Daniela Schadt: Joachim Gaucks Freundin "völlig aus dem Häuschen" - WELT
Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Daniela Schadt: Joachim Gaucks Freundin "völlig aus dem Häuschen"

Deutschland Daniela Schadt

Joachim Gaucks Freundin "völlig aus dem Häuschen"

Gaucks Freundin und künftige First Lady Daniela Schadt kann ihre neue Rolle noch nicht fassen. Die Vorstellung eines Damenprogramms mit Michelle Obama sei "abstrakt".

Der Gedanke an die künftige Rolle als First Lady ist für die langjährige Lebensgefährtin des designierten Bundespräsidenten Joachim Gauck noch „ein bisschen unwirklich“. Was künftig alles auf sie zukomme, vermöge sie sich nicht recht vorzustellen, offenbarte Daniela Schadt der „Nürnberger Zeitung“ , bei der sie das Ressort Innenpolitik leitet.

„Ich muss mich noch ein bisschen sortieren“, fügte sie hinzu. Sicher werde sich jetzt in ihrem Leben viel ändern. Aber so richtig wahrhaben könne sie die Umstellung noch nicht. Die Vorstellung, mit Michelle Obama beim Damenprogramm zu sitzen, sei für sie derzeit noch sehr abstrakt.

Von der Entscheidung für Gauck sei sie schon sehr überrascht gewesen. „Wir haben uns natürlich mit dem Thema auseinandergesetzt“, sagte die 52-jährige Schadt. Jetzt freue sie sich auf die neue Aufgabe. Für diese Woche habe sie sich erst einmal Urlaub genommen, um zu Gauck nach Berlin zu fahren.

"Ich werde das auf mich zukommen lassen"

Von dessen parteiübergreifender Nominierung zum Bundespräsidenten-Kandidaten habe sie erst am späten Sonntagabend im Zug auf der Rückfahrt von Wien erfahren. Schadt hatte das Wochenende zusammen mit Gauck in der österreichischen Hauptstadt verbracht. Eine Kollegin rief sie während der Fahrt an und erzählte ihr am Telefon, dass im zweiten Anlauf nun doch Gauck Bundespräsident werden soll.

Nach ihrer Rückkehr nach Nürnberg in der nächsten Woche stünden erst einmal berufliche Entscheidungen an. Näher wollte sie sich dazu zunächst nicht äußern. „Ich werde das einfach auf mich zukommen lassen“, sagte sie dem Schwesternblatt der NZ, den „Nürnberger Nachrichten“ (NN). Beide Blätter gehören zum Verlag Nürnberger Presse.

„Sie ist jetzt völlig aus dem Häuschen. Freudig aus dem Häuschen natürlich“, sagt Raimund Kirch, Schadts Chefredakteur bei der „Nürnberger Zeitung“.

Fragen zu einer möglichen Heirat mit Gauck wehrte Schadt ab: Ihr Privatleben wolle sie aus verständlichen Gründen „nicht ventilieren“, wird sie in den „Nürnberger Nachrichten“ zitiert. Erst einmal müsse sie Gaucks Nominierung verdauen.

Die beiden sind seit etwa zwölf Jahren zusammen, Gauck hatte im Jahr 2000 als damaliger Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde in Nürnberg einen Vortrag gehalten. An dessen Rand hatten sie sich kennen- und bald darauf auch liebengelernt. Vor der knapp verlorenen Bundespräsidentenwahl 2010 hatte das Paar auch erwogen, aus der „wilden Ehe“ eine richtige Ehe zu machen.

Allerdings ließ Gauck sich bis heute nicht von seiner Ehefrau Hansi scheiden. Von dieser, mit der er vier erwachsene Kinder hat, lebt der Theologe seit 1991 getrennt. Zu einer möglichen Ehe mit Schadt sagte Gauck 2010: „Schnelle Heirat ist ausgeschlossen, spätere nicht unbedingt.“ Schadt selbst war noch nicht verheiratet, sie ist auch kinderlos.

"Persönliche Verhältnisse ordnen"

Anzeige

CSU-Familienpolitiker Norbert Geis hat dem Paar bereits geraten , ihre "persönlichen Verhältnisse zu ordnen". Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hält diese Debatte für unsäglich. „Die Kritik an den persönlichen Lebensverhältnissen des nominierten Bundespräsidenten ist stillos“, sagte Westerwelle der „Rheinischen Post“ Deutschland sei ein „modernes Land“, betonte der FDP-Politiker.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) ermunterte Gauck scherzhaft, Frau Schadt zu heiraten. „Ich unterstelle mal, dass er seine Lebenspartnerin auch liebt. Und da bin ich dann wiederum auch konservativ, die Frau, mit der ich zusammenlebe und auch weiter zusammenleben will, die kann ich doch auch heiraten“, sagte Thierse dem Nachrichtensender N24.

Der CSU-Politiker Alois Glück sieht die Debatte mit gemischten Gefühlen. Er sei in großer Sorge“ über eine allzu „unbarmherzige Ausleuchtung des Privatlebens“, sagte Glück. Dies könne eine abschreckende Wirkung auf Bewerber für ein öffentliches Amt haben. „Es muss noch ein Privatleben geben“, sagte Glück, der auch Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist.

Hier finden Sie ein Porträt über Daniela Schadt: First Lady nach Bettina Wulff.

dpa/AFP/dapd/smb

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant