Heinrich Vogeler (1872–1942 · Künstler / Bewohner)

wurde 1872 in Bremen geboren und war der sicherlich bekannteste Künstler unter den Bewohnern der Hufeisensiedlung. Der vielseitig talentierte Vogeler arbeitete als Maler, Grafiker, Architekt, Schriftsteller und Pädagoge. Nach einer gutbürgerlichen Kindheit studierte er 1890 zunächst an der Kunstakademie in Düsseldorf und zog dann 1894 in die einflussreiche Künstlerkolonie in Worpswede. Als Grafiker und Illustrator wurde er einer der herausragenden Vertreter des Jugendstils. Sein Leben und sein Haus in Worpswede gestaltete er als Gesamtkunstwerk und experimentierte mit gärtnerischer Selbstversorgung. Heinrich Vogeler pflegte regen Austausch mit anderen berühmten Künstlern und Bewohnern, unter ihnen auch der Gartenarchitekt Leberecht Migge, und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Werkbunds. Nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zum engagierten Verfechter des utopischen Pazifismus und wurde politisch verfolgt. Mehrfach bereiste er die Sowjetunion und engagierte sich dort politisch und pädagogisch. Zwischen 1927 und 1931 wohnte Heinrich Vogeler mit seiner Familie in der Onkel-Bräsig-Straße 138. 1931 siedelte er nach Moskau über. Dort engagierte er sich politisch und agitierte auch gegen den Nationalsozialismus. Nach dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion erfolgte die Zwangsübersiedlung nach Kasachstan, wo Vogeler 1942 entkräftet und verarmt verstarb.