Jens Spahn: Partner, Gehalt, Corona-Chaos

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Jens Spahn: Familie, Gehalt und Kritik

CDU-Politiker Jens Spahn polarisierte als Gesundheitsminister im Corona-Zeitalter unter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Hier erfahren Sie mehr zu seinem Lebenslauf, seinem Ehemann, seinem Gehalt, seiner Familie sowie seiner Coronavirus-Infizierung und Pharma-Lobby-Vergangenheit. Zudem: Was Spahn in der Opposition jetzt macht.



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Jens Spahn: Lebenslauf, Gehalt und Familie

Jens Spahn ist nicht wie alle anderen Politiker. Er ist bekennender Homosexueller und vertritt gleichzeitig konservative Werte. Mit seiner direkten und offenen Art eckt er oft an. Erfahren Sie hier mehr über seinen Lebenslauf, seine Familie und sein Gehalt.

  • Jens Georg Spahn wurde am 16. Mai 1980 in Ahaus geboren. Seine Eltern sind Ulla Spahn und Georg Spahn.
  • Seine Kindheit verbrachte er im nordrhein-westfälischen Ottenstein (Ortsteil von Ahaus) mit seinen beiden jüngeren Geschwistern.
  • 1999 machte Spahn sein Abitur an der Bischöflichen Canisiusschule in Ahaus. Danach absolvierte er eine duale Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Westdeutschen Landesbank in Münster. 2001 erreichte Spahn dort seinen IHK-Abschluss.
  • Zwischen 2003 und 2017 studierte Spahn dann Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Das Studium schloss er mit dem Master-Titel ab.
  • Heiß diskutiert wird oft über das Gehalt des 1,92 Meter großen Politikers. Laut Bundesministergesetz liegt sein monatliches Gehalt ein Drittel höher als die Besoldungsstufe B11 für Beamte. Das wären dann rund 18.800 Euro pro Monat. Hinzu kommen Bezüge als Abgeordneter in Höhen von rund 4.900 Euro pro Monat.
  • Somit kommt Spahn auf ein Jahresgehalt von etwa 285.000 Euro.
  • 24. Februar 2021: Gar nicht mag es Spahn, wenn die Presse über die Preise seiner in Berlin gekauften Häuser/Villen und Grundstücke recherchiert.
  • 19. März 2021: Mehr als 4 Millionen Euro teuer - Kaufpreis von Spahns Luxusvilla kein Tabu mehr.
  • 16. Februar 2023: Die gemeinsame Immobilie von Jens Spahn und dessen Ehemann hat einen neuen Besitzer. Spahn nennt gleich zwei Gründe für den Verkauf der Millionen-Villa.
Gesundheitsminister Jens Spahn
Am 14. März 2018 wurde Jens Spahn Bundesminister für Gesundheit dpa


Spahns steile politische Karriere

Jens Spahn wusste schon als Schüler, dass er Bundeskanzler werden will. Dieses Ziel hat er zwar noch nicht erreicht, aber seine bisherige politische Karriere ist so ambitioniert, dass das Bundeskanzleramt nicht unmöglich scheint.

  • Im Jahr 1995 trat Spahn der Jungen Union bei. 1997 folgte der Eintritt in die CDU.
  • Von 2009 bis 2015 bekleidete Spahn den Vorsitz der Arbeitsgruppe Gesundheit und war gleichzeitig gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.
  • Dass er in dieser Zeit auch als Pharma-Lobbyist tätig war und dafür Geld kassierte, sah Spahn offenbar unproblematisch. Auf diesen Teil seiner Vergangenheit angesprochen, reagiert der Gesundheitsminister mittlerweile aber pampig.
  • 2018 stellte sich Jens Spahn für den CDU-Parteivorsitz zur Wahl. Im ersten Wahlgang erreichte er 15,7 Prozent der Stimmen.
  • Von März 2018 bis Dezember 2021 war er Bundesminister für Gesundheit. Als Gesundheitsminister konnte Spahn bereits einige Erfolge verbuchen, darunter der Gesetzentwurf für eine Masern-Impfpflicht. Gescheitert ist hingegen sein Vorstoß zur Neuordnung der Organspende.
  • Lob sammelte Spahn zunächst durch seinen besonnenen und dennoch klaren Umgang in der Corona-Pandemie. Immer wieder betonte er, dass es auf jeden Einzelnen ankomme, „durch sein Verhalten sich und andere zu schützen“. Die anfängliche Achtung änderte sich im weiteren Verlauf der Krise Richtung Kritik von vielen Seiten - vor allem, als es um das Thema Impfstoffe und deren Verteilung ging.
  • In den USA stand der CDU-Politiker unter anderem für den Sender CNBC als Corona-Berater zur Verfügung.
  • Am 21. Oktober 2020 wird bekannt, dass sich Spahn mit dem Coronavirus angesteckt hat. Wie das Gesundheitsministerium in Berlin mitteilte, ist er positiv auf das Virus getestet worden.
  • Im Kampf gegen das Coronavirus musste Spahn bereits mehrere persönliche Rückschläge verkraften. Von der Impfstoffbeschaffung über schnelle Massenimpfungen bis zum gebrochenen Schnelltest-Versprechung - Spahn blamierte sich als Gesundheitsminister nicht nur einmal und wurde von Bundeskanzlerin Merkel intern bei wichtigen Corona-Angelegenheiten entmachtet.
  • 01. März 2021: Dinner-Gäste ohne Masken: Spahns viel kritisierte Corona-Gala stößt nun auch in der eigenen Partei sauer auf (Video)
  • Bilanz des Versagens: Spahns Fehler kosten Bürger Milliarden - und die Gesundheit
  • 04. März 2021: "Nationale Teststrategie" - Hat Spahn versäumt, die Schnelltests zu bestellen? Kanzlerin angeblich aufgebracht
  • 26. März 2021: Rangliste der deutschen Politiker: Spahn im freien Fall
  • 4. April 2021: Spahn hatte am 13. Januar 2021 erstmals versprochen, dass es keine Impflicht in der Corona-Pandemie geben wird. Dieses Versprechen gegenüber dem Bundestag wiederholte er am 18. November 2020. Jetzt kommt die Impfpflicht aber wohl über die Hintertür. Spahn hat vollständig gegen Corona Geimpften Hoffnung auf mehr Freiheiten beim Einkaufen und Reisen im Rahmen von künftigen Lockerungsschritten gemacht.
  • "Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur. Zudem müssen nach Einschätzung des RKI vollständig Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne", sagte der Gesundheitsminister der "Bild am Sonntag".
  • 5. Mai 2021: Spahn will für Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca die Priorisierung sofort aufheben.
  • 30. Mai 2021: Spahn verspricht, dass bis Mitte Juli "an die 90 Prozent" der impfwilligen Erwachsenen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bei seinem Auftritt bei Anne Will kam er allgemein nicht gut weg.
  • 07. Juni 2021: „Menschenverachtend“: Heftige Kritik an Spahn wegen Masken-Affäre - Rücktritt gefordert. Spahn schießt tags darauf zurück und fordert Entschuldigung von der SPD.
  • 14. Juni 2021: Spahn hält angesichts der stark sinkenden Corona-Infektionszahlen ein schrittweises Ende der Maskenpflicht für denkbar - rät aber im Zweifel, weiter Mund-Nasen-Schutz zu tragen. "In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne die Pflicht nach und nach auch drinnen entfallen. "Als Empfehlung bleibt in jedem Fall eine einfache Regel: im Zweifel mit Maske - besonders beim Reisen und bei Treffen in Innenräumen."
  • 17. Juni 2021: Spahn soll dreizehnmal so viele FFP2-Masken wie nötig beschafft haben - das nächste teure Versagen als Gesundheitsminister.
  • 21. Juni 2021: 18 Euro pro Impfpass und null Kontrolle: Seit 14. Juni können sich Geimpfte in den Apotheken einen digitalen Impfpass ausstellen lassen. Dafür können die Apotheken derzeit bis zu 24 Euro beim Bund abrechnen. Einen Kontrollmechanismus gegen Betrug gibt es offenbar nicht. Hat Jens Spahn wieder geschlampt?
  • 04. August 2021: Spahn plant laut einem internen Bericht neue Maßnahmen ab September und Maskenpflicht bis 2022.
  • 04. August 2021: Laut Spahn spendet Deutschland ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers AstraZeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax, die Entwicklungsländer mit Vakzinen versorgt. "Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen. Denn diese Pandemie ist erst wirklich vorbei, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist", sagte Spahn dem RND.
  • 23. August 2021: Wende in der Corona-Politik: Spahn hat sich dafür ausgesprochen, die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. "Die 50er-Inzidenz im Gesetz, die hat ausgedient", sagte der Bundesgesundheitsminister im ZDF-"Morgenmagazin". Der Wert - nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten.
  • Im Infektionsschutzgesetz sind bei bestimmten Zahlen von neuen Corona-Fällen besondere Maßnahmen vorgesehen. Einige Bundesländer sind von der Fokussierung auf die Inzidenz jedoch schon abgerückt. Darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. "Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung", so Spahn. Damit ist die Zahl der Covid-19-Patienten gemeint, die im Krankenhaus liegen.
  • 18. Oktober 2021: Spahn hat sich für ein Auslaufen der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" ausgesprochen. Das Robert Koch-Institut stufe "das Risiko für geimpfte Personen als moderat ein", somit könne angesichts der aktuellen Impfquote die epidemische Lage am 25. November 2021 als bundesweite Ausnahmeregelung auslaufen und beendet werden, wurde Spahn zitiert.
  • 29. Oktober 2021: Spahn hat erneut für eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus geworben. Empfohlen sei das für Menschen über 60 Jahren, sagte Spahn im rbb-Inforadio. Empfohlen werde eine Auffrischimpfung aber auch für Menschen, die pflegebedürftig seien oder bestimmte Vorerkrankungen hätten, die im Gesundheitswesen arbeiteten oder mit Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft worden seien. Für alle anderen sei es aber auch möglich. "Wir haben Impfstoff mehr als genug", sagte Spahn.
  • 26. November 2021: Spahn befürwortet langen Quasi-Lockdown für Ungeimpfte. Eine Alternative zur Impfpflicht, die zu diskutieren sei, sei durchgängig 2G für alle Lebensbereiche. "Stellt Euch darauf ein, 2G, geimpft oder genesen, und zwar auffrischgeimpft dann ab einem Punkt x, gilt mindestens mal das ganze Jahr 2022. Wenn Du irgendwie mehr tun willst als Dein Rathaus oder Deinen Supermarkt besuchen, dann musst Du geimpft sein."
  • Spahn räumt am 28. November 2021 fatalen Fehler vor 4. Welle ein: „Das hat uns Wochen gekostet“
  • Der Abstieg des Ex-Gesundheitsministers: Jens Spahn hat einen neuen Posten in der Opposition - unter anderem kümmert er sich jetzt um Tourismus.
  • 08. Juli 2022: Spahn hat die Profitgier einzelner Abgeordneter und anderer bei Masken-Geschäften in der Corona-Krise scharf verurteilt. "Ich finde es einfach schäbig, dass da in der Krise sich bereichert wird", sagte Spahn.
  • In seinem im Herbst 2022 erschienen Buch "Wir werden einander viel verzeihen müssen" blickt Spahn zurück auf die ersten Jahre der Corona-Pandemie.
  • 07. Oktober 2022: Millionen vom Bund angeschaffte Schutzmasken könnten bald in der Müllverbrennung landen. Wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte, haben etwa 730 Millionen OP- und rund 60 Millionen FFP2- oder ähnliche Masken das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht. Spahn hatte zum Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 mehrere Milliarden Masken gekauft. Später wurde vom Bundesrechnungshof eine "massive Überbeschaffung" gerügt. Laut der Behörde ging es um eine Gesamtmenge von 5,8 Milliarden Masken und Ausgaben in Höhe von 6,3 Milliarden Euro.

Privates Glück mit Ehemann Daniel Funke

Spahn wusste schon früh, dass er homosexuell ist. Geoutet hat er sich erst mit 21 Jahren, nachdem ein Parteifreund mit einem öffentlichen Outing gedroht hatte.

Seit April 2013 ist Jens Spahn mit dem Journalisten Daniel Funke zusammen
Seit April 2013 ist Jens Spahn mit dem Journalisten Daniel Funke zusammen dpa

Spahn polarisiert mit konservativen Überzeugungen

Spahn ist homosexueller Katholik. Er gilt als konservativ. Dies wird immer wieder in Äußerungen zu Themen wie Abtreibung, Cannabis und Flüchtlingspolitik deutlich.

  • Spahn gilt als strikter Abtreibungsgegner. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte er: „Mich wundern die Maßstäbe: Wenn es um das Leben von Tieren geht, da sind einige, die jetzt für Abtreibungen werben wollen, kompromisslos. Aber in dieser Debatte wird manchmal gar nicht mehr berücksichtigt, dass es um ungeborenes menschliches Leben geht.“ Kritik bekam er daraufhin von Frauenrechtlern und einigen Medien.
  • Auch zum Thema Cannabis und Legalisierung hat der Gesundheitsminister eine feste Meinung: „Wer die Folgen von regelmäßigem Cannabis-Konsum relativiert, ist auf einem gefährlichen Holzweg“, warnte er 2015 in einem Gastbeitrag für die Huffington Post.
  • Spahn gilt als Gegner von Angela Merkels Flüchtlingspolitik. So hat er sich für die Einschränkung der doppelten Staatsbürgerschaft und die Einführung eines Islamgesetzes ausgesprochen. Spiegel-Redakteur Florian Gathmann bezeichnete Spahn daraufhin als „Populist“.
  • Kritik muss aber auch die katholische Kirche einstecken. Trotz seines Glaubens stimmt Spahn für die „Ehe für alle“ und bemängelt den Umgang mit dem Thema Homosexualität in der Kirche.
  • Dennoch hält Spahn weiterhin an seinem Glauben fest: Immerhin ist er direkt neben einer Kirche aufgewachsen. In einem Zeit-Interview sagte Spahn zu seinem Glauben: „Für mich ist das Heimat, Geborgenheit, Sicherheit und Gelassenheit.“

Video: Jens Spahn wird Hauptdarsteller im "Aufzug-Gate"

 Jens Spahn wird Hauptdarsteller im "Aufzug-Gate"

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