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Heil: Land muss für Wandel «Weiterbildungsrepublik» werden

Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister, besucht das Berufsbildungszentrum vom Stahlproduzenten ArcelorMittal. Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister, besucht das Berufsbildungszentrum vom Stahlproduzenten ArcelorMittal.
Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister, besucht das Berufsbildungszentrum vom Stahlproduzenten ArcelorMittal.
Quelle: Patrick Pleul/dpa
Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt setzt beim Umbau zu klimaneutraler Produktion auf Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung. Der Bundesarbeitsminister sicherte bei einem Besuch Unterstützung zu.

Für den Umbau der Industrie hin zu klimaneutraler Produktion sieht Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) einen Schwerpunkt bei der Qualifizierung und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Deutschland müsse eine «Weiterbildungsrepublik» werden, sagte Heil am Dienstag bei einem Besuch des Stahlunternehmens Arcelor Mittal am Standort Eisenhüttenstadt. Ausbildung sei die beste Eintrittskarte für ein selbstbestimmtes Erwerbsleben und die Fachkräftesicherung. Es sei aber kein Dauerargument, denn die Tätigkeitsanforderungen veränderten sich, machte er klar.

Heil zeigte sich in diesem Zusammenhang beeindruckt von den Plänen zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung bei Arcelor Mittal und der Investition in Aus- und Weiterbildung. «Das Unternehmen sichert sich gute Fachkräfte, die es für die Herausforderungen der nächsten Jahre dringend braucht.» Arcelor jammere nicht sondern bemühe sich selber um Nachwuchs, sagte er mit Blick auf das Berufsbildungszentrum.

Die Bundesregierung berät nach Worten von Heil derzeit ein Weiterbildungsgesetz mit neuen Instrumenten, um Unternehmen und Beschäftigte dahingehend zu unterstützen. Dazu gehöre ein Qualifizierungszuschuss für Betriebe, die in Weiterbildung investierten. «So verhindern wir Arbeitslosigkeit, bevor sie entsteht», zeigte sich Heil überzeugt.

Die Qualifizierung der Belegschaft für den Wandel ist nach Angaben des Unternehmens ein wichtiger Faktor. «Den Weg der Transformation gehen wir gemeinsam mit den Arbeitnehmern: Wir planen, alle Maßnahmen in Zukunftstarifverträgen abzusichern», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Arcelor Mittal Deutschland, Reiner Blaschek. Duale Berufsausbildung und duale Studiengänge würden helfen den Wandel vorzubereiten. Für die Zukunft würden aber dringend weitere Fachkräfte benötigt. «Eine Gesetzesinitiative zur Einwanderung kann dabei unterstützen», so Blaschek.

Der Stahlkonzern Arcelor Mittal hat das Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids CO2 bis 2030 in Europa um 30 Prozent zu senken und Stahl bis 2050 weltweit klimaneutral herzustellen. Dazu sollen bis 2026 an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt zwei Hochöfen durch modernere Technologie ersetzt werden. Die Anlagen sollen erst mit Erdgas, später mit Wasserstoff betrieben werden.

Künftig sind nach Unternehmensangaben neben Elektronikern, Industriemechaniker, Werkstoffprüfer und Industriekaufleuten auch Energie- und Digitalisierungsexperten gefragt. Auch die Arbeitsorganisation wandele sich: Nicht jeder Mitarbeiter werde am gewohnten Arbeitsplatz noch benötigt werden.

dpa-infocom GmbH

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