Ein Politthriller der tief in die deutsche Geschichte greift
 

Ein Politthriller der tief in die deutsche Geschichte greift

Faktenreich, spannend und höchst unterhaltsam ist die Lesung von Stephan Schmidt im Hotel Bartmannshaus,
© Helmut Blecher

Stephan Schmidt hat im Hotel Bartmannshaus in Dillenburg seinen neuen Roman „Die Spiele“ vorgestellt.

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Dillenburg. Stephan Schmidt, der unter dem Namen Stephan Thome seine bisherigen Romane veröffentlicht hat, widmet sich in seinem fünften Buch„Die Spiele“ dem Krimi-Genre. Nachdem der in Biedenkopf geborene und mit seiner taiwanischen in Taipeh lebende Autor bereits zu vier Lesungen in Dillenburg zu Gast war, stellte er auch seinen soeben erschienen Politthriller den heimischen Literaturfreunden vorzustellen. Voll besetzt war der Konferenzsaal des Hotels Bartmannhaus, wo Stephan Schmidt sich auf Einladung der Buchhandlung Rübezahl und des Kunst- und Literaturvereins Herborn Lust auf seine wendungsreiche Geschichte macht.

„Ich wollte für meinen neuen Roman etwas anderes ausprobieren“, erklärt Stephan Schmidt zu Beginn seiner Lesung. Aus verschiedene Perspektiven und Zeitebenen erzählt der Autor ein Geschehen, das weit in die Ferne reicht und zugleich tief in die deutsche Geschichte führt.

Vertrickungen reichen zurück bis in die Zeiten der DDR

Sie beginnt mit dem Tod des IOC-Funktionärs Charles Murandi, der kurz vor der finalen Abstimmung für die Vergabe der olympischen Sommerspiele 2032 in seinem Hotelzimmer in Shanghai ermordet aufgefunden wird. Als Tatverdächtiger wird der Journalist Thomas Gärtner verhaftet, Im Verhör will er sich allerdings an nichts erinnern. Während die Kanzlerin Angela Merkel und ihr Innenminister Horst Seehofer im Anflug auf China sind, glühen im deutschen Konsulat in Shanghai die Drähte. Für die Konsulatsbeamtin Lena Hechfellner beginnt ein brisanter Fall der Ermittlung, weiß sie doch von Gärtners Bekanntschaft mit Murandi. Doch erst allmählich wird klar, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in der Vergangenheit liegt, als die DDR Vertragsarbeiter aus Moçambique und Angola beschäftigte, die um ihren Lohn betrogen wurden.

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Als Meister des geschriebenen und gesprochenen Wortes erweist sich Stepan Schmidt bei seiner Lesung, bei der er auch faktenreich und hochbrisant ins Räderwerk geopolitische Entwicklungen greift. Dubiose Machenschaften und Intrigen durchziehen sein Buch, an dem der Leser ebenso teilhaben kann, wie am Lieblingsspielzeug Seehofers, einer Modelleisenanlage, wo er im Kleinen große Politik spielt.