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Künstler- und Denkerenzyklopädie

Johann Wolfgang von Goethe

(1749-1832)

Porträt des jungen Goethe

 Georg Melchior Kraus: Johann Wolfgang Goethe
1775/76, Öl auf Leinwand, Klassik Stiftung Weimar

 

 


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Goethes Biographie: sein Leben und seine Werke

1749-1765: Kindheit in Frankfurt

Johann Wolfgang von Goethe wird am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Die Jahre 1749 bis 1765 sind Zeiten wohlbehüteter Kindheit und vielseitiger Ausbildung. Goethe wird als Sohn einer wohlhabenden, lutherischen Familie in eine Welt der Traditionen hineingeboren. Der Vater läßt seine Kinder reichhaltig, umfassend, vieles aber nur kurz anreißend ausbilden. Ziel ist eine universale Bildung, die alle Bereiche der Künste und Wissenschaften, mehrere Sprachen und Musikunterricht für Klavier und Cello umfasst. Später kommt noch Tanz-, Fecht- und Reitunterricht auf die Kinder zu. Aber es gibt auch Theater- und Konzertbesuche.

 

1765-1768: Leipziger Studienjahre

Im Oktober 1765 kommt Johann Wolfgang von Goethe zum Jura-Studium nach Leipzig. Das Studium betreibt er halbherzig. Mit einem stattlichen Budget von 1000 Talern jährlich führt er ein gesellschaftliches Leben. Gottsched und Gellert lehren zu dieser Zeit in Leipzig. Goethe befasst sich lieber mit Theologie, Naturwissenschaft und Medizin, geht ins Theater, lernt radieren, kupferstechen und zeichnen bei Adam Oeser, einem Freund Winckelmanns. Goethe verliebt sich in Anna Katharina (Käthchen) Schönkopf.

 

1768-1770: Frankfurter Intermezzo

Nach einer schwerer Krankheit kehrt Goethe Ende August 1768 nach Frankfurt zurück. Erst im Winter 1769 fühlt er sich wieder einigermaßen gesund. In dieser Zeit ist Goethe auf der Suche, er besitzt keine feste Orientierung. Sein Studium ist noch nicht beendet und auch der Wunsch des Vaters nach einer Promotion noch nicht erfüllt. Insofern kann Frankfurt nur eine Zwischenstation sein. In diesen Monaten pflegt der kranke und genesende Goethe nicht nur den Umgang mit Pietisten wie Susanna von Klettenberg (1723-1774), sondern studiert hermetische Schriften und setzte alchimistische Versuche an. Außerdem zeichnet und radiert er weiter.

 

1770-1771: Straßburg

Ostern 1770 zieht der wieder genesene Goethe zur Fortsetzung des Studiums nach Straßburg. Nach nur einem Semester legt er das Kandidatenexamen ab, das eigentliche Studium ist damit abgeschlossen. Im Sommer 1771 beginnt er mit der Promotion. Diese wird jedoch von der Fakultät abgelehnt. Er darf sich danach in einer öffentlichen Disputation von juristischen Thesen um den Grad eines Lizentiaten bewerben. Dieser Titel galt eben so viel wie der Titel eines Doktor juris. Goethe erwarb ihn mit dem Prädikat "Cum applausu". Mehr interessieren ihn in dieser Zeit jedoch medizinische, botanische, theologische und philosophische Studien. Vor allem die Chemie ist seine "heimliche Geliebte".

Anfang September 1770 trifft Johann Gottfried Herder in Straßburg ein. Goethe besucht ihn oft. Der um fünf Jahre ältere Herder erkennt Goethes Begabung und begeistert ihn für Natur- und Volkspoesie, für Homer, Ossian und Shakespeare. "Groß und bedeutend" nennt Goethe rückblickend Herders Einfluß. Die beiden sollte eine lebenslange Freundschaft verbinden. Zur gleichen Zeit verkehrt der Student mit Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) und Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792). Geprägt ist die Straßburger Zeit aber durch seine Liebe zu Friederike Brion (1752-1813). Goethe schrieb für sie Gedichte, beispielsweise das "Mailied" und "Willkommen und Abschied".

 

1771-1775: Wieder in Frankfurt

Wieder in Frankfurt arbeitet Goethe als Rechtsanwalt am dortigen Schöffengericht. Im September 1771 legt der junge Anwalt den Advokateneid und auch den Eid als Frankfurter Bürger ab. Nun stünde ihm eine Laufbahn offen, die auch in repräsentative öffentliche Ämter führen könnte. Goethe richtet sich eine Kanzlei im Hause seiner Eltern ein und führt Prozesse. Ende 1771 wird der "Götz von Berlichingen" fertig, ein für den Sturm und Drang vorbildliches Schauspiel.

1772 beginnt Goethes eigentliche schriftstellerische Laufbahn als Rezensent der Frankfurter Gelehrten Anzeigen, dem bedeutenden publizistischen Organ des Sturm und Drang. Im Mai 1772 schickt ihn der Vater nach Wetzlar ans Reichskammergericht. Auf einem Ball in Volpertshausen lernt er Charlotte Buff kennen. Später macht er auch die Bekanntschaft ihres Verlobten Johann Christian Kestner. Das Verhältnis der Drei wird durch Goethes Annäherungsversuche getrübt und im September verlässt er daraufhin Wetzlar. Auf der Rückreise besucht er in Ehrenbreitstein Sophie La Roche und trifft dort deren Tochter Maximiliane.

Goethe schreibt den "Werther" im Februar und März des Jahres 1774. Es wird sein größter internationaler Erfolg und sein aufsehenerregendstes Buch. Darin eingegangen ist der Selbstmord des Legationssekretärs Karl Wilhelm Jerusalem in Wetzlar. Dieser war im Herbst 1772 an der Liebe zu einer verheirateten Frau zerbrochen. Mit dem Erscheinen des "Götz" und des "Werther" ist Goethe zur Symbolfigur des Sturm und Drangs geworden. Unmittelbar nach dem "Werther" schreibt er das Schauspiel "Clavigo". Außerdem macht er Pläne für "Faust" und "Egmont"

Im Jahr 1775 verlobt er sich mit der Bankierstochter Anna Elisabeth (Lili) Schönemann, zu einer Heirat kommt es aber nicht. Im Mai 1775 macht Goethe mit Friedrich Leopold (Fritz) und Christian Graf zu Stolberg und Christian Graf von Haugwitz eine Bildungsreise in die Schweiz. In Zürich sind sie zu Gast bei dem Theologen Johann Caspar Lavater, der Goethe seinerseits im Sommer 1774 in Frankfurt besucht hatte. Nach der Rückkehr nach Frankfurt löst Goethe die Verlobung mit Lili.

 

1775-1786: Weimar

1774 hat Goethe Erbprinz Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828) in Frankfurt kennen gelernt. Er lädt Goethe an den Hof von Weimar ein und am 7. November 1775 kommt Goethe dort an. Der Herzog stellt ihn in den Staatsdienst ein und bewilligt ihm ein verhältnismäßig hohes Gehalt. Im Juni 1776 beruft der Herzog Goethe als Geheimen Legationsrat in den Geheimen Conseil, die Zentrale der Landesregierung. Drei Jahre später übernimmt Goethe die Weimarer Kriegskommission und die Direktion des Wegebaus. Als Dreißigjähriger wird er zum Geheimen Rat ernannt. 1782 macht ihn der Fürst zum Leiter der Finanzkammer.

Goethe beginnt eine Liebesbeziehung mit Charlotte von Stein (1742-1827). 1782 zieht Goethe vom berühmten Gartenhaus in das Haus am Frauenplan in Weimar. Im gleichen Jahr wird er von Kaiser Joseph II. in den Adelsstand erhoben. Er entdeckt sein Interesse für Geologie und Mineralogie. In dieser Zeit unternimmt Goethe Reisen nach Düsseldorf, in den Harz, nach Berlin, Frankfurt, ins Elsaß, in die Schweiz, nach Göttingen und Kassel. Auch dienstlich ist er mit dem Herzog unterwegs. Nach Leipzig, Berlin, in den Harz und an andere sächsische Höfe, nach Schlesien, Krakau und Czenstochowa geht die Fahrt. Er pflegt Kontakte zu Wieland und Herder, der auf Goethes Wunsch nach Weimar gerufen worden war.

In den ersten elf Weimarer Jahren veröffentlicht er kaum etwas. Den "Wilhelm Meister" fängt der Dichter an, "Egmont", "Iphigenie" und "Tasso" werden nicht vollendet. Der "Faust" bleibt ein Fragment. Dafür entstehen einige seiner bekanntesten und berühmtesten Gedichte: "Über allen Gipfeln ist Ruh`", "Grenzen der Menschheit" und "Das Göttliche". Für das Weimarer Liebhabertheater schreibt Goethe zahlreiche Stücke, führt Regie und schauspielert.

Im Herbst 1779 reist Goethe mit dem Herzog in die Schweiz. Sie machen vier Tage in Goethes Vaterhaus in Frankfurt Station. Auf dem weiteren Weg besucht er auch Friederike Brion in Sesenheim und Lili von Türckheim in Straßburg. Goethe beginnt seine Naturstudien, die alle auf den Menschen bezogen bleiben, so weit sie sich auch mit den Gebieten der Botanik und Zoologie, Mineralogie und Geologie, Farbenlehre und Wolkenkunde beschäftigen. Er liest Linné`s "Philosophie der Botanik" und schreibt dem schwedischen Naturforscher später den größten Einfluss nach Shakespeare und Spinoza zu. Im März 1784 gelingt ihm, wie er glaubt, eine anatomische Entdeckung: das os intermaxillare.

Im Sommer 1785 begibt sich Goethe zum ersten Mal zur Kur ins böhmische Karlsbad. Bis 1823 wiederholt er die Fahrt dorthin sechszehnmal. Während der zweiten Badereise plant Goethe bereits seine "Flucht" nach Italien. Am 3. September 1786 setzt er den Plan in die Tat um.

 

1786-1788: Italien

Die "Flucht" nach Italien führte Goethe über den Brenner, Trient, den Gardasee nach Verona, dann nach Venedig, Padua und schließlich Rom. Dort findet er Kontakt zu deutschen Künstlern wie Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829), Angelika Kauffmann (1741-1807) und Karl Philipp Moritz (1756-1793). Von Tischbein, der auch Goethe-Tischbein genannt wird, stammt das Gemälde "Goethe in der Campagna" (1786-1788). Vier Monate dauert der erste Aufenthalt in Rom. Dann reist Goethe am 22. Februar 1787 zusammen mit Tischbein weiter nach Neapel. Bald darauf geht die Fahrt mit dem Landschaftsmaler Christoph Heinrich Kniep weiter bis nach Sizilien. Im Mai kehren sie über Neapel nach Rom zurück. Hier beginnt am 7. Juni 1787 Goethes zweiter Aufenthalt in Rom, der fast noch ein Jahr dauert. Er studiert die alte Baukunst und die Bildende Kunst in Museen und Sammlungen. Goethe ist in Italien aber nicht nur Kunstbetrachter, sondern er versucht, sich selbst als Künstler weiterzubilden. Er zeichnet, aquarelliert und lernt das Modellieren. Rund 850 Zeichnungen sind aus seiner italienischen Zeit erhalten.

Ebenfalls in dieser Zeit schreibt er die "Iphigenie" in Verse um und bringt den "Egmont" zu Ende, arbeitet am "Tasso" und am "Faust". Am 23. April 1788 bricht er mit Christoph Kayser zur Rückreise in den Norden auf. Sie reisen bis Juni über Siena, Florenz, Bologna, Parma und Mailand. Durch die Schweiz und Konstanz, Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Coburg. Seine Darstellung der "Italienischen Reise" verfasst er erst dreißig Jahre später. Sie basiert auf dem "Reise-Tagebuch" für Charlotte von Stein und auf Originalbriefen und -notizen.

 

1788-1832: Weimar

1788 kommt Goethe wieder in Weimar an. Der Herzog, nicht böse über die Abwesenheit, gibt Goethes Neigungen nach, entbindet ihn von den Regierungsgeschäften, lässt ihm aber den Sitz im Ministerrat und die Bezüge. Goethe ist nun eine Art Kulturminister mit der Oberaufsicht über die Anstalten über Wissenschaft und Kunst, beispielsweise die Universität Jena. Ab 1791 leitet Goethe dann auch das neue Weimarer Hoftheater, ein Amt, das er bis 1817 inne hat.

Die Liaison mit Charlotte von Stein wird nicht wieder aufgenommen, sondern Goethe beginnt ein Verhältnis mit Christiane Vulpius.

Der Minister Goethe verfolgt die Geschehnisse der Französischen Revolution mit Interesse und setzt sich beispielsweise in den "Revolutionsdramen", der Novellensammlung "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" (1795) und dem Versepos "Hermann und Dorothea" (1797) damit auseinander. Zunehmend beschäftigt sich Goethe mit den Naturwissenschaften. Sein Interesse gilt der Anatomie, Botanik, Mineralogie, Optik und der Farbentheorie.

1790 besucht Goethe zum zweiten Mal Italien. Er reist bis Venedig der Herzogenmutter entgegen, doch seine Begeisterung für das Land ist verflogen. 1792 zieht er mit Carl August nach Frankreich, um am Krieg Österreichs und Preußens gegen die Revolutionsregierung teilzunehmen. Das Erlebnis wird in der Schrift "Die Kampagne in Frankreich" erläutert.

1794 beginnt die Freundschaft mit Friedrich Schiller, die beide zu produktiver Arbeit anregt. 1805 erkranken sowohl Goethe als auch Schiller schwer. Am 9. Mai des gleichen Jahres stirbt Schiller, Goethe, der selbst unter heftigen Nierenkoliken leidet, ist erschüttert. Am 13. April 1806 protokollierte er dann im Tagebuch: "Schluß von Fausts I. teil". Damit erfüllt er noch einen Wunsch Schillers. Im Januar 1795 kommt der erste Band von "Wilhelm Meisters Lehrjahre" heraus.

Auf der dritten Schweizer Reise 1797 machte Goethe in seiner alten Heimatstadt Frankfurt Station und ließ auch Christiane und seinen Sohn nachkommen, um sie der Mutter vorzustellen. Immerhin hat er vor der Reise seine Familie testamentarisch abgesichert. Diese Reise in die Schweiz war die letzte größere Reise Goethes.

Goethe hielt sich nun oft in Jena auf. Dort verliebte er sich im Winter 1807 unglücklich in Wilhelmine (Minchen) Herzlieb (1789-1865), Pflegetochter des Buchhändlers Frommann. In diese Zeit fallen die "Sonette", die "Wahlverwandtschaften" und seine "Farbenlehre". Im Oktober 1808 wird Goethe während des Erfurter Fürstenkongresses von Napoleon empfangen. Später erhält er das Kreuz der Ehrenlegion.

1811 beginnt er mit der Niederschrift seiner Kindheitserinnerungen, die er "Dichtung und Wahrheit" nennt. Dazu fährt er im Sommer 1814 und im Frühjahr 1815 noch einmal in die Gegenden rund um Rhein und Main, in denen er seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Auf einer dieser Reisen verliebt er sich in Marianne Jung (1784-1860), die später den Bankier und Geheimen Rat in Frankfurt, Johann Jakob von Willemer, heiratet. Diese Begegnung inspiriert Goethe zu den Liebesgedichten im "West-östlichen Diwan".

1815 wird das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach durch Beschluss des Wiener Kongresses Großherzogtum. Goethe bekleidet damit das Amt eines Staatsministers. Im Sommer 1821 fährt Goethe zur Kur nach Marienbad und lernt dort die 17-jährige Ulrike von Levetzow kennen. 1817 verzichtet Goethe auf das Frankfurter Bürgerrecht. Seit dem Wiener Kongress durfte das Vermögen bei Aufgabe des Bürgerrechts ausgeführt werden, ohne den "Zehnten Pfennig" zu zahlen. Goethe entgeht zudem der gerade beschlossenen Einkommenssteuer. Zuvor hat er auch ein Stellenangebot aus Frankfurt ausgeschlagen: Nach dem Tod seines Onkels, des Schöffen Textor, wollte man ihm dort die Stelle eines Ratsherrn anbieten.

In den letzen beiden Lebensjahrzehnten beschäftigt Goethe die Sekretäre Friedrich Wilhelm Riemer (1774-1845) ab 1814 und ab 1823 Johann Peter Eckermann (1792-1854). Dieser spornt Goethe zur Arbeit am zweiten Teil des "Faust" an, den der Dichter daraufhin zwischen 1825 und 1831 vollendet. Aber er möchte das Werk zu seinen Lebzeiten nicht mehr veröffentlichen, sondern übergibt es seinen Nachlaßverwaltern. In seinem Haus am Frauenplan kümmert sich Schwiegertochter Ottilie bis zu seinem Tod um ihn.

Am 22. März 1832 stirbt der große deutsche Dichter und wird in der Fürstengruft zu Weimar beigesetzt.

Daniela Lorenz (Januar 2007)

 

 

Chronologie

 

1749 28. August: geboren in Frankfurt a.M. Eltern: Johann Caspar Goethe, Kaiserlicher Rat, und Catharina Elisabeth Goethe, geborene Textor.

1755 Umbau des Elternhauses am Großen Hirschgraben.

1759-63 Besetzung Frankfurts durch die Franzosen während des Siebenjährigen Kriegs (1756-63). Einquartierung des Stadtkommandanten Graf Thoranc in Goethes Elternhaus.

1765-68 Studium der Jurisprudenz in Leipzig. Vorlesungen bei Böhme und Gellert, Begegnung mit Gottsched. Bekanntschaft mit Behrisch, Oeser und Käthchen Schönkopf. Gedichtsammlung Annette. Die Laune des Verliebten.

1768-69 Blutsturz und Lungenaffektion. Rückkehr nach Frankfurt. Rekonvaleszenz und pansophisch-alchemistische Lektüre im pietistischen Zirkel um Susanna Katharina von Klettenberg. Die Mitschuldigen. Neue Lieder.

1770 Fortsetzung des Studiums in Straßburg. Begegnung mit Herder. Sesenheimer Gedichte für Friederike Brion.

1771 Lizentiat der Rechte. Rückkehr nach Frankfurt und Zulassung als Rechtsanwalt. Zum Schäkespears Tag. Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand.

1772 Bekanntschaft mit Merck und dem Darmstädter Kreis der Empfindsamen. Praktikant am Reichskammergericht Wetzlar. Bekanntschaft mit Charlotte Buff. Von deutscher Baukunst.

1773-75 Götz von Berlichingen. Prometheus, Ganymed. Farcen und Hanswurstiaden. Arbeit am Urfaust. Begegnungen mit Lenz, Wagner, Klinger.

1774 Die Leiden des jungen Werthers. Clavigo. Lahn- und Rheinreise mit Lavater und Basedow.

1775 Verlobung mit Lili Schönemann und spätere Lösung der Verlobung. Reise in die Schweiz. Stella. Ankunft in Weimar. Begegnung mit Charlotte von Stein.

1776 Bezug des Gartenhauses an der Ilm. Eintritt in den Weimarischen Staatsdienst als Mitglied des Geheimen Conseils. Übernahme weiterer Ämter in den folgenden Jahren (Wege- und Wasserbau, Kriegskommission, Finanzen u.a.). Dramatische Produktionen für das Liebhabertheater.

1777 Besteigung des Brockens: Harzreise im Winter.

1779 Uraufführung der Prosafassung von Iphigenie auf Tauris. Zweite Schweizer Reise mit Herzog Carl August.

1782 Tod des Vaters. Bezug des Hauses am Frauenplan. Nobilitierung.

1783 Eintritt in den Illuminatenorden. Ilmenau, Das Göttliche, Gedichte des Wilhelm Meister.

1784 Entdeckung des menschlichen Zwischenkieferknochens. Über den Granit.

1785 Wilhelm Meisters theatralische Sendung. Sachsen-Weimar tritt dem Deutschen Fürstenbund gegen Joseph II. bei. Halsbandprozeß in Paris.

1786 Heimliche Abreise aus Karlsbad nach Italien. Versfassung der Iphigenie.

1787 Reise nach Neapel und Sizilien. Konzept der „Urpflanze“. Abschluß des Egmont. Arbeit an Tasso und Faust. Intensive Zeichenstudien im Künstlerkreis um Tischbein. Erster Aufenthalt Schillers in Weimar.

1788 Rückkehr nach Weimar. Verbindung mit Christiane Vulpius. Römische Elegien.

1789 Abschluß des Torquato Tasso kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution. Berufung Schillers nach Jena. Geburt des Sohnes August.

1790 Reise nach Venedig. Venezianische Epigramme (ersch. 1796). Metamorphose der Pflanzen; Faust. Ein Fragment.

1791 Leitung des Weimarer Hoftheaters. Der Groß-Cophta. Beiträge zur Optik.

1792 Teilnahme an der Kampagne in Frankreich.

1793 Beobachter der Belagerung von Mainz. Der Bürgergeneral, Die Aufgeregten, Reineke Fuchs.

1794 Beginn des Bündnisses mit Schiller. Mitarbeit an dessen Zeitschrift Die Horen.

1795 Durch Anschluß Sachsen-Weimars an den Baseler Friedensvertrag „Friede des klassischen Weimar“ bis 1806. Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten, Das Märchen.

1796 Wilhelm Meisters Lehrjahre; gemeinsam mit Schiller: Xenien.

1797 Dritte Schweizer Reise. Hermann und Dorothea; gemeinsam mit Schiller: „Balladenjahr“.

1798 Der Zauberflöte Zweiter Teil.

1798-1800: Herausgabe der Propyläen.

1799 Übersiedelung Schillers nach Weimar. Achilleis.

1803 Die natürliche Tochter.

1805 Tod Schillers. Totenfeier in Lauchstädt mit Goethes Epilog zu Schillers Glocke. Winckelmann und sein Jahrhundert.

1806 Abschluß von Faust I. Besetzung Weimars durch napoleonische Truppen. Trauung mit Christiane Vulpius. Ende des Heiligen Römischen Reichs.

1807 Tod Anna Amalias. Sonette, Pandora.

1808 Tod der Mutter. Unterredung mit Napoleon auf dem Fürstenkongreß in Erfurt.

1809 Die Wahlverwandtschaften. Autobiographische Entwürfe.

1810 Abschluß der Farbenlehre.

1811 Publikation des ersten Teils von Dichtung und Wahrheit (2., 3. u. 4. Teil: 1812/1813/1830). Begegnung mit Sulpiz Boisserée, Beschäftigung mit Dichtungen des Mittelalters. Die romantische Poesie.

1812 Begegnung mit Beethoven in Teplitz.

1814 / 15 Rhein-Main-Reisen. Hafis-Lektüre. Begegnung mit Marianne von Willemer in Frankfurt. Sachsen-Weimar wird durch Beschluß des Wiener Kongresses Großherzogtum. Des Epimenides Erwachen.

1816 Carl August gibt Sachsen-Weimar eine Verfassung. Tod Christianes. Italienische Reise. Beginn der Zeitschrift Über Kunst und Altertum (bis 1832).

1817 Entbindung von der Theaterleitung. Wartburgfest der deutschen Burschenschaften.

1819 Abschluß und Erscheinen des West-östlichen Divan.

1821 Erste Fassung der Wanderjahre.

1822 Campagne in Frankreich.

1823 Übersiedelung Eckermanns nach Weimar. Letzter Aufenthalt in Marienbad. Leidenschaftliche Neigung zu Ulrike von Levetzow. Marienbader Elegie.

1828 Tod des Großherzogs Carl August. Aufenthalt in Dornburg.

1829 Erscheinen der zweiten Fassung der Wanderjahre. Uraufführung von Faust I.

1830 Tod des Sohnes August in Rom. Blutsturz.

1831 Abschluß des Faust II.

1832 22. März: Tod Goethes in seinem Haus am Frauenplan.

Dieter Borchmeyer (2005)

Dieter Borchmeyer:
»Schnellkurs Goethe«
 

Georg Jäger:
»Goethes Italienische Reise, Rom«
 

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Eine virtuelle Zeitreise durch Goethes Leben

 

»Orte und Zeiten
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