Janine Wissler - die Linke: Mann, Kind, Karriere

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Von der Co-Parteivorsitzenden zur Co-Spitzenkandidatin: Janine Wissler von der Partei Die Linke trat bei der Bundestagswahl 2021 gemeinsam mit Dietmar Bartsch an. Erfahren Sie in unserem Beitrag spannende Fakten aus dem Berufs- und Privatleben der Linken-Politikerin.



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Janine Wissler von der Linken: Herkunft und Familie

Geboren am 23. Mai 1981 in der hessischen Kleinstadt Langen, wuchs Janine Wissler in Dreieich und Neu-Isenburg auf. Die spätere Politikerin stammt aus einer einfachen Mittelschicht-Familie: Der Vater war Leiter eines Baumarkts, die Mutter Angestellte einer Autoversicherung.

  • Politik spielte schon in der Familie eine Rolle: Wisslers Mutter war politisch in den 1970er Jahren in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) aktiv und sympathisierte später mit den Grünen. Von 1987 bis 1991 besuchte Wissler die Wingertschule in Dreieich und von 1991 bis 2001 die Ricarda-Huch-Schule, wo sie ihr Abitur machte.
  • 2001 bis 2012 studierte Wissler Politikwissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Neben ihrem Studium von 2002 bis 2006 jobbte sie als Teilzeit-Verkäuferin in einem Baumarkt und war 2006 bis 2008 Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro des linken Bundestagsabgeordneten Werner Dreibus. Ihr Studium schloss Wissler als Diplom-Politologin ab.
  • Bereits als junge Studentin engagierte sich Wissler politisch. 2004 mitbegründete sie aus Protest gegen die Agenda 2010 der rot-grünen Bundesregierung die hessische WASG, die 2007 gemeinsam mit der PDS zur Linken fusionierte.
  • Ihr Privatleben hält die Politikerin hinter verschlossenen Türen. Sie ist ledig und lebt in Frankfurt am Main. Zu ihren Interessen zählen Alpenwanderungen und Fußball - ihr Lieblingsverein ist Eintracht Frankfurt.


Politische Laufbahn und Aufstieg zur Parteivorsitzenden

Als Mit-Gründerin der WASG, die später zur Linken werden sollte, war Janine Wissler von Anfang an eine wichtige Person der Partei. Bis zur Parteivorsitzenden dauerte es dennoch einige Jahre.

  • 2007 wurde Wissler Mitglied des Bundesvorstands sowie des hessischen Landesvorstandes. Bei der Landtagswahl 2008 zog Wissler über die Landesliste in das Parlament ein. 2008 bis 2009 war sie stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Hessischen Landtag und übte ab 2009 den Vorsitz gemeinsam mit Willi van Ooyen aus. Seit dessen Mandatsverzicht ist sie alleinige Vorsitzende.
  • Wissler trat bei den Landtagswahlen 2013 und 2018 im Wahlkreis Frankfurt am Main II an und zog über die Landesliste wieder in den Landtag ein. Im hessischen Landtag war die Politikerin fünf Jahre lang stellvertretendes Mitglied des dortigen NSU-Untersuchungsausschusses.
  • 2012 kandidierte Wissler bei den Oberbürgermeisterwahlen in Frankfurt und erhielt im ersten Wahlgang 3,8 % der Stimmen. Sechs Jahre später holte sie im ersten Wahlgang der Frankfurter Oberbürgermeisterwahl 8,8 Prozent. Auf dem 4. Bundesparteitag im Mai 2014 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Partei gewählt.
  • Im September 2020 erklärte Wissler, für den Bundesvorsitz zu kandidieren. Gemeinsam mit Susanne Hennig-Wellsow wurde sie im Februar 2021 zur Parteivorsitzenden gewählt. Im Rahmen ihrer Bewerbung für den Bundesvorsitz beendete Wissler ihre Mitgliedschaft bei dem trotzkistischen Netzwerks Marx21 und der Sozialistischen Linken, zwei vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppierungen am linken Rand der Partei.
  • Als junge Politikerin wird Wissler häufig Kooperations- und Netzwerkunfähigkeit unterstellt. Sie gilt in der Partei jedoch als gut vernetzt und überzeugt als eine der besten Rednerinnen im hessischen Landtag. Bei ihrer Wahl zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Linken erhielt sie 2014 das beste Ergebnis aller Kandidaten.
  • 20. April 2022: Wisslers Co-Chefin bei den Linken, Susanne Hennig-Wellsow tritt zurück, und nennt drei Gründe.
  • 21. April 2022: Wissler will die Partei nach dem Rücktritt von Hennig-Wellsow vorerst alleine weiterführen. Wissler komme damit einer Bitte des Bundesvorstands nach, sagte ein Parteisprecher. Ob die Parteispitze vorzeitig neu gewählt werden soll, blieb zunächst offen.
  • 25. Juni 2022: Neue Doppelspitze für die Linke: Wissler und Martin Schirdewan sind beim Bundesparteitag in Erfurt zu Parteivorsitzenden gewählt worden. Sie gelten als Realpolitiker, die gut miteinander auskommen. Sie sollen die Linke nach Wahlschlappen und Grabenkämpfen aus der Krise führen. Wissler erhielt rund 57,5 Prozent der Stimmen, der Berliner Schirdewan 61,3 Prozent.
  • Wissler hatte mit einer kämpferischen Rede zu Parteitagsbeginn für sich geworben. Sie räumte Fehler ein und warb zugleich für einer Erneuerung der Partei. Sie steht erst seit Februar 2021 an der Spitze der Linken. Ihre Co-Vorsitzende Susanne-Hennig Wellsow war im April entnervt zurückgetreten.
Berlin, Deutschland 3. Mai 2021: Pressestatement - Die Linke - Parteivorsitzende Janine Wissler - 03.05.2021 Im Bild Parteivorsitzende Janine Wissler (Die Linke) Karl-Liebknecht Haus Berlin *** Berlin, Germany 3 May 2021 Press Statement The Left Party Chairwoman Janine Wissler 03 05 2021 In the picture Party Chairwoman Janine Wissler The Left Party Karl Liebknecht House Berlin Copyright: xFotostandx xReuhlx
Für Die Linke aktiv: Janine Wissler imago images / Fotostand

Politische Positionen der Bundestagswahlkandidatin (Stand Mai 2021)

Im April 2021 kündigte Wissler an, für die kommende Bundestagswahl auf Listenplatz 1 der Linken Hessen zu kandidieren und damit in die Bundespolitik zu wechseln. Im Mai 2021 wählte der Parteivorstand der Linken Wissler und Dietmar Bartsch als Spitzenkandidaten für die anstehende Wahl.

  • Der 63-jährige Bartsch steht seit 2015 als Co-Chef an der Spitze der Linksfraktion im Bundestag und gilt als erfahrener Parteistratege und Pragmatiker. Wissler, die am 23. Mai 2021 40 Jahre alt wird, wird dem linken Flügel der Partei zugerechnet und zeigt sich im Gegensatz zu ihrem Kollegen zurückhaltender, was das Abrücken von klassischen linken Positionen zuliebe einer besseren Regierungsverantwortung angeht.
  • Wissler und ihr Kollege nennen als wichtigste Wahlkampfthemen unter anderem den Einsatz für Beschäftigte in schlecht bezahlten Branchen, eine Besteuerung großer Vermögen, den Kampf gegen niedrige Renten und Kinderarmut sowie Abrüstung. Die Pandemie hätte soziale Missstände besonders drastisch aufgezeigt.
  • Ihre Positionen macht Wissler immer wieder deutlich: Kapitalismus lehnt sie als "unmenschlisches System" ab, die NATO würde sie gern komplett auflösen. Sie befürwortet eine Vermögensabgabe für Reiche, die sie während der Corona-Pandemie immer wieder ansprach. Als Regierungsziele nennt Wissler die Einführung eines Mietendeckels, eine Erhöhung des Mindestlohns und die Überwindung von Hartz IV.
  • 13. September 2021: "Der Vierkampf nach dem Triell" im Ersten hat im Schnitt 3,66 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Bildschirme gelockt. Das entsprach 13,1 Prozent Marktanteil für die Sendung ab 20.15 Uhr, in der Janine Wissler (Linke), Alice Weidel (AfD), Christian Lindner (FDP) und Alexander Dobrindt (CSU) debattierten.
  • Die Spitzenkandidaten der Linken, Wissler und Dietmar Bartsch, werben für ein Dreierbündnis mit SPD und Grünen. Mit beiden Parteien gebe es eine Grundlage für Gespräche. Ihre Wahlversprechen etwa für einen höheren Mindestlohn könnten SPD und Grüne mit Union und FDP nicht einhalten, sagte Bartsch.
  • Als Vertreterin des linken Flügels innerhalb der Partei ist Wissler für einen "grundlegenden Politikwechsel" nach der Bundestagswahl. Sie gilt als kapitalismuskritisch und kämpft gegen die deutsche Nato-Mitgliedschaft und Rüstungsexporte.
  • Zur Nato sagte Wissler im Inforadio vom rbb, ihre Partei fordere auch gar nicht den Austritt Deutschlands aus der Nato, "sondern die Auflösung der Nato, beziehungsweise eine neue Sicherheitsarchitektur weltweit."
  • Zu Waffenlieferungen: "Wir würden lieber darüber reden: das Zwei-Prozent-Ziel. Das wollen wir nämlich nicht einhalten. Wir wollen nicht 25 Milliarden mehr für Rüstung ausgeben. Und wir wollen die Waffenexporte stoppen."

Verwicklung in hessischen Polizeiskandal

Beim hessischen Polizeiskandal im Sommer 2020 wurden mehrere rechtsextremistische Morddrohungen gegen Politikerinnen bekannt, die unter Verwendung von Daten aus vertraulichen Abfragen von einem Polizeicomputer im Februar 2020 mit dem Kürzel "NSU 2.0" gezeichnet wurden.

  • Wissler erhielt wie zwei weitere Linken-Kolleginnen und einige andere hessische Politiker Drohungen, durch die sie ihr Leben deutlich bedroht sah. Der hessische Innenminister Peter Beuth ernannte daraufhin einen Sonderermittler.
  • Im Zuge des Skandals wurde die Möglichkeit eines rechtsextremistischen Netzwerks innerhalb der Polizei Hessen eingeräumt. Ergebnisse der Ermittlungen des hessischen Landeskriminalamts zu den Drohmails gegen Wissler wurden bislang nicht veröffentlicht.
  • Anfang Mai 2021 wurde ein 53-jähriger arbeitsloser Deutscher festgenommen. Er soll Hunderte von rechtsextremen Drohschreiben verschickt haben. Bislang bleibt weiterhin unklar, wie er an die Kontaktdaten der Betroffenen gelang.

Ergebnis der Bundestagswahl vom 26. September 2021

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