Biografie
Helmut Schmidt Lebenslauf
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Der Amtsantritt des f�nften
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
bedeutete f�r viele Sozialdemokraten eine tiefe
Z�sur. Nach dem charismatischen
Willy Brandt, den
die Guillaume-Aff�re sein Amt gekostet hatte,
regierte nun ein ehemaliger Offizier, den
vordergr�ndig Disziplin sowie k�hles und
analytisches Denken auszeichneten. Legend�r ist
der dem "bekennenden Kettenraucher"
zugeschriebene
Satz: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen."
Helmut Heinrich Waldemar Schmidt, am
23. Dezember
1918 in Hamburg geboren, musste als Jugendlicher
seine j�dische Herkunft verleugnen. Dem Abitur
folgte der Arbeits- und Wehrdienst, wo er sich f�r
die Offiziersausbildung qualifizierte. 1942
ehelichte er Hannelore Glaser.
Seine kritische Haltung gegen�ber dem NS-Staat h�tte
ihm beinahe einen Strafprozess eingebracht, doch
wohlmeinende Vorgesetzte konnten ihn davor bewahren.
Die letzten Kriegswochen verbrachte er in britischer
Kriegsgefangenschaft. Kurze Zeit sp�ter wurde er
Mitglied der SPD.
Helmut Schmidt Ausbildung
In Hamburg studierte er Volkswirtschaftslehre und
trat in den �ffentlichen Dienst ein. 1953 gab er
sein Amt bei der Hansestadt Hamburg zu Gunsten eines
Bundestagsmandats auf. Unterbrochen wurde seine bis
1987 w�hrende Parlamentszugeh�rigkeit, als er f�r
vier Jahre zum Hamburger Innensenator ernannt wurde.
Bundesweite Popularit�t und Anerkennung brachte ihm
die bravour�se organisatorische Leistung bei der
Bew�ltigung der Folgen der gro�en Sturmflut im
Februar 1962.
Sieben Jahre sp�ter - Deutschland bekam erstmals
einen sozialdemokratischen Bundeskanzler - wurde ihm
das Amt des Bundesverteidigungsministers �bertragen,
1972 wechselte er ins Finanzressort.
Als sich 1974 einer der engsten Mitarbeiter des
Kanzlers als Spion des Staatssicherheitsdienstes der
DDR entpuppte, blieb diesem nur der R�cktritt. Der
von den damaligen Koalitionsparteien SPD und FDP
dominierte Bundestag w�hlte Helmut Schmidt zum neuen
Bundeskanzler.
Schmidt Krisenmanager 1974
Ohnehin schien die Zeit f�r einen gestandenen
Krisenmanager reif zu sein: Die �lkrise von 1973
hatte der deutschen Wirtschaft schwer zugesetzt. Die
Arbeitslosigkeit stieg sp�rbar an. Dazu kam das
schwindende Vertrauen der B�rger in die �ffentliche
Sicherheit. Der Rausch der illusionsbeladenen Zeit
um 1968 war verflogen, die Schlagzeilen wurden
wiederholt von militanten Aktionen der sogenannten
Zweiten Generation der
RAF beherrscht, deren Agenda
au�er der Befreiung der inhaftierten Ersten
Generation nichts nennenswertes aufzuweisen hatte.
War Schmidt anfangs zu einigen Kompromissen
bereit,
f�hrten ihn sp�testens die Gewalttaten im Zuge des
"Deutschen Herbstes" zu der �berzeugung, den Kampf
nur mit H�rte gewinnen zu k�nnen.
Helmut Schmidt f�hrte sowohl die Entspannungspolitik
seines Amtsvorg�ngers gegen�ber den Ostblockstaaten
als auch die milit�rische Westbindung der
Bundesrepublik konsequent fort. In seine
Regierungszeit fielen einerseits die Unterzeichnung
der Schlussakte der Konferenz �ber Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki,
andererseits auch der NATO-Doppelbeschluss, in
welchem der Sowjetunion gleichzeitig
Abr�stungsgespr�che angeboten und - im Falle
mangelnder Gespr�chsbereitschaft - massive
Aufr�stung in Westeuropa angek�ndigt wurde. Der
NATO-Doppelbeschluss war vor allem auf Schmidts
Initiative hin zustande gekommen.
Helmut Schmidt und die SPD in der Krise
Angesichts der sich nicht bessernden Wirtschaftslage
und der sehr unpopul�ren Raketenstationierung in der
BRD schwand die Beliebtheit der Regierung zusehends.
Der R�cktritt aller FDP-Bundesminister f�hrte
1982,
wie schon sechzehn Jahre zuvor, zu einer Krise, die
der amtierende Bundeskanzler nicht �berstand. Ein
konstruktives Misstrauensvotum machte
Helmut Kohl
zum neuen Regierungschef.
Neben seiner T�tigkeit f�r die Wochenzeitschrift
"Die Zeit", deren Mitherausgeber Helmut Schmidt seit
1983 ist, wendete er sich verst�rkt den sch�nen
K�nsten zu, die er schon als aktiver Politiker
gef�rdert hatte. Man kennt ihn als Maler wie auch
als Organisten und Pianisten, der auf mehrere
Schallplattenaufzeichnungen zur�ckblicken kann.
1997 unterzeichnete er als Erster die Allgemeine
Erkl�rung der Menschenpflichten, die ausdr�cklich
als Erg�nzung zur Menschenrechtserkl�rung von 1948
konzipiert ist. Helmut Schmitt war 61 Jahre mit
seiner Frau Loki verheiratet als sie am
21. Oktober
2010 verstarb.
Die
politische Pers�nlichkeit starb am Nachmittag des 10. November
2015 in seiner Geburtsstadt Hamburg im Alter von 96
Jahren im Beisein seiner Tochter.
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