in den teilnehmenden Landkreisen von 1. M�rz bis 30. September 2020, Alter 18 Jahre oder �lter
Weitere chronische Erkrankungen, die als Freitext angegeben wurden
eTabelle 2
Weitere chronische Erkrankungen, die als Freitext angegeben wurden
Dauermedikation (Einnahme für mindestens 12 Monate)
eTabelle 3
Dauermedikation (Einnahme f�r mindestens 12 Monate)
Behandlung während der akuten Phase von COVID-19
eTabelle 4
Behandlung w�hrend der akuten Phase von COVID-19
Sensitivitätsanalyse der Regression
eTabelle 5
Sensitivit�tsanalyse der Regression
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