In Deutschland ist Alkohol weit verbreitet und auch gesellschaftlich akzeptiert. Es ist in vielen Regionen ein kultureller Bestandteil, bei dem es "einfach dazu" gehört. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen manchmal zu viel trinken. Dabei gerät häufig in Vergessenheit, welche Folgen der Konsum von Alkohol auf unser physisches Wohlbefinden haben kann.
Welche Auswirkungen hat Alkoholkonsum auf den Körper genau? Und wie lange dauert es, bis sich Herz, Magen und Leber von den Effekten erholen? Was bringt ein Verzicht?
Auf Alkohol verzichten: Wann sich die Organe erholen
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung postuliert, gilt Alkohol gesellschaftlich als eher "weiche" Droge. In Deutschland trinken rund 50 Prozent der Menschen alkoholische Getränke. Ab einem bestimmten Alter ist es hier legal, Alkohol zu konsumieren – allerdings wird dabei oft vergessen, welche Risiken, Probleme und Störungen mit einem übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken einhergehen.
Alkohol ist ein Zellgift, welches grundsätzlich jedes Organ deines Körpers angreifen kann. Einige Organe reagieren empfindlicher auf den Alkohol als andere. Besonders beeinflusst wird das Gehirn. Konsumierst du Alkohol, wirkt sich dies auf verschiedene Botenstoffe im Gehirn aus. Folglich sind deine Wahrnehmung und dein Reaktionsvermögen eingeschränkt. Mögliche körperliche Folgen sind langfristig unter anderem Nervenschädigungen, Erkrankungen der Leber wie die Fettleber oder Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzmuskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen oder Schwächungen des Immunsystems.
Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken. Entscheidest du dich dafür, keinen Alkohol zu trinken, wirkt sich dies auch auf deinen Körper aus. Besonders Herz, Magen und Leber profitieren schon davon, wenn du nur einen Monat auf Alkohol verzichtest. Im Magen sorgt Alkohol nämlich dafür, dass mehr Magensäure produziert wird. Das wiederum kann bei häufigem Alkoholkonsum zu Entzündungen führen. Nach etwa ein bis zwei Monaten ohne Alkohol erholt sich der Magen wieder. Auch das Herz kann sich durch einen alkoholfreien Monat erholen. Alkohol kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen und Herzrasen führen. Verzichtest du auf Alkohol, kann dein Herz wieder in den richtigen Rhythmus kommen. Die Leber profitiert am meisten von einem Monat ohne Alkohol. Sie ist unter anderem für die Entgiftung des Körpers zuständig und wird durch den Abbau des Alkohols stark belastet. Muss sie ständig Alkohol abbauen, lagert sie ihn schließlich in Form von Fett ein. Langfristig kann sich daraus eine sogenannte Fettleber entwickeln. Allerdings kann sich die Fettleber auch wieder zurückbilden, sodass sich schon nach einem Monat bessere Blutwerte erkennen lassen.
Tipps für einen bewussten Konsum und Beratungsstellen
Um extreme Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden, sollte Alkohol allgemein gar nicht oder nur in Maßen konsumiert werden. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtanfragen (DHS) gibt es zunehmend wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, dass es gar keinen sicheren Alkoholkonsum gibt. Es gibt also keine gesundheitlich unbedenkliche Menge. Möchtest du nicht gänzlich auf Alkohol verzichten, solltest du zumindest versuchen, diese Tipps von Kenn-dein-Limit zu befolgen:
- Trinke nicht täglich Alkohol, da sich daraus schnell eine Gewöhnung und Abhängigkeit entwickeln kann.
- Trinkst du einmal Alkohol, versuche, die Menge möglichst gering zu halten. Je mehr du trinkst, umso stärker belastet dies deinen Körper.
- Vermeide es, dich zu betrinken.
- Bist du schwanger, musst noch Auto fahren, arbeiten oder nimmst Medikamente, solltest du vollständig auf Alkohol verzichten.
Möchtest du nicht von jetzt auf gleich ganz auf Alkohol verzichten, könntest du langsam anfangen. Steige mehr und mehr auf alkoholfreie Alternativen um. Es gibt beispielsweise eine Menge alkoholfreier Cocktails sowie Limonaden, die du stattdessen hin und wieder trinken könntest. Hast du bereits mehrere erfolglose Versuche hinter dir, weniger oder nichts mehr zu trinken, ist dies ein Hinweis auf eine Sucht. Vermutest du, zu viel zu trinken, könntest du den Alkohol-Selbsttest von Kenn-dein-Limit ausfüllen. Ein erster Schritt aus der Sucht ist es, sie sich einzugestehen. Hilfsangebote findest du beispielsweise über das Suchthilfeverzeichnis der DHS. Scheue dich nicht, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
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