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James Bond 007 – Der MORGEN stirbt nie

Der fulminante Actionthriller ist Pierce Brosnans zweiter Einsatz im Auftrag Ihrer Majestät. Den Titelsong „Tomorrow Never Dies“ singt Sheryl Crow.
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Originaltitel
Tomorrow Never Dies
Dauer
119 Min.
Kinostart
18.12.1997
Genre
FSK
16
Produktionsland

Cast & Crew

James Bond
Wai Lin
Elliot Carver
Paris Carver
Stamper
M
Q
Miss Moneypenny
Gupta
Professor Inga Bergstrom
Seemann
Dr. Kaufman
Jack Wade

Redaktionskritik

James Bond zum 18. Mal in tödlicher Mission: Zwischen Hamburg und Bangkok rettet Pierce Brosnan die Welt.
James Bond entdeckt ein neues Feindbild: die Massenmedien. Schlug sich der alte 007 mit russischen Phantasieschurken und monomanischen Weltmachtspinnern herum, so muß er im 18. Teil der Serie erstmals einem ernstzunehmenden Gegner ins Auge blicken. Der von Jonathan Pryce dargestellte Finsterling Elliot Carver ist ein News-Manager der modernen Zeit, ein eiskalter Busineß-Hai, der am Weltfrieden zündelt, um die Auflage seiner Zeitungen zu steigern. Wenn man diese Figur nur etwas weniger überzeichnet, kommen die großen Medien-Diktatoren unserer Zeit zum Vorschein. Wie CNN-Boß Ted Turner, sein australischer Konkurrent Rupert Murdoch oder im deutschen Winzformat Leo Kirch verwendet Elliot Carver Nachrichten als Waffe und inszeniert sein Leben wie einen Feldzug. Im Rattenrennen um die Quote gewinnt nur der, der die Leiche noch warm in die Eßzimmer schiebt.<P>Der neue Bond-Film “Der Morgen stirbt nie3 denkt diese Regel nur ein bißchen weiter: Da sorgt der Nachrichtenmann selbst für die Katastrophen, um sie später exklusiv in die Welt posaunen zu können. Daß diese Vision nur wenige Marktanteile von der Realität entfernt sein könnte, veranschaulicht ein Blick in die jüngere Geschichte.<P> Als 1981 der Golfkrieg ausbrach, schnellte der Marktanteil von CNN in Rekordhöhen, mit dem Ende von “Desert Storm3 rauschten die Quoten dann wie-der in den Keller: Reißt der Bilderfluß ab, zappen die Zuschauer weg. Die modernen Networks brauchen Action, Tote und die Army – am besten unter arabischem Beschuß. Bond geht es nicht anders. Der Agent, der aus dem Kalten Krieg kam, steckt wie die Bundeswehr in einer Legitimationskrise und kann nicht mal auf Überschwemmungen hoffen. Der Ostblock ist zerfallen, die NATO langweilt sich in Bosnien, und Saddam pflegt seinen Bart – wer braucht da noch einen last man standing wie 007? Alle Welt, wie es scheint. Der Mann mit der Lizenz zur gesundheitlichen Einflußnahme boomt wie nie zuvor. Beginnend mit dem vierten Titeldarsteller Timothy Dalton und erst recht ab der Pierce-Brosnan-Ära erlebte die zum Anachronismus verkommene Serie einen dritten Frühling. Dalton gab Bond die jugendliche Frische zurück, Brosnan die herbe Männlichkeit. Dieses cineastische After Shave avancierte zu einem der umsatzkräftigsten Franchise-Produkte der Filmgeschichte: “Goldeneye3 war zuletzt mit einem Einspielergebnis von weltweit 370 Millionen Dollar der erfolgreichste Bond der späten Jahre – übertroffen nur von “Goldfinger3 und “Feuerball3. Wer Erklärungen für den unstillbaren Bond-Rausch sucht, muß die trivialen Wunschprojektionen des Märchenspions unter die Lupe nehmen. Für die kleinen Buben ist 007 wie ein alter Freund, der immer mal wieder zu Besuch kommt und tolle neue Spielsachen mitbringt. Für die großen Buben ist er das permanent eingelöste Versprechen einer omnipotenten Männlichkeit ohne Reue. Und die Frauen fliegen sowieso auf starke Männer, sagt man. Bond ist der perfekte Verkäufer. Er hat nur ein Problem: “Uns gehen die Schurken aus3, klagen die Autoren.<P>Die Zeit ist abgelaufen für die Blofelds, Scaramangas und Strombergs. Sie sind Ausgeburten einer Zeit, in der die alten Feindbilder noch funktionierten und US-Präsidenten vom “Reich des Bösen3 reden konnten, ohne in die geschlossene Abteilung verlegt zu werden. Schlimme neue Welt: Erst muß sich Bond in “Goldeneye3 von einer Frau herumkommandieren lassen, jetzt gehen ihm auch noch die Fälle aus. Die 007-Schreiber stecken in der Klemme – und behelfen sich mit einem kuriosen Frontwechsel: “Der Morgen stirbt nie3, inszeniert von Roger Spottiswoode (“Under Fire3), ist der erste Bond-Film mit antikapitalistischer Grundierung. Presse-Satan Carver gehorcht nicht den Gesetzen des Dschungels, sondern des Marktes, was in den Kommandoständen der modernen Massenmedien auf das gleiche hinausläuft. Um die Auflage seiner kränkelnden Zeitung “Der Morgen3 zu steigern, schürt Carver mit aufwiegelnden Schlagzeilen einen Konflikt zwischen China und Großbritannien, der kriegerisch zu eskalieren droht. Bond gegen den Medien-Mogul des Grauens – eine Paarung, die sicher zu den schillerndsten der 007-Historie zählt und der sonst so weltabgehobenen Serie eine gewisse Bodenhaftung verleiht. Der Geheimagent Ihrer Majestät hätte sein neues Feindbild kaum besser wählen können: Längst hat jedes Land seinen eigenen Mini-Carver, der mit rigiden Geschäftspraktiken die Konkurrenz ausbootet und die Zuschauer der Fußball-WM in die letzte Reihe verbannt. Mit seiner Anti-Medien-Mission ist James Bond der Virtualiät seines Comic-Daseins entsprungen und in der (fast) realen Welt angekommen. Wo die Leute nicht Goldfinger heißen, sondern Kirch. <P>Heiko Rosner

Fazit

Bond, die 18.: Der Morgen wirbt – und wie

Film-Bewertung

James Bond 007 – Der MORGEN stirbt nie (GB 1997)

Redaktion
Community (53)
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10
3
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Dürftig
Schade eigentlich: bereits beim zweiten Einsatz schwächelt Pierce Brosnan ein wenig ... wobei, es ist nicht wirklich seine Schuld. Brosnan spielt die Rolle wieder souverän, mit aller Härte und allem Charme, aber die Hatz auf den größenwahnsinnigen Jonathan Pryce gerät ein wenig in den Hintergrund wenn der Film vorrangig nur gigantische Actionszenen aneinanderklebt und James Bond mit seinem technischen Gerät herumspielt. Schlecht ist das immernoch nicht und ein schlechter Bond Film hat im Normalfall mehr drauf als viele andere Streifen, aber trotzdem, irgendwie versinkt dieser Film im Action-Einerlei wie es viele andere Filme bieten. Für Fans ist aber keine Frage ... Fazit: Schepperndes Bond-Event das zwar Action satt bietet, aber irgendwie mit der Story nicht so richtig in Schwung kommt.
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Sehr verspielt!
Dieses Mal verschlägt es James Bond ins chinesisches Gefilde! Der Bösewicht Jonathan Pryce mimt den Oberschurken ziemlich fanatisch und realistisch. Das man mit dem Medium Journalismus, Kriege anzetteln kann, ist richtig bodenständig. Das 18. Abenteuer der Bond Franchise ist nicht unbedingt ein Highlight. Bleibt aber Action und Unterhaltung treu. Brosnan hat seine Rolle als Bond gefestigt und ist dabei ironischer und sarkastischer zugleich. Auch sein Bondgirl Michelle Yeoh passt gut zu ihm und bleibt gleichberechtigt an seiner Seite. Gute Action, trockener Humor und ein Seitenhieb an die Medien, die sowieso immer ihre Hände im Spiel haben. Fazit: Ein Bond Abenteuer, dass man schon in den 60er, zu Connerys Zeiten zu sehen bekam! (Sprich: Atommächte ausspielen um einen Krieg herauf zu beschwören).
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Der Tag nach heute
Es gab schächere Bonds, aber nicht viele. Die Reihe lebte eben von ihren charismatischen Bösen, und auch wenn man hier versucht hat, den Gegner in der Realität zu verankern, so blebt er blass und sein Plan unrealistisch, aber nicht unrealistisch genug, um zu unterhalten. Was bleibt sich vernünftige Actionszenen.
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