Prozess um Mord an Afghanin: Spürhunde schlugen an - WELT
Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Regionales
  3. Berlin & Brandenburg
  4. Prozess um Mord an Afghanin: Spürhunde schlugen an

Berlin & Brandenburg

Prozess um Mord an Afghanin: Spürhunde schlugen an

Ein Relief über dem Eingang zum Kriminalgericht Moabit stellt die Göttin Justitia mit verbundenen Augen dar. Ein Relief über dem Eingang zum Kriminalgericht Moabit stellt die Göttin Justitia mit verbundenen Augen dar.
Ein Relief über dem Eingang zum Kriminalgericht Moabit stellt die Göttin Justitia mit verbundenen Augen dar.
Quelle: Carsten Koall/dpa/Symbolbild

Bei den Ermittlungen zum Fall einer getöteten 34-jährigen Mutter aus Afghanistan sind mehrere Blut- und Leichenspürhunde im Einsatz gewesen. Im Prozess wegen Mordes gegen zwei Brüder der Frau hat eine Polizeibeamtin am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht berichtet, ein Hund habe den Innenraum eines Taxis abgesucht - «an der Ladekante des Kofferraums gab es ein Anzeigeverhalten». Ein weiterer Spürhund habe in einer Wohnung im Stadtteil Neukölln an einem Stuhlbein angezeigt. Einer der Bewohner soll der jüngere Angeklagte gewesen sein.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden 27- und 23-Jährigen ihre Schwester umgebracht haben, weil sie sich Moralvorstellungen der Familie nicht unterworfen und zudem eine Liebesbeziehung geführt habe. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Mord aus niedrigen Beweggründen.

Die Brüder sollen ihre Schwester am 13. Juli 2021 an einem bislang nicht bekannten Ort getötet, deren Leiche in einem Rollkoffer mit einem Taxi zum Bahnhof Berlin-Südkreuz und dann per ICE nach Bayern gebracht haben. Rund drei Wochen später wurde die Leiche in einem Erdloch in der Nähe des bayerischen Wohnorts des älteren Angeklagten entdeckt. Die Brüder befinden sich seit einem Jahr in Untersuchungshaft. Sie schweigen bislang zu den Vorwürfen.

Der Fall hatte eine Debatte um den Begriff «Ehrenmord» und die gescheiterte Integration von Flüchtlingen ausgelöst. Die Frau und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Von ihrem afghanischen Mann hatte sie sich 2018 scheiden lassen. Das Opfer hatte zwei Kinder im Alter von 10 und 14 Jahren. Die Geschwister sind an dem seit März laufenden Prozess als Nebenkläger beteiligt. Die Verhandlung wird am 5. August mit der Befragung weiterer Zeugen fortgesetzt.

dpa-infocom GmbH

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema

Themen