Holunder (Sambucus) Wirkung & Anwendung

Holunder

Letztes Update: 6. Januar 2019

Holunder wird im Volksmund auch “Holler” genannt. Die Blüten der Heilpflanze haben eine milde angenehme Wirkung bei Atemwegserkrankungen aber auch bei Nieren und Leber Problemen. Die Früchte  / Beeren der Pflanze dürfen nicht roh gegessen werden. Ein kurzes erhitzen nimmt den Beeren das Gift. Als Heilpflanze wird nur der schwarze Holunder empfohlen.

Er hat eine beruhigende Wirkung und ist wohlschmeckend. Man kann daher die Pflanze auch als Holunderwein oder Holundersekt verwenden. Holunder wird gemischt mit anderen Kräutern auch als Bonbon zum Lutschen hergestellt. Die Kräutermischung ist bei allen Erkältungskrankheiten wirkungsvoll. Die Pflanze ist ein Allheilmittel und wirkt äußerlich und innerlich.

Allgemeines

Holunderast mit Blüten
Holunder vereint Heilkraft und Geschmack

Gattung

Geißblattgewächs (Sambucus)

Weitere Namen

Holler, Holder, Sambucus, sambucus nigra, Fliederbeeren, wilder Flieder, Maßholder

Merkmale

Die Pflanze hat holzige Stängel mit einem dicken Mark. Die weißen Blüten sind schirmförmig und haben einen betäubend riechenden Duft. Der schwarze Holunder kann eine Höhe von 6 Metern erreichen. Die Früchte sind dunkelrote Beeren die traubenförmig an den Ästen hängen.

Vorkommen

Der Holunderbaum kommt in unseren Regionen häufig vor. Er wächst wild in gebirgigen Gegenden, auf Lichtungen oder am Wegrand in unserem Breitengrad ganz Europa und Amerika mit gemäßigtem Klima. Die Pflanze ist anspruchslos und winterfest. Es kann aber schnell zu einem Läusebefall kommen, daher die Blüten und Blätter frühzeitig ernten.

Geschichte

Es ist nicht überliefert, wann die Heilkraft der Pflanze entdeckt wurde. Es gibt aber eine Sage die man sich in ländlichen Gegenden erzählt hat. Demnach ist in den Blättern des Buschs die Holde oder die Holler verborgen. Diese segensreiche Göttin hält von Haus und Hof das Übel ab. Die Pflanze wurde in Deutschland früher hoch geschätzt und stand unter Naturschutz.

Praxis

Anwendungsgebiete

  • Husten
  • Heiserkeit
  • Schleimlösend
  • Erkältungskrankheiten
  • Fiebersenkend
  • Magenstärkend
  • Nieren und Lebererkrankungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Immunsystem Stärkung
  • Gliederschmerzen
  • Gürtelrose

Anwendung

Holundertee

Die frischen Blätter von dem schwarzen Holunder werden aufgekocht und sollten 10 Minuten ziehen. Danach wird er abgeseiht und schluckweise getrunken. Er regt die Nierenfunktion an, ist blutreinigend. Der Tee von den getrockneten Blüten wird genauso hergestellt und ist bei allen Erkältungskrankheiten wirksam.

Holundersaft

Die Beeren von dem schwarzen Holunder werden roh entsaftet und danach bei geringer Hitze gekocht. Das kurze aufkochen nimmt den Beeren das Gift. Der Saft kann vielseitig genutzt und gemischt werden.

Bäder & Auflagen

Für ein wohltuendes entspannendes Bad bei Gliederschmerzen nimmt man auf einen Liter Wasser 250 g getrocknete Holunderblüten. Bei Sonnenbrand oder anderen Hautentzündungen wird ein Sud aus getrockneten Blüten gemischt und dann eingerieben. Bei unterschiedlichen Gliederschmerzen kann man aus einem Brei der Blüten eine Auflage an der schmerzenden Stelle machen.

Sonstiges

Man kann den Saft aus Holunderbeeren vielseitig mischen, zum Beispiel als Mixgetränk mit Wein oder Sekt. Eine Mischung mit Milch die aufkocht wird und zum gurgeln dient. Wohlschmeckend ist auch ein Gelee der aus Holundersaft hergestellt wird. Beeren immer vorher kurz abkochen.

Wirkstoffe

  • ätherische Öle
  • Fruchtsäure
  • Flavonoide
  • Ungesättigte Fettsäure
  • Vitamin C
  • Zucker

Wirkung

Die Wirkung ist als schweißtreibend beschrieben. So ist Holler hilfreich bei Bronchitis, Husten und Grippe, da er ebenso infektionshemmend ist. Ebenso wurde eine anregende Wirkung der Nierenfunktion festgestellt. Die Pflanze ist schleimlösend, fiebersenkend, immunstärkend und beruhigend bei Hautproblemen.

Sicherheitshinweise

  • Beeren nicht roh essen
  • Der Saft ist nur abgekocht verträglich
  • Nur schwarzen Holunder verwenden
  • Hirschholunder ist giftig

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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2 Kommentare

  1. Wie kann der saft haltbar gemacht werden?

    • Vielleicht durch etwas Alkohol? Oder mit Zucker glaub ich. Ich würde glaub ich die Holunderblüten mit Sonnenblumenöl übergießen… Da ich selber Seife und Hautcreme und Salben herstelle. Lieben Gruß

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