Jimi Hendrix: Leben und Tod – Eine Biografie – six strings

Jimi Hendrix

  • 17. September 2010
  • Geschrieben von Ela
  • Abgelegt unter Portraits

Jimi Hendrix als Kind mit seinem Vater

Mit Jimi Hendrix wurde am 27. November 1942 in Seattle im US-Bundesstaat Washington der wahrscheinlich einflussreichste Musiker der Rockgeschichte geboren. Er erblickte als Johnny Allen Hendrix das Licht der Welt, wurde jedoch von seinem Vater wenige Jahre später in James Marshall Hendrix umbenannt. Hendrix’ Kindheit war vor allem von sehr schwierigen Lebensumständen geprägt: Er wurde als Zweijähriger von seiner Mutter in die Obhut einer befreundeten Familie gegeben und ab 1946 von seinem Vater, der kurz zuvor aus dem Militärdienst entlassen wurde, versorgt. Zwar kehrte Hendrix’ Mutter kurz darauf wieder zur Familie zurück, doch bestimmte die folgenden Jahre eine Reihe schicksalhafter Fügungen. Hendrix hatte vier Geschwister, von denen drei von Geburt an mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Nachdem sich Hendrix` Eltern 1950 endgültig scheiden ließen, wuchs er bei seiner Großmutter im kanadischen Vancouver auf; Hendrix’ Geschwister wurden in Pflegeeinrichtungen untergebracht oder zur Adoption freigegeben. Jimi Hendrix’ Mutter starb 1958 nach schwerer Alkoholkrankheit an einem Milzriss. Versuche, ein geregeltes Leben zu führen, schlugen fehl: Nach seinem Schulverweis geriet Jimi Hendrix wegen Autodiebstahls mit der Polizei in Konflikt und wurde vor die Wahl gestellt, eine Haftstrafe anzutreten oder sich für drei Jahre für die US-Armee zu verpflichten. Hendrix entschied sich für die Armee, wurde allerdings bereits nach einem Jahr, vermutlich wegen mangelnder Disziplin, wieder aus dieser entlassen.

Einflüsse, erste Instrumente und musikalische Erfahrungen

Als früheste musikalische Einflüsse von Jimi Hendrix gelten amerikanische Rock’n'Roll-Musiker wie Elvis Presley, den er 1957 in Seattle live sah, und Little Richard. Mit Bluesmusik soll Hendrix über die Plattensammlung seines Vaters in Berührung gekommen sein; in seinem Buch “My Son Jimi” (veröffentlicht 1999) berichtet Hendrix’ Vater insbesondere von dessen Vorliebe für die Rock’n'Roll- und Bluesgrößen Muddy Waters und B.B. King. Wohl auch wegen der andauernden finanziellen Notlage der Familie war das erste Instrument von Jimi Hendrix keine Gitarre, sondern wahrscheinlich eine Mundharmonika. 1958 oder 1959 kaufte Hendrix’ Vater ihm seine erste elektrische Gitarre, eine Supro Ozark 1560 S. Nach einem Auftritt mit einer von Hendrix’ ersten Bands wurde diese erste Gitarre jedoch gestohlen. Jimi Hendrix’ zweite elektrische Gitarre war sehr wahrscheinlich eine Danelectro “Silvertone” U1 mit nur einem Pickup. Diese Gitarre tauschte er 1962, als er mit The King Casuals, seiner ersten gemeinsamen Band mit Billy Cox, regelmäßig in Nashville auftrat, gegen eine Epiphone Wilshire ein. Seine erste Fender-Gitarre, eine 59er Duo-Sonic, spielte er während seiner Zeit in der Background-Band der Isley Brothers in New York. In den folgenden zwei Jahren, als er überwiegend zusammen mit Little Richard und King Curtis auftrat, spielte er neben seiner Duo-Sonic auch eine Fender Jazzmaster. 1966 kaufte Jimi Hendrix in New York seine erste Stratocaster.

Durchbruch, Karriere und Tod

Jimi Hendrix beim legendären Woodstock-Festival

The Blue Flame brachen auseinander, als ein britischer Musikproduzent Jimi Hendrix nach England holte, um mit Noel Redding als Bassisten und Mitch Mitchell als Schlagzeuger The Jimi Hendrix Experience zu gründen. In England lernte Hendrix auch Eric Clapton kennen, mit dem er bis zu seinem Tod befreundet blieb. Schon vor der Veröffentlichung des ersten Albums “Are You Experienced” landeten The Jimi Hendrix Experience mit den drei Singles “Hey Joe”, “Purple Haze” und “The Wind Cries Mary” Top-Ten-Erfolge in Großbritannien. Nach der Veröffentlichung zweier weiterer Alben, “Axis: Bold as Love” und “Electric Ladyland”, die den Durchbruch, auch in den USA brachten, brachen The Jimi Hendrix Experience 1969 an Interessenskonflikten zwischen den Musikern auseinander. Am 18. August 1969 absolvierte Hendrix mit seinem alten Weggefährten Billy Cox sowie Mitch Mitchell das legendäre Woodstock-Konzert, das mit mehr als zwei Stunden Dauer das wahrscheinlich längste Set seiner Karriere darstellt. Um vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen, nahm Jimi Hendrix zwischen dem 31. Dezember 1969 und dem 1. Januar 1970 mit der Band of Gipsys (bestehend aus Hendrix, Billy Cox und Buddy Miles) mehrere Live-Konzerte im New Yorker Filmore East auf, aus denen wenig später ein Live-Doppelalbum zusammengestellt wurde. Am 31. August spielte Hendrix mit Cox und Mitchell auf dem Isle-of-Wight-Festival auf der gleichnamigen Südenglischen Insel. Als sein letztes reguläres Live-Konzert gilt Hendrix’ Auftritt beim Love-and-Peace-Festival auf der Nordseeinsel Fehmarn, nach dem er nach London zurückkehrte. In London beteiligte sich Jimi Hendrix am 16. September 1970 an einer Jam-Session mit Eric Burdon und dessen neuer Band WAR. Jimi Hendrix starb in den frühen Morgenstunden des 18. Septembers 1970 im Hotelzimmer seiner Freundin. Vermutlich erstickte Hendrix an seinem Erbrochenen, nachdem er große Mengen Rotwein und Schlafmittel konsumiert hatte.

Video: Jimi Hendrix’ Tod in den Nachrichten

Equipment

Jimi Hendrix Woodstock Stratocaster hat Legenden-Status

Mit seinem künstlerischen Durchbruch Mitte der 60er Jahre spielte Hendrix sowohl live als auch im Studio fast ausschließlich Stratocaster-Gitarren. Jimi Hendrix war Linkshänder, und so hatte es sich in den frühen Jahren seiner musikalischen Karriere als Notwendigkeit erwiesen, die Saiten der Rechtshänderinstrumente entsprechend verkehrt herum aufzuziehen. Diese Praxis setzte Jimi Hendrix auch in späteren Jahren fort, obwohl er sicher im Stande gewesen wäre, sich teure Sonderanfertigungen zu leisten. Als Grund für Hendrix’ Festhalten an der umgekehrten Saitenfolge gilt der besondere Klang, den die Pickups der so modifizierten Instrumente erzeugten; das diagonal angelegte “Bridge-Pickup” der Stratocaster nahm nun die E-Saite an der Position der e’-Saite, die A-Saite an der Position der h-Saite, die d-Saite an der Position der g-Saite und umgekehrt ab. Um diesen Effekt nachzuahmen hat Fender für Rechtshänder auch eine “Reverse Stratocaster” entwickelt, deren Hals und Pickups verkehrt herum angeordnet sind. Zu den weiteren von Jimi Hendrix gespielten E-Gitarren gehören Gibson SGs und Flying-Vs sowie eine Gretsch Corvette. Jimi Hendrix benutzte eine Reihe verschiedener Effektgeräte, von denen die prägnantesten das Wah-Wah-Pedal von Vox sowie das Fuzz-Pedal gewesen sein dürften. Als Verstärker nutzte er auf späteren Aufnahmen und bei Konzerten fast ausschließlich Marshall Amps und Stacks.

Stil

Jimi Hendrix’ Gitarrenspiel war vor allem von seiner Virtuosität gekennzeichnet. Neben spielerischem Können gehörten dazu auch Hendrix‘ Experimentierfreude – er spielte die Gitarre mit seinen Zähnen und arbeitete mit Rückkopplungen -, sowie gelegentliche Trickeinlagen bei Live-Auftritten (das Spielen der Gitarre auf dem Rücken oder das einhändige Spiel mit der Griffhand).

Video: Jimi Hendrix spielt “Star Spangled Banner” (amerikanische Nationalhymne) beim Woodstock-Festival

Kommentare

kurzer und knackiger Artikel vom Jimi, danke Macks, erstaunlich, wenn auf Fehmarn sein letzter Auftritt war.

  • 20.01.2011 um 12:23 Uhr
  • Geschrieben von Martin

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