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Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg Gebundene Ausgabe – 30. Mai 2006
Kaufoptionen und Plus-Produkte
- Seitenzahl der Print-Ausgabe352 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberMalik
- Erscheinungstermin30. Mai 2006
- Abmessungen13.4 x 3.5 x 21.1 cm
- ISBN-109783890293127
- ISBN-13978-3890293127
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Produktbeschreibung des Verlags
600 Kilometer durch Frankreich und Spanien bis nach Santiago de Compostela
»Der wichtigste Weg meines Lebens.«
Pilgern in Europa: Ein Komiker auf dem Weg zur Erleuchtung
Es ist ein sonniger Junimorgen, als Hape Kerkeling endlich seinen inneren Schweinehund besiegt und in St.-Jean-Pied-de-Port aufbricht. Sechs Wochen liegen vor ihm, allein mit sich und seinem elf Kilo schweren Rucksack. Er marschiert über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des heiligen Jakob – seit über tausend Jahren Ziel für Gläubige aus der ganzen Welt. Nach 35 Tagen erreicht er erschöpft sein Ziel – ziemlich geläutert und mit sich selbst im Reinen.
Der beliebte Spaßmacher zeigt, wie er auch noch ist: abenteuerlustig, weltoffen, meditativ.
Mit Charme und Blick für das Besondere erschließt Hape sich die fremden Regionen, lernt Einheimische ebenso kennen, wie Pilger und ihre Rituale . Er erlebt Einsamkeit, Stille, Erschöpfung und Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft, Freundschaften und Belohnungen – und eine ganz eigene Nähe zu Gott.
Über Hape Kerkeling
Hape Kerkeling, 1964 in Recklinghausen geboren, wurde als Comedian, Sänger, Schauspieler, Moderator und Bestsellerautor vielfach ausgezeichnet. Seine autobiografischen Bücher »Ich bin dann mal weg« und »Der Junge muss an die frische Luft« bewegten Millionen LeserInnen und wurden erfolgreich verfilmt. Hape Kerkeling lebt in Bonn und Italien. Zuletzt erschien sein Kolumnenband »Frisch hapeziert«.
„Kerkeling entpuppt sich als gewitzter Erzähler und schlauer Gotteserklärer. Man wurde nicht missioniert, fühlte sich aber als Deutscher, Europäer, Christ und eklektischer Esoteriker nach der Lektüre besser- nicht zuletzt, weil Kerkeling zeigt, dass man alles zugleich sein kann.“ – Die Welt
Ich sach mal so | Pfoten vom Tisch! | Frisch hapeziert | Der Junge muss an die frische Luft | Ich bin dann mal weg | Jubiläumsausgabe | |
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Die besten 55 Zitate von Hape Kerkeling | Hape Kerkeling über das Glück, mit Katzen zu leben | Mit Hape durch das Jahr: Die beliebten Kolumnen in einem Band | Hape Kerkelings Autobiografie und Vorlage zum gleichnamigen Kinofilm! | Hape Kerkerlings Erlebnisse seiner Pilgerreise | Geschenkausgabe mit Bonus-Kapitel |
Produktbeschreibungen
Pressestimmen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Sein Buch »Ich bin dann mal weg« über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg stand 100 Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste und hat mehr als fünf Millionen Leser begeistert. Auch seine Kindheitsgeschichte »Der Junge muss an die frische Luft« erreichte ein Millionenpublikum. Beide Bücher wurden mit großem Erfolg verfilmt. Hape Kerkeling lebt in Bonn und Italien. Zuletzt erschien der Bestseller »Frisch hapeziert«.
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
10. Juni 2001 - Roncesvalles
Mann, bin ich gebeutelt! Kann kaum noch den Stift in der Hand halten.
Heute Morgen um kurz vor sieben verlasse ich mein Hotel mit dem Ziel Roncesvalles in Spanien. Frühstück gab's keines. Das wird erst ab acht gereicht. Stattdessen hab ich mir einen Powermüsliriegel gegönnt. Davon habe ich mir drei Stück eigentlich nur für Notfälle aus Deutschland mitgenommen. Meine Ein-Liter-Plastikwasserflasche habe ich lediglich zur Hälfte gefüllt, denn jedes Milligramm mehr macht meinen Rucksack nur schwerer.
Gleich nachdem ich den offiziellen, zunächst gepflasterten Pilgerpfad betrete, fängt es an, wie aus Kübeln zu regnen, und die nassfeuchte Kälte macht mir schnell klar, dass meine überteuerte Regenjacke nicht nur kälte-, sondern auch wasserdurchlässig ist. Kein anderer Pilger ist unter wegs, soweit ich das in dem dichten Nebel beurteilen kann. Die Herrschaften baden offensichtlich gerne lau. Alles Weicheier und nicht so hart im Nehmen wie ich, so viel steht jetzt schon fest!
Eigentlich wollte ich heute schön langsam starten und mich an das Gewicht auf meinen Schultern und das Gehen mit dem Wanderstock gewöhnen. Pustekuchen! Bei dem Wetter will man nicht laufen, sondern bloß so schnell wie möglich irgendwo ankommen. Der doofe Pilgerstab gerät mir ständig zwischen die Füße und kleinste Stolperer führen dazu, dass mich der Rucksack, der Schwerkraft gehorchend, mit voller Wucht nach vorne drückt, sodass ich untrainierter Moppel mich nur mit Mühe wieder fange. Ein vernünftiges Lauftempo stellt sich so nicht ein. Entweder hetze ich atemlos vor mich hin oder ich krieche nur so voran.
Ob die Gegend hier schön ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Vor lauter Regen und Nebel kann ich nichts, absolut nichts sehen. Das Foto in meinem farbigen Reiseführer zeigt eine märchenhaft verschneite Gebirgskulisse vor einem glühenden Sonnenuntergang und erklärt diese Region zu einer der magischsten Europas, die ich unbedingt mal gesehen haben sollte. Hier soll es üppige Weidematten mit Schafen, die unbedingte Vorfahrt genießen, egal wer des Weges kommt, unter schroffen Felsformationen geben. Mag sein.
Leider werde ich nie guten Gewissens behaupten können, hier gewesen zu sein!
So holpere ich dann in einem dreistündigen Gewaltmarsch immer nur steil bergauf, arbeite mich stoisch durch eine riesige Nebelwand auf die Passhöhe von Roncesvalles auf 1300 Höhenmetern zu, während mein Rucksack ganz eindeutig wieder nach Hause will, so wie der zieht.
Irgendwann, es war ja zu befürchten, kann ich nicht mehr weiter. Mir kommt der Gedanke, dass, wenn ich jetzt tot umfalle, mir auch mein knallroter Signalrucksack nichts nützt. Bei dem Bergnebel wäre ich auch von oben schier unauffindbar. Ich beschließe, dass das überaus tragisch ist, und so kann ich mich durch einen nervösen Lachanfall wenigstens entspannen. Lachen strengt mich aber noch mehr an. Die Vernunft obsiegt und so entscheide ich, dass hier und jetzt nichts mehr geht, dass ich das Heft nicht mehr in der Hand halte und mich demütig in mein Schicksal füge. Ich kann einfach nicht mehr weiter!
Bei strömendem Regen setze ich mich auf einen Stein am Wegesrand und genieße das nicht vorhandene Pyrenäen panorama. Ein Blick nach rechts sagt mir, dass ich den steilen Aufstieg nicht mehr schaffen werde, da der Gipfel, wenn ich von meinem bisherigen Entenmarschtempo ausgehe, wahrscheinlich noch Stunden entfernt liegt. Ein Blick nach links verrät, dass ich den wahrscheinlich dreistündigen, nicht minder steilen Abstieg auch nicht mehr auf die Reihe bekomme. Dies ist also ein Notfall und so gönne ich mir einen Müsliriegel und eine klatschnasse Zigarette. Triefende Nässe verleiht dem Tabak eine besondere Note. Der Regen stört mich nicht mehr, es ist eh schon alles triefend nass, übrigens auch alle Dinge in meinem garantiert wasserundurchlässigen Rucksack! Qualmend sitze ich auf dem Stein und lache. Keine Ahnung wie lang; fünfzehn Minuten vielleicht? Auf dem gesamten mehrstündigen Marsch war ich nicht einem einzigen Menschen begegnet.
Plötzlich - ohne Vorwarnung - taucht links vor mir im Nebel ein kleiner blauer Transporter auf. Ich reagiere prompt und zwinge ihn, vor Freude mit meinem Wanderstab wedelnd, zu halten. An mir und meinem Warnrucksack kommt der auf dem schmalen Sträßchen sowieso nicht vorbei. Der uralte dreirädrige Wagen kommt zum Stehen. Von innen wird die Beifahrertür geöffnet und ein knallrotes Bauerngesicht strahlt mich derbe an.
»Na, wo wollen Sie denn bei dem Sauwetter hin?«, schallt es mir in einem urwüchsigen französischen Dialekt entgegen.
»Nach oben!«, sage ich, denn das französische Wort für Gipfel will mir gerade partout nicht einfallen. Mit einer knappen einladenden Geste und einem dahingebrummten Wort bittet der Bauer mich in den Wagen. Ohne den Rucksack vorher abzuschnallen, setze ich mich neben den Gauloise rauchenden Mann im Blaumann und klebe nur fast mit der Nase an der Scheibe. Den von hinten kommenden strengen Gestank kann ich allerdings noch deutlich riechen. Ich drehe mich um und ein gigantischer Widderkopf blökt mich von der Ladefläche an. Ein zweites Tier streckt mir seelen ruhig sein Hinterteil entgegen. Mit Vollgas geht es jetzt Richtung Gipfel.
»Wie weit ist es denn noch bis... oben?«, frage ich, um eine Konversation zu beginnen.
»Nicht mehr weit. Zweieinhalb Kilometer vielleicht?«, entgegnet er, während er mir eine trockene Zigarette anbietet, welche ich mir rasch anzünde.
»Dann war ich ja doch schon fast oben«, entfährt es mir erleichtert.
»Sind Sie einer von den Pilgern?«
»Ja!«, antworte ich knapp und denke: »Jetzt habe ich es zum ersten Mal gesagt: Ich bin Pilger!«
»Meinen Sie nicht, dass Sie sich da ein bisschen zu viel aufhalsen?«, will er jetzt kritisch dreinschauend wissen.
Ja, ich mute mir allerdings zu viel zu, aber ich werde einen Teufel tun, das in Gegenwart zweier stinkender Schafe zuzugeben.
Der Wagen schlängelt sich flott nach oben und wie auf Kommando wird der blökende Widder von einem akuten Würgereiz, begleitet von grünem Auswurf, befallen. Kurz gesagt: Das riesige Schaf kotzt auf die Ladefläche. Als wäre das eine besondere Leistung, grinst der Landmann mich fröhlich an. Mir fällt nichts Originelleres ein als: »Ist ihm nicht gut?«
Der Bauer kann mich aber beruhigen: »Das macht er immer! Er fährt nicht gern Auto! Aber der Sommer kommt und dann müssen sie nun einmal wieder auf die Alm und das geht nur mit dem Auto.«
Auf einer Anhöhe setzt mich mein Fahrer dann im strömenden Regen und noch dichterem Nebel und bei subjektiv eindeutig gefühlten Minustemperaturen an einem total zermatschten Waldweg aus. Er beugt sich noch mal lächelnd mit der Kippe im Mund zu mir: »Das Schlimmste haben Sie geschafft! Der Gipfel ist nicht mehr weit.« Ich bedanke mich von Herzen und kann es mir nicht verkneifen, dem Widder gute Besserung zu wünschen. So braust das Auto weiter, während ich im Nebel erfolgreich nach Wegweisern fahnde. Durch die Verschnaufpause fühle ich mich wieder halbwegs gewappnet für den Weg nach Spanien und will mir daraufhin einen Schluck Wasser gönnen. Beim Griff nach meiner Wasserflasche muss ich jedoch feststellen, dass mir diese im Auto aus dem Rucksack gerutscht sein muss. Großartig! Es regnet in Strömen und ich hab das Gefühl zu verdursten.
Nach unzähligen weiteren kleinen Aufstiegen - die Luft wird da oben schon etwas dünner - komme ich an die berühmte Rolandsquelle, ganz in der Nähe der offenen spanischen Landesgrenze, dorthin, wo Ritter Roland sich so wacker, aber erfolglos gegen die Basken - oder waren es die Mauren? - geschlagen hat. Schon Karl der Große soll aus der Quelle getrunken haben. Für solche historischen Spitzfindigkeiten habe ich jetzt allerdings wenig Sinn - ich habe Durst. Frei nach Brecht kommt erst das Trinken, dann die Bildung. Im Lauftempo hoppele ich zu dem Brunnen, während mein Rucksack fröhlich auf und ab schunkelt und noch viel stärker an meinen armen...
Produktinformation
- ASIN : 3890293123
- Herausgeber : Malik; 75. Edition (30. Mai 2006)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 352 Seiten
- ISBN-10 : 9783890293127
- ISBN-13 : 978-3890293127
- Abmessungen : 13.4 x 3.5 x 21.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 272,902 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 1,891 in Walking & Gehen (Bücher)
- Nr. 2,041 in Wandern Allgemein
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Spitzenrezensionen
Spitzenbewertungen aus Deutschland
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Hans Peter Kerkeling, in Deutschland besser bekannt unter dem Namen Hape Kerkeling, beschließt 2001, nach einer Gallen-OP im Sommer den Jacobs-Weg von Frankreich aus über bis fast an die spanische Atlantik-Küste nach Santiago zu gehen. Der Weg umfaßt über 600 km und unterliegt gewissen Gesetzmässigkeiten.
Hape Kerkeling, von den internationalen Mitpilgern kaum erkannt und als ihresgleichen wahrgenommen, lernt auf diesem Weg seine körperlichen und geistigen Grenzen kennen zu lernen, erlebt verschiedene verstörende wie auch erheiternde Ereignisse und macht sich Gedanken zu verschiedenen Themen wie „Die Suche nach Gott“.
Und immer kommt ihm täglich alles entscheidende Frage: Breche ich ab oder laufe ich weiter?
Mein Fazit:
Ich war schon lange neugierig auf dieses Buch. Erstmal interessierte mich die Erfahrung zu diesem Jacobs-Weg. Nicht wegen dem Jacobs-Weg selbst, sondern die Beweggründe, eine Weg wie diesen überhaupt gehen zu wollen. Zum anderen kann ich natürlich Hape Kerkeling ganz gut leiden, seine Shows oft genug gesehen und stets herzhaft mitgelacht, mal von einer anderen, etwas ernsteren und privaten Seite kennen zu lernen.
In der Tat lernt man den Pilger von einer anderen Seite kennen. Er gab einige Anekdoten aus seinem Leben zum Besten, die einen nachdenklich zurücklassen. Seine Erfahrungen mit dem Tod, mit der Reinkarnation oder auch nur die Tatsache, wie die Spanier mit den Hunden umgehen. Als Leser liest man zwar auch einen heiteren und humorvollen Hape Kerkeling, aber die ernste und spirituelle Seite ist auch sehr interessant.
Einige Längen hat das Buch und als Leser muss man sich schon tapfer durchkämpfen. Aber ab der Hälfte ungefähr wird die Geschichte immer interessanter, da er mit seinen -dort kennen gelernten- Freundinnen Anne und Sheelagh einige skurile und erheiternde Geschichen erlebt hat.
Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Punkten und ich werde es meinem besten Freund empfehlen, ich habe ihn häufig in diesem Buch wiedergefunden.
Anmerkung: Die Rezension stammt aus Januar 2010.
Einfach kaufen und abschalten.
Das Buch/Hörbuch funktioniert auf so vielen Ebenen gleichzeitig, und man kann es problemlos mehrfach genießen, entdeckt jedesmal wieder was neues und nimmt viele Anregungen auch fürs eigene Leben mit. Daneben find ich auch die biographischen Erinnerungen echt spannend. Es gehört auch irgendwie alles zusammen, ergibt eine "runde Sache".
Da ich schon ewig kaum noch fernsehe, war mir Hape vorher kein Begriff, hatte nur eine vage Erinnerung "Hmm, das ist glaub irgendein Komiker, oder?". Das hat sich nun aber gründlich geändert!! Der Kerl ist offensichtlich ein wundervoller Mensch mit viel Herz, vielen Talenten, Tiefgang, faszinierenden Gedankengängen und hat meine volle Hochachtung auch für seinen unglaublichen Mut, etwas dermaßen persönliches zu veröffentlichen, und sich damit zur Zielscheibe zu machen. Gerade auch als 'öffentliche Person'. Aber nach langem Zögern ist er dann zum Glück doch über seinen Schatten gesprungen und hat auf sein Gefühl gehört, dass dieses Buch nunmal gedruckt werden 'will', damit hat er sehr vielen Menschen offensichtlich sehr viel gegeben. Thank you! Nun bin ich Fan und hab rumgegoogelt und muss sagen, als Wegbereiter um gesellschaftliche Tabus aufzubrechen macht er sich wieder echt klasse :-)
Hatte ja vor Jahren mal das Jakobsweg-Buch von Coelho gelesen, und das fand ich ehrlich gesagt reichlich unglaubwürdig. Vermutlich hat er einige Passagen davon nur geträumt... Ganz anders Hapes Buch hier, dem merkt man es ganz deutlich an, dass es gnadenlos ehrlich ist. Und dass er nicht so verblödet ist, wie manche anscheinend erwarten, seine Gelenke mit brutaler Gewalt zu vernichten und trotz starker Schmerzen auf Teufel komm raus pausenlos weiterzumarschieren, nachdem ja schon der Auslöser der Reise das Ignorieren von körperlichen Warnsignalen war, das zeugt von gesundem Menschenverstand. Dafür kriegt man so Warnsignale schließlich, dass man drauf hört, das soll ja eine Hilfe sein! Aber so persönlich beleidigt wie manche Leute reagieren, wenn ein anderer die Selbstkasteiung nicht ganz so übertreibt wie sie selber, und sich ohne Not auch keine nasskalten, saumäßig lauten Massenlager antun will (der erste Herbergsvater war ja ein Knaller), fragt man sich echt, wovor die eigentlich Angst haben. Wenn man so Fanatiker hört, könnte man meinen, solche Forderungen kämen direkt vom lieben Gott, aber wenn ich mich recht erinnere, fällt Jesus in den Evangelien auch nicht gerade durch Predigen oder Vorleben von Grausamkeit und Kasteiung auf. Im Gegenteil, ging es bei ihm nicht immer nur um Liebe und Toleranz, und "wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein"?? Komische Forderung dagegen, dass man seinen eigenen Körper als Feind behandeln solle, haben wohl auch mal ein paar selbsternannte "Stellvertreter" beschlossen. Wem's Spaß macht, von mir aus, kann auch durchaus für einzelne Personen zeitweise richtig sein, aber doch kein Grund, das allen anderen Leuten auch aufzwingen zu wollen. So ein engstirniger Fanatismus steht doch in direktem Gegensatz zu Weisheit und Liebe, sorry. Und angesichts des Bettenmangels in den Refugios ist es ja geradezu noch eine gute Tat, diese kostenlosen Betten für finanziell sehr knappe Pilger freizuhalten.
Kleiner Tip, wer das Buch liebt, mit diesem genialen Mix aus Humor und Ernst, der wird vermutlich auch die DVD von der Hamburger Lesung lieben (DVD "Hape liest"). Er beantwortet dort auch einige Zuschauerfragen, sehr ehrlich und auf seine unnachahmlich witzige Art, und auch das Publikum war große Klasse. Man erfährt da noch einige interessante Details, z.B. dass er aus dem Original-Tagebuch um die 30 handgeschriebene Seiten rausgenommen hat, die ihm dann doch "zu" privat waren, und dafür noch 60 Seiten Beschreibungen dazukamen, für Landschaften, Personen etc.. Für die Schmetterlinge hat ihm ein Wissenschaftler die Erklärung geschrieben: Der ganze Weg ist UNESCO-Weltkulturerbe, d.h. man darf dort keine Insektizide spritzen! Und die Pilger 'müssen' ja auch öfter mal, das würde die Schmetterlinge ebenfalls anziehen (jaja, kleine Wunder arbeiten mit allen naturwissenschaftlichen Tricks ;-) Und die ganze 6-Wochen-Reise hat Hape incl. Flug, Übernachtungen, Essen und allem schätzungsweise 1.600 Euro gekostet (oder waren das noch DM?) Dies nur am Rande wegen der endlos übertriebenen "Luxushotel"-Vorwürfe.
Nochmal kurz zum Buch: was meine Fantasie gerade ohne Ende amüsiert, ist dieser "Americo/Ruco Urco/Jorge"! Der ist nämlich äußerst fantasieanregend, falls man mehrere Leben für evt. möglich hält, vielleicht sogar in beliebiger Reihenfolge, auch gleichzeitig, weil "Zeit" soll ja angeblich nur eine Illusion sein, sagen sogar manche Wissenschaftler. Übersteigt zwar bei weitem meinen Horizont, nichtsdestotrotz eine zu witzige Vorstellung: Dieser seltsame Typ hat tatsächlich die gleiche, extrem seltene Muskeldystonie oder wie das heißt wie Hape, hat das gleiche extrem seltene Talent, fremdsprachige Wörter sofort akzentfrei nachzusprechen (was damals sogar Hape selbst unheimlich war, ich krieg mich nimmer, lach!), er hat den gleichen untrüglichen Blick für die verborgenen Schwächen anderer Menschen, die er dann auch noch genauso genüsslich herausprovoziert wie Hape in seinen Shows bei den Versteckte-Kamera-Filmchen *grins* Und dann wird momentan auch noch ständig im TV die Terra-X Weltgeschichte mit "Hape auf Zeitreise" beworben - nee, das ist zuviel, lach!! Falls Hape jemals auf die Idee kommen sollte, diesen Typen womöglich in dem geplanten Film selber zu spielen, könnt ich mir aber vorstellen, dass ihm dann wirklich total unheimlich zumute wird... *zuvielFantasieHab*