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Werde, die Du bist! Taschenbuch – 11. Februar 2013
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Hedwig Dohm: Werde, die Du bist!
Edition Holzinger. Taschenbuch
Berliner Ausgabe, 2015, 4. Auflage
Vollständiger, durchgesehener Neusatz mit einer Biographie der Autorin bearbeitet und eingerichtet von Michael Holzinger
- Erstdruck: In: Wie Frauen werden. Werde, wie du bist. Novellen, Breslau (S. Schottlaender, Schlesische Verlags-Anstalt) 1894.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
- Hedwig Dohm: Wie Frauen werden. Werde, die du bist. Novellen, Breslau: Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt v. S. Schottlaender, 1894.
Herausgeber der Reihe: Michael Holzinger
Reihengestaltung: Viktor Harvion
Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes: Fotografie um 1870
Gesetzt aus Minion Pro, 10 pt.
- ISBN-101482380412
- ISBN-13978-1482380415
- Erscheinungstermin11. Februar 2013
- SpracheDeutsch
- Abmessungen12.7 x 0.3 x 20.29 cm
- Seitenzahl der Print-Ausgabe58 Seiten
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Produktinformation
- Herausgeber : CreateSpace Independent Publishing Platform (11. Februar 2013)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 58 Seiten
- ISBN-10 : 1482380412
- ISBN-13 : 978-1482380415
- Abmessungen : 12.7 x 0.3 x 20.29 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 457,626 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 13,256 in Klassiker (Bücher)
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Agnes Schmidt, mit bald 60 Jahren eine für die damalige Zeit uralte Frau, lebt ein typisches bürgerliches Frauenleben im 19. Jahrhundert. Zuerst brave Tochter und schon früh eine brave, fleißige Hausfrau, die hinter ihren häuslichen Pflichten für Mann und Töchter immer unsichtbarer wurde. Jetzt sind die Töchter schon lange erwachsen, dienen ihrerseits ihren Männern und Kindern und ihr Mann, den sie nach einem Schlaganfall fast ein Jahrzehnt gepflegt hat, ist auch gestorben. Zum ersten Mal aller Pflichten enthoben, spürt sie eine zunächst vage, dann sich stetig steigernde Unruhe in sich. Der geldgierigere Schwiegersohn will sie seinem Haushalt einverleiben, in eine kleine Kammer abschieben, weil er ihr einen mit „unnötigen“ Kosten verbundenen eigenen Hausstand nicht zubilligen will. Doch Agnes, die zwar sentimentale Erinnerungen an ihre kleinen Mädchen hegt, gibt nicht nach. Längst sind ihr die Töchter fremd geworden, und es schmerzt sie, dass diese im gleichen, scheinbar ewigen Kreislauf der dienenden Ehefrau und Mutter gefangen sind. Ihre Enkel sind ihr nicht nahe. Als sie noch klein waren, benötigte ihr kranker Ehemann, der keine Handreichungen Dritter duldete, ihre ganze Aufmerksamkeit. Nein, noch einmal will sie nicht unter das Joch eines Mannes, auch wenn ihr die Einsamkeit zusetzt und sie nicht so recht weiß, was sie mit ihrer späten Freiheit anfangen soll. Eine unvermutete Erbschaft ermöglicht ihr das Reisen, das Meer ist ihr Ziel und Sehnsuchtsort. Zunächst besucht sie das nördliche, doch schon bald zieht es sie dahin, wohin es auch manche von uns, obwohl in einer viel globaleren Welt lebend, immer wieder zieht: Italien. Florenz und Capri, vor allem Capri hat es ihr angetan. Die Reise wird auch eine Reise zu ihren Sehnsüchten und Wünschen, was die Nerven der einfachen Frau, die ihr bisheriges Leben klaglos in einem Hamsterrad nie enden wollender Pflichten zugebracht hat, arg strapaziert.
Die Schönheit Capris, das lockende Meer, die überwältigende Blütenpracht und die steinernen Zeugen einer uralten Kultur bilden den Hintergrund für eine einseitige Liebe zu einem jungen Arzt, die niemals Realität werden kann. Verzweifelt muss sie erkennen, dass die Liebe alterslos ist, ein Körper, zumal ein weiblicher, aber nicht. In ihrem Innern fühlt sie sich mal jung, mal uralt, ganz so, wie es ihre Psyche ihr diktiert. Die mühelose Schönheit der jungen Italienerinnen macht sie traurig. Auch sie war einmal jung und schön gewesen. Niemand hatte das gewürdigt, auch ihr fader, trockener Ehemann nicht und, unverzeihlich, vor allem sie selbst nicht. Als sie ihr Bild im Wasserspiegel eines Brunnens neben dem einer jungen Wasserschöpferin sieht, fährt sie entsetzt zurück. Den anderen Hotelgästen, darunter auch dem Mann, der ihr Sehnen gilt, fällt ihr merkwürdiges Gehabe auf. Stundenlang läuft sie durch die Landschaft, ruft das Meer an, wirkt mal jung, mal alt. Als sie am Nebentisch das Gespräch zwischen zwei Männern auffängt, in dem es um sie geht, bricht ihre brüchig gesponnene Traumwelt zusammen. Sie reist ab und findet sich alsbald, um im Terminus der Sprache der damaligen Zeit zu bleiben, im Irrenhaus wieder. Mit Sappho hat sie der eine verglichen, mit Mütterchen Psyche jedoch der andere, der, den sie im Leben versäumt hat. Der, auf dem es ihr ankam.
Im Ohr unserer Zeit ist das eine melodramatische Geschichte, unser Verstand neigt eventuell dazu, die Alte als lächerlich abzutun. Obwohl es Frauen sein werden, die, wenn überhaupt, dieses Buch aus einer anderen Zeit in die Hand nehmen werden. Als längst Nachgeborene wissen wir, wie es mit den Frauen im Lauf der Jahrzehnte „weiterging“. Längst gehört man in seinen späten 50ern nicht zum alten Eisen, wird das tatsächliche „Alter“ immer weiter nach hinten hinausgeschoben. Längst gilt die Devise, dass wer alt ist, selbst Schuld daran ist. Alter ist in der Welt der schönen und vor allem jungen Körper mindestens ein Makel. Die Bastionen Bildung und Ausbildung sind genommen, längst haben die Mädchen mit den Jungs gleichgezogen, sie oft sogar überflügelt, weil die Pubertät sie vielleicht nicht ganz so sehr schüttelt und ihre Bedürfnisse auf dem Weg zum Erwachsenwerden den Bildungszielen nicht gar so sehr im Weg stehen. Im Allgemeinen, versteht sich. Heutige Eltern machen, ebenfalls im Allgemeinen, zumal im bürgerlichen Lager, keinen Unterschied mehr zwischen den Bildungsangeboten für Söhne und Töchter. Das Gegenteil ist der Fall, die junge Generation wird zur überragenden Leistung angetrieben. Denn nur für die Guten stehen beruflich die Türen offen für lukrative Jobs. Und die jungen Frauen? Sind hochwillkommen, was nicht auf höhere Einsicht und veränderte moralische und gesellschaftliche Blickwinkel, sondern auf den vielzitierten demografischen Wandel zurückzuführen ist. Der Druck wird sich umkehren.
Hedwig Dohm, wir wissen es, ist die Großmutter von Katharina Hedwig Pringsheim, die einst als erste Frau Münchens das Abitur machte und im Studium naturwissenschaftlichen, aber auch philosophischen Interessen nachging. Ihre Großmutter, die als Mädchen aus einer wirtschaftlich bescheidenen, kinderreichen Familie stammte, der selbstverständlich eine umfassende schulische Bildung verwehrt wurde (die bekamen nur die Brüder, die nicht viel Lust darauf hatten), wird zu der Zeit stolz auf ihre Enkelin gewesen sein. Als diese sich endgültig in ihrer Rolle als „Frau Katia Mann“ etablierte, war ihre Großmutter nicht mehr am Leben. Die Anfänge waren nicht ganz so glanzvoll, wie es den Anschein hat. Über Katia Manns Sanatoriumsaufenthalte darf spekuliert werden. Ein anspruchsvoller Gatte, der von häuslichen und familiären Dingen nicht belästigt werden wollte und mehrere Kinder in schneller Folge, die sich zudem als beachtliche erzieherische Herausforderungen erweisen sollten, forderten ihren Tribut. Nun, wir verdanken Frau Katia Manns Davos-Aufenthalten den „Zauberberg“ und wollen nicht klagen. Was Hedwig Dohm von ihrem Schwiegerenkel hielt, darüber kann man spekulieren. Sie soll ihn mehr als einmal als „Pimperling“ bezeichnet haben. Das ändert allerdings nichts daran, dass Thomas Mann den Olymp der Literatur erreichte und Katharina Hedwig Pringsheim Lebensleistung als „Frau Thomas Mann“ etikettiert wurde. Sie selbst wollte es nicht anders. Wie ihre Großmutter und Mutter musste sie den frühen Tod eines Sohnes erleiden. Das nur am Rande.
Und die „alten“ Frauen heute? Sind sie gesellschaftlich sichtbarer geworden? Ein weites Feld, das diesen Rahmen hier sprengt. Ich meine, manche schon, die meisten nicht.
Helga Kurz
7. Juni 2014