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1 Heute auf Seite 3: Das Imperium schlug zurück $>w öflpttuumwfltt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 40 - Folge 42 S S Ä. bezahlt S ^ Ä «C 5524 C Deutsche Frage: W e r hat Angst vor der Einheit? USA und UdSSR denken über Wiedervereinigung nach In der sowjetischen Regierungszeitung Iswestija" vom 12. Juni dieses Jahres rindet sich entweder eine für Bonn peinliche Indiskretion oder eine faustdicke Lüge, die dann umgehend von der bundesdeutschen Regierung dementiert werden müßte. In der genannten Zeitung ist nämlich zu lesen: Bekanntlich erklärt die Bundesregierung diese Frage (Anm. gemeint ist die deutschte Frage) als offen: jedoch wird das, wie man uns vertraulich versichert hat, mehr zur Besänftigung der Rechten getan... Man solle sich nicht fest bei der Variante des vereinigten Deutschland verkeilen, sondern andere Weg suchen." Andere Wege kann es für westdeutsche Politiker nicht geben. Denn das Grundgesetz beinhaltet, wie es das Bundesverfassungsgericht mehrfach und zuletzt 1987 bestätigt hat, den eindeutigen Auftrag zur nationalen und staatlichen Wiederherstellung Deutschlands. Weil die Wiedervereinigung Deutschlands identisch mit der Realisierung des Selbstbestimmungsrechts und zugleich die einzige Möglichkeit ist, Europa von einem Spannungsherd zu befreien, der aufgrund der ständig steigenden De?tabilität der DDR für den Frieden in Europa immer gefährlicher wird, muß jetzt gehandelt werden. Die UdSSR ist zumindest nach ihrem Verhalten gegenüber den Entwicklungen in Ungarn (zur dortigen faktischen Auflösung der kommunistischen Partei übersandte Kreml-Chef Gorbatschow ein Glückwunschtelegramm!) und Polen und entsprechend ihren verbalen Bekundungen auch in bezug auf die deutsche Frage inzwischen zur Gewährung des Selbstbestimmungsrechts in Mitteleuropa bereit. Während Breschnew 1981 das Konzept vom gemeinsamen europäischen Haus" so verstand, daß in ihm die UdSSR dominieren und auch Westeuropa hegemonial umklammern sollte, setzt Gorbatschow offensichtlich andere Prämissen. Zu Beginn seiner Regierungszeit postulierte er ein gemeinsames europäisches Haus" bei Wahrung des territorialen und politischen Status quo. Ihm ging es um eine Kooperation mit Westeuropa, während die Einparteiendiktaturen und die Planwirtschaft, mithin das sozialistische System, in den Staaten des RGW festgeschrieben werden sollten. Darüber ist die Moskauer Führung inzwischen hinausgegangen: Polen entwickelt sich langsam zu einer Demokratie, in Ungarn sind die Fortschritte noch wesentlich weiter vorangeschritten und Budapest hat inzwischen als mittelfristiges Ziel das Ausscheiden aus dem Warschauer Pakt definiert. Sowjetische Funktionäre merkten dazu an, ein solcher Schritt werde die Sicherheit der UdSSR nicht bedrohen. Auch die spätstalinistischen Regime in Ost-Berlin oder auch Prag können sich dem Demokratisierungsdruck von unten nicht entziehen. Spätestens im Frühjahr, wenn in der DDR Volkskammerwahlen anstehen, dürfte die Konfrontation zwischen der Führung und der Bevölkerung eskalieren. Damit steht die Deutsche Frage wieder auf der Tagesordnung, auch wenn Egon Bahr (SPD) das weit von sich weist oder der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Karl- Heinz Hornhues, die absurde Behauptung aufstellt, Wiedervereinigung werde erst mögüch, wenn sich die Lebensverhältnisse der Deutschen hüben und drüben angeglichen hätten: In Wirklichkeit ist es umgekehrt, che Wiederherstellung Deutschlands ist nötig, um die Lebensverhältnisse in Mitteldeutschland zu verbessern! Aus diesem Grund darf man nicht, wie etwa Kurt Biedenkopf, in Interviews erklären, es müsse bei der Anerkennung der staatlichen Identität" der DDR bleiben, sondern es geht um die Begründung einer gesamteuropäischen Identität, in der auch der gesamtdeutsche Nationalstaat seinen Platz haben wird. Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Alfred Dregger hat dies unlängst in einem Streitgespräch mit Egon Bahr getan, als er dessen Behauptung, die deutsche Einheit sei auf keinen Fall vor dem Jahr 2000 machbar, energisch widersprach. Dregger wies auf die abnehmende Bedeutung der Militärallianzen in einer Zeit der Abrüstung und Annäherung hin und sagte, er könne sich eine kurzfristige Entwicklung vorstellen, in der es neben den fortbestehenden Supermächten USA und UdSSR eine europäische Sicherheitszone von Polen bis Portugal jenseits irgendwelcher Pakteinbindungen gebe. Auch der deutsche Nationalstaat sei unter diesen Vorzeichen vor dem Jahr 2000", also in den nächsten zehn Jahren, wiederherstellbar. Dies deckt sich mit Überlegungen in den USA. Der ständige Außenminister Washingtons, Kissinger, schrieb in einem Aufsatz, in einem Konzept für ein neues Europa" könne die deutsche Frage auf keinen Fall länger ausgeklammert werden". Nach seinen Vorstellungen sollen Washington und Moskau in den 90er Jahren schrittweise den größten Teil ihrer Landstreitkräfte aus den Territorien ihrer derzeitigen Allianzpartner abziehen und lediglich reduzierte Luftstreitkräfte und Arsenale zur Abschreckung zurückglassen. Nahezu sicheres" Ergebnis notwendiger Reformen in der DDR wäre danach ein schrittweises Verschmelzen der beiden Deutschlands" (von denen Kissinger allerdings den Verzicht auf die Ostgebiete verlangt), zunächst zu einer lockeren Föderation. Da Kissinger schreibt: Die Veränderungen dürfen keine Expansion des NATO-Bereichs nach Osten zur Folge haben", denkt er offensichtlich - wie Dregger - an eine deutsche Einheit außerhalb der Bündnisse. Auch französische und britische Politiker haben, ganz abgesehen von ihrer Unterschrift unter den Deutschlandvertrag, in jüngster Zeit mehrfach erklärt, nicht Gegner einer deutschen Einheit zu sein. Nun gilt es, den Westen beim Wort zu nehmen und die Anregungen, wie sie von Kissinger oder Dregger (auch andere Unionspolitiker wie etwa Eduard Lintner haben sich ähnlich geäußert) entwickelt wurden, in ein Konzept umzusetzen, das dann der UdSSR gemeinsam vorzulegen wäre. Mehr als 40 Jahre nach Kriegsende hat die Welt keine Angst mehr vor einem vereinten Deutschland - in Bonn doch hoffentlich auch niemand? A.G. SPD: Zeichnung aus Frankfurter Allgemeine Zeitung" Systemwechsel oder nur Kosmetik? H. W. - Wir warnen vor Euphorie und vor der Hoffnung, bei einem etwaigen Abgang Honeckers werde zunächst wesentlich mehr geschehen als die Auswechslung einer Fi- ur. Gorbatschow soll bei seinem Berlinesuch hinter geschlossenen Türen den Genossen Honecker eindeutig aufgefordert haben, die Lage im Lande endlich wieder zu stabilisieren. Ein massives Anwachsen der Unzufriedenheit in der DDR vermöge sich ein Ventil zu suchen und eine Situation herbeiführen, die die Sicherheit des Sozialistischen Lagers" gefährden könnte. Eine Aussperren werden wir euch nicht" Eppler: Die nationale Frage kommt auf, wenn die Reformen scheitern Das famose Wort von dem Manne, der zwar spät, aber eben schließlich doch noch kommt, scheint nun auch auf den Vorsitzenden der SPD- Grundwerte-Kommission, Eppler, zuzutreffen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte er dieser Tage, daß sich im Falle des Scheiterns der DDR-Reformbewegung die Frage der staatlichen Einheit Deutschlands neu stellt. Eppler nahm Bezug auf die Erklärung der SED vom Wochenende, in der die Einheitssozialisten erklärt hatten, man werde weitreichende Vorschläge über die zukünftige Gestaltung der DDR" machen. Doch da man ahnen kann, daß alle Reformbemühungen der SED sich nur auf eine in die Ewigkeit führende Sicherung der bloßen Machtstruktur kaprizieren werden, könnte der Genosse Eppler, der ja in der Frühzeit der westdeutschen Nachkriegspolitik sich noch bei der Gesamtdeutschen Volkspartei politisch beheimatet fühlte, eigentlich nur raten, sich rechtzeitig noch seiner jugendlichen Aspirationen zu erinnern, um nicht noch einmal einen neuerlichen Kurswechsel durchmachen zu müssen. Denn wohin sollte die SED sich noch retten können? Die Gewährung freier Wahlen würde sie ebenso hinwegfegen wie die Gewährung anderer beliebiger Grundrechte - da braucht der Genosse Eppler nicht erst auf das Scheitern zu warten! Rettung für die SED würde allenfalls noch dann zu erwarten sein, wenn sie die nationale Frage demonstrativ für sich reklamieren würde. Freilich müßte sie dann noch weitergehen, nämlich soweit, daß sie die nationale Frage mit einem schlüssigen Konzept für wirtschaftliche und sozio-kulturelle Bedürfnisse der Gegenwart so verknüpfen müßte, um damit zu einem modernen Staatsmodell zu kommen, das an Anziehungskraft und Bedeutung alle anderen Systeme der Gegenwart übertreffen würde. Doch was man bis jetzt von dem Chefideolo- 'en Hager und aus dessem Dunstkreis hören kann, f äßt nicht darauf schließen, daß die SED sich zu einer solchen Gestaltungskraft noch durchringen könnte. Ob das bei Funktionären aus der zweiten Reihe möglich wird, scheint zwar denkbar, gehört aber trotzdem in das weite Feld der Spekulation. Und weil eben kaum zu erwarten ist, daß die SED über den eigenen Schatten springen wird, sind alle Vermahnungen, die Eppler noch anzubringen versucht, so wenig sinnvoll. Da meint er: Wir sollten jetzt nicht Wiedervereinigung brüllen, aber wir sollten in aller Ruhe sagen: Wenn ihr denn überhaupt nicht zurechtkommt - aussperren werden wir euch nicht." Besser wäre es also, wenn Herr Eppler und seine gesamte Partei sich um prononcierte Rückbesinnung auf die Pflichten der Präambel des Grundgesetzes und die eindeutigen Aussagen des Bundesverfassungsgerichtes bemühen würde, womit sie nicht nur andere, ebenfalls zaghaft abseits stehende Parteien in Zugzwang bringen würde, sondern auch den um Reformen ringenden Gruppen in Mitteldeutschland die enttäuschenden Erfahrungen eines Scheiterns ersparen würde. Peter Fischer Situation also, die auch Gorbatschow sich nicht wünschen kann; folglich wird jeder, der Honecker nachfolgen sollte, in der Tradition dieses sozialistischen Lagers" stehen. Hinter verschlossenen Türen Soweit Einzelheiten über das Vier-Augen- Gespräch überkommen sind und auch in den Berichten westlicher Diplomaten Niederschlag gefunden haben, will Honecker die Folgen der wirtschaftlichen Massenflucht für die DDR durch die Hereinnahme eines noch größeren Kontingentes an Vietnamesen als Gastarbeiter" Kompensieren. Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs soll die Sicherheitslage gewesen sein. Immerhin wollen politische und militärische Beobachter der Sowjetunion die Nationale Volksarmee" nicht mehr unbedingt als sicher einstufen. Sie befürchten Demotivierung" und Verunsicherung dadurch, daß die Altersgenossen der Soldaten massenweise in die Bundesrepublik flüchten. Selbst Kaderoffiziere mit der speziellen Aufgabe, die Moral der Truppe genau unter die Lupe zu nehmen, bieten keine letzte Gewähr für absolute Zuverlässigkeit. Man hört, daß Moskau - zur Prüfung der Lage - eine hochrangige Militärkommission nach Ost-Berlin entsenden will, um gegebenenfalls strategische Konsequenzen zu ziehen. Trotz Antipathie... Nicht zuletzt stand dann Honeckers flehentliche Bitte" an Gorbatschow, die Untersuchung der stalinistischen Vergangenheit zu beenden. Draußen im Lande fordere man die Namen der für den DDR-Stalinismus" verantwortlichen Genossen - und da steht eben Erich Honecker mit an der Spitze... Gorbatschow weiß sehr wohl um Versuche der DDR-Spitze, Kontakte zur CSSR, zu Rumänien, Chma und zu jenen Kräften in Politik und Armee in der Sowjetunion herzustellen, die letztlich darauf abzielen, seine Position zu untergraben. Die Antipathie dürfte gegenseitig sein - das gebotene optische Bild spiegelt also keineswegs das tatsächliche Verhältnis wider. Gorbatschow würde Honecker gewiß nicht stürzen, aber er wür-

2 Politik os fipmi8tnbtai! Folge 42-Seite 2 de auch nicht wünschen, das sozialistische Lager ramponiert zu sehen. In Ost-Berlin hat man zweifelsohne den Ernst der Lage erkannt. Nicht nur die Bürger des östlichen Teilstaats Deutschland, sondern auch die örtlichen Funktionäre, durch deren Städte Tausende von.menschen ziehen und eine gravierende Änderung verlangen, machen auf die kritische Situation aufmerksam. Die mehrfach geäußerte Gesprächsbereitschaft für die angekündigten Reformen kann als eine der Beruhigung dienende Kosmetik gedacht sein, sie sind gewiß nicht in dem Sinn aufzufassen, als sei hier an eine grundlegende Änderung des Systems gedacht. Solange die Einheitspartei Honneckers die Politik bestimmt, solange werden alle Reformen Stückwerk bleiben. Reformen nach sowjetischem Muster würden zum Ende der kommunistischen Diktatur in Mitteldeutschland führen und nichts spricht ernsthaft dafür, daß die Funktionäre freiwillig abtreten werden. Wer, ohne die Gewährleistung der Pluralität, der Menschenrechte und der Selbstbestimmung sich bereitfindet, angekündigte Reformen vorab mit Milliardenbeträgen zu unterstützen, würde weniger den Menschen helfen als der Staatsführung, ihr reformiertes" System zu stabilisieren. Ziel der bundesdeutschen Politik sollte es vielmehr sein, die Freiheit und Einheit Deutschlands zu vollenden". So ist es uns von der Verfassung aufgegeben und das ist auch der Wille der überwältigenden Mehrheit diesseits und jenseits des Brandenburger Tores. Welchen Weg man immer glaubt gehen zu müssen, das Ziel jedenfalls muß unverrückbar bleiben. Aussöhnung: Vertriebene eröffnen Dialog mit Polen Der Generalsekretär des BdV, Hartmut Koschyk, führte in Warschau politische Gespräche Nicht mit polemischen Revanchismus"-Vörwürfen infolge eines hektischen Wutanfalles, sondern ruhig und sachlich empfingen die Polen ihren Bonner Gast, den Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen, Hartmut Koschyk, in Warschau. Daß solche Gespräche mit einem führenden Repräsentanten des Bundes der Vertriebenen, eines Verbandes den viele polnische und leider auch zahlreiche bundesdeutsche Politiker, als revanchistisch und politisch überlebt einstuften und entsprechend beschimpften, möglich sein würden, dies hatte bis vor kurzem kaum einer für möglich gehalten. Nun wurde es aber doch Wirklichkeit, und Hartmut Koschyk reiste mit einer bundesdeutschen Delegation nach Warschau, um Rußlanddeutsche: Unsere Geduld geht jetzt zu Ende" Nur ein Machtwort Gorbatschows kann Massenausreise verhindern Unter den mehr als zwei Millionen Deutschen in der Sowjetunion gibt es zur Zeit erhebliche Unruhe. Der Grund: widersprüchliche Meldungen über die Einrichtung bzw. Wiedererrichtung einer autonomen Republik für diese Volksgruppe. Wenn es nach den Deutschen selbst ginge, würden sie am liebsten wieder an der Wolga siedeln, von wo sie 1941 auf Stalins Befehl nach Sibirien und in andere, weit entfernt liegende Gebiete deportiert wurden. Aber wie schon einmal vor zehn Jahren könnte dies am Einspruch anderer Volksgruppen scheitern. Immerhin gab es bereits die ersten Kundgebungen an der Wolga gegen eine deutsche Autonomie. Und da auch btaatsund Parteichef Gorbatschow nicht gewillt zu sein scheint, ein Machtwort in dieser Hinsicht zu sprechen, mehren sich die Anzeichen, daß ein Großteil der Deutschen schon bald die Koffer packt und ausreist. Bei einem Besuch in der Bundesrepublik hat kürzlich der stellvertretende Vorsitzende der Moskauer Allunionsgesellschaft der Sowjetdeutschen", Hugo Wormsbecher, deutlich gemacht, daß nur noch eine rasche Gewährung der Autonomie eine Massenausreise seiner Landsleute verhindern könne. Lange Jahre habe man sich in Geduld geübt, sich immer wieder von Versprechungen vertrösten lassen. Da man nun aber erkennen müsse, daß selbst Gorbatschows Reformkurs keine Früchte trage, könne dem völligen Auslöschen der deutschen Kultur nur durch Ausreise entgegengewirkt werden. Die Protestwelle anderer Volksgruppen vorausahnend, hatte das Politbüro in Moskau den Oblast Kaliningrad" ins Gespräch gebracht und vorgeschlagen, das Gebiet in und um Königsberg zur Freihandelszone zu erklären und die Wolgadeutschen dort anzusiedeln. Dies werde von den Deutschen aber abgelehnt, erklärte Wormsbecher. Auch andere angebotene Gebiete, wie etwa die Region um Zelinograd in der Kasachischen SSK, kämen nicht in Frage. Inzwischen hat die Bundesregierung klargestellt, daß man beim Aufbau einer autonomen Region für die Wolgadeutschen tatkräftige Hilfe in jedweder Form gewähren würde. Zwar sei die Errichtung eine innere Angelegenheit der Sowjetunion, dies schließe Hilfeleistungen jedoch nicht aus, sofern sie gewünscht würden. Die starre Haltung der Wolgadeutschen mit der Forderung nach Siedlungsgebiet an der Wolga, erscheint nur vordergründig als überzogen. Schließlich gehe es nicht nur darum, die drohende Assimilierung der Ä t S Ä D auch verspätete, Wiedergutmachung. Die Leiden und die Not der 1941 Verschleppten könne man kaum beschreiben. Drastischer drückt es Jakob Fischer, Leiter eines deutschen Theaters, aus: Für uns ist der Zweite Weltkrieg noch nicht zu Ende. Stalin lebt für uns immer noch!" Trotz dieser bitteren Erkenntnis hoffe man weiter, aber unsere Geduld geht zu Ende!" Herbert Ronigkeit UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Chefredakteur: Hugo Wellems Verantwortlich für den redaktionellen Teil Politik, Zeitgeschehen, Jugend: Peter Fischer, Ansgar Graw, Ralf Loock Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Silke Osman Geschichte, Landeskunde, Literatur und Aktuelles: Horst Zander Heimatkreise, Gruppen, Soziales und Mitteldeutschland: Herbert Ronigkeit, Silke Berenthal Ostpreußische Familie: Ruth Geede Bonner Büro: Jürgen Liminski Anzeigen und Vertrieb: Karl-Heinz Blotkamp Anschrift für alle: Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V., Parkallee 86, 2000 Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. - Bezugspreis Inland 7,90 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9,40 DM monatlich. Bankkonto: Landesbank Hamburg BLZ , Konto-Nr Postgirokon * to für den Vertrieb: Postgiroamt Hamburg, Konto-Nr ; für Anzeigen: Postgiroamt Hamburg, Konto-Nr Für unverlangte Einsendungen wird nicht / i \ gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. - Druck Gerhard Rautenberg. AJJA 2950 Leer (Ostfriesland), Telefon (04 91) Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 Telefon (0 40) (mit Anrufbeantworter) und Telefax (0 40) Conservative Council on an der Tagung des Eastern Europe" teilzunehmen. An der Veranstaltung, die sich mit der Zukunft der bürgerlichkonservativen politischen Kräfte in Osteuropa beschäftigte, nahmen auf polnischer Seite Minister, Senatoren und Sejm-Mitglieder der Solidarität, darunter Industrieminister Tadeusz Syryjczyk und Senator Andrzej Machaiski, der Organisator des Solidaritäf-Wahlkampfes und künftige Vorsitzende einer konservativ-liberalen Partei Polens, teil. Koschyk unterstrich bei der Veranstaltung die Wichtigkeit, daß an dem jetzt möglichen, Freieren und offeneren deutsch-polnischen Dialog auch die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Wie ANDERE es sehen: Komisch, daß mir beim Lesen dieser Nachricht ein bestimmtes Abenteuer des Barons Münchhausen einfällt." Zeichnung aus Kölnische Rundschau" Repräsentanten beteiligt sind, so wie das bei der Warschauer Konferenz gegeben war". Im Rahmen der Konferenz erläuterte Koschyk die Rechtslage des Deutschen Reiches und die politischen Vorstellungen des Bundes der Vertriebenen. Diese Ausführungen aber hat das Klima der Veranstaltung in keiner Weise negativ beeinflußt. Mit Stolz vermerkte der Bonner Generalsekretär, daß eher das Gegenteil zutrifft: eine Reihe polnischer Konferenzteilnehmer hat den Wortlaut der Ausführungen erbeten. Vor allem Publizisten unabhängiger und der Solidarität" nahestehender Zeitungen haben ihr Interesse an mehr Informationen über Ziele und Arbeit des BdV bekundet. Hier muß noch viel Informationsarbeit geleistet werden, denn die kommunistische Propaganda hat ein völlig verzerrtes Bild der Vertriebenenverbände und Landsmannschaften entworfen. Nach der Konferenz faßte Koschyk sein Resümee in vier Punkten zusammen: 1. Aufgrund der politischen Veränderungen in Polen scheint in Zukunft ein ideologisch unbelasteter Dialog zwischen Polen und Deutschen möglich, an dem auch die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Repräsentanten teilnehmen können. a s Zur Situation der deutschen Kriegsgrä- ber in Polen müssen wir Ihnen mitteilen, daß die polnische Regierung immer noch die Feststellung, Registrierung und Pflege deutscher Soldatengräber des Ersten und Zweiten Weltkrieges in ihrem Lande untersagt", schrieb dieser Tage der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge an eine Frau, deren Bruder im März 1945 im Alter von 20 Jahren in Schlesien gefallen war. Die Schwester hatte bereits wiederholt an entsprechende Stellen geschrieben, war aber stets auf eine alsbaldige Veränderung hingewiesen worden, die unmittelbar erwartet werde. Während man beispielweise aus Ungarn hören kann, daß dort die Kriegsgräberfürsorge in ausgezeichneter Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz abläuft - Grabstätten werden gepflegt, die Bevölkerung hilft tatkräftig mit - findet sich Polen nicht einmal bereit, auch nur ein Mindestmaß an europäisch üblicher Pietät aufzubringen. Dies scheint um so ernster zu sein, da Polen sich durch die Unterzeichnung der Genfer Konventionen vom ausdrücklich dazu verpflichtet hat. Der hier interessierende Teil des Genfer Abkommens verpflichtet Völker nämlich dazu, die Pflege von Grabstätten gefallener Soldaten auch gerade dann zu übernehmen, wenn es sich um ehemalige Feindmächte handelt. Denn gerade die polnische Regierung hebt darauf ab, so schreibt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, daß es ihrer Bevölkerung aufgrund von Geschehnissen 2. Die Darlegung der durch das Volkerrecht und das deutsche Verfassungsrecht bestimmten Rechtslage Deutschlands ist einem derartigen Dialog nicht hinderlich, wenn man Perspektiven für einen Ausgleich aufzeigt. 3 Die an der Konferenz teilnehmenden Minister Senatoren, Abgeordneten, aber auch Wissenschaftler und Publizisten, die der Solidarität" angehören, haben ein sehr nüchternes Bild von der gegenwärtigen Lage Polens gezeichnet. Sie haben deutlich gemacht, daß neben projektgebundener Wirtschafts- und Finanzhilfe aus dem Westen vor allem der Abbau des Macht- und Bürokratieapparates der kommunistischen Nomenklatur vorangetrieben werden muß, der den Erfolg der Reformen nachhaltig bedroht. Sehr beeindruckend waren die Aussagen von polnischen Wissenschaftlern, wonach es jetzt darauf ankomme, das menschenfeindliche Denken in den Herzen und Hirnen der Menschen in Polen abzubauen und in der Wüste der Rechtlosigkeit", die der Kommunismus nach vierzig Jahren hinterlassen hat, Rechtsstaatlichkeit aufzubauen. 4. Nahezu alle Vertreter der Solidarität", mit denen Koschyk im Rahmen der Konferenz sprechen konnte, bekräftigten die Notwendigkeit der Anerkennung der Existenz der deutschen Volksgruppe und einer Beendigung ihrer Diskriminierung. Nach der Konferenz und vor der Weiterreise nach Oberschlesien besuchte Koschyk das Grab des 1984 ermordeten Märtyrers Jerzy Popieluzko und legte dort, zusammen mit Vertretern der Paneuropa-Union und der Paneuropa-Jugend ein Blumengebinde nieder. In Oberschlesien standen dem Generalsekretär des BdV nur zwei Tage zur Verfügung, um sich einen Eindruck von den sozialen und politischen Verhältnissen zu machen. Besonders beeindruckend war das Gespräch mit Bischof Nossol in Oppeln. Dabei berichtete Bischof Nossol über seine Bemühungen, den in seiner Diözese lebenden Deutschen zu einer stärkeren kulturellen und muttersprachlichen Entfaltung zu verhelfen. Auf Anordnung des Bischofs gibt es jetzt jeden Sonntagnachmittag auf dem Annaberg einen deutschsprachigen Gottesdienst. In einem Gespräch mit führenden Mitgliedern des Deutschen Freundschaftskreises" im Kreis Ratibor, informierte sich Koschyk über die Lage der deutschen Volksgruppe und die politischen Hoffnungen, die man in Oberschlesien mit dem geplanten Kanzler-Besuch in Warschau verbindet. Insgesamt wurde durch die Reise des BdV- Generalsekretärs erneut der Wille der deutschen Vertriebenen zur Aussöhnung deutlich, ohne daß dabei auf legitime deutsche Rechte verzichtet werden muß. Bleibt abzuwarten, was der Besuch von Kanzler Kohl in der Volksrepublik Polen bringen wird. Die Bonner Regierung scheint jedenfalls bereit zu sein, den Warschauer Wünschen entgegenzukommen. Ralf Loock Polen: Kriegsgräberfürsorge nicht zumutbar" Warschauer Regime versagt sich den Genfer Konventionen im Zweiten Weltkrieg auch heute noch nicht zuzumuten sei, deutsche Soldatengräber in ihrem Land herzurichten und zu versorgen". Im letzten Krieg sind ja nun gewiß schlimme Dinge auf beiden Seiten der Front passiert, wie es eben bei allen kämpferischen Handlungen so geht, doch eine siegreiche Nation sagt dann etwas über ihren Stand aus, wenn sie sich über die Bevölkerung eines besiegten Volkes nicht nur erhebt, sondern Großmut insbesondere auch gegenüber den gefallenen Feindsoldaten zeigt. Man erinnert sich an die Frontkämpfergenerationen, die auf den vormaligen Schlachtfeldern in Frankreich segensreiche Treffen organisierte, die dann zwar auch nicht den Frieden erhalten konnten, aber doch als Geste fördernd für den Neubeginn nach den Schrekken des Zweiten Durchgangs wirken konnten. Doch Polen scheint sich nicht an diese Spielregeln halten zu wollen, was eigentlich um so mehr verwundern muß, weil der gegenwärtig wieder so oft beschworene Vertrag von Warschau, der freilich aus ganz anderen Gründen strapaziert wird, Klauseln aufweist, die im verpflichtenden Zusammenhang mit dem Genfer Abkommen stehen. Ob die Regierung Kohl wohl daran denkt, wenn sie im kalten Dezembermonat ihre Aufwartung bei den neu-alten Herren von Warschau macht? Dies dürfte zwar nur ein Nebenplatz bei den anstehenden Verhandlungen sein, aber ein menschlicher wäre es wohl allemal! peter Fischer

3 Folge 42 - Seite 3 05 tfiptfußmülait Dokumentation Kommentare Und Mandela? Pretorias Nöte mit dem ANC-Chef Kann in Südafrika ein Neuanfang gelingen? Nachdem Staatspräsident Frederik de Klerk acht politische Gefangene freigelassen hat, darunter zwei Führungsfiguren des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), hat sich die seit einigen Monaten schon deutlich entspannte Situation weiter verbessert. Allerdings wird der internationale Druck aus Pretoria anhalten und insbesondere die Freilassung des ANC-Chefs Mandela verlangen. Hier ist beiden Seiten Augenmaß anzuraten: Die Regierung ist inzwischen von ihrer Bedingung abgerückt, Mandela müsse zunächst der Gewalt abschwören. Denn das konnte Mandela nicht leisten - er hätte sich selbst jeden Ansehens in der von seinem ANC vor allem repräsentierten Volksgruppe der Xhosa und bei Schwarzen darüberhinaus beraubt. Wenn Pretoria dennoch weiterhin zögert, so weniger, weil man den alten Mann fürchtet, sondern vor allem - so verlautet aus Diplomatenkreisen -, weil man um ihn fürchtet. Denn die entscheidenden Positionen beim ANC könnte Mandela nicht mehr besetzen, dort sitzen inzwischen andere, wie Oliver Tambo, und außerdem ist Mandela zu lange aus dem Geschäft". Nach einigen Tagen oder Wochen der jubelnden Aufgeregtheit um seine Haftentlassung würde er dem Vergessen anheimfallen. Dadurch aber hätte der ANC einen wichtigen Faktor verloren: Nicht den Führer Nelson Mandela, aber den hinter Gefängnismauern schmachtenden Märtyrer Nelson I m 1899 begann im südlichen Afrika Englands letzter imperialistischer Krieg: Der ungleichmäßige Kampf gegen die beiden Bu Mandela. In den Status des Märtyrers zurückbefördert würde er hingegen, wenn er nach seiner Entlassung von Unbekannten" niedergeschossen würde... Zugleich kann es sich Pretoria nicht leisten, Mandela in der Haft durch Krankheit oder Alter sterben zu lassen, weil auch das den Märtyrer-Effekt verstärken würde. Die Regierung wird daher Dialog und Reformen vorantreiben müssen, um in einer Atmosphäre jenseits der Konfrontation das heiße Eisen Mandela, das dann seine Brisanz verloren hätte, entlassen zu können. Zum Dialog gehören allerdings zwei. Ist der ANC zur Verständigung bereit? A.G. Der gewitzte Tapezierer Würden Sie, wenn Ihr Nachbar seine Wohnung neu tapeziert, sich verpflichtet fühlen, Ihre Wohnung ebenfalls neu zu tapezieren", meinte vor zwei Jahren der gewitzte Chefideologe Kurt Hager keß, nachdem er auf die sowjetischen Reformversuche angesprochen wurde. Der seinsvergessene Rabbinersohn aus dem Süddeutschen mußte damals schon tief in die Vorratskiste seiner vertröstenden Sprüche greifen, um den anlaufenden Unmut parieren zu können. Genützt hat ihm das mchts, wie man spätestens nach dem Flucht-Desaster unserer Landsleute weiß, doch nun meldet sich dieses Fossil aus der kommunistischen Urzeit ausgerechnet mit einer Konzeption für die Verwirklichung erforderlicher Erneuerungen" ungeniert zurück, so, als sei er seit jeher schon ein nach Reformen geradezu schreiender Agitator gewesen, den man nur nicht habe zu Wort kommen lassen. Freilich, dieser Art von jähem Frontwechsel ist so neu nicht, selbst gewisse Tiere mit sicherem Instinktgefühl kommen auf festen Grund zurück, wenn sie die Ahnung überkommt, daß fortan nur unter Wasser noch Beute zu machen ist. Daß Hager nun seine offensichtlich besonders ausgeprägte Ahnung in die Waagschale wirft, um wieder bei der Machtverteilung am Drücker zu sein, wirft nicht nur ein helles Licht auf diesen Mann, der schon bei den Erschießungskommandos während des spanischen Bürgerkrieges Mißliebige vor die Hintenläufe der GPU brachte, sondern sich auch bei der Installierung des kommunistischen Regimes in Mitteldeutschland sofort an die Spitze stellte, um unsere Landsleute zu kujonieren. Immerhin haben diese sich jetzt auf den Straßen Mitteldeutschlands unüberhörbar zu Wort gemeldet, wobei man sicher sein darf, daß - egal wie die Deutsche Sache in den nächsten Wochen laufen dürfte - keiner diesem Mann und dem gesamten Politbüro eine Träne nachweinen durfte. Und über die zukünftige Tapetenfarbe dürfte es auch keinen Streit geben: schwarz-rot-gold! Peter Fischer W«l.l.i«i.WUi A AM ONZE HELDINNEN EM LIEVE HINDEREN "üw WIL öescmiede" Dlt NATtQNAAl MONUMEttT ttn KAOtOACHTENlS A AN OC itaf yn0urwk.ll«eh KIKMRIN mk m m coftcthtratikfumr»«««n A AM OK ANOKItK VftotrwftN km KiNnenc«DI«LOmm TENCtVOLGE mn otn «ontoo 1* renrepubliken Transvaal (offiziell Zuidafrikaanse Republik genannt) und Oranjefreistaat. Die Buren hatten der britischen Kolonialmacht nach einem Ultimatum am 12. den Krieg erklärt. In Wirklichkeit wurde er jedoch von Männern wie Cecil Rhodes und Arthur Milner eingefädelt. Die Buren standen den Plänen der englischen Imperialisten im Wege. Sie blockierten den Weg nach Kairo und besaßen seit 1886 die größten Gold vorkommen der Welt. In jenem Jahr wurde in Transvaal Gold im Wert von gefördert waren es bereits 4 Millionen. Gold machte Ohm Krügers Südafrikanische Republik" zur stärksten Nation in diesem Teil des Kontinents. Sie mußte beseitigt werden. Arthur Milner, erfahrener Diplomat und High Commissioner für die britischen Kolonien in Südafrika, erstrebte eine Konsolidierung des britischen Imperiums". Er wurde der Bundesgenosse von Cecil Rhodes. Der Krieg mußte kommen! Die Briten erhielten - wie der englische Schriftsteller Rudyard Kipling es formulierte-eine endlose Lektion". Die Bürger daheim glaubten, daß die Auseinandersetzung Weihnachten zu Ende sein würde. Es wurde der längste (fast drei Jahre), der teuerste (mehr als 200 Millionen ), der blutigste (mindestens Engländer, Buren und Afrikaner wurden getötet) und der schändlichste Krieg Englands zwischen 1815 und 1914 ( Weiße und Farbige hungerten in den von England erfundenen Konzentrationslagern). Cecil Rhodes, der von der Tuberkulose heimgesuchte und frauenscheue Sohn eines englischen Geistlichen, war als Siebzehnjähriger nach Südafrika gekommen, um seine Krankheit auszuheilen. Er reiste wiederholt zwischen London und Kapstadt hin und her und gründete um 1880 in Kimberley die De Beers Mining Company". Er entwickelte sich zum Finanzgenie und zum fanatischen Vorkämpfer eines britischen Imperiums, das von Kapstadt bis Kairo reichen sollte. Zeit seines Lebens sah er in (Ohm) Paul Krüger seinen größten Gegner. Ein Jahr nach der Entdeckung von Gold am Witwatersrand gründete er bereits das Unternehmen Gold Fields of South Africa". Mit einer privaten berittenen Polizeitruppe der British South Africa Company eroberte er das später nach ihm benannte Rhodesien und schlug die dortigen Mashona- und Matabele-Stämme vernichtend. Als Königin Victoria ihn einmal fragte, was er in letzter Zeit gemacht habe, antwortete er lakonisch: Ich habe dem Reich Ihrer Majestät zwei neue Provinzen hinzugefügt." 1890 wurde der jetzt 37 Jahre alte Cecil Rhodes Ministerpräsident der England unterstellten Kap- Kolonie in Kapstadt. Von hier aus bereitete er den Sturz der Regierung Krüger vor. Der ihm ergebene Dr. Leander Starr Jameson sollte mit einigen hundert Mann der berittenen British South Africa Police und rebellierenden Ausländern Johannesburg erobern und die Macht übernehmen. Der Jameson-Raid schlug jedoch fehl, der Führer der Rebellion wurde gefangengenommen. Cecil Rhodes mußte zurücktreten. Es gab einen spektakulären Prozeß in Pretoria, und Deutschlands Kaiser Wilhelm schickte Präsident Krüger ein Glück- Das schlug Vor 90 Jahren begann der Burenkrieg im südlichen Afrika VON KARL BREYER Frauen und Kinder der beiden Burenrepubliken starben in den englischen Konzentrationslagern während des Krieges: Ein 1913 enthülltes Denkmal erinnert an sie wunschtelegramm, das in London viel böses Blut machte. Dennoch verloren die Briten ihr Ziel nie aus den Augen. In einer Reihe von diplomatischen Schachzügen wurde die Burenrepublik immer weiter isoliert. Den Höhepunkt bildete der Vertrag von 1898 mit dem deutschen Kaiserreich, der beinhaltete, daß Berlin auf seine Interessen im südlichen Afrika verzichtet. London hatte inzwischen Sir Alfred Milner zum Hochkommissar und Gouverneur der Kap-Kolonie ernannt. Er nutzte die Position der in Johannesburg lebenden Ausländer als Druckmittel gegen Krüger, der sich schließlich nach einem Treffen im Mai 1899 mit Milner zu Konzessionen bereit erklärte. Die Engländer fanden die Zugeständnisse nicht weitgehend genug. Die Ausländer, die zu einem Teil aus abenteuerlichen Goldsuchern aus aller Herren Länder bestanden, wurden der britischen und der Weltöffentlichkeit als unterdrückte und ausgebeutete Sklaven des Krügerregimes präsentiert. Inzwischen konnten weitere britische Truppeneinheiten nach Südafrika verlegt werden, da die Niederschlagung des Aufstandes im Sudan durch General Kitchener erfolgreich beendet worden war. Anfang 1899 standen Soldaten an den Grenzen Transvaals, und bei Ausbruch des Krieges war die Zahl auf gestiegen. Weitere diplomatische Intrigen von britischer Seite veranlaßten Ohm Krüger, in einem scharfen Ultimatum den Abzug aller Soldaten an den Grenzen Transvaals und die Rückkehr weiterer Truppen zu fordern. Stattdessen landeten neue Verstärkungen in Durban. Im südlichen Afrika war es inzwischen Frühling geworden. In den Weiten des Landes sproß das Gras, entscheidende Versorgung für die Pferde der Burenkommandos. Die britische Regierung lehnte das Ultimatum der Buren Imperium zurück sollten. Cronje hatte aber wenig Fortune. In der Schlacht am Paardeberg (Pferdeberg) am 22. Februar 1900 wurden seine Kommandos von der überlegenen Artillerie des Generals Roberts zusammengeschossen. Er kapitulierte mit 4000 Mann und wurde als Gefangener zur Insel St. Helena gebracht. Mit dem Beginn des neuen Jahrhunderts kam - nach zähen Auseinandersetzungen - die Wende. Am 5. Juni 1900 zogen die Truppen Lord Roberts in Pretoria ein. Die Straßen waren menschenleer, viele Läden waren geschlossen, die Fenster verhangen. Die Regierung Krüger und die letzten Kommandos hatten die Stadt wenige Tage vorher geräumt. Auch Johannesburg fiel den Truppen des britischen Oberbefehlshabers kampflos in die Hände. Paul Krüger, 74 Jahre alt und krank, war kaum noch in der Lage, weiteren Widerstand zu leisten. Wenige Tage später begab er sich im Mocambique an Bord des holländischen Kriegsschiffes Gelderland". Er bettelte in Frankreich, den Niederlanden und in Berlin um Hilfe für die bedrängten Republiken, jedoch ohne Erfolg. Er starb schließlich am 10. Juli 1904 in der Schweiz. Die britische Regierung benutzte zunächst die Peitsche. Am 28. Mai 1900 wurde der Oranjefreistaat annektiert und in die Orange River Colony" umbenannt. Am 3. September 1900 widerfährt der südafrikanischen Republik Transvaal das gleiche Schicksal. Die beiden Burenrepubliken existieren nicht mehr. Dennoch lebten der Kampfgeist und der Freiheitswille weiter. General de Wet und General Smuts drangen mit ihren Kommandos in die Kap-Kolonie ein. Aus dem Sudan wurde der inzwischen zum Earl of Khartoum ernannte Lord Kitchener herbeigeholt, der mit ungekannter Härte den Guerrillakrieg abwürgen wollte. Er löste Lord Roberts ab und gab den Erst nach der Kapitulation der Buren zeigten die Briten Milde ab. Der Oranjefreistaat schlug sich auf die Seite Krügers, und am 12. begannen die ersten Feindseligkeiten. Die beiden Republiken hatten kein stehendes Heer und verfügten nur über eine militärisch organisierte Polizei und über einige Artillerie- Einheiten. Kurz vor Beginn des Krieges wurde die Miliz einberufen, die jedoch zunächst keine Bedeutung hatte. Die taktische Einheit der Buren war das Kommando". Es bestand aus 100 bis 1500 Mann. Gegen Ende des Krieges zählten viele Kommandos nur noch 40 bis 60 Mann. Anfangs mußten die Engländer eine Reihe blutiger Niederlagen hinnehmen. Bei der Farm Magersfontein kam es zu einer schweren Auseinandersetzung, während der die Briten den befehlshabenden Generalmajor A. J. Wauchope und einen großen Teil der Highland Brigade verloren. 244 Engländer wurden getötet und 651 verwundet. Einige der hervorragendsten Führer der weißen Afrikaner waren der spätere Feldmarschall Jan Smuts, die begabten Generäle Louis Botha (später der erste Ministerpräsident der Union), General Pieter Arnoldus Cronje und General Christiaan de Wet, die den Engländern zwei Jahre lang einen blutigen und verdrießlichen Guerrillakrieg liefern Befehl, alle Frauen und Kinder der kämpfenden Buren in Konzentrationslager einzusperren, wo fast der unschuldig Verschleppten starben. Die Farmen der noch im Feld stehenden Kommandos wurden geplündert und niedergebrannt. Erst als die Burengenerale im Frieden von Vereeniging am 31. Mai 1902 bereit waren, die Waffen niederzulegen, zeigten die Engländer eine wohlkalkulierte Milde, Lord Kitchener und der bisherige Gouverneur, Sir Alfred Milner, erwiesen sich plötzlich als sanfte Regenten. Die Konzentrationslager verschwanden, die nach Helena und Ceylon verbannten Gefangenen kehrten zurück, den Farmern wurden Aufbauhilfen gewährt. Acht Jahre nach dem Ende des Krieges wurden die beiden ehemaligen Burenrepubliken mit den britischen Kolonien Natal und Cape-Colony zusammengefügt und als Union von Südafrika Teil des britischen Commonwealth. Rund fünfzig Jahre blieben die Buren ein fester Bestandteil des Staatenbundes. In zwei Weltkriegen kämpften Buren und Briten Schulter an Schulter gegen das Deutsche Kaiserreich und Hitlers Drittes Reich. Das Wechselspiel zwischen grausamer Härte und wohlüberlegter Milde hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

4 Politik 05 flptcufknbfoit Folge 42 - Seite 4 In Kürze Neue deutsche Not Als neue deutsche Not" bezeichnete jetzt SPD- Präsidiumsmitglied Egon Bahr die Situation in Deutschland. Es dürfe das Bewußtsein nicht abhanden kommen, daß es sich im Grunde um etwas Schreckliches handelt, wenn Zehntausende von Menschen sich entwurzeln, ihre Heimat verlassen, Angehörige zurücklassen und glauben, diese Chance nutzen zu müssen, während Hunderte oder Millionen zurückbleiben, von denen wohl auch sehr viele wollten, wenn sie könnten". Niemand in der DDR friere oder hungere, aber eine Not entstehe schon auch, wenn der Magen satt und die Stube warm sei. Diese deutsche Not sei akut geworden. Sie gehe die Bundesrepublik genauso an wie die DDR. Diese neue deutsche Not müßten die beiden Staaten gemeinsam beheben. Goldenes Priesterjubiläum Bei der Fürsorge und Betreuung der Aus- und Übersiedler ging Monsignore Wilhelm Scheperjans (77), der nun sein Goldenes Priester-Jubiläum feiern konnte, seit fast 30 Jahren eigene Wege. Hunderttausenden Flüchtlingen und Vertriebenen ist Monsignore Scheperjans aus seiner Amtszeit als Lagerpfarrer von Friedland bekannt, der oft liebevoll als Bettler von Friedland" bezeichnet wurde, da er ständig mit seinem großen schwarzen Hirtenhut unterwegs war, um Geld für die Bedürftigen zu sammeln. Nach dem Kriege trat er energisch der alliierten These von der Kollektivschuld" der deutschen Nation entgegen. Geschichte: Essen: Unzerbrechbare westeuropäische Einheit? Im Ruhrinstitut stritten die Politiker Czaja und Egon Bahr über die deutsche Ostpolitik Auf Einladung des Ruhr-Instituts für gesellschaftliche Forschung und Bildung e.v. in Essen diskutierten die Bundestagsabgeordneten Egon Bahr (SPD) und Dr. Herbert Czaja (CDU), Präsident des Bundes der Vertriebenen, zu dem Thema Elemente einer zukünftigen deutschen Ost- E olitik - Beiträge zur Überwindung der Teilung»eutschlands und Europas". In seiner Einleitung verwies Prof. Dr. Heinz J. Kiefer, der die Leitung der Veranstaltung innehatte, darauf hin, es gelte, mehr Gemeinsamkeiten für unser Volk in den Parlamenten zu erreichen und die gesamtdeutsche Option zur gemeinsamen Sache zu machen. Europa ist nicht ohne Deutschland möglich: in dieser These bestimmten Egon Bahr und Dr. Herbert Czaja überein. Doch während Bahr die normative Kraft des Faktischen" zum Mittelpunkt seiner Argumentation machte, stellte der Präsident des Bundes der Vertriebenen dem gegenüber, zu den Realitäten gehörten auch Recntsgehorsam gegenüber dem Grundgesetz, den Verträgen und gegenüber dem Völkerrecht. Ohne friedensvertragliche Regelungen gibt es keine endgültigen Grenzen. An diesem Ausgangspunkt sei anzusetzen, um einen Ausgleich zu treffen, der für alle Beteiligten tragfähig sei. Bahr stellte in seiner Argumentation heraus, die gesamte Nachkriegsordnung sei um die deutsche Teilung herum aufgebaut. Die Siegermächte hätten erreicht, daß Deutschland nicht mehr gefährlich sei. Wir seien nicht souverän, nicht kriegserklärungsfähig. Die Souveränität sei auf die Siegermächte übertragen worden und könnte vollständig zurückgegeben werden durch einen Friedensvertrag. Adenauer habe dies anerkannt, Brandt habe dies wiederholt. Besiegte bestimmten nicht über Sieger. Die westeuropäische Einheit sei unzerbrechbar. Czaja betonte dagegen, es gelte, ein Mindestmaß an Übereinstimmung zu finden. Die Frage der deutschen Souveränität müssejedoch tiefer angesetzt werden. Jedes normale Volk hätte den Wunsch, in einem Staat zusammenzuleben, auch die Deutschen. Gruppen der Deutschen hätten über Jahrhunderte hinweg auch zur Symbiose mit anderen Völkern beigetragen. Seit vielen Jahrhunderten hätten deutsche Staatswesen bedeutsame Aufgaben in Europa erfüllt, im Guten wie im Bösen. Sie seien für Europa wichtig, ohne daß man sie in Überheblichkeit überbewerte. Auch heute und morgen brauche ein Europa ohne Eisernen Vorhang ein freies ganzes Deutschland in einem freien europäischen Staatenbund. Czaja stellte heraus, dies heiße: in einer freiheitlichen und föderalen Ordnung der Staaten, Völker und Volksgruppen. Den friedlichen Wandel anstre- Der Orden im Südwesten des Reiches In Meersburg wird Erinnerung an die Deutschherren hochgehalten Vier fast lebensgroße Türken mit kahl geschorenen Schädeln und mächtigem Zwirbelbart tragurger Weinmuseums: Das Türkenfaß en symbolisch eine der Attraktionen des Meers Liter köstlichen Weines vom Bodensee kann es aufnehmen. Die Fremdenführerin erklärt das mit Charme und kommt dann auf den Deutschen Orden zu sprechen. Das Faß stammt nämlich aus dem Deutschordenskeller der Insel Mainau, wo sich der Orden im Jahre 1272 niederließ und erst von Napoleon vertrieben wurde. Viel zu wenig ist bekannt, daß die Deutschordensritter auch im Westen ihre Kommenden, Burgen und Schlösser bauten, die dann für den notwendigen Nachschub im Ordensstaat zu sorgen hatten. Dafür brauchte man nicht zuletzt Geld, und so diente das Türkenfaß den Deutschherren als Steuerfaß für den Zehntwein. Mit seinen geschnitzten Figuren am Faßlager erinnert es an die siegreiche Teilnahme des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, des Türkenlouis", der Seite an Seite mit Deutschordensrittern gegen die Gefahr aus Kleinasien kämpfte. Dem Deutschen Orden begegnet der Besucher Meersburgs aber auch, wenn er die Stufen zum Fürstenhäuschen hinauf gestiegen ist, das sich Annette von Droste-Hülshoff für den Ertrag aus der Veröffentlichung eines ihrer ersten Bücher gekauft hatte. Im schönsten Zimmer des Häuschens hängt gegenüber dem Sekretär der Droste ein Ölgemälde ihres Großonkels, Heinrich Freiherr von Droste-Hülshoff. Um den Hals trägt er das Deutschordenskreuz. Ein Hinweis zu Füßen des Bildes weist auf seine Mitgliedschaft im Deutschen Ritterorden hin. Es läßt sich unschwer voraussagen, daß 1991 auch in Meersburg die Erinnerung an den Deutschen Orden hochgehalten werden wird. Von Mitte Juni bis Ende August wird in der ehemaligen Deutschordenskommende auf der Mainau eine große Ausstellung zu sehen sein. Ihr Thema: Der Deutsche Orden im Südwesten des Deutschen Reiches. Historiker aus Karlsruhe, Konstanz und Zürich sind zusammen mit der historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens" dabei, die jahrhundertlange Tradition der Deutschherren in dieser Region sichtbar zu machen. Auf Ostpreußen stößt der aufmerksame Besucher des im Juni dieses Jahres eröffneten Zeitungsmuseums in Meersburg. Auf drei Etagen bietet es eine gründlich aufgearbeitete Geschichte des deutschen Zeitungswesens, beginnend mit einer Druckerpresse, über alte Zeitungsausgaben, Darstellungen zu Problemen der Zensur, Gesetzestexten bis hin zur größten Zeitungsente des Jahrhunderts, als der Münchener Merkur" auf seiner Titelseite im Jahre 1948 E. Dewey statt Henry Truman als gewählten Präsidenten der USA vorstellte. In Kopie zu sehen ist Friedrichs des Großen Anweisung, daß Gazetten", wenn sie interessant sein sollen, nicht geniret werden dürfen". Allerdings, so Historiker Dr. Martin Welke, habe sich der Preußenkönig an seine eigene Verordnung nicht gehalten. Zu den Exponaten in Meersburg zählt auch die Ausgabe der Königlich-Preußischen Staats-, Kriegs- und Friedenszeitung" vom 6. September 1813, die im Königsberger Verlag der Hartungschen Buch- und Hofdruckerei erschienen ist. Sie gibt ein Bulletin Blüchers im Kampf gegen Napoleon wieder. Erschüttert liest man die letzte Ausgabe der Frontzeitung der Festung Breslau vom 2. Mai Norbert Matern ben zu können, erscheine bei kluger und zielstrebiger Politik nicht ausgeschlossen. Dies brauche unser Volk, die Nachbarn und Europa. Bis zur freien Selbstbestimmung der Deutschen und frei vereinbarten friedensvertraglichen Regelung unter Mitwirkung der Verbündeten und der ehemaligen Kriegsgegner bestehe jedoch Deutschland rechtlich fort mit Gebietsstand vom Bahr konstatierte, er bezweifele, ob die staatliche Einheit auf der Tagungsordnung der Weltpolitik stehe. Die Weltgeschichte sei kein Amtsgericht. Es gebe keine andere Regierung, die auch nur ein einziges Mal darauf hingewiesen habe, sie werde sich einsetzen, daß Deutschland in den Grenzen von 1937 fortbestehen solle. Für ihn zähle die politische Realität". Die Frage sei gestellt, entweder NATO oder Wiedervereinigung". Die deutsche Frage stehe auf der Tagesordnung, nicht aber die staatliche Einheit. Czaja begrüßte die Zustimmung Bahrs, ein normales Volk strebe nach der Verwirklichung der nationalen Einheit und dies sei ein legitimer Wunsch. Er stellte jedoch klar, die Kontinuität Deutschlands nach der Weimarer Republik fordere nicht nur Treue zu unserer Geschichte und unseren europäischen Aufgaben, sondern auch den Rechtsgehorsam; Czaja nannte hier unter anderem die Präambel des Grundgesetzes und die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes. Anzustreben sei ein freies Deutschland in einem freien konzentrierten gesamteuropäischen Staatenbund, nicht in einem Staatenbund, den weder die Nachbarn in West und Ost wollten, noch Artikel 24 GG oder die bisherigen EG-Verträge mit jeweiligem Vorbehalt für Deutschland zulassen. So gesehen gebe es keinen Gegensatz, so Czaja, sondern einen gemeinsamen Weg zum Ziel der Vollendung der Einheit und Freiheit Ostdeutschland: Deutschlands und einer europäischen politischen Einigung. Wir brauchten dafür deutliche Impulse, ein Mindestmaß an Übereinstimmung unserer freiheitlichen Parteien, keine Konfrontation, aber offenen Dialog. Wir brauchten ernsthafte Anstrenen zu Vorarbeiten und Vorüberlegungen zu O msvertraglichen Regelungen. Czaja: Es gelte zu agieren und nicht zu reagieren. Der Blick solle gericntet sein auf die realisierbaren Schritte heute. Menschenrechte jenseits des Eisernen Vorhangs im Alltag für Nichtdeutsche und Deutsche bei zähem Verhandeln mit vollem politischen und wirtschaftlichem Gewicht, nicht nur Aus- und Besuchsreisen sollten angewandt werden. In der Praxis bedeute das zum Beispiel die personale Annäherung, zuerst auf Zeit, durch Mitwirkung westlicher und deutscher Fachleute an Vorbereitung und Planung und vor Ort an Mitgestaltung und Überwachung vorrangig notwendiger Projekte, zum Beispiel zum Einhalt der Umweltzerstörung, Überwindung der Krankenhaus- und Wohnungsnot, zur Modernisierung der Landwirtschaft, der Wasserversorgung usw. sowie zur Mitarbeit an wirtschaftlichen Reformen. Ein ehrlicher und offener, von den Verbündeten zu unterstützender Dialog über die Strukturelemente zum unabdingbaren Abbau der Teilung Europas und Deutschlands sei erforderlich. Überlegungen zum Aushandeln eines konstruktiven Ausgleichs in ungeregelten Gebietsfragen sowie der Sicherung nationaler Entfaltung für die beteiligten Völker, ausgehend von der Rechtslage, müßten angegangen werden. Dabei gehe es zwischen Deutschen und Polen um die Vorbereitung einer engen und dauerhaften Zusammenarbeit, zu gemeinsamem Wiederaufbau in materiellen und geistigen Bereichen, der Überheblichkeit, Revanche und Unterlegenheitsängste banne. Cornelia Litteck Das Auswärtige Amt und die Rechtslage Mahnung des Vizepräsidenten des Bundes der Vertriebenen, Dr. Hupka Im Auswärtigen Amt wird unter der Leitung von Bundesaußenrriinister Hans-Dietrich Genscher die Absicht verfolgt, die Oder-Neiße-Linie nun endgültig als Grenze anzuerkennen. Genschers Amtsvorgänger Scheel hatte sich noch mit Vehemenz dagegen gewehrt, den Warschauer Vertrag etwa als einen Anerkennungsvertrag auslegen zu wollen. Er erhob Protest dagegen, in die Verträge den Begriff der Grenzanerkennung hineinzulegen und die Verträge als Grenzverträge zu apostrophieren". Heute möchte die Staatsministerin Adam-Schwaetzer, auch Stimme ihres Herrn genannt, die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Grenze draufsatteln. In einem Brief vom 28. August 1989, gerichtet an einen aus der Heimat in Ostdeutschland Vertriebenen, schreibt sie: Der Verlust der Ost-Gebiete ist eine Kriegsfolge, deren endgültige juristische Bestätigung in Ermangelung eines Friedensvertrages bisher noch nicht erfolgt ist. Dennoch sollten wir die Oder-Neiße-Linie ganz besonders auch im Hinblick auf die derzeitige Entwicklung in Polen und die allgemeine Entspannung zwischen West und Ost endlich als offizielle Grenze anerkennen." Wieder begegnen wir diesem Wir", von dem in jüngster Zeit bis zum Überdruß Genscher gerade im Hinblick auf die Oder-Neiße-Linie Gebrauch macht. Wir, die Bundesrepublik Deutschland, sollen als gesamtdeutscher Souverän handeln und dem Friedensvertrag bereits vorgreifen. Alles, was politisch zu erklären und zu entscheiden ist, vermag die Bundesrepublik nur für sich selbst zu tun. Es konnte im Warschauer Vertrag gar keine Anerkennung ausgesprochen werden, denn dann wäre Zeichnung aus Berliner Morgenpost" es ein Zessionsvertrag, ein Abtretungsvertrag geworden, was unser Grundgesetz jedoch nicht erlaubt. Aber leider ist zu registrieren, daß im Auswärtigen Amt die Zeichen auf Anerkennung stehen. Man muß das Auswärtige Amt verweisen auf eine Dokumentation über die offene deutsche Frage" von eben dieser Bundesregierung, durch Bundesminister Klein der Öffentlichkeit übergeben. Darin heißt es: Die Verträge mit Moskau und Warschau sind kein Friedensvertragsersatz. Sie sind Gewaltverzichtsverträge und gelten als Modus vivendi, um mit den Staaten des Warschauer Pakts zu einem tragbaren, der Rechtslage entsprechenden Verhältnis zu kommen." Das Auswärtige Amt übernimmt sich und handelt gegen den Buchstaben und Geist des Warschauer Vertrages, vor allem aber gegen den Deutschlandvertrag mit seinem Friedensvertragsvorbehalt und gegen alle unsere Rechtspositionen, wenn jetzt die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Grenze angestrebt wird. Wenn man die Reden und Interviews des Bundesaußenministers der letzten Wochen genau liest, dann spricht er diese Anerkennung, ohne allerdings dieses Wort zu gebrauchen, bereits aus. Der Hinweis in dem Brief der Staatsministerin im Auswärtigen Amt auf die derzeitige Entwicklung in Polen" soll uns dazu bereit klopfen, außer finanziellen Hilfen auch noch die Oder-Neiße- Linie als Geschenk mitzuliefern. Wir erinnern uns, nach dem Kniefall des Bundeskanzlers Brandt am 7. Dezember 1970 in Warschau und der Unterzeichnung des Warschauer Vertrages setzte nicht etwa polnischer Jubel ein, sondern zehn Tage später kam es zu Streiks und Protesten in den Städten an der Ostsee. Auch heute will man in Polen sich zuerst wirtschaftlich sanieren und setzt darum auf die materielle Hilfe aus dem Westen. Das zusätzliche Geschenk kann man sich darum ersparen! Übrigens meint die Staatsministerin in demselben Brief, daß Vertreibungen, die von ihr allerdings nur Bevölkerungsbewegungen" genannt werden, zur Geschichte Osteuropas gehören: Im Lauf der Geschichte hat es immer wieder, und dies gilt ganz besonders für Osteuropa, starke territoriale Veränderungen gegeben, die auch zu entsprechenden Bevölkerungsbewegungen geführt haben." Mit anderen Worten: Das ist nun einmal so im Osten, also fügt euch, nehmt das Schicksal gottergeben an, gebt endlich Ruhe! In Warschau und andernorts im nach wie vor existenten sowjetischen Imperium kann man für die Anerkennung des Unrechts und die moralische Unterstützung nur dankbar sein. Das Auswartige Amt steuert einen Kurs gegen Deutschland und das Recht des deutschen Volkes. Die Beweise liegen leider vor.

5 Folge 42 - Seite 5 05 Cflprtufirnbfflii Aus aller Welt In der zweitgrößten Sowjetrepublik wurde nun eine Volksfront für die Perestroika" gegründet Eine gewaltige Erruption bahnt sich an, die bereits ti ^^WMaBnHTBVMIIBittWl^fc^ \ 1V11 demnächst die Stabilität des sowjetrussischen r m 1 *\SK^^^wF^fiEBfc flmt^uäifc A \ M Imperiums ins Schwanken bringen kann: gemeint ist das nationale Erwachen der ukrainischen Bevölkerung. Eine Idee wird immer dann Wirklichkeit, wenn sie die Massen ergreift. Und in der Erkenntnis dieser Wahrheit haben die Ukrainer begonnen sich zu organisieren und eine eigene Ukrainische Volksfront" gegründet, die ähnliche Ziele verfolgte wie die Volksfronten im Baltikum, in Transkaukasien und in der Moldau- Republik. Damit entsteht für die Moskauer Zentrale ein weiteres Problem, das kaum zu vergleichen ist mit den nationalen Konflikten, denn die Ukraine besitzt natürlich ein ganz anderes politisches, wirtschaftliches und militärisches Gewicht als das Baltikum oder die Republik Moldawien. Die ukrainische Volksfront, die sich jetzt in Kiew konstituiert hat, umfaßt ungefähr bis Mitglieder. Ihre Forderungen seien, wie ein Sprecher der Volksbewegung in Moskau mitteilte, nicht ganz so radikal wie die der Balten. Gleichwohl gebe es neben Anhängern einer Konföderation innerhalb der UdSSR auch Befürworter einer vollen Unabhängigkeit. Doch um Moskau zu beruhigen, fügt der Sprecher sogleich hinzu: Unsere Probleme sind auch im Rahmen der Sowjetunion zu lösen." In dem politischen Konzept der Volksfront wird die Forderung nach vollständiger wirtschaftlicher und politischer Souveränität der Ukraine erhoben. Und es gehe, so der Volksfront-Sprecher, um die Einführung der ukrainischen Sprache als Staatssprache, um die Demokratisierung der Gesellschaft und um größere kulturelle Entfaltungsmöglichkeit der Ukrainer. In der Sprachenfrage zeichneten sich weniger Probleme ab, da das Ukrainische dem Russischen sehr ähnlich sei. Unter den gut 50 Millionen Einwohnern der Republik sind etwa drei Viertel Ukrainer und rund zwanzig Prozent Russen, daneben besteht eine kleine Minderheit von Weißrussen, Moldauern und Polen. Zu dem politischen Forderungskatalog der Volksfront gehört auch ein besonders heikler Punkt: die religiöse Selbständigkeit. Das nationale und das religiöse Anliegen sind in der Ukraine, deren Ukrainisch-Katholische Kirche von Stalin 1946 zwangsaufgelöst und bis heute unterdrückt wird, eng verknüpft. Die Kirche, so der ukrainische Medellin: Der tödliche Reichtum Amerikas Der Reingewinn der Mafia-Bosse wird auf 4 Milliarden Dollar geschätzt Medellin ist eine schöne Stadt. Malerisch zwischen den Hängen der auslaufenden Mittleren Kordilleren gelegen, türmen sich in ihren Mauern Banken-, Versicherungs- und Kongreßbauten in den meist milchig bläulichen Himmel. Die gigantische Zweimillionen-Stadt mit zahllosen Villen und noch mehr Winkeln hat Weltruhm erlangt. Denn in den Villen wohnen die größten Bosse der Rauschgiftmafia, in den Winkelnbrodeln die Mini- Labors ihres Kokain-Imperiums. Aus diesen Labors kommt der tödliche Reichtum der Mafiabosse. 2,5 Kilogramm Kokapaste kaufen sie für 500 Dollar, lassen daraus 1 Kilo Kokainbase brodeln, die 1500 Dollar erbringen. Das verkaufen sie aber noch nicht, sondern produzieren erstmal Hydrochlorid, weil das 4000 Dollar pro Kilo kostet. Aber auch das verkaufen die Mafiosi noch nicht. Denn nach dem Export des Hydrochlorid bekommen sie Dollar für dasselbe Kilo - das ist der Großhandelspreis - und auf der Straße bringt dieselbe Menge pulverisiert Dollar. Der Reingewinn der Mafia aus den Geschäften in den USA und Europa wird auf drei bis vier Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt. Das entspricht einem Viertel der Auslandsschulden des Landes, weshalb die ehrenwerte Gesellschaft dem Kordüleren-Staat schon wiederholt angeboten hat, sämtliche Auslandsschulden zu zahlen, wenn sie dafür unbehelligt ihren Geschäften nachgehen könnte. Daraus wird nichts. Nicht nur der kolumbianische Staat, auch die USA und europäische Länder haben die Drogenmafia den Krieg erklärt. Nicht ohne Grund: Jahrlich werden nach einem Bericht der kolumbianischen Bankenvereinigung rund 310 Tonnen Kokain produziert. Der Rohstoff - die Blätter oder die Kokapaste - kommt aus Bolivien oder Peru, wo dreißig beziehungsweise sechzig Prozent der Koka-Produktion wachsen. Für Kokasträucher bietet Kolumbien nur einen unzureichenden Boden. Zu Luft, zu Lande und auf dem Wasser gelangt der Rohstoff nach Medellin in die kleinen Labors. Von den 310 Tonnen werden 270 in die USA, die restlichen 40 nach Europa transportiert. Aber die Relationen verschieben sich. Der amerikanische Markt scheint gesattigt, in Europa gebe es noch potentielle Kundenmassen Für Washington ist es eine Uberlebensfrage - eine selbstverschuldete, freilich. Präsident Bush hat Bogota sofort 65 Millionen Dollar für den Krieg gegen die Mafia zur Verfügung gestellt, weitere 250 Millionen sollen Peru und Bolivien erhalten. Am fünften September verkündete Bush sein gesamtes Programm zur Bekämpfung der Plage und ihrer Hintermänner. Es hat ein Volumen von acht Milliarden Dollar. Historiker Jurij Badzio, der selber über sechs Jahre im Lager und drei Jahre im Exil zubrachte, sei auch eine nationale Kraft, weil die ganze Kultur des Landes durch die Religion geprägt worden sei. Die Russisch-Orthodoxe Kirche unddie Staatsführung in Moskau seien sich darüber einig, daß es nicht zu einer Wiederzulassung der Ukrainisch- Katholischen Kirche kommen dürfte. Badzio, der erst Anfang 1989 aus dem Exil nach Kiew zurückkehren durfte, gehört dem Vorstand der Bewef ung für Umgestaltung in der Ukraine" an. Um ie großrussisch verfälschte sowjetische Geschichtsschreibung richtigzustellen, verfaßte er ein eigenes ukrainisches Geschichtsbuch. Badzio: Die sowjetische Geschichtsschreibung hat uns der Vergangenheit beraubt." Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen Russen und Ukrainern ist die Zwangsbolschewisierung der Ukraine durch die Moskauer Kommunisten in den dreißiger Jahren, in deren Verlauf Tausende von Ukrainern durch Hunger, Seuchen und Massenerschießungen umkamen. Dieses Thema wird die ukrainische Volksfront sicherlich zur Sprache bringen, was man in Moskau bestimmt nicht gerne hören wird. Die ukrainische Volksfront kann allerdings nicht 25 Millionen drogensüchtige Amerikaner gibt es, vor allem jüngere Leute. Davon sind sechs Millionen kokainabhängig. Das Thema gehört zu den heißesten Amerikas. Bush Kreuzzug gegen die Drogen steht auf der Liste der Priontäten ganz oben. Die Fahndung ist aggressiv und erfolgreich, die Gesetze hart und wirksam. Auch die Europäer sind alarmiert. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble konstatiert eine wachsende Welle von Drogen, insbesondere Kokain, die nach Europa und in die Bundesrepublik hineinschwappe. Alle verfügbaren Erkenntnisse sprächen dafür, daß sich die Zunahme des Rauschgiftkonsums und des Drogenschmuggels erheblich verstärkt hat. Staatssekretär Carl-Dieter Spranger habe jetzt schlimme Informationen von einer Reise nach Nord- und Südamerika mitgebracht. Das Ansteigen des Konsums und Schmuggels decke sich auch mit der Zunahme der Zahl von Drogentoten in der Bundesrepublik. Allein in diesem Jahr liegt ihre Zahl nach sieben Monaten schon bei 600. Im vergangenen Jahr lag sie für das ganze Jahr unter 600. Die Mengen an Rauschgift, die aufgegriffen werden, sind schon zehnmal so groß. Nach einer Faustregel der Anti-Drogenbeamten bedeutet das, daß auch zehnmal soviel Drogen unerkannt auf den Markt gelangt sind. Die Einfallsländer sind Spanien und Italien. Spanien bietet ein kulturelles Hinterland, in das die Latinos aus Amerika mühelos einsickern können und in Italien bedient man sich der Infrastruktur, die die heimische Mafia fast kostenlos offeriert. Was tun? Schäuble rät dazu, die internationale Zusammenarbeit noch mehr zu verstärken. Und zwar weltweit. Das Problem müsse ab origine, an der Wurzel angepackt werden, das heißt in den Produktionsländern. Man müsse den Ländern alternative Produktionsobjekte und -projekte anbieten, damit die Produktion von Rauschgift nicht mehr rentabel erscheine und erst gar nicht mehr produziert werden. Die Grenzen müßten wieder dichter, kontrollierbarer werden. Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Boge, spricht bereits von ersten Brückenköpfen einer Mafia- Struktur der Drogenbosse in Europa". Gerade die Bundesrepublik stehe als Absatzmarkt, Zufuhrund Transitraum hoch in Kurs. Attraktiv seien auch die liberalen Regelungen für die,geldwäsche'. Am meisten gefährdet sind junge Leute. Davon haben die Länder des alten Kontinents nicht so viel wie zum Beispiel Südamerika. Ein Grund mehr, Gesetze zur Eindämmung der Drogenflut zu erarbeiten. Mit dem Kampf gegen die Rauschgiftmafia steht auch ein gutes Stück Zukunft auf dem Spiel. Jürgen Liminski Wurden zu einstimmiger Stimmabgabe gezwungen: Bäuerinnen eines ukrainischen Dorfes, die nach der Bolschewisierung des Landes auch in die uneffektiven Staatsgüter eintreten mußten mit der Unterstützung durch die regionale kommunistische Partei rechnen, denn die Kiewer Parteiführung ist, anders als im Baltikum oder in Moldawien, ein entschiedener Gegner, der Volksfront. Der erste Sekretär der ukrainischen Kommunisten, Poütbüro-Mitglied Wladimir Schtscherbiszki, der zu den engsten Vertrauten von Breschnjew gehörte, leistete der Gründung der Volksfront erbitterten Widerstand. Inzwischen gelang es Gorbatschow, den erklärten Perestroika-Gegner Schtscherbizki politisch auszuschalten und auch als Parteichef der Ukraine abzusetzen. Das nationale Aufbegehren der Ukrainer kann auch zu internationalen Verwicklungen führen, denn eine Volksgruppe der Ukrainer mit etwa Personen lebt in Polen. Diese ukrainische Minderheit wird aber vom polnischen Staat nicht berücksichtigt, sondern vielmehr massiv bedrängt. Es gibt keine ukrainischen Vertreter in den Amtern, keine ukrainischen Schulen, nicht einmal Unterricht in ukrainischer Sprache", klagte eine junge Studentin voll Bitterkeit. Die pomischen Benörden versuchen wirklich alles, um uns zum Verschwinden zu bringen." Nach Kriegsende versuchte der polnische Staat die ukrainische Minderheit durch eine Umsiedlungsaktion, die sogenannte Aktion Weichsel", zu zerschlagen. Die Ukrainer aber wehrten sich und organisierten den bewaffneten Widerstand, der vor allem von der Ukrainischen Aufständischen Armee getragen wurde. Diese Kämpfe und auch die Deportationen forderten von 1945 bis 1947 mehrere Tausend Todesopfer. Im Frühjahr 1947 fiel der polnische Vizeverteidigungsminister General Karol Swierczewski, ein in Polen beliebter Spanienkämpfer, in einem Gefecht mit den ukrainischen Rebellen. Der Leidensweg der ukrainischen Minderheit in Polen, deren Aufstand nach 1947 blutig niedergeschlagen worden war, ist bis heute im Bewußtsein der Ukrainer lebendig geblieben. Den politischen Führungen in Moskau und Warschau ist damit ein weiteres Problem entstanden, das, sollte der Funke der nationalen Erhebung von der Ukraine auf die ukrainische Minderheit in Polen überspringen, zu einem gewalttätigen Aufstand führen kann. Gorbatschow muß aufpassen, daß ihm nicht die zweitgrößte Sowjetrepublik aus dem Ruder läuft. Ralf Loock Rumänien: Leserbriefe Ureigenste Rechte Betr.: Folge 31/89, Seite 1, Aufforderung zur Fahnenflucht" Ihre Ausführungen zum o. g. Thema finden über Ihren Leserkreis hinaus breite Zustimmung. Auch hört man ganz allgemein von tiefer Abneigung gegen den Interpreten" Bednarz, der sich durch seine gefärbten, anfechtbaren Kommentare bereits im Abseits befindet, begleitet von ARD-Kommentatoren, die überwiegend im linken Spektrum ihre Heimat haben und dies den Hörer deutlich wissen lassen. Der Leser verlangt eine objektive Berichterstattung und hat ureigenste Rechte darauf, denn schließlich werden sie alle von ihm bezahlt. Man muß sich immer wieder fragen, wie kommen solche Beriesler in hohe Dienststellungen; ein hohes Verantwortungsbewußtsein sollte Voraussetzung sein. In diesem Zusammenhang ist die besagte Stellungnahme des zuständigen WDR-Juristen von besonderer Bedeutung. So sind wir Zuschauer sehr oft durch die gefärbte Berichterstattung mit kommunistisch-sozialistischem Gedankengut durch die erdrückende Mehrheit von Parteijournalisten in der ARD abgeschreckt - trotz weltweiter Pleite dieser Ideologie - und viele meiner Bekannten und ich selbst gezwungen, den Empfang einfach durch Abschalten des Gerätes zu beenden, was ich Gleichgesinnten dringend anempfehlen möchte. Es drängt sich die Frage auf, warum hat Bednarz diese und ähnliche Appelle nicht an Rotarmisten - solange sie noch in Afghanistan waren - gerichtet? Feigheit oder? Auch hatte er dazu reichlich Gelegenheit dies vor Ort zu tun während seines Besuches im Süden der Sowjetunion nach den Aufständen und dem Erdbeben. Meines Wissens wurde dort sogar Gas gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Doch erscheint es mir notwendig, sich mit der Person von Herrn Bednarz etwas näher zu beschäftigen. Ein großer Leserkreis dürfte sich dafür interessieren, denn bekanntlich, von nichts kommt nichts! Bednarz wurde in Berlin geboren, hat an der Uni in Moskau studiert und war viele Jahre Korrespondent der ARD in Moskau und Warschau. Jeder Mensch, der um die ideologische Beeinflussung der Studentenschaft im gesamten Ostblock weiß, wird sich kaum wundern, wenn etwas hängen geblieben ist und hoffentlich nur das allein! Trotz allen bekannten und beachtlichen Werten" kehrte er dem Arbeiter- und Bauernparadies den Rücken, um in der kapitalistischen Bundesrepublik Karriere zu machen. Niemand kann ihm verübeln, daß Moskau großen Eindruck auf ihn gemacht hat, was schriftlichen Niederschlag in der Erstellung mehrerer Bücher Ausdruck fand. So erschienen unter anderem Das alte Moskau" und Mein Moskau". Helmut Karth, Radevormwald Ceaucescus Trommelfeuer gegen Polen Eine Dokumentation über rumänische Pläne sorgte für Aufregung Wie schon so oft, bewies der rumänische Staatsund Parteichef Nicolai Ceaucescu im September wieder einmal, wie starrköpfig und intolerant sein Regime auf politische Reformen im Ostblock reagiert. Unter Bezug auf anstehende Bildung einer teilweise nichtkommunistischen Regierung in Polen sprach er sich gegenüber dem polnischen Botschafter in Bukarest dafür aus, gemeinsam mit den Warschauer-Pakt Staaten gegen Polen vorzugehen, um den Sozialismus zu verteidigen." Ein entsprechendes Dokument dieser Aussage veröffentlichte die von der Solidarität vertriebene Zeitung Gazeta Wyborcza". Ceaucescu machte in seiner Beschwerde deutlich, daß es unvereinbar mit dem wissenschaftlichen und revolutionären Konzept sei, der,solidarität' die Machtergreifung zu ermöglichen", sie diene nur reaktionären Kreisen. Ob Rumäniens Parteiführung sich tatsächlich an die kommunistischen Parteien gewandt hat, ging aus dem Bericht nicht hervor, es wurde jedoch betont, daß die rumänische Staatsführung fest entschlossen sei, sich noch in dieser Nacht" an die polnische Staatsführung zu wenden. So wäre es ein Schlag für die Warschauer Paktstaaten" und eine nicht zu duldende Unterstützung für die NATO, wenn die polnische KP sich aus dem politischen Feld drängen lasse. Um den Sozialismus zu retten und eine stabile Regierung sicherzustellen, hätten nach der Meinung Rumäniens die kommunistische polnische Arbeiterpartei (PVAP) und die offiziellen Gewerkschaften (OPZZ) in Zusammenarbeit mit der Armee fortschrittliche Kräfte" sammeln sollen. Polens Zentralkomitee (ZK) bestätigte die Richtigkeit der Veröffentlichung und betonte daraufhin, daß der Meinungsaustausch zwischen den Parteien den Stand der Beziehungen und die Einschätzungen der inneren Probleme" widerspiegele. Die Veröffentlichung der Dokumentation sei jedoch, so der ZK-Sprecher Jan Bisztyga, ohne Wissen und Einverständnis der Partei erfolgt". In der Antwort des polnischen Politbüros, die ebenfalls an alle Warschauer Paktstaaten ging, wurde Rumäniens negative Einschätzung entschieden zurückgewiesen. Die PVAP betrachtet demnach die Aussagen Rumäniens als einen Versuch, die Glaubwürdigkeit Polens als Verbündeten zu untergraben". Sie sei zwar in einer schwierigen Lage, und erwarte Verständnis und Unterstützung, jedoch nicht in der von der rumänischen Regierung vorgeschlagenen Art und Weise". Polen bleibe, so das Politbüro, seinen Allianzverpflichtungen gegenüber Rumänien treu, und dies zeigt, daß die noch als unsicher eingeschätzten Schritte Polens auf dem Boden der Reformen sich langsam zu festigen scheinen. Mit Reaktionen wie diesen, kann das sonst als so unbeweglich geltende Polen sein Image gegenüber dem Westen erheblich aufbügeln, doch auch in einem gebügeltem Hemd sind manchmal Falten erkennbar. Silke Berenthal

6 Frau und Familie Folge 42-Seite 6 Das Familientreffen Einmal im Jahr sollte es wie zu Hause sein D rei Taxen hielten vor dem Haus Rosenstraße 32. Hier stand eine lebhaft gestikulierende Menschenmenge. Es schien sich um einen Verein zu handem. Dann tränenreicher Abschied: Koammt bold wedder, bliewt gesond." Langes Winken mit Taschenbüchern, groß wie Servietten. Wilma Rosin faßte ihren Mann unter, sie gingen langsam, fast schwer, ins Haus zurück. So war das immer bei diesen Familienfesten. Alles war auf einmal so still, so leer. Beide setzten sich noch mal an den großen Tisch, Kurt goß sich den Rest vom Meschkinnes ein. Familienfeste wurden in Ostpreußen immer groß geschrieben, sozusagen: heilig gehalten. Hier, nach dem Krieg, war alles schwieriger geworden. Jeder hatte mit sich zu tun und zu viele waren ausgewandert, enge Bindungen auseinandergerissen. Die noch hier waren, Deschlossen, daß doch die Familie wenigstens einmal im Jahr zusammenkommen sollte, damit sich die Kinder und Kindeskinder nicht aus den Augen verlören. Genauso hatte es sich nun an diesem Wochenende begeben. Alle waren sie gekommen: Tante Minna, Onkel Emil, Tante Amalchen, Tuta, der lustige Konny, die verrückte Cousine Berta und natürlich der versoffene Onkel August mit Primelchen, seiner Frau. Onkel August hörte jedes Jahr weniger, bekleckerte sich beim Essen den Schlips und wußte immer, wo sich die vollen Haschen befanden. Stets blieb er aber Kavalier alter Schule, es konnte kommen was das wolle. Wenn alle ihm zuredeten, daß er schlafen gehen sollte, akzeptierte er dies, rief aber in den meisten Fällen: Herr Ober, heute bezahle ich alles, bringen Sie aber vorher noch eine Lage für den ganzen Saal, geht auf meine Ruth Maria Wagner Rechnung." Natürlich hatte er die Lacher auf seiner Seite und dem Insbettgeschicktwerden ein Schnippchen geschlagen. Sein Primelchen hatte es nicht leicht, wenn sie ihn nicht ganz dem gutmütigen Spott hingeben wollte. Es wurde jedenfalls gekrahlt und kaldreiert, beim Kaffee die Glumstorte gelobt, die Prinzeßtörtchen, die Markstörtchen mit verdrehten Augen genossen. Erinnerung an Jugend, die so knapp, an Heimat, die immer gegenwärtig war. zum Abendbrot gab es jedesmal echte Spezialitäten, das war schon immer so, da ließ sich keine Hausfrau was nachsagen. Dieses Mal waren es Königsberger Heck, selbst gekocht (7 Stunden), oben mit einem Klackschen drauf, geschmorte Rippchen mit Pflaumen gefüllt, Schmandschinken und manchmal auch Aal in Gelee - oder geräuchert. Na, und dann die nötigen Schnäpschen. Die Damen tranken am liebsten Bowle, worauf sich Tante Tuta verstand. Konny - Schwerenöter der Familie - bevorzugte Machandel mit Pflaume. Onkel Emil war für Grog. Ganz egal zu welcher Jahreszeit. Einzig und allein beim Wasser machte er großzügig Abstriche, wegen der äußeren Umstände, mußte auch mal so gehen. Dafür sollen sie ihn beim letzten Mal getragen haben. Heidelindchen und Bärbelchen, der bisher nicht erwähnte Nachwuchs und Augenweide für die alten Herren, schwärmten für Schneegestöber, Sonnenscheinchen und Nikolaschka, ganz zu schweigen - für den selbstgebrauten Eierlikör. Die jungen Vettern, mit dem sparsamen Anflug von Punkfrisuren, probierten Blutgeschwür und den Klaren mit 'nem Punkt. Das durften die Großmütter und Tanten natürlich nicht se- Ein Stück Heimat ging von uns Der Tod zog seinen Schlußstrich unter ein erfülltes Leben Es ist schwer, in memoriam von einem Menschen zu schreiben, den man sehr gern hatte. Und noch schwerer, wenn dieser Mensch ein Stück Heimat war und wenn man mit ihm für diese Heimat gelebt und gearbeitet hat. Wenn es nicht nur Jahre, sondern lange Jahrzehnte der Zusammengehörigkeit waren, auch bei räumlicher Trennung. Wenn es die wohl beste Freundin war, die das Leben einem schenken konnte: Ruth Maria Wagner. Sie ist nun von uns gegangen. Nicht nur ihre Freunde und Weggefährten trauern um sie. Wohl alle Ostpreußen kennen ihren Namen. Sie war ja selber ein Teil Ostpreußens mit ihrer Warmherzigkeit und Toleranz, mit ihrer Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit, mit ihrem Pflichtbewußtsein und der tiefen Verwurzelung im Heimatboden, aus dem sie immer wieder Kraft zog, um die Schicksalsschläge zu überwinden. Und das waren nicht wenige, und manche hinterließen auch Narben. Als wir uns in den dreißiger Jahren im Königsberger Funkhaus begegneten, waren wir sehr jung und randvoll mit Ideen und dem grenzenlosen Optimismus, diese zu verwirklichen. Wir arbeiteten in dem damals noch jungen Medium Rundfunk. Ruth Maria Wagner, zu jener Zeit noch Ruth Grunewald, schien maßgeschneidert für diese Aufgabe. Sie war begabt, konnte glänzend schreiben, sicher recherchieren und war eine gute Sprecherin mit einer ausgesprochenen Mikrofonstimme, die sie bis zur Vollxommenheit schulte. Unsere Zusammenarbeit war von gegenseitiger Achtung und Anerkennung bestimmt, und wir liefen so glatt auf einer Schiene, daß wir nie viel Worte zu machen brauchten. Meinungsverschiedenheiten, die es schon zwischen einer Prof rammgestalterin und ihrer Mitarbeiterin geben ann, wurden fair ausgetragen, und erwiesen sich als fruchtbar. Sie zeichnete für ungezählte Kindersendungen, Hörspiele, Featchers und andere Textsendungen verantwortlich, die auch zum Teil von anderen Sendern übernommen wurden. Ihr Lieblingskind waren die Kunterbunten Kinderstunden". Sie sind noch heute unvergessen, wie ich aus Briefen an die Ostpreußische Familie" entnehme. Noch vor kurzem konnte ich einer Schreiberin, einem ehemaligen Mitglied der Spielschar des Reichssenders Königsberg, mitteilen, daß die strahlende junge Frau", an die sie sich erinnerte, mit Sicherheit jene Ruth Grunewald gewesen war. Als Rundfunkreporterin lernte sie Ostpreußen bis in die einsamsten Winkel des weiten Landes kennen. Auf dem Land hatte sie auch ihre Kindheit verlebt. Ruth Grunewald wurde 1915 in Priebisch, Kreis Lissa, geboren. Ein Bild, das sie besonders liebte, zeigt ein druggeliges Marjelkhen" auf einem Pferd, das der Vater am Zügel hält. Den ersten tiefen Schmerz ihres Lebens bereitete ihr der frühe Tod des Vaters, der an der wirtschaftlichen Not jener Jahre zerbrach. Auf dem elterlichen Gut spielt auch eine ihrer schönsten Erzählungen Das Lied der Weidenflöte". Ruth Maria wuchs in Osterode und Alienstein auf, ging nach dem Abitur nach Königsberg und später nach Berlin. Ihre warme Stimme, vielen Ostpreußen aus den Jahren ihrer Arbeit am Reichssender Königsberg vertraut, erklang nun im Deutschlandsender. Sie heiratete und nannte sich jetzt Ruth Maria Wagner. Unter diesem Namen wurde sie den Lesern des Ostpreußenblatt" vertraut. Als sie mich 1956 in Hamburg besuchte, arbeitete sie als Funkreporterin in Niedersachsen, suchte aber einen festen Job. Bei dem Ostpreußenblatt" war eine Redakteurstelle vakant. Hatte sie mich einst in den Sattel gehievt, so konnte ich ihr nun die Steigbügel halten. Ruth Maria erhielt auf Anhieb die Stelle. Zwanzig Jahre lang, von 1956 bis 1976, prägte sie mit das Gesicht unserer Zeitung. Sie war zuständig für Kultur, Unterhaltung, Frauenfragen. Zehn Jahre lang stand sie im Impressum als Stellvertretende Chefredakteurin. Und sie verwirklichte begeistert eine Idee von Hugo Wellems: Die Ostpreußische Familie". Ich bin dankbar, daß ich die von ihr begonnene Arbeit weiterführen kann. Bekannt wurde sie auch durch die Herausgabe von Ostpreußenbüchern vor allem in der Rautenberg- Reine Ostpreußisches Mosaik". Vom Kochbuch - sie kochte gerne und gut - bis zum Fotoband tragen viele Bücher ihre Handschrift. Ihr Name steht für fundierte, mit Können und Engagement geschriebene Beiträge, die bis zur Bildunterschrift von preußischer Präzision sind. Die letzten Jahre verbrachte sie, schon von schwerer Krankheit gezeichnet, in Freiburg. Nun hat der Tod den Schlußstrich unter ein so gern gelebtes Leben gezogen. Aber sie bleibt uns erhalten in allem, was sie schrieb und was sie sprach. Ihre Stimme auf den Schallplatten ist so vertraut ostpreußisch, warm und voller Heiterkeit, die ihr immer eigen war. Die sich in ihrem Lächeln zeigte, mit dem sie auch das Leid überspielte. Wir werden es nie vergessen. Ruth Geede Gesellige Runde: Fröhliches Miteinander, Spiel oder bei einem Gespräch hen, dann gab es jedesmal ein Theater: Unser Wernerchen, der verträgt doch überhaupt gar keinen Alkohol, der bekommt immer noch seine Milch zum A'mbrot", zergte Tante Minna mit Konny. Milch, igitt, kein Wunder, daß der so pisrich aussieht." Heidelindchen hatte den Plattenspieler entdeckt und auch ein paar alte Platten auff estöbert. Da eierte nun die Penny-Serenade urch die Wohnstube, und des Abends auf der Heide" brachte manches Träumerischweiche in die Gesichter. Könnte das sein, dachte Bärbel, daß diese Menschen auch mal jung waren? Möglich schon. Es schien so, denn Onkel Gustav swingte mit Alwinchen über Brücken und Teppiche, daß es seine Art hatte, und wenn sie mal einen Schlenker kriegten, lag es ganz bestimmt nicht an den Getränken. Erst gegen Morgen gelang es Lisbeth endlich, ihren Mann auf das ausgediente Sofa im frisch ausgeweißten Keller zu kriegen. Jedesmal dieselbe Rackerei, dachte sie. Gustav und Paul schliefen im Kinderzimmer. Konny und Onkel Emil bekamen ihr Lager Unaufhörlich In den dunklen Strom der Nacht fallen die Tropfen der Zeit, gleichmäßig und still. Der mächtige Fluß nimmt sie gelassen auf und gleitet weiter - ohne Ende Loma Eppendorf Foto BfH auf Luftmatratzen. Die beiden konnten sich nicht genug wundern, was es doch heutzutage für niedrige, damlige Betten gab. Nach langen Untersuchungen, die nur vom Boden aus ausgeführt werden konnten, kamen sie überein, daß diese modernen Betten nicht mal Beine hatten. Neumodischer Kram", brabbelte Onkel Emil und ging daraufhin gleich mit dem neu gekauften Sporthemd Segen. Die Jungens kamen wie eh und je unter die Okelten und die Mädchen in Omas Schlafzimmer. Oma war schon etwas weit entfernt von Gut und Böse und ließ die Marjellchens nachts noch ein bißchen nach draußen, wegen der Luft. Für alle Fälle, in dieser Familie herrschte Ordnung. Der Brummschädel wurde am nächsten Morgen erstmal mit dem begossen, womit jeder aufgehört hatte, das war eine alte Regel. Wie sollte man sonst den Tag überstehen? Onkel August trank schon sein erstes Bier, als noch alle schliefen. Er saß ganz propper da in Schlips und Kragen. Zwischendurch stibitzte er schon die zweite Schinkenscheibe vom Frühstückstisch. Allmählich begann sich das Haus mit Leben zu füllen. Vettern und Cousinchens waren zuerst etwas verlegen - aber sie waren sich auch viel näher gekommen. Nun gab es großes Frühstück, mußten ja alle fahren. Da standen nun Leberwurst, Speckpfannkuchen, Bratklopse, Rollmöpse und saure Gurken in schönster Harmonie zusammen. Es wurden kleine Dank- und Lobreden gehalten, in denen die Traurigkeit mitschwang. Nie wußte man, ob beim nächsten Mal noch alle dabei waren. Eva Pultke-Sradnick Das Ei des Kolumbus kam aus Flo Aussprüchen berühmter Personen der Geschichte nachgegangen Oft werden bedeutenden Menschen Aussprüche zugeschrieben, die zwar von ihnen stammen könnten, aber doch nicht von ihnen stammen. Meistens zeichnet irgendein Dichter für das Zitat verantwortlich. Als Cäsar an den Iden des März (15. März) im Jahre 44 v. Chr. in Rom ermordet wurde, sollen seine letzten Worte gewesen sein: Auch du, mein Sohn Brutus!" Das trifft nicht zu. Wie die Historiker feststellten, starb Cäsar schweigend. Warum sollte auch Cäsar über die Teilnahme des Brutus erstaunt gewesen sein? Er kannte die Verschwörer schon vorher, war er doch mehrmals vor ihnen gewarnt worden. Auch mancher andere Ausspruch stammt nicht von Cäsar. Laßt dicke Männer um mich sein" stammt aus Shakespeares Julius Cäsar" 1/2, und das Wort Ich möchte lieber der Erste in einem Dorf sein als der Zweite in Rom" stammt aus Plutarchs Cäsar- Biographie (Kap. XI). Auch für den Ausspruch des berühmten Mathematikers Archimedes, als ihn anläßlich der Einnahme von Syrakus durch die Römer ein römischer Legionär niederschlug, Noli turbare circules meos" (Zerstöre mir meine Kreise nicht) läßt sich kein historischer Nachweis erbringen. Goethe wird zugeschrieben, daß an seinem Sterbebett seine letzten Worte waren: Mehr Licht!" Dieser sehr philosophisch klingende Ausspruch hatte in Wahrheit einen ganz anderen Sinn. Nach dem sehr sorgfältigen Bericht von K. W. Müller sagte der Dichterfürst nämlich: Macht doch den zweiten Laden auf, damit mehr Licht hereinkommt!", was durchaus prosaischer klingt. Als Luther vor dem Reichstag zu Worms stand, sagte er auch nur schlicht und einfach: Gott helfe mir, Amen!" Die längere Fassung: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen", geht auf eine Flugschrift zurück, die erst nachher erschienen ist. Ebenso dürften die Worte seines größten Gegenspielers, des Ablaßverkäufers Tetzel, Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt", auch nicht von diesem, sondern von Hans Sachs stammen, der sie ihm im Jahre 1523 in seiner Wittenbergischen Nachtigall" zuschreibt. Der Historiker Bartz bestreitet entschieden, daß der Sonnenkönig Ludwig XIV. den Ausspruch tat: L'etat c' est mei - der Staat bin ich". Und wenn Friedrich der Große erklärte, er sei der erste Diener seines Staates, so gebrauchte er nur ein Zitat des römischen Schriftstellers Seneca (De dementia 1/19). Karls V. Ausspruch: In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter" stammt nicht von ihm, sondern aus Schillers Don Carlos". Aus Lessings Lmilia Galotti" wieder stammt der Satz Raffael wäre ein großer Maler geworden, selbst wenn er ohne Hände auf die Welt gekommen wäre", den man bald Bramante, bald Michelangelo in den Mund legt. Und das berühmte Experiment mit dem Ei, das durch Eindrücken der Spitze dazu gebracht wird, auf dieser zu stehen, stammt von Hhppo Bruneleschi, dem Schöpfer der Kuppel Santa Maria dei Fiore in Florenz, der damit die Richtigkeit seiner These bekräftigen wollte. Aber niemals ist das Ei des Kolumbus von Kolumm i s- Otto Rudolf Braun

7 Jahrgang 40 a5 flpmi6cnbfoit Folge 42 - Seite 7 3. Fortsetzung Was bisher geschah: Die siebzehnjährige Gabriele langweilt sich in diesem heißen Sommer sehr. Eine der wenigen Abwechslungen in ihrem jungen Leben ist derzeit die Fahrt zum Friedhof, um dort die Gräber der Großeltern zu pflegen. Bei einem Besuch des Friedhofs trifft sie einen jungen Soldaten, der ihr unvermutet Hilfe anbietet. Gabriele weiß nicht, wie sie reagieren soll. Verlegenheit kommt auf mischen den beiden jungen Menschen. Als dann Gabriele auch noch die Harke genommen und ein schönes Bogenmuster auf die Erde gemalt hatte, daß es nun aussah, als läge eine Spitzendecke rund um dem Grab, gab es schließlich nichts mehr zu tun. Gabriele hängte besonders umständlich die Gießkanne über den Radlenker; was hätte sie bloß noch tun können? Sie standen sich gegenüber, verlegen, das Rad zwischen ihnen.,ja denn... schönen Dank... für Ihre Hilfe... Ich muß nun..." Darf ich noch ein Stück mitgehen?" In den Augen des Soldaten stand mehr als diese Frage. Es glomm so etwas wie Angst in ihnen hoch. Seine Hände berührten zaghaft das Rad, als könnten sie damit die Bitte unterstreichen. Nein, Gabriele hatte nichts dagegen, schob dem Soldaten das Rad zu, lächelte. Dieses Lächeln war nicht triumphierend, wie sie es sich bei ihren Traumeroberungen immer vorgestellt hatte. Es war überhaupt alles so anders, als sie es sich in all ihren Wünschen und Ungewißheiten und stolzen Annemarie in der Au Der Frühling, _ der ein Sommer war Titelentwurf Ewald Hennek Vorstellungen zwischen Tag und Traum ausgemalt natte. Das machte so ungelenk und wortlos. Ich heiße Johannes Füngers. Ich hätte es gleich sagen müssen. Entschuldigung." Ich heiße Gabriele. Gabriele Aschmukat." Gabriele sprach ihren Namen langsam und deutlich aus, verleugnete und verschluckte nichts. Es war, als wollte sie ihren Begleiter auf die Probe stellen. Gabriele Aschmukat... Da ist so viel Musik drin..." So wie dieser Füngers ihren Namen schwingen ließ, hatte Gabriele ihn noch nie gehört. Man mußte glauben, was er sagte. Und aus lauter Freude darüber hastig und mehr antworten, als man es für den Anfang vielleicht Annemarie in der Au, von salzburgischen, mehrfach mit Preisen geehrt. So erhielt sie 1988 schlesischen, westfälischen und holländischen den Kulturpreis für Literatur der Landsmannschaft Ostpreußen. Menschlichkeit und Vorfahren abstammend, kann an diesem Sonntag Allzu Krieg zu tun. Bei uns hat es immer schon Melde statt Spinat gegeben. Weil das viel ihren 65. Geburtstag begehen. Ihr pharmazeuti menschlichessches Studium, das sie nach dem Abitur aufge im Mittelpunkt ihrer literarischen Arbeit. Die seit Vatchen lacht jedesmal und sagt: weil es Heiteres und Besinnliches stehen kräftiger schmeckt. Sagt Muttchen. Und nommen hatte, mußte die Tilsiterin wegen der drei Wochen im Ostpreußenblatt erscheinende Flucht aus Ostpreußen abbrechen. In Lübeck Erzählung Der Sommer, der ein Frühling war" begann sie daraufhin ein Schauspielstudium, das zeigt einmal mehr die erzählerische Begabung sie in Hamburg mit dem Examen abschloß. Nebenher" studierte sie Literatur-, Kunst- und der Schriftstellerin aus Tilsit. os Theatergeschichte. Schon als Schülerin hatte sie erste Gedichte veröffentlicht, und so war es kein Wunder, daß sie sich immer mehr der Literatur Herbstwunden verschrieb. Die heute als freie Schriftstellerin in Regentropfen hängen an den Fenstern. Krefeld lebende Ostpreußin war mit dem Schauspieler und Regisseur Ottomar in der Au verhei wie Diamanten. Sonnenfunkeln für einen Augenblick ratet; aus der Ehe stammt eine Tochter, Dietlind, Warum sammle ich sie nicht, die sich ebenfalls als Dichterin bereits einen Namen meine Herbstwunden zu schmücken gemacht hat. und alle Welt wissen zu lassen, Für ihre erzählerischen, lyrischen und dramatischen Arbeiten wurde Annemarie in der Au Wunden wie wertvoll und teuer sind. Annemarie in der Au durfte: Sie können mich Gabi nennen. Oder auch Eli." Nein, lieber Gabriele... Das ist, als wäre ein Engel persönlich da... Der Erzengel Gabriel, wissen Sie... Und nicht nur sowas Zusammengestutztes von ihm, die Flitterflügel vielleicht... oder das Schwert." Fungers hatte das Letzte nur noch geflüstert, aber Gabriele hatte es vernommen. Das war schon wieder etwas ungehört Neues, sich so zu sehen. Du lieber Himmel, was Evchen wohl dazu sagen würde! - Aber sonst war wirklich noch nicht viel zu erzählen. Genau genommen, überhaupt nichts. Gabriele und Füngers schlenderten nun den Feldweg entlang. Wieder ging das Schweigen zwischen ihnen. Es schien zu ihnen zu gehören wie eine Prise Salz zu Glums mit Schmand, oder Rührei zu Melde und... Ach richtig, Melde! Ich muß noch nach Melde suchen." Melde?" Spinatersatz. Aber das hat nichts mit dem billiger ist." Da Johannes Füngers offensichtlich mit einer Melde nichts anzufangen wußte, konnte Gabriele lang und breit und so anschaulich es ihr nur einfiel reden. Und mit Nachfragen und Antwortversuchen wurde beinahe so etwas wie ein richtiges Gespräch daraus. Die noch so schönste Beschreibung freilich nützte nichts, die Kuhwiese gab kerne Melde her. Erst hatten sie den Weidenrand abgeschritten und ihre Blicke gemeinsam über die blumige Wiese streichen lassen. Dann waren sie ein Stückchen ins Grün hineingegangen. Weder um neugierige Kühe noch um Kuhfladen brauchte man Bedenken zu haben. In diesem Sommer standen die Kühe wohl woanders, wenn es sie überhaupt noch gab. Gabriele und Füngers wendeten sich verschiedenen Richtungen zu. Das hatte sich zufällig so ergeben. Ich kann ihm doch nicht nachlaufen, dachte Gabriele. Aber dannriefjohannes Füngers Gabriele herbei, weil er etwas entdeckt zu haben glaubte, aber sich durchaus nicht sicher war. Sie hockten beide fast andächtig bei dem kleinen Kräutlein. Wenn Gabriele auch nicht wußte, welchen Namen man ihm geben mußte, eine Melde würde nie daraus werden. Schade", seufzte der Entdecker. In diesem Augenblick kam es Gabriele ganz plötzlich zu Bewußtsein, daß es das erste Mal war, daß sie mit einem Mann so eng beieinander saß. Von Vatchen einmal abgesehen, der diesmal nicht zählte; er sollte aas schon entschuldigen. Diesen Augenblick des allerersten Mal mußte sie festhalten. Wenigstens ein Weilchen noch. Wer weiß, wann so etwas wiederkam? Sie ließ sich von der Hocke in den Sitz gleiten, und auch Füngers gab das Unbequeme auf. Wohnen Sie hier?" Für einen Augenblick zögerte Füngers: Ich habe Urlaub." Hier in der Stadt?" - In Gabrieles Erstaunen schwang die Unzufriedenheit mit den verdorbenen Sommerferien mit. Ferien, das waren doch eben die See, oder doch wenigstens Tante Bertchen oder Onkel... Ach so, bei Verwandten?" Nein." Ja aber..." Nein." Dieses Nein kam so merkwürdig hart und verbissen, daß Gabriele erschrocken auffuhr und ihren Begleiter anschauen mußte. Füngers mochte das merken. Er suchte zu mildern: Ich bin in der Kaserne." Fortsetzung folgt Unser Kreuzworträtsel Für die Vermittlung eines neuen Abonnenten erhalten Sie eine Prämie geschenkt Mitgift Metall«Verbindungsbolzen auatral. Laufvogel Name ägyptischer Könige Hafen danm Schuldiener Abonnement-Bestellschein Ich bestelle zum. ws fipmißrnbtau zum jeweils gültigen Bezugspreis für mindestens 1 Jahr im Abonnement (Zur Zeit DM 7,90 Inland/DM 9,40 Ausland pro Monat): NameA/orname. Quellflufl des Pregels (Qatpr.) Zauberkunst grieeh Buchstabe Straße/Nr. PLZ/Ort _ Das Bezugsgeld buchen Sie bitte jährlich halbjährlich vierteljährlich') von meinem Konto ab. Konto-Nr., Bankleitzahl: Impfstoff Kfz-Z..Stadthagen Nahrung«Kittel früh«lanzen reiter Kriech. Friedens Röttin nstpreuß Kreis» stadt a. d.werne 1 Vorzeichen yuman Stadt Auflösung in der nächsten Folge schlimm, böse Koran abschnitt die Toten seelen b. i»ttbroera T eben.7» für: Nickel unruhig, friedlos Y Ringelkrebs. Hohlmaß (Abk.) BE3D QQ OkiriMM BOOS LÜL3 Q Bö OE1E3MI BB0O Auflösung aus Folge 41 WESTPREUSSEN und DANZIG RAUTENSERO G. Hardenberg Reiseführer Ostpreußen, Westpreußen und Danzig Dieser Reiseführer ist unverzichtbar in der Tasche jedes Ostpreußenreisenden. 184 Seiten, Fadenheftung Name des Geldinstituts (bank oder KostscnecKamt) Datum Unterschrift des Bestellers *) Bitte entsprechend kenntlich machen. - Verrechnen Sie bitte auch evtl. anfallende Kosten für Zeitungsnachsendungen und Gutschriften für Bezugsunterbrechungen über dieses Konto. Ich habe das Recht, die Bestellung innerhalb einer Woche schriftlich zu widerrufen. Nochmals Unterschrift des Bestellers: Prämienwunsch: Für die Vermittlung des Abonnements wünsche ich mir die Prämie: Ostpreußischer Sommer, Bildband von Uwe Greve Krawatte, dunkelblau mit Wappen oder weinrot mit Elchschaufel Um des Glaubens Willen", von Hans Tautorat Kormorane, Brombeerranken", von Esther Gräfin von Schwerin 120,- (zwanzig Deutsche Mark) in bar Reiseführer Ostpreußen, Westpreußen und Danzig I Spezialitäten aus Ostpreußen, von Marion Lindl (Ostpreußen - damals und heute, von Dietrich Weldt NameA/orname Straße/Nr. PLZ/Ort Datum Unterschrift des Vermittlers Für schon bestehende Abonnements kann keine Prämie gewährt werden. Die Prämienauslieferung erfolgt ca. 4 Wochen nach Eingang des ersten Bezugsgeldes des neuen Abonnenten. V >os sriprmlunblnii Unabhängige Wochenzeitung für Deutschland Parkallee 86, 2000 Hamburg 13 42

8 Unterhaltung Folge 42 - Seite 8 Christian-Albrecht Gollub Der Ruf des Truters J eremias Langhals stand am Zaun und blickte über das Land. Er dachte nach und hörte nicht das Geschrei seiner Genossen, die mit ihm in dem großen Käfig lebten. Tausende waren es. Nicht einmal die Leute, die sich um sie kümmerten, kannten die genaue Zahl. Dreißig-, vielleicht auch funfunddreißigtausend", sagte der Farmer, wenn man ihn danach fragte. Es war noch früh, und die Kühle des Morgens geisterte über das Land. Was es wohl war, dachte Jeremias und schüttelte sich den Schlaf aus den Federn. Er dachte an den Ruf, den er vor einer Weile gehört hatte. Er hatte den gleichen Klang, wie er ihn von seinen Gefährten im Käfig her kannte. Er kam aber aus einer anderen Richtung, von dort, wo der große Käfig schon längst zu Ende war. Jeremias Langhals drehte sich um und ging auf die andere Seite des Käfigs. Er hatte da einen Bekannten, mit dem er gelegentlich das Leben und Geschehen in dieser eingezwängten Welt besprach. Er hoffte, ihn dort vorcurinden. Die Truter, die in dem Käfig lebten, hatten ein weißes Gewand. Das schloß Jeremias Langhals und seinen Bekannten mit ein. Sie waren alle an dem gleichen Tag geboren und sollten an dem gleichen Tag sterben. Insgesamt waren es fünfzigtausend, die in der roßen Maschine zur gleichen Zeit das Licht f er Welt erblickt hatten. Die nicht in diesem Käfiglebten, wohnten in dem ganz nebenan. Das Dasein in diesen beiden Welten unterschied sich nicht. Es war alles gleich. Nur der Zaun, der sie umgab, war ein wenig anders. Am Ende führte man sie dann auch zu einer großen Maschine, wo man ihnen die Köpfe abschnitt und sie auf die Tische der Menschen vorbereitete, die den Thanksf ivingtag" (amerikanischer Erntedanktag) egehen wollten. Haben Sie heute den Ruf des Truters aus der Ferne gehört," fragte Jeremias Langhals den Freund auf der anderen Seite des Zaunes. Er machte dabei ein erwartungsvoll ausschauendes Gesicht. Ja, es ist noch nicht all zu lange her," war die Antwort, vielleicht eine viertel Stunde oder etwas mehr. Ich dachte zunächst, ich hätte mich getäuscht. Dann aber hörte ich, wie einige meiner Nachbarn darüber sprachen, und so weiß ich, daß ich mir nichts eingebildet habe." Können Sie sich wohl vorstellen, woher der Ruf kam? Irgendjemand, der nicht im Käfig wohnt, muß ihn doch abgegeben haben?" Jeremias Langhals dachte lange nach. Er ärgerte sich heute nicht einmal über die frechen Spatzen, die auf dem Futtertrog saßen und sich an dem Futter der Truter ergötzten. Dann aber spreizte er seine Hügel und glitt über den Zaun des Käfigs hinweg bis an den Rand des großen Weizenfeldes. Und als er da den Ruf des Truters aus der Ferne hörte, wußte er, daß es das gleiche Lied war, das er am Morgen vernommen hatte. Er war ihm aber ein wenig näher gekommen. Und dann spreizte er die Flügel ein zweites und ein drittes Mal - bis er dem anderen Puter begegnete. Er wunderte sich selbst, er hätte nie gedacht, daß es so einfach wäre. Niemand hatte ihm gezeigt, wie er die Flügel zu benutzen hatte. Wo kommen Sie her?", fragte der andere Vogel. Er war viel kleiner als Jeremias Langhals und trug ein bronzefarbiges Gewand. Er machte dabei ein neugieriges Gesicht. Ich habe in dem großen Käfig gewohnt", erwiderte Jeremias und blickte sich interessiert um. Da war ich mit Tausenden von anderen Trutern zusammen." Nebelmorgen VON HEINZ MÜLLER Der neue Bekannte war näher gekommen und blickte den Truter in dem weißen Gewand neugierig an. Er drehte den Kopf in dieser und in jener Richtung und zuckte fragend mit den Flügeln. Weshalb sehen Sie mich so interessiert an?", wollte Jeremias Langhals wissen. Wenn Sie an den großen Käfig gehen, werden Sie sehen, daß alle Truter, die da wohnen, so aussehen wie ich." Das ist schon möglich", war die Antwort, ich habe aber noch nie einen Truthahn esehen, der so aussieht wie Sie, und meine flutter hat uns auch nie erzählt, daß es so etwas wie Sie gibt. Sie sehen, wenn ich ehrlich sein darf, ein wenig komisch aus." Jeremias Langhals wußte nicht, ob er sich ärgern sollte. Die Bemerkung klang fast wie eine Beleidigung. Im Käfig kam es schon mal vor, daß man sich mit Unverschämtheiten begegnete und sich dann gegenseitig die Köpfe blutig schlug. Er war derartigen Angelegenheiten aber immer aus dem Weg gegangen, denn er sah wirklich nicht ein, daß sie mit irgendeinem Nutzen verbunden waren. Er san sie nicht einmal als unterhaltend an. Er sagte daher nur: Da muß ich wirklich lachen. Von meinem Standpunkt aus betrachtet, sehen Sie komisch aus. Einmal ist die Farbe Ihres Kleides nicht gerade schön. Zum anderen scheinen Sie ein wenig zu klein geraten zu sein. Sie machen einen ziemlich verschrumpften Eindruck." Der bronzefarbige Truter hatte einen Wurm aus der Erde gescharrt und machte sich daran, ihn zu verzehren. Er mochte Würmer gerne. Sie waren fett und hatten einen herzhaften Geschmack. Er zog sie sogar Engerlingen vor. Würmer gehören nicht zu meinen bevorzugten Gericnten", sagte Jeremias Langhals, und man sah ihm an, daß der Ekel seine Speiseröhre entlangkroch. Ich bevorzuge das Futter, das man im Käfig serviert. Es sieht appetitlicher aus und schmeckt sicherlich auch besser." Was ißt man denn da?", wollte der Bronzefarbige wissen. Er hatte den ganzen Wurm heruntergeschluckt und begann in Gedanken in der Erde zu scharren. Getreide, Fisch- und Knochenmehl und eine Reihe anderer Sachen, die ich nicht kenne. Charlotte Schramm Sonnenuntergang an der Ostsee Herbsttag am Meer Foto Löhrich Quellende Wolken, Nieseinder Regen bleigraue See, löscht Farben und Licht; Wogen und Brecher vorüber der Sommer gischtend wie Schnee. als gab es ihn nicht. Eva Hönick Einsame Strände voll Nebel und Tang, Seeschwalben im Tiefflug die Küste entlang. Alles schmeckt sehr gut und soll, wie ich hörte, mit den besten Chemikalien behandelt sein. Die Menschen stellen unser Futter auf rein wissenschaftlicher Basis her. Das soll unserer Haut eine viel zartere Oberfläche geben und uns gegen Erkältungen schüt- ^ - ii zen. Sehr interessant", murmelte der Bronzefarbige vor sich her, wirklich interessant. Offensichtlich haben wir es hier auch mit einem wissenschaftlichen Truthahn zu tun." Ein anderer Angehöriger der bronzefarbigen Truter gesellte sich zu Jeremias Langhals und seinem neuen Bekannten. Der weiße Truthahn richtete seinen Blick auf den neuen Vogel. Noch kleiner und verschrumpelter, dachte er und wackelte mit dem Kopf. Entnommen aus Klang und Schrei", Waldkircher Verlag Die dicke Jolanthe im Weinrausch Bei der Familie Schmidt in Schakuhnen/ Elchniederung sollte mal wieder ein Schlachtfest stattfinden. Das kleine Ferkelchen, das sie einst auf dem Wochenmarkt in Kaukehmen kauften, bekam von Tochter Trautchen den Namen Jolanthe". Wenn das Schwein gemeint war, sprach man stets von Jolanthe. Anfangs war sie so niedlich, und Trautchen ging oft in den Stall und warf ihr etwas Freßoares in den Trog. Flink kam Jolanthe von dem Strohlager Tioch, fraß alles weg und grunzte. Im Laufe der Zeit wurde Jolanthe schlachtreif, denn man schätzte ihr Gewicht über zwei Zentner. Zu dem Festschmaus sollte den Gästen auch etwas Süffiges spendiert werden. Man beschloß, einen Weizenwein anzusetzen. Den Weizen kaufte man bei dem Windmühlenbesitzer Bedarf. Große Korbflaschen und die dazugehörigen Schläuche mit den Glasröhren waren noch aus der Zeit vorhanden, in der man den Johannisbeer- Am Uferrand schwebt wie ein Hauch des Morgennebels Seide, blaßgrau und zart umschlingt ein Hauch den groben Kopf der Weide und zaubert aus dem dürren Strauch ein Filigran-Geschmeide, und hüllt und steht, webt überfein mit kalten, dünnen Streifen ein Ahnen schwebend mit hinein von Rabenruf und Reifen, von Morgenduft und Müdesein in eng verschlungnen Schleifen. wein ansetzte. Die gefüllte Korbflasche stand in der Küche, und man sah durch das Glas wie der Weizen mit den Zutaten zu gären begann. Leichter Weingeruch stieg einem auch schon in die Nase. Nach einigen Wochen war das Gebräu fertig. Von der Maische, dem gequollenen Weizen, bekamen die Hühner etwas ab, der Rest war für Jolanthe. Die Tiere fraßen gierig davon, und nuscht blieb übrig. Bald kam Trautchen aus der Schule und san die Hühner torkelnd über den Hof tippeln. Immer fielen die Tiere von einer Flügelseite auf die andere. Das war eigenartig, und Trautchen erzählte ihre Entdeckung der Mutter. Die aber sagte: Trautchen, wir haben unter den Legehennen einige Glucken, und die sitzen zu lange auf dem Nest und bekommen dann lahme Beine; das ist aber bald vorüber, wenn sie herumlaufen." Damit war der Vorfall geklärt. Als Mutter Schmidt in den Stall kam, lag Jolanthe, alle vier Beine von sich gestreckt, auf dem Strohlager. Man dachte sich nichts dabei. Am nächsten Tag jedoch lag Jolanthe immer noch regungslos da. So bekam sie einen Klaps auf das Hinterteil, in Erwartung, daß sie sich nun erheben würde. Der Erfolg blieb aus. Nun war Mutter Schmidt in Angst und Sorge. Sie holte ihren Mann, der sofite Jolanthe sofort schlachten. Als der Bauer mit seinen Schlachtutensilien in den Stall kam, stand Jolanthe am Trog und grunzte, als sei nichts geschehen. Da erkannten die Schmidts, daß Jolanthe nur im Weinrausch gewesen war und in zwanzig Stunden ihren Rausch ausgeschlafen hatte. Der alkoholisierte Weizen hatte es auch den Hühnern angetan. So gab es denn glückliche Schmidts und einen Schlachtfestschmaus mit vielen Genüssen. Das ist meine Mutter," sagte der Bronzefarbige. Hm", war die Antwort des Jeremias Langhals. Interessant, meine Mutter war eine Maschine, die mit einem Mal fünfzigtausend kleinen Trutern das Leben schenkte. Sie war eine wirtschaftliche und produktive Dame. Sie war mit vielen Drähten, Schaltern und Knöpfen versehen." Die Henne mit dem bronzefarbigen Gewand war näher gekommen. Sie hatte ihren Blick auf den Boden gerichtet und suchte nach Futter. Sie war still und schien sich um nichts zu kümmern. Sie ist wirklich häßlich, dachte Jeremias Langhals. Ein Glück, daß ich mit diesen Leuten nur ganz weitläufig verwandt bin. Man müßte sich ihrer ja schämen. Ein Habicht zog seine Kreise hoch über den Köpfen der Truter daher. Die alte Henne gab ein warnendes Geräusch von sich und drückte sich flach an den Boden. Und weil sie das ihren Kindern beigebracht hatte, tat es der Bronzefarbige auch. Nur Jeremias Langhals wußte nicht, was er tun sollte. Niemand hatte es ihm gezeigt. Er hatte aber Glück. Der Habicht sah ihn nicht und zog seine Kreise weiter, irgendwo anders unter den grauen Wolken. Meine Mutter hat ein Herz", sagte der Bronzefarbige, sie lehrte uns, wie wir uns vor dem Habicht verbergen sollten, wir lernten von ihr, was Schmerz und Freude, Gutes und Böses, Recht und Unrecht sind, und sie erzählte uns, was auf der anderen Seite des blauen Himmels ist." Jeremias Langhals machte sich auf den Weg. Eine Träne lief sein nacktes Gesicht herunter. Er dachte an das Herz der Mutter in dem bronzefarbigen Gewand. Er dachte an Schmerz und Freude, Gutes und Böses, Recht und Unrecht und den blauen Himmel, der sich wie ein weiter Dom über ihn ausbreitete. Irgendwo, weit hinten, stand eine große Maschine mit vielen Drähten, Schaltern und Knöpfen. Fünfzigtausend junge Truthähne bereiteten sich darin auf den Weg zum Thanksgivingtisch (Danksagungsfest) der Menschen vor. Es war eine gute Maschine. Ein halbes Dutzend Ingenieure hatten sie gebaut. Sie hatten nichts vergessen, die Schalter, Knöpfe und Hebel waren alle dran. Nur das Herz der Mutter hatten sie nicht erfunden. Ein heftiger Schmerz durchzuckte den Koroer des einsamen Wanderers in dem weißen Gewand. Ein Coyote hatte ihn ergriffen und wirbelte ihn durch die Luft. Auch der graue Räuber hatte eine Mutter. Nur der Vogel mit dem nackten Hals hatte ihr Herz nie gekannt. Aus der Ferne klang der Ruf des Truters durch das Land. Jeremias Langhals hörte es nicht mehr. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen.

9 Folge 42 - Seite 9 a5 Oflprmfjmufoit Kultur EVA REIMANN Ein Klassenzimmer, ein Schulalltag wie mancher andere auch. Etwas grau, etwas das Gefühl von Zwang und Eingeengtsein. Eine strenge Lehrerin, die man für geeignet hielt, ein viertes Schuljahr für die weiterführende Schule zu trimmen. Vor uns liegt das Heimatkundebuch aufgeschlagen. Kleingedruckte enge Zeilen, Geschichtstext mit Zahlen durchsetzt. Die Lehrerin liest, wir lesen gemeinsam, sie fragt ab. Angestrengtes Denken. Wieder diese eigenartige SchuUuft, die beengt. Doch da steht mitten in dem engzeiligen, zehnjährige Kinder nicht fesselnden Text ein Gedicht. Und auf einmal ist das Gefühl von Eingeengtsein gewichen. An der Straße von Bischofshausen Müssen noch Linden in Blüte stehn: Ich spüre den Duft im wandernden Wehn Und höre heimlich wie Bienenbrausen Das sachte Rauschen der brandenden See. Nie rastendes Weh, Immer wogendes Leid, dessen salzige Fluten Bis zur Seele mir gingen, nun lege auch du, Wie das Meer da draußen, dich endlich zur Ruh... Die Dichterin, es ist Agnes Miegel, läßt einen alten Mann seine Gedanken aussprechen, dessen Leben nach langer Gefangenschaft, aufgezehrt von dieser, auf ein Weniges zusammengezogen ist. Da ist schönes und schmerzliches Erinnern, da ist das Bewußtsein der letzten geschenkten Tage nach der Abgeschlossenheit im Kerker in der Freiheit der Luft, die erfüllt ist von Stimmen, vom Bienenbrausen und Rauschen der See. Es ist die große tragische Gestalt des Deutschen Ritterordens, Heinrich von Plau- Tief empfundenes Gedicht en, der als Schwetzer Komtur 1410, nach der verlorenen Schlacht bei Tannenberg, zehn Wochen lang den Sturm der Belagerer abwehrte, so daß der Sieger von Tannenberg abziehen mußte, ohne die Marienburg erobert zu haben. Heinrich von Plauen, der als gewählter Hochmeister mit seinem Weitblick durch die Einrichtung eines obersten Landesrates, durch Regierungsmitbeteiligung, die Kluft zwischen dem Orden, den Städten und dem Landadel verringern möchte. Dessen Absichten verkannt, müsgedeutet werden, der geschmäht, verfemt, für viele Jahre gefangengesetzt wird. Im letzten Lebensjahr wird ihm die Pflegschaft der Burg Lochstädt an der westlichen Samlandküste anvertraut. Agnes Miegel muß die Tragik des geschichtlichen Geschehens, das sich an diesem Menschen vollzog, der sein Bestes hergeben wollte, sehr ergriffen haben, daß sie dieses tief empfundene Gedicht Heinrich von Plauen" schuf. Sie hat den Menschen mit seinem Denken und Empfinden in seiner geschichtlichen Zeit vor uns entstehen lassen, seinen Abschied von dem von ihm geliebten Land. Ich kam in dies Land wie in mein Erbe, Jeden Fußbreit Boden hob ich geliebt. Stimme des Ostens die Stimme verändert, herb, klar und fest Zum 25. Todestag von Agnes Miegel Es war nicht die Lehrerin, die uns dieses Gedicht nahebrachte. Es war die reine Sprache Agnes Miegels, die das kindliche Herz berührte. Ich meine, daß da mein erstes Heimatgefühl entstanden sei, das Gefühl für Ostpreußen, das Land der Väter, das eine Geschichte hatte. Erste Begegnung mit Agnes Miegel in einem Gedicht, das ein Ffeimatgefühl bewußt machte und das erste Erleben gestalteter lyrischer Stimmung schuf. Wie Gold ist die Luft. Purpurn im Abendduft, Über dem flutenden lief Ragt die Feste. Die immer leiser rief, Die See, schläft ein. Der Abend allein Ist das Beste - Ein überfüllter Konzertsaal in Königsberg. Ein Konzert für die Jugend ist angekündigt. Es verspricht, ein ganz besonderes künstlerisches Ereignis zu werden. Professor Elly Ney, die große Pianistin und Beethoveninterpretin, wird für die Jugend spielen, und Agnes Miegel wird zwischen den Stücken aus ihren Werken lesen. Seit der ersten Begegnung mit der Kunst Agnes Miegels sind Jahre vergangen, in denen mir das Werk Agnes Miegels vertraut wurde. Ein leises Gesumme freudiger Erwartung liegt über dem Raum. Es verstummt, als beide Künstlerinnen den Raum betreten. Elly Ney, die große schlanke Gestalt mit dem graulokkigen Haar, den aufleuchtenden Augen, verneigt sich dankend bei dem stürmisenen Begrüßungsapplaus. Ebenso Agnes Miegel, die einige Scnritte zurückgeblieben ist, deren schlichte Erscheinung auf den ersten Blick überrascht. Später begreift man, daß diese Schlichtheit der umhüllende Mantel ist, unter dem die großen Bilder leben, die sie dann gestaltet. In einem ihrer Gedichte aus dem Nachlaß" hat sie dafür Worte gefunden: - Ich liebte Dich, Sohn des Laertes, - Und Euch andre, Kinder des eigenen Stammes, Und die Fremden, die Schönen, die frühe Geschauten, Unvergessenes Erinnern aus anderem Leben. Alle wart Ihr mir nah, Gespiel und Geschwister, Mir nur sichtbar, immer mein Leben begleitend, Wirklicher meinem Herzen als Alltagsvertrautheit, Tiefer geliebt, weil ich immer neu mit Euch lebte, Mit Euch erglühend und mit Euch wieder vergehend. Liebe und Schuld und Sühne, und Sterben gekostet, Bis ich, von neuen Gesichten und eigenem Schicksal bedrängt, Euch im Wort hier beschwor, - und beschwörend verbannte. Agnes Miegel verharrt etwas. Ihr Blick gleitet warm und mütterlich über die versammelten jungen Menschen. Ich habe das Empfinden gesehen zu werden und daß ein vertrauter Mensch da vorne auf der Bühne steht. Dann setzt sich Elly Ney vor ihren Hügel und Agnes Miegel an ihren Lesetisch. Es wird ganz still im Saal. Andächtig nehmen wir das Spiel der großen Pianistin auf und hören Agnes Miegel aus ihren Werken vorlesen. Wir nören ihre warme Stimme, die mütterlich umhüllt wie warmer Dünensand und See- und Waldesrauschen, uns darreicht Brot und Honig der Heimat, hören, wie sich Reich der Bilder und Töne wird, wenn sie vor uns vielfältiges Erleben, Erleiden, Standhalten und Bewältigen erstehen läßt. Wir werden mitgezogen, über uns hinaus in das Reich der Bilder und Töne. Wurde an diesem Abend dem jungen fragenden Menschen etwas von Agnes Miegel und ihrem Menschsein deutlich? Ja, denn das Besondere dieses Abends war das Erlebnis dieser beiden Menschen, zweier großer Künstlerinnen unserer Zeit, die beide in beeindruckender Schlichtheit vor uns standen, die beide während des Ablaufs der Veranstaltung darum bemüht waren, dem andern den Vorrang zu geben, dem anderen die Ehre. Eine menschliche Haltung wurde vor uns sichtbar, die beeindruckte. Sie wurde zur bleibenden Erinnerung an die Begegnung mit der Persönlichkeit, mit der Künstlerin und dem Menschen Agnes Miegel. Sie starb am Auszugsweise entnommen aus Begegnungen mit Agnes Miegel'', Jahresgabe 1989/90 der Agnes- Miegel-Gesellschaft PAUL FECHTER I n den Versen von Agnes Miegel hat das Land Agnes Miegel stammt aus Königsberg, in dem Balladen, die Mär vom Ritter Manuel, deren ge, den Zarm, das wüste Totenmahl - und zuletzt Ostpreußen eine Stimme bekommen, die im sie auch die längste Zeit ihres Lebens verbracht eindringliche, liebevoll bewunderte Analyse das Opfer, das Hinmorden der Familie, der Enkel, reichen Chor der deutschen Dichtung nie mehr hat. Sie wurde geboren am 9. März 1879, als Münchhausen in seinem Buch von den Meisterballaden gegeben hat. Der gleiche Band enthält einer unheimlichen Visionskraft hat die Dichte der Diener, der Pferde und Hunde des Toten. Mit verklingen kann. Wie das oberschlesische Land Tochter eines Kaufmanns, verlebte Kindheit und zwischen Tost undlubowitz in den Liedern Josef Schuljahre daheim, um dann zwei Jahre in Weimar, später ein paar weitere Lehr- und Wander deutschen Osten: den Henning Schindekopf und sondern das Erwachen des Urbaren, wie Ha die großen Balladen Agnes Miegels aus dem rin nicht nur das versunkene heidnische Leben, von Eichendorffs, so lebt die Welt um Samland und Frisches Haff, Kaporner Heide und Kurische jahre in Paris und England zu verbringen. Die die Frauen von Nidden, die Fähre, das Opfer und mann sagt, der letzten elementarsten Lebens- und Nehrung in diesen Gedichten, die eine Frau, für Tatsache, daß sie von England frohe und dank debare Erinnerungen an das Heim der deutschen städter Verbannung. Neben und über alledem zuletzt auch in den Rittern geschildert - in einem Monolog Heinrichs von Plauen in der Loch Todesmächte, nicht nur in den Preußen, sondern die diese Welt seit vielen Generationen Heimat und schönstes Erbe war, mit einer Wärme und Lehrerinnen mitbrachte", hat wohl die später aber enthält er auch die Verse der tiefsten Landverbundenheit, die das Eigentlichste Agnes Mie dios und unmittelbar kein zweites Mal besitzen. Gesamtbild des alten Ostens, wie wir es so gran unmittelbaren Tiefe gelebten Lebens gestaltet hat, von ihr selbst bekämpfte Legende erzeugt, sie sei wie wir sie vordem noch nicht besessen haben. ebenfalls Lehrerin gewesen. Nach der Heimkehr gels sind. Sie singt ihrer einsamen Heimat Götter Auch Agnes Miegel hat dies nicht wieder zu Viele Dichter aus dem Bereich zwischen Weichsel und Memel, zwischen den großen Seen und war am letzten Tage fremder als am ersten. Sie Preußengöttern und gibt der östlichen Erde selbst die balladeske Gedrängtheit des Stils. versuchte sie es mit Berlin, aber vergeblich; sie und rote Burgen, singt das Lied von den alten erreichen vermocht, weder das Elementare noch dem Meer haben darum gerungen, die Besonder kehrtheit der östlichen Landschaft und ihrer Men Katastrophe von 1945 dort gelebt, zuerst mit den che Kraft, die alle unlösbar festhält, die einmal Erzählung von der Schönen Malone", die so nach Königsberg zurück und hat bis zur die Worte für ihre tiefe, bindende, unzerbrechli Nur einmal steigt noch Verwandtes auf, in der schen, ihres Reichtums und ihrer unvergleichli Elternchen Schönheit einzufangen: keiner hat wie Agnes Zeitungsdienst tätig", wie sie selbst berichtet. nen, vergangenen Völker, die einst über diese Welt ist. Eine späte Erinnerung an den alten später allein, dichtend, schreibend, im zum Osten gehörten. Sie singt das Lied der fer etwas wie eine Legende aus der vorchristlichen Miegel die Luft und die Farbigkeit, die großartige Wildheit und die dichte ungebrochene Kraft 1924, im Kant jähr, verlieh die Universität ihrer östliche Erde gezogen sind und eingingen in die Göttermythos der Preußen steigt auf: Perkunos, Heimatstadt ihr den Doctor honoris causa. bleibende Welt des Landes; sie wird zur Stimme der Donnergott, der eine der drei Gebieter, holt des Landes, seine Fähigkeit, wirklich Heimat seiner Das dichterische Ergebnis dieses unromantischen Lebens ist quantitativ nicht eben groß in die Gegenwart einkehrt und die Glocken der be, läßt sie noch einmal für lange in die Welt der des Ostens, auch wenn sie in die Geschichte und sich die schöne Malone, die Deutsche, zum Wei Menschen zu sein, Gefühl und Musik werden lassen. Sie wußte aus innerster Erfahrung um das Geheimnis des Landes Ostpreußen, um seine Ein Göttinger Musenalmanach auf; 1901 erschienen Jahre nach dem Ersten Weltkrieg künden läßt. Himmelfahrtstag für immer in sein geheimnisvol tauchte sie zuerst in Börries von Münchhausens sechs großen Kirchen Ostpreußens die Not der Ihren zurückkehren, um sie dann im Gewitter, am samkeit und seine Sehnsucht, um das dunkle ihre ersten Gedichte bei Cotta, 1907 die Balladen und Lieder" bei Diederichs. Dann folgt lange jenseits aller bloßen Heimatkunst einen Ausdruck zarter, fern der Wildheit des Elementaren gestal Das Daseinsgefühl des deutschen Ostens hat hier les, versunkenes Reich zu entführen. Das ist blasser, Rauschen des Blutes in seinen Menschen und die fernen Sagen seiner alten Geschichte. Sie gab nichts; erst 1920 bringt sie die Gedichte und gefunden, der diese Verse zum bleibenden Gut tet, die in den sieben Ordensbrüdern lebt: es läßt diesem Wissen den Glanz gestalteter und erfüll Spiele"ter Sprache aus einer Verbundenheit mit diesem ßen", dann ein paar kleine Einzelbände Erzäh Neben ihren Gedichten hat Agnes Miegel auch den, mit einem so reinen Klang, daß man die 1926 die Geschichten aus Alt-Preu unserer Dichtung stellt. aber ferne Geschichte und Sage Dichtung wer Lande, die im Klang ihrer Verse immer wieder lungen und den Herbstgesang", wozu noch ein eine Reihe von Erzählungen geschrieben. Die kleine Erzählung zuletzt ohne Bedenken zu der die Herrlichkeit seiner Weite und Größe beschwört kleiner Erinnerungsband Kinderland" kommt. großartigste von allen steht in dem Band Geschichten aus Alt-Preußen" und heißt Die Fahrt am Ende um die gleiche Begegnung mit den größeren und stärkeren Schwester stellt, in der es und ebenso die vertraute Nähe und Wärme seines Das ist alles. Lebens, das niemals und nirgends die Kraft des In diesen wenigen Bänden aberfindet sich mehr der sieben Ordensbrüder". Sie schildert, wie sieben Mächten geht. Natürlichen, des Daseins auf der Erde und mit und Schöneres als in manchem vielbändigen verirrte Ritter nachts zu dem Hof des sterbenden * den Mächten ihres Bodens, unter dem der Bernstein ruht, verloren hatte. steht die vielleicht kostbarste aller modernen Ende des Fürsten miterleben, die wilde Totenkla (Geschrieben um Gesammelten Werk. In den Balladen und Liedern Preußenfürsten Dorgo kommen und nun dort das 1950)

10 Das politische Buch t*s fl rau im&fall O k t o b e r l^-folge-seitelo wir von drüben» Gesundet eine neurotische Seismographische Aufzeichnungen A bgesehen von den offiziellen Veröffentlichungen des Gesamtdeutschen.Instituts und des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen gibt es kaum spannende und interessante Lektüre über die seit einigen Monaten immer brennender werdende Frage der Ausreisebegehren mitteldeutscher Bürger aus der DDR. Uwe Gerig hat nun ein Buch mit zwanzig Schicksalen im geteilten Deutschland vorgelegt, die in ihrer nüchternen Schilderung geradezu packend die Situation in unserem Vaterland beschreiben. Mit aller Deutlichkeit zeigt er die Gründe der Ausreisewilligen;. u,sfflm aber er läßt auch die Schwierigkeiten, denen sie sich dann hier im Westen ihres Vaterlandes gegenübergestellt sehen, erkennen. Die Hilfsbereitschaft westdeutscher Bürger wird genauso deutlich wie die oft unverständliche Ablehnung der Übersiedler aus Mitteldeutschland durch um ihre Arbeitsstellen oder die Konkurrenz fürchtenden Einwohner der Bundesrepublik Deutschland. Nation? Der dritte Band des von Bernard Wulms editierten Sammelwerkes liegt vor Handbuch zur Deutschen Nation Band 3 Moderne fc«isctoft und in anspruchsvoll angelegtes Werk hat j i seinen Abschluß erlebt. Und ist eigentlich doch noch nicht vollständig. Der dritte Band des vom Bochumer Politologen Prof. Dr. Bernard Wulms edierten Handbuchs zur Deutschen Nation" ist erschienen. Schwerpunktthema ist nach Geistiger Bestand und politische Lage" (Band I) und Nationale Verantwortung und liberale Gesellschaft" (Band II) diesmal Moderne Wissenschaft und Zukunftsperspektive". Einer der führenden Psychologen, Hans Jürgen Eysenck, macht überzeugend klar, daß eine Disziplin, die manchem als moderne Wissenschaft erscheinen mag, weder modern noch eine Wissenschaft ist: er führt in seinem Beitrag über Psychologie und Gesellschaft" die Freud'sche Psychoanalyse vor, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon arg ramponiert worden ist: Was neu ist in Freuds Werk, ist nicht wahr, und was wahr ist, ist nicht neu." Signifikanter Beweis: Bereits 1952 verglich Eysenck schwer neurotische Patienten, die psychoanalytischer Behandlung unterzogen wurden, mit Leidensgefährten, die keinerlei Behandlung erfuhren. Das Ergebnis: Jene, die gar keine Behandlung erfahren hatten, waren nach zwei Jahren in etwa 70 Prozent aller Fälle geheilt oder fühlten sich sehr viel besser, eine Dieses Buch ist die seismographische Erfolgsrate, die auf jeden Fall diejenige der Patienten überstieg, die psychoanalytischbehandelt Aufzeichnung der innerdeutschen Situation. Den Bonner Politikern sollte man es zur worden waren! Pflichtlektüre verordnen. Wir von drüben" Daß das deutsche Volk insgesamt nach wie vor zeigt deutlich, daß man die Lösung der zu Neurosen neigt, wird aus dem Beitrag von Alf deutschen Frage keinesfalls irgendwelchen Torsten Werner und Horst Rudolf Übelacker über Das Recht, ein Volk zu sein" deutlich. Statt zukünftigen Generationen überlassen kann. multikultureller Gesellschaft kann eine Nation, Die Wiederherstellung Deutschlands als so weisen sie nach, demokratische Gleichheit nur einheitlichen Staat ist Aufgabe dieser Generation, - und das nicht aus machtpolitischen Dadurch wird nicht die Möglichkeit in Frage durch Gleichartigkeit des Volkes" wahren. gestellt, politisch nachweisbar Verfolgten Asyl zu Gründen irgendwelcher Blöcke oder Wertegemeinschaften, sondern der Menschen we Überfremdung unseres Teilstaates durch Wirt- gewähren. Aber das tatenlose Zuschauen bei der gen. Helmut Kamphausen schaftsflüchtlinge verbietet sich, weil der Staat... weder auf Vertrag noch auf vorstaatlich konzipierten Menschenrechten, sondern auf Homoge Uwe Gerig, Wir von drüben. Zwanzig Schicksale im geteilten Deutschland. Mut-Verlag, Asendorf, nität und Identität des Volkes mit sich selbst" 248 Seiten, geb., 36 DM beruht. Wergegen diese Erkenntnis Politik betrei Leider wurde am Lektor gespart Der Erste Weltkrieg in einer umfassenden Gesamtdarstellung er Erste Weltkrieg ist das letzte Buch aus der D Feder des polnischen Müitärschriftstellers Janusz Piekalkiewicz, der im vorigen Jahr verstorben ist. Es ist von der Konzeption her angelegt wie sein 1985 erschienenes Buch über den Zweiten Weltkrieg: Es gibt einen umfassenden Überblick über die Ereignisse an allen Fronten, zur See und in der Luft wie auch im zivilen Bereich, soweit von Bedeutung für das Kriegsgeschehen. Dies geschieht mittels historiographischer Darstellung, aber auch durch das Gegenüberstellen der Berichte von Kriegsberichterstattern, Kommuniques der kriegsführenden Mächte usw. Was dabei herauskommt, ist eine abgerundete und ausgewogene Sache. Das Buch ist politisch in keiner Weise tendenziös, weil Piekalkiewicz von der Konzeption her gar nicht den Versuch unternommen hat, Wertungen für Kriegsschuld oder Kriegsziele zu verteilen Oder die Fahrten deutscher Handels-U-Boote nach Amerika, die Zeppelin-Bombardierungen von England und der erste sich ausschließlich gegen die ZivilbevölkerungrichtendeLuftangriff der Geschichte, die Bombardierung Karlsruhes durch französische Bomber im Juni 1916, bei dem 85 Kinder und 34 Erwachsene im Splitterbombenhagel umkamen. Dennoch ist das Buch von Mängeln nicht frei. Unverständlich ist es, daß ein militärgeschichtlich so interessantes Ereignis wie die Beschießung von Paris mittels deutscher Ferngeschütze im letzten Kriegsjahr, auf über 100 Kilometer Distanz, überhaupt nicht vorkommt. Auch muß es verwunefern, daß sehe Eiferer wie der Frankfurter Soziologe Jürgen be, gefährdet die Stabilität unserer Demokratie. Habermas auf, wenn renommierte westdeutsche Wer hingegen diese Erkenntnis ausspricht, so weiß Historiker zu neuen Erkenntnissen über die der Rezensent, schlägt sich in unserer bundesrepublikanischen Gegenwart bei Bewerbungen um Wurzeln von Auschwitz oder die Ursachen des Professuren an süddeutschen Universitäten selbst Zweiten Weltkrieges kommen? Für Wulms liegt aus dem Rennen... die Antwort in der Natur der Bundesrepublik Deutschland, die aus dem Kampf um das Weiterbestehen der Legitimation aus Älleinschuld und 81 Prozent der Luxemburger sind stolz auf ihre Nationalität, hingegen nur 37 Prozent der Westdeutschen. Dies ist eine der interessanten Unvergleichbarkeit der Verbrechen" bestehe. Wer Zahlen (des Jahres 1970) aus ^ B d ^ S S S t e n diese Eegitimaüon in ^ ^ g ^ DemoskopinElisabethNoelle-Neumannüber Die zwangsläufig ube'd^ befragte Nation". Woran liegt das? Umerziehung ten hinaus zur Idee der Nation: Nation. Wer in dem und die ständige Betonung der angeblichen Singularität teutonischen Verbrechertums lassen sich desrepublik Deutschland als dieser verbleibt, ist Rahmen der politischen Bestimmung der Bun vordergründig als Antworten heranziehen. Der verurteilt zur Unfähigkeit des Erinnerns... Wenn Philosoph Kurt Hübner begnügt sich damit nicht, dies aber so ist, bleibt als Alternative zur Unfreiheit nur die Möglichkeit, die Bundesrepublik sondern geht tiefer. Seine Erklärung: Bei den Bundesdeutschen ist an die Stelle eines mythischen Verhältnisses zur Nation", in der der ein allerdings entspricht auch ihrem eigenen Verfas Deutschland als diese zu überwinden. Und dies zelne sich als Teil des Ganzen begreift und Mensch sungsauftrag." und Heimat zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen, der entmythisierte Begriff der Na Frage nach der Vollständigkeit zu beantworten. Bleibt am Schluß noch die eingangs gestellte tion" getreten. Hier stellt das einigende Band nicht F>ei umfangreiche Bände sind erschienen, in denen mehr die Identität mit dem Ganzen dar, sondern eine breite Themenpalette von kompetenten und lediglich eine freie, jederzeit aufkündbare Willensentscheidung. Statt Zusammengehörigkeit tritt Mitteldeutschland allerdings kommt (im Gegen undogmatischen Freidenkern behandelt wurde. hier das fast zufällige Zusammensem - warum satz zu Ostdeutschland und Osterreich) in diesem Handbuch zur Deutschen Nation" nur am sollte man darauf stolz sein? Optimistisch bleibt Hübner dennoch: Allmählich verblasse der irrige Rande oder in Fußnoten vor. Dies sollte zu der Glaube, jeder Mythos sei bloßer Schein und führe Überlegung veranlassen, einen vierten Band folgen in die politische Katastrophe, stattdessen gewinne die Erkenntnis Raum, daß auch in demokratisch zu lassen (auch wenn die derzeitige Situation der DDR nicht die Garantie erlaubt, dak eine solche verfaßten Ländern Mythen politische Be Publikation noch rechtzeitig käme...). A. G. deutung haben. Bernard Wulms (Hrsg.), Handbuch zur Deutschen Nation, Band 3, Moderne Wissenschaft und Mit der Unfähigkeit zu erinnern" und dem Selbstbewußtsein und Geschichtsbewußtsein der Zukunfts-verspektiven. Hohenrain-Verlag, Tübingen. 416 Seiten, geb., 49,80 DM (Gesamtpreis der Westdeutschen befaßt sich der Herausgeber Bernard Wulms. Warum, so fragt er, stehen ideologi- Trilogie: 133#0 DM) Welch' eine Schlachtbank!" Die Geschichte des Krimkrieges ( ) aus neuer Sicht German Werth WIMIMJHIlUHHMl i.1.1 i «SS whkrg.kpin Kl dermitnmdu Ritßlwd v erglichen mit Sevastopol befinde sich das zerstörte Pompeji in gutem Zustand, meinte Mark Twain, als er das Ergebnis des ersten modernen Stellungskrieges betrachtete. Leo Tolstoj erlebte ihn als junger Artillerieleutnant ausschließlich in seiner wahren Gestalt, in Blut, Leiden und Tod". Gemeint STKAl IM. war der Krimkrieg ( ), die erste schwere Auseinandersetzung unter den Großmächten seit dem Wiener Kongreß. Der Kölner Rundfunkjournalist German Werth, der soeben eine Gesamtdarstellung vorfampf um die Seefestung Sevastopol sogar einen elegt hat, sieht in dem einjährigen Belagerungs- Vorläufer von Verdun. Ursache des Krieges war die Orientalische Frage, dieser ständige Krisenherd, den das dahinsiechende Osmanische Reich für Europa bereithielt. So entschloß sich Zar Nikolaus I. von Rußland, dem Kranken Mann am Bosporus" militärische Sterbehilfe zu geben und ihn auch gleich großenteils zu beerben. Im Vordergrund stand das alte Traumziel der Zaren: Konstantinopel. Nur durch freien Zugang zum Mittelmeer konnte sich die aufstrebende russische Seemacht Geltung verschaffen. Nikolaus' verlockende Angebote an England und Österreich, im Nahen Osten und auf dem Balkan als Miterben aufzutreten, zogen jedoch nicht. Die Briten mißtrauten den vermeintlichen hegemonialen Plänen Rußlands und sahen die vuimjmimu u u.uo es vei wunueni uai> Verbindungswege zu ihren fernöstlichen Besitfur das Jahr 1914 von der belgischen_stadt zungen und Markten in Gefahr. Das brutale Malmedy gesprochen wird, obwohl Eupen Auftrumpfen des Zaren gegenüber der Türkei und Malmedy erst nach 1918 von Belgien forderte dann eine SchutzalTianz Englands und unter dem Scnutzmantel des Versailler Diktats, unter Bruch des Selbstbestimmungsrechkulierte auf große außenpolitische Erfolge, um Frankreichs geradezu heraus. Napoleon III. spetes, annektiert wurden. eines Tages anstelle der bisherigen russischen eine ^hlimmer noch sind aber die Erläuterungen zu der ansonsten guten Bebilderung. französische Schiedsrichterposition in Europa zu etablieren. Österreich wollte zwar am liebsten mit Rückendeckung der Westmächte die Russen ganz Nimmt man die teils horrenden Fehler zunächst noch als Erheiterung, so stellt sich mit nicht in einen Krieg hineinziehen. Der Preußen aus dem Balkan hinausdrängen, ließ sich aber der zunehmenden Häufung derselben ein könig blieb ebenfalls neutral, allerdings mit prorussischer Tendenz. Für Werth war es vor allem Konzeption, Bebilderung und Erzählstil machen das Buch zu einer interessanten Lektü die sich in Scapa How 1919 selbstversenken sein Verdienst, daß hier kein umfassender euro ziemlicher Ärger ein. Da wird zum Beispiel re, die man immer wieder gerne zur Hand de Bayern, neben der Baden größtes Schlachtschiff der kaiserlichen Hotte, zum sinkenpäischer Krieg entstand, mit Mitteleuropa als nimmt. Dabei stößt man sowohl auf die Schlachtfeld. Andererseits führte die russischfranzösische Schirmherrnrivalität bezüglich der bekannten, großen" Ereignisse des Krieges, den Torpedobootzerstörer" des Jahres 1915, christlichen Untertanen des Sultans zum ersten Krieg, der gleichzeitig als ein Kampf religiöser und nationaler Idelogien mit allen Mitteln moderner Publizität ausgetragen wurde. Kategorien wie Tannenbergschlacht, alliierte Gallipoli-Landung, Verdun und Skagerrak, wie auch auf weniger bekannte Kapitel, die erfreulicherweise ausreichend breiten Raum erhalten, z. B. der zähe Widerstand, den die deutsche Schutztruppe unter Paul v. Lettow-Vorbeck weit überlegenen britischen Streitkräften in Ostafrika ois Kriegsende geleistet hat. Oder das fast gar nicht in unserer Öffentlichkeit bekannte Ereignis des bis dahin größten amphibischen Landungsunternehmens der Kriegsgeschichte, der deutschen Landung auf der den Rigaischen Meerbusen sperrenden Ostseeinsel Ösel im da wird em englischer Zerstörer zum Schlachtschiff wie auch der kleine deutsche Kreuzer Emden. Dies alles sind so unnötige Fehler, die hätten vermieden werden können, wenn die Bildunterschriften von jemandem korrekturgeprüft worden wären, der etwas von der Sache versteht. In einer Neuauflage sollte das berücksichtigt werden, besser aber schon jetzt in einem beizulegenden Korrekturblatt. Joachim Weber Nach dem Vorstoß eines britisch-französischen Expeditionskorps' ins Schwarze Meer konzentrierte sich der Krieg auf den Süden der Krim und wurde durch die Erstürmung Sevastopols entschieden. Beide Seiten standen sich in schlechter Führung und stümperhafter Planung nicht nach, und dahinter blühte die Korruption. Von den Toten fielen zwei Drittel Krankheiten, Seuchen und einem himmelschreienden Sanitätswesen zum Opfer. Das entsprach ganz den Janusz Piekalkiewicz, Der Erste Weltkrieg, Econ ein- Verlag, Düsseldorf. Großformat, Leinen, zahlreich schlägigen Erfahrungen und regte kaum jeman Abbildungen, 608 Seiten, 98 DM den auf. Und die internationale Presse, die mittels Telegraphie erstmals aktuell berichtete, kümmerte sich weniger um die Verwundetenhilfe der Horence Nightingale als um militärische Bravourstücke, wie etwa Todesritt" der britischen Leichten Brigade bei Balaklava. Werth führt ihn als das Ergebnis von Mißverständnissen, blindem Gehorsam und beschränkter Intelligenz" vor. Welch eine Schlachtbank!" entfuhr es einem französischen Befehlshaber bei Inkerman, nach einem weiteren alliierten Sieg". England und Frankreich gewannen den Krieg schließlich durch ihr überlegenes Industriepotential und eine bessere Infrastruktur, zum ersten Mal entscheidende Faktoren. Der Frieden von Paris verlangte im Interesse des Mächtegleichgewichts den Russen keine unzumutbaren Opfer ab. Das militärische Fiasko des erzreaktionären Regimes brachte einige längst fällige Reformen in Gang Warum der Krieg zur Geburtsstunde der russischen Weltmacht wurde, wie der Untertitel des Buches ankündigt, bleibt im wesentlichen unklar. Österreich hatte sich für seine Vermittlertätigkeit die Annexion türkischer Gebiete erhofft. Aber Kriegsbeute ohne Krieg gönnte Wien natürlich niemand. Dafür war das alte, freundschaftliche Verhältnis mit Rußland in erbitterte Balkanrivalität umgeschlagen und die Heilige Allianz endgültig zerbrochen. Als Hauptsieger fühlte sich Napoleon III. Er konnte die Revanche für 1812 und das Ende der jahrzehntelangen Viermächte front gegen das revolutionäre Frankreich verbuchen. So gab es 1878 eine neue Krise, dreißig Jahre später die Balkankriege. Dann waren die Mög- Quellen zu Hitler Ein Klassiker der NS-Forschung wurde neu aufgelegt: Hitlers Briefe und Notizen", erstmals 1973 erschienen, hat der renommierte ostpreußische Historiker Werner Maser jetzt wieder unverändert auf den Markt gebracht. Das Werk erfährt seinen besonderen Wert durch den dokumentarischen Charakter dieser Sammlung, die Quellen aus den Jahren 1906 bis weitgehend unkommentiert - präsentiert. So wird aus Hitlers eigenem Schrifttum sein Weltbild und Charakter deutlich. R.W. Werner Maser (Hrsg.), Hitlers Briefe und Notizen. Sein Weltbild in handschriftlichen Dokumenten. Droste Verlag, Düsseldorf, 400 Seiten, zahlreiche Abbüdungen, Leinen mit Schutzumschlag, 44 DM lichkeiten der Mächte, ihren Konfliktstoff nicht zum allgemeinen Krieg ausarten zu lassen, erschöpft. Werth hat den Krimkrieg sorgfältig in sein historisches Umfeld eingebettet und läßt am Schluß kaum eine Möglichkeit der Bewertung aus, was stellenweise zu weit hergeholt ist. Dennoch wird sein Buch nirgends langweilig. Bei aller Quellenlulle beherrscht er die Kunst des Weglassens. Durch raffinierte Komposition und eine prägnante, vorwärtsdrängende Sprache ist ein beklemmendes Zeitbild entstanden: von der Eskalation eines kleinen" Krieges zum Vorboten künftiger Massenvernichtung. Hans Albert Loosen German Werth, Der Krimkrieg. Geburtsstunde der ^"macht Rußland. Straube-Verlag, Erlangen-Bonti- Wien. 331 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 42 DM

11 Folge 42 - Seite 11 ii5 fipnufirnb(a!i Mitteldeutschland Zu viele Mediziner flüchten aus der DDR Gesundheitsminister ordnete ein generelles Ausreiseverbot für Ärzte an In der DDR ist die medizinische Grundbetreuung der Bevölkerung zunehmend gefährdet. Immer mehr Ärzte schließen sich der großen Ausreisewelle an und versuchen in der Bundesrepublik Fuß zu fassen. Allein im ersten Halbjahr 1989 verließen mehr als 270 Arzte die DDR. Für die Menschen im SED-Staat hat diese Ärzteflucht schlimme Folgen. In einigen DDR-Bezirken steht die medizinische Versorgung bereits vor dem Kollaps. Mancherorts kann derzeit eine angemessene ärztliche Betreuung der Bevölkerung wegen starker ärztlicher Unterbesetzung kaum noch gewährleistet werden. Besonders in den Landgemeinden stehen immer weniger Ärzte zur Verfügung. Es verlassen aber nicht nur viele Ärzte den SED-Staat; auch Krankenschwestern und anderes ärztliches Personal drängt verstärkt in den Westen. Auch ihr Fortgang hinterläßt Lücken, die überall für die Menschen im SED- Staat spürbar werden. In den Krankenhäusern kommt das deutlich zum Ausdruck: Überall fehlt es an Personal! Unter der Ärzteflucht hat besonders der DDR-Bezirk Suhl zu leiden. Allein in der Bezirkshauptstadt Suhl sollen nur noch drei Fachärzte für Innere Medizin Behandlungsstunden abhalten. Nicht besser sieht es im Bezirk Gera aus. Hier verschwanden" in den letzten Monaten 12 Zahnärzte, 4 Kinderärzte und 28 Allgemeinmediziner. Schlimm sieht es auch im ländlichen Bezirk Neubrandenburg aus. Hier fehlt in allen Polikliniken das erforderliche Fachpersonal. Besonders die Städte Prenzlau und Pasewalk leiden derzeit unter einer starken ärztlichen Unterbesetzung. Um die medizinische Grundbetreuung der Bevölkerung halbwegs zu gewährleisten, werden hier bereits Militärärzte eingesetzt. Ärzte, die inzwischen im Westen auftauchten, gaben für ihren Fortgang" aus der DDR die unterschiedlichsten Gründe an. So sei die Bezahlung der Ärzte in der DDR nicht leistungsgerecht. Als Facharzt für Kinderkrankheiten erhielt ich ein monatliches Bruttogehalt von 1124 Mark. Überstunden waren für mich die Regel. Ich hatte kaum Freizeit und Urlaub", sagte ein junger Arzt und zeigte dabei seine Genaltsbescheinigung. Ein 38jähriger Allgemeinmediziner schilderte die ständige Bevormundung der Ärzte durch SED-Funktionäre in den Krankenhäusern und Polikliniken. Will ein Arzt in der DDR seinen Weg gehen, muß er sich vor den Karren der parteidoktrinären Ideologie spannen lassen. Wer da nicht mitzieht und sich nur auf seine ärztlichen Aufgaben konzentriert, wird kaum gefördert." Ein junger Augenarzt pflichtet seinen Kollegen bei: Die Untugenden Bequemlichkeit, Feigheit und Sucht zur Anpassung sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine ärztlich-politische Karriere in der DDR." Es gibt also bei den jetzt in die Bundesrepublik kommenden Ärzte die unterschiedlichsten Auffassungen, Motive und Gründe, warum sie den SED-Staat verlassen. Häufig sind es private Sorgen, zumeist das Verant- 70 Minuten Freude 60 Jahre Thüringer Waldbahn S iebzig Minuten dauert die Fahrt mit der Thüringer Waldbahn von Gotha nach Tabarz oder zurück vom Fuße des Inselberges bis zum Hauptbahnhof der thüringischen Kreisstadt. Reizvolle Ziele liegen an der Strecke, das kleine Städtchen Friedrichsroda zum Beispiel, das ehemalige Jagdschloß Reinhardsbrunn oder Schnepfen mal, wo einst bedeutende Pädagogen wirkten. Einsdreißig kostet der Einzelfahrschein für die 22 Kilometer lange Ausflugsfahrt, was die Beliebtheit der Bahn besonders bei Touristen verständlich macht. Im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn ist sie unter der Nummer 981 verzeichnet, durch die Stadt fährt sie schlicht als Straßenbahnlinie 4". Im Sommer feierte diese besondere Elektrische", die jährlich etwa 3,5 Millionen Fahrgäste befördert, ihren 60. Geburtstag. Kein Wunder, daß sie streckenweise etwas rumpelt. Aber die Aussichten für die Zukunft sind gut. Die Gleisanlagen sollen erneuert und dann moderne Tatra-Züge eingesetzt werden. Die Fahrt wird dann nur noch 55 Minuten dauern, was in Anbetracht der reizvollen Landschaft des Thüringer Waldes eigentlich schade ist. " wortungsbewußtsein für die eigenen Kinder. Im Normalfall sind es also keine materiellen Gründe, obwohl die Lockungen des westlichen Wohlstandes auch vor DDR- Ärzten nicht haltmacht. Inzwischen hat sich mit der Ärzteflucht auch das Zentralkomitee der SED befaßt. In einer Krisensitzung wurde beschlossen, alle Ärzte in der DDR an ihr Gelöbnis zu erinnert. Es sei gegenüber den Bürgern unverantwortlich, den sozialistischen Staat DDR zu verlassen, nachdem dieser große finanzielle Mittel aufgewendet habe, um jungen Menschen eine Ärztausbildung zu ermöglichen. Doch damit nicht genug: Angesichts der Hucht vieler junger Ärzte in den Westen, hat die DDR-Führung jetzt ein generelles Ausreiseverbot für Ärzte ausgesprochen! In diesem Zusammenhang sagte DDR-Gesundheitsminister Prof. Dr. Klaus Thielmann in der FDJ-Zeitung Junge Welt", er müsse jede Ausreise eines Arztes als Verrat gegenüber unseren Menschen" betrachten. Nach vorliegenden Informationen gibt es derzeit nur noch rund Ärzte in der DDR. Aber nur etwa die Hälfte dieser Ärzte sind tatsächlich ambulant tätig. Ein Großteil muß militärische oder Verwaltungsaufgaben wahrnehmen und scheidet daher für die medizinische Grundbetreuung der Bevölkerung aus. Schließlich sind von den ambulant arbeitenden Medizinern wiederum nur 7450 Fachärzte für Allgemeinmedizin, die für die sogenannte Grundbetreuung der DDR-Bevölkerung zuständig sind. Von ihnen müssen jährlich etwa die Hälfte der über 150 Millionen Arztkonsultationen und praktisch alle der sechs Millionen Hausbesuche in der DDR bewältigt werden. Der stellvertretende DDR-Gesundheitsminister Dr. Edgar Harig schrieb vor kurzem in dem DDR-Ärzteblatt Humanitas", daß die Bürger besonders in den Kleinstädten und Landgemeinden zunehmend Probleme haben, einen Hausarzt zu finden, der sie ständig betreut. Georg Bensch Verfall der Bausubstanz in Dresden Durch Schlamperei stehen mehr als Wohnungen frei Die Idylle trügt: Hinter den wenigen schönen Fassaden (oben) verbergen sich häufig Armut und Verfall (unten) Fotos Still D er Verfall der Altbausubstanz in Dresden schreitet unaufhörlich voran. Wie auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung mitgeteilt wurde, stehen in der Elbestadt inzwischen rund Wohnungen wegen Baufälligkeit leer, das sind rund fünf Prozent des insgesamt vorhandenen Wohnungsbestandes. Nach Angaben des Stadtrates für Wohnungspolitikund -Wirtschaft, Siegfried Heerwagen, ist es bisher nicht gelungen, den Verfall zu stoppen. Die Zahl der Wohnungen, die gesperrt oder sogar ausgesondert (abgerissen) werden müßten, sei vielmehr im Steif en begriffen. Der Stadtrat sprach in diesem usammenhang von einer Reihe ernster Probleme". An erster Stelle nannte er nach Berichten Dresdner Zeitungen die unzureichende Entwicklung der Baukapazität in den zur Erhaltung und Modernisierung der Bausubstanz entscheidenden Gewerken. Gleichzeitig übte er Kritik an der ungenügenden Führung der Prozesse der Reproduktion der Wonngebäude". Nach Angaben von Heerwagen hat der VEB Gebäudewirtschaft der Stadt Dresden Planrückstände bei Baureparaturen in Höhe von 1,3 Millionen Mark. Weil dem kommunalen Gebäudewirtschaftsbetrieb Arbeitskräfte fehlen, sollen jetzt, wie der Stadtrat mitteilte, Dresdner Großbetriebe Hilfe leisten. In der thüringischen Bezirksstadt Erfurt gelingt es den Verantwortlichen ebenfalls nicht, den Verfall der alten Bausubstanz aufzuhalten. Bei einem sogenannten Abgeordneten-Tag teilte Stadtarchitekt Prof. Walter Nitsch nach einem Bericht der Thüringischen Landeszeitung" mit, daß die Möglichkeiten der Stadt nicht ausreichten, die historischen Quartiere der bald 1250jährigen Thüringer Metropole zu rekonstruieren. Deshalb müsse vor allem abseits der Hauptachsen mit einer weiteren Verschlechterung der Bausubstanz gerechnet werden, wenn es nicht gelinge, Betriebe und Privatleute zu verstärktem Engagement zu bewegen. Wie der Stadtarchitekt weiter mitteilte, müßten in Erfurts historischem Zentrum noch zahlreiche bauliche Probleme gelöst und unter anderem in den kommenden zehn Jahren rund Wohnungen modernisiert und weitere Wohnungen instand gesetzt werden. WE Preußendenkmal Thüringen ehrt Prinzen mit Statue A uf ein wenig bekanntes Denkmal des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel (1871 bis 1841) ist durch den kürzlichen Besuch des Chefs des Hauses Hohenzollern, Louis Ferdinand Prinz von Preußen, in der DDR aufmerksam gemacht worden. Der Enkel Kaiser Wilhelms II. legte an dem Monument einen Kranz zum Andenken an seinen Ahnen Prinz Louis Ferdinand nieder, der im Alter von 33 Jahren 1806 im Kampf gegen napoleonische Truppen bei Wöhlsdorf gefallen war. Das Denkmal steht unmittelbar an der Fernstraße 85 zwischen Saalfeld und Schwarza in Thüringen und stellt einen antiken Grabstein dar, in dessen Nische ein Genius ruht. Eine zerbrochene Lyra symbolisiert die musischen Talente des Gefallenen. Das Denkmal wurde Anfang der achtziger Jahre restauriert. BfH Mülldeponie Ostsee DDR läßt Strände verwesen D ie Strände an der DDR-Ostseeküste werden immer mehr zu einer Art Mülldeponie", hat die Mecklenburgische Kirchenzeitung" konstatiert. Schon in früheren Jahren habe es halb zugewehte Plastetüten am Strand" gegeben. Aber in diesem Jahr sei kaum etwas zu merken, wenn drei Leute etwas von dem vielen Unrat aufhöben und in eine der vielen fast leeren Mülltonnen würfen: Plastetüten, Pappbecher, Eispapier, Sonnenölflaschen, kaputtes Spielzeug, Tuben, Gläser, Alufolie..." Angesichts dessen verfliege die Lust auf einen Spaziergang am Meer. WE Der perfekte Mann Macho und Softy in einem? Z iemlich widersprüchlich sind soziologischen Untersuchungen zufolge die Vorstellungen und Wünsche der Frauen in der DDR zum Thema Mann: Einerseits soll er ein richtiger" Mann sein, souverän, aktiv, entscheidungsfreudig, stark, und andererseits werden Sensibilität, Zärtlichkeit und Versiertheit im Haushalt gefordert - also Macho und Softy in einem, wie es die Ost- Berliner Frauenzeitschrift Für Dich" formulierte. Die Soziologin Dr. Ursula Hempel warf ihren Geschlechtsgenossinnen in diesem Zusammenhang falsche Vorstellungen vom Mann" vor. Sie projizierten sie auf ihre jeweiligen Partner und seien dann enttäuscnt, wenn diese ihren Erwartungen nicht entsprächen. Das falsche Bild vom anderen schlage um ins Gegenteil und damit in den nächsten großen Irrtum". Männer hätten nicht weniger Sehnsucht nach Geborgenheit in Familie, nach Zuverlässigkeit und Sich-anlehnen-Können als Frauen, kommentierte die Ost-Berliner Zeitschrift. Sie zeigten mehr Gefühle als noch ihre Väter und Großväter - wenn wir sie lassen und nicht immer nur Stärke fordern". Frauen wüßten oft sehr genau, wie sie bei einer Trennung zum letzten (TießSchlag ausholen können. Stolz schmetterten sie es ihm ins Gesicht, daß er schließlich sogar im Bett überhaupt nichts getaugt habe. WE

12 Geschichte >05 >fipmifintdialt Folge 42 - Seite 12 Brennholz gehörte zu den Einkünften Vor 150 Jahren wurde die Kneiphöfsche Mädchen-Mittelschule zu Königsberg Pr. gegründet Es wird kaum eine Schule geben, die mit einer glanzvolleren Überlieferung aufwarten kann", schloß der letzte Rektor der Kneiphöfschen Mädchen-Mittelschule, Emil Schmischke, seine Festrede, die er anläßlich der Gründung der Schule vor 100 Jahren am 6. März 1939 hielt. Die Linksche Schule als Elementarschule für beide Geschlechter wird Ostern aufgelöst und an deren Stelle eine Elementarbildungsanstalt für Mädchen unter dem Namen,Altstädtische Mädchenschule' geschaffen", verfügte am 6. März 1839 der Königsberger Magistrat. Zum ersten Vorsteher wurde Lehrer Kayser berufen, der die Schule länger als dreißig Jahre bis zu seinem Tod 1872 leitete. Geburtsstunde der Domschule Bis zu jenem Zeitpunkt, der Geburtsstunde der Domschule, wie sie im Volksmund auch genannt wurde, war es allerdings ein weiter Weg, der sich nachzuvollziehen lohnt. Für eine gesonderte Ausbildung der Mädchen war in Königsberg bis dahin wenig getan worden. Außer der 1811 gegründeten Töchterschule, der späteren Königin-Luise-Schule", bestanden für Mädchen gebildeter Kreise" noch drei weitere Privatschulen. In den Elementar- und Kirchenschulen, die die Kinder des Mittelstands erfaßten, wurden Knaben und Mädchen gemeinsam und nach gleichem Lehrplan unterrichtet. Die Neualtstädtische Elementarschule" wurde, wie schon erwähnt, von Lehrer Link geleitet und wie die anderen Schulen von Knaben und Mädchen besucht. Als Link 1833 gestorben war und Lehrer Kayser ( ) ihre Leitung übernommen hatte, kam es zu obigem Beschluß des Magistrats: Aus der Elementarschule wurde eine reine Mädchenschule, die nun zwischen der höheren Mädchen- und der Elementarschule angesiedelt war. Sie nahm Mädchen von 7 bis 15 Jahren auf und sollte den Lehrstoff (unter Ausschluß fremder Sprachen) vermitteln, den ein Mädchen aus dem Mittelstand im späteren Leben brauchte. Der Besuch dieser herausgehobenen Schulen war durchaus nicht kostenlos, das Schulgeld betrug einen Taler für die erste Klasse und zwanzig Silbergroschen für die 2. und 3. Klasse. Die Einkünfte eines Lehrers waren damals sehr bescheiden, von den drei Kräften, die anfangs an der Schule arbeiteten, waren nur Kneiphöfsche Mädchen-Mittelschule: Anläßlich der 100-Jahr-Feier im Jahr 1939 zwei fest angestellt. Der Vorsteher erhielt ein Gehalt von 200 Talern, der Lehrer von 100 Talern jährlich, während die Bezahlung der dritten Lehrkraft dem Vorsteher überlassen blieb. Zu den Einkünften des Vorstehers gehörte auch ein Achtel Brennholz (fast 12 Raummeter). Schon nach wenigen Jahren mußte die überfüllte 2. Klasse erweitert werden. Als ein großer Mangel erwies sich das Fehlen einer Fremdsprache, aber alle Anregungen, die Schule zu erweitern und die französische Sprache einzuführen, wurden vom Magistrat wie folgt abgelehnt: Von einer Erweiterung und Erhebung der Schule kann keine Rede sein, da sie nur in ihren bisherigen Grenzen den Bedürfnissen der Stadt entsprechend erachtet werden kann. Daß in der französischen Sprache unterrichtet wer- wurden sogar feinere Handarbeiten gelehrt. Bald erteilten alle Königsberger Mädchenschulen Handarbeitsunterricht. Nach einem Brand im Nebengebäude mußte das erste Schulgebäude in der Hofgasse 8 im Jahr 1840 geräumt und die Schule vorläufig im alten Polizeigebäude, auch oberbürgermeisterliches Haus" genannt, untergebracht werden. Es lag am Altstädtischen Markt, Hökerstraße 31. Doch wegen der baulichen Mängel und der ungünstigen Lage konnte die Schule dort nicht lange bleiben, und man bezog das Haus Hökerstraße 35, Ecke Baderstraße. Auch dort waren die Voraussetzungen für einen geregelten Schulbetrieb wegen der unvollkommenen Einrichtung nicht möglich, und so kehrte man wieder 1843 in das alte Polizeigebäude am Alten Markt zurück, das de, bleibt nach wie vor untersagt, und auf durch bauliche Veränderungen - Einrich die Vermehrung der Klassenzahl einzugehen, finden wir uns ebenfalls nicht veran Rektorwohnung - hergerichtet worden war. hing von vier Klassenzimmern und einer laßt. Einen hohen Stellenwert an der Altstädtischen Mädchenschule nahm das Fach Handarbeit" ein. Die Mädchen erlernten in der Hauptsache Stricken und Wäschenähen, Flicken und Stopfen. In den oberen Klassen STADTGEMEINSCHAFT KÖNIGSBERG PR. in der Landsmannschaft Ostpreußen t. V. Patenstadt Duisburg Patensehaftsbü'ro: Museum Haus Königsberg, Mülheimer Straße )$, 4100 Duisburg Königsberger Treffen in Hamburg Curio-Haus, Rothenbaumchaussee Sonnabend, : Uhr: Außerordentliche Sitzung der Stadtvertretung, Konferenzraum 2,1. Stock Uhr: Bunter Abend der Hamburger Königsberger Gruppe für jung und alt (Einlaß ab 19 Uhr) Sonntag, : 9.00 Uhr: Öffnung des Curio-Hauses und Eröffnung der Ausstellungen Uhr: Agnes-Miegel-Gedenken aus Anlaß ihres 25. Todestags, gestaltet von der Agnes-Miegel-Gesellschaft (während dieses etwa halbstündigen Gedenkens wird der Große Saal geschlossen gehalten; Gäste bitte rechtzeitig bis 10 Uhr die Plätze einnehmen. Saalöffnung für die Kundgebung Uhr: Uhr: Uhr: nach dem Gedenken) Kundgebung. Begrüßung durch die Stadtgemeinschaft Königsberg Pr. und durch che Hamburger Königsberger Gruppe, Ansprache des Stadtvorsitzenden Klaus Weigelt, Ehrung verdienter Königsberger, Festvortrag des Staatsministers Dr. Christean Wagner, Schlußwort des Stadtvorsitzenden; es singt der Ostpreußen-Chor Hamburg Mittagessen. Anschließend geselliges Beisammensein Filmvorführung der Agnes-Miegel-Gesellschaft; Lichtbildervortrag über Königsberg von Uli FL Ulziffer; Ausstellung Königsberger Postkarten von Martin Schmidtke; Aquarelle auf Papier und Seide von Gerlind Weigelt; Ausstellung 150 Jahre Brauerei Ponarth; die Königsberger Jugend stellt sich vor Verkaufsstände folgender Firmen: Walter Bistrick - Feine Bernstein-Arbeiten ostpreußischer Meister. Georg Taterra - Saarländische Bernstein-Manufaktur. Schweriner Marzipan - Königsberger Köstlichkeiten. Weingut Teschke - Der Wein mit dem Königsberger Wappen. Buchhandlung Horst Zander - Ostpreußische Heimatliteratur. Informationsstand für unsere Heimatzeitung Das Ostpreußenblatt". Informationsstand der Agnes-Miegel-Gesellschaft Doch es fehlte ein Schulhof, die Toiletten lagen im Keller und besaßen keine Wasserspülung. Wenn man die Plätze Königsbergs nach pädagogischen Grundsätzen mustert und fragt, welcher sich am wenigsten zur Anlage einer Schule eignet," schrieb Seminardirektor Dembowski in seinem Revisionsbericht, würde man sicherlich dem Altstädtischen Markt eine der ersten Nummern geben, da hier bei dem großen Marktgewühle die Schularbeit die wünschenswerte Ruhe nicht finden kann." Diese offensichtlichen Mängel wurden auch vom Magistrat erkannt, doch dauerte es noch eine Reihe von Jahren, bis ein Neubau an der Altstädtischen Bauhofgasse 2 entstand. Rektor Kayser hat das Haus nicht mehr beziehen können, er starb am 17. Januar Sein Nachfolger wurde der bekannte Pädagoge Frischbier ( ). Bei der Übersiedlung ins neue Gebäude nahmen 385 Schülerinnen (335 Protestanten, 3 Katholiken, 45 Juden und 2 Angehörige von Sekten) am Unterricht teil. Am wurde die 6. Stufe eingeführt, und mit ihr änderte sich auch die Höhe des Schulgelds, für jedes Kind der drei oberen Klassen mußten die Eltern nun 3 RM, für die drei unteren 2 RM monatlich entrichten erreichten die Schüler die Zahl 458, und es mußte eine 7. Klasse eingeführt werden. In dieser Zeit genoß die Schule ein sehr großes Ansehen in der Stadt und der Umgebung, und ein beträchtlicher Teil von Bewerberinnen mußte wegen Überfüllung zurückgewiesen werden. Leider wurde Rektor Frischbier aus Gesundheitsgründen am 1. April 1889 in den Ruhestand versetzt. Die Leitung der Schule übernahm nun Rektor Tromnau ( ). Und wieder gab es einen Umzug. Während der Osterferien 1889 siedelte die Altstädtische Bürgerschule für Mädchen",'wie sie seit 1883 hieß, in das Gebäude Altstädtische Bergstraße 36/37 über. Am 1. Januar 1900 wurde Tromnau zum Stadtschulinspektor ernannt, und Rektor Buldmann ( ) trat an seine Stelle. Der Königsberger Magistrat verfügte bereits im September 1900: Wir beabsichtigen, die Altstadtische Bürgerschule für Mädchen' in eine achtklassige Mädchen-Mittelschule mit Unterricht im Englischen umzuwandeln." Am 18 Februar 1902 bewilligten die Stadtverordneten sowohl Umwandlung als auch den Etat. Die neue Schule bezog als endgültigen Standort die Gebäude Domstraße 23/24 und führte fortan den Namen Mädchen-Mittelschule im Kneiphof'. Am 1. April 1939 wurde sie durch ein neues Gesetz des Reichserziehungsministers in eine Grundständige Mittelschule" umbenannt und setzte einen erfolgreichen vierjährigen Besuch einer Volksschule voraus. Als Buldmann, wie sein Vorgänger, zum Stadtschulinspektor befördert wurde, trat am Rektor Klein an seine Stelle, der bisher Leiter der Ponarther Mittelschule war. Während seiner Amtszeit erfuhr die Schule grundlegende Veränderungen, aus der achtstufigen wurde eine neunstufige Mittelschule, und es wurde eine zweite Fremdsprache, Französisch, als unverbindliches Unterrichtsfach in die Stundenpläne aufgenommen. Natürlich hatte der Ausbruch des Ersten Weltkriegs negative Folgen auf den Schulbetrieb. Anfangs war das Gebäude vollständig mit Militär belegt, später standen wenigstens vier Räume für den Unterricht zur Verfügung. Ein großer Teil des Lehrerkollegiums war zum Kriegsdienst eingezogen worden, so daß viele Stunden ausfallen mußten. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs im November 1918 diente die Schule als Geschäftsstelle für mehrere Verwaltungen, der Unterricht konnte nur notdürftig aufrecht erhalten werden. Am 31. August 1924 schied Klein, an einer schweren Krankheit leidend, aus dem Schuldienst aus. Rektor Schmischke wurde am in sein neues Amt eingeführt. Im Lauf der Zeit erhielt die Schule elektrisches Licht, und der Artushof wurde zu einer Turnhalle ausgebaut, die auch für Schulveranstaltungen aller Art benutzt werden konnte. Wiedersehen mit Lehrerkollegium Zusätzlich wurde am 1. Juni 1929 das Gebäude Domstraße 6, in dem früher das Stadtschulamt untergebracht war, in Besitz genommen. Die Schule entsprach aber auch weiterhin nicht den Ansprüchen einer modernen Anstalt des 20. Jahrhunderts, kleine Klassenräume, viele Unzulänglichkeiten und ein von Mauern eingezwängter Schulhof konnten dem Unterricht nicht förderlich sein. Trotzdem wurde von den Lehrern Hervorragendes geleistet, Industrie und Handel stellten mit Vorliebe Mädchen dieser Schule mit dem Abschluß Mittlere Reife" als Lehrlinge ein. Das ehemalige jüdische Kinderferienheim in Neuhäuser, das am 10. Februar 1934 erworben und als Schullandheim ausgebaut wurde, bot den Besucherinnen der Schule einen gewissen Ausgleich für die Enge ihrer Schulräume. Dort haben viele Klassen mit ihren Lehrern fröhliche Stunden in frischer, gesunder Luft verlebt. Bis zum Schicksalsjahr 1939 konnte endlich ein ungestörter, geordneter Unterricht durchgeführt werden. Doch mit Beginn des Zweiten Weltkriegs sollte sich dies grundsätzlich ändern. Dienst im BdM, Winterhilfssammlungen, Betreuung von Verwundeten in den Lazaretten und andere außerschulische Beschäftigungen ließen kaum noch Zeit für eine geregelte Unterrichtung der Schülerinnen. Die schweren Luftangriffe der Alliierten in der Nacht vom 26. und 27. August und vom 29. zum 30. August 1944 legten die schöne Heimatstadt am Pregel in Schutt und Asche. Auch der Kneiphof wurde vernichtet und mit ihm die Domschule. Bis zum endgültigen bitteren Ende, am 26. Januar 1945, wurden die Königsberger Schulen auf Anordnung der Behörden geschlossen, fand der letzte Unterricht in den Räumen der Vorstädtischen Oberrealschule statt. Zur Chronik einer Schule gehören nicht nur historische Daten, es müßte in ihr auch die vortreffliche Arbeit ihrer Lehrer erwähnt werden; denn nicht das äußere Bild einer Schule ist von Bedeutung, sondern eine gründliche Ausbildung, die sie vermittelt. Diese Würdigung mußte hier aus Platzmangel unterbleiben, doch Interessierte können in der Broschüre Unser Lehrerkollegium" mit den Erziehern ein Wiedersehen feiern und deren weiteren Lebensweg nach der Vertreibung verfolgen. Elisabeth-Dorothea Szameitat

13 Folge 42 - Seite Sfiprmfmiufait Landeskunde Vorbei an weidenden Kühen und Pferden Dampferfahrt von Tilsit nach Schwarzort - Impressionen vor fünf Jahrzehnten / Von Heinz Kebesch D er Memelstrom, die große Wasserstraße im Nordosten Ostpreußens, wurde von den Dampfern der Tilsiter Schiffahrtsgesellschaften Preugschat und Schienther bis zur ehemaligen litauischen Grenze und zur Kurischen Nehrung befahren. Diese Reedereien unterhielten einen Passagier- und Güterverkehr nach Ragnit, zu den Ausflugsorten Ober- und Untereißein, Trappönen, Schmalleningken, den Dörfern der Elchniederung und Badeorten der Kurischen Nehrung. Der Memelstrom konnte während der eisfreien Monate von Schiffen bis zu 600 BRT befahren werden. Bei dem Dorf Schanzenkrug verliert die Memel ihren Namen, sie teilt sich dort in die Hauptarme Ruß und Gilge sowie in viele kleinere Nebenflüsse, die zum abwechslungsreichen naturschönen Memeldelta gehören. Dieses weitverzweigte Flußgebiet des Deltas mündet naturgewollt in das Kurische Haff. Neben allem Großartigen und Eindrucksvollen, das Tilsit aufzuweisen hatte, war es unter anderem die den Strom umgebende Landschaft mit ihren Wiesen, Weiden, Deichen, Gehöften und einem Sommerhimmel voller Blau mit den sich auftürmenden weißen Haufenwolken, die diesem Land das Gepräge gaben. Breit strömte die Memel dahin. Wellen und Hüten umspielten die Schiffe. Mit ihren Wassern hat alles begonnen, was diese Landschaft so groß und anziehend machte. Am Memelkai, Bollwerk genannt, zwischen der formschönen Königin-Luise-Brücke und dem Städtischen Hafenspeicher, hatten die vertrauten und beliebten Raddampfer Herold, Ruß, Tilsit, Trappönen, Falke, Wischwill, Waltraut, Cito, Rapid, Schnell und der Musikdampfer" Grenzland ihre Liegeplätze. Wer erinnert sich nicht an die Abendfahrten auf der Memel mit der illuminierten Grenzland mit Musik und Tanz an Bord? Ausflüge mit Dampfern die Memel stromauf und stromabwärts erfreuten sich bei den Bürgern der Stadt Tilsit besonders im Sommer großer Beliebtheit. So war es auch bei einer Dampferfahrt nach Schwarzort auf der Kurischen Nehrung vor fünfzig Jahren. Über die Toppen geflaggt Der mit bunten Wimpeln und Fähnchen über die Toppen geschmückte Dampfer Herold" liegt in der frühen Morgensonne eines Sommersonntags für einen Ausflug nach Schwarzort am Bollwerk in Tilsit unterhalb der Fischgasse zur Abfahrt vertäut. Diese erfolgt bereits um 5 Uhr, denn bis zur Kurischen Nehrung ist eine weite Strecke zurückzulegen. Der Kapitän begrüßt seine schmackhaften Gäste, die in ihren prallen Taschen sicherlich auch Reiseproviant mitführen. Wie so oft, eilen beim letzten Ton der Dampfersirene noch einige Nachzügler über den bereits zum Einziehen vorbereiteten Landungssteg. Mit fröhlicher Musik legt der Dampfer vom Bollwerk ab, wendet inmitten des Stroms, und stromabwärts mit Voile-Kraft-Voraus" wird die mächtige Eisenbahnbrücke unterfahren. Die Silhouetten der Wahrzeichen der Stadt, die Königin-Luise-Brücke, die Deutschordenskirche, der Hafenspeicher und die weit sichtbaren Schornsteine der Zellstoff-Fabrik Waldhof-Mannheim entschwinden langsam den Blicken. An Bord herrscht frohe Ausflugsstimmung. Für die Kinder gibt es auf dem Schiff viel zu entdecken. Die Luken des Maschinenraums werden von der technisch interessierten Jugend belagert. Einige Jungen halten sich in der Nähe der Kommandobrücke auf, um dem Steuermann zuzuschauen. Währenddessen packen Mitfahrende bereits ihren Proviant aus - wir waren ja schon so weit gefahren" -, die Wasserluft regt wahrscheinlich den Appetit an. Die ersten belegten Stullen, Eier, Klopse und Raderkuchen werden zu dieser frühen Morgenstunde mit Genuß verzehrt. Ringsum herrscht Sonntagsfrieden, und die Ruhe dieser Stromlandschaft mit ihren unüberschaubaren Wiesen, kleineren Teichen und Moorflächen, deren Grasgrün und Butterblumengelb im Sonnenschein flimmert, wird nur durch Vogelrufe und den Wellenschlag an den einsamen Ufern und Spick- Erinnerung an Tilsit: Hafen und Memelstrom mit der Eisenbahnbrücke im Hintergrund dämmen des Stroms unterbrochen. Die Kiebitze schreien ihr übermütiges Lied in die erwachte Welt, und mit großer Lust und Fröhlichkeit jubeln die Lerchen über dem atmenden Land. Unüberhörbar das rhythmische Schlagen der emsig arbeitenden Schaufelräder des Dampfers, die zunehmende Wärme der frühen Morgenstunde und der kaum spürbare warme Fahrtwind versetzen die Gäste in freudige Stimmung. Ein Hoß mit dem typischen schwarzen Handkahn liegt am Ufer des Stroms verankert; zwischen den Stämmen plätschert und gurgelt die rastlose Strömung. Hinter der nächsten Strombiegung arbeitet ein Schlepper mit seiner Last gegen die starke Strömung an. Die Trosse ist zum Boydack (Lastkann) gespannt, und am Steuerruder steht der Boydackschiffer. Die Sirene des Dampfers ertönt zur Begrüßung, und die Fahrgäste winken freudig zum vorüberziehenden Schleppzug hinüber. Bei dem Dorf Schanzenkrug, ungefähr elf Kilometer stromabwärts von Tilsit, teilt sich die Memel, wie schon erwähnt, in zwei größere Hußarme. Unmerklich gleitet das Schiff in den rechten Ruß, die Ruß. Der linke Ruß, die Gilge, strebt in westlicher Richtung durch die Elchniederung dem Kurischen Haff zu. Vorbei an weit auseinanderliegenden Gehöften, an weidenden Kühen und Pferden, erreichen die Reisenden Ruß, das größte Dorf des Kreises Heydekrug. Bei Ruß teilt sich wiederum der Rußstrom in zwei Arme, die in das Kurische Haff münden, und zwar in den rechten schiffbaren Atmath und den linken Mündungsarm Skirwieth. Das Memeldelta wird darüber hinaus noch von vielen kleinen Rüssen und Kanälen durchzogen, die nicht schiffbar, für die Bewohner jedoch von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind. Ruß war vor dem Ersten Weltkrieg ein Zentrum des Holzhandels mit einer Anzahl von Schneidemühlen. Wenn die Holzflöße in der damaligen Zeit der Holzkonjunktur in Richtung Memel geflößt werden mußten, wurden sie vorher in Ruß für die Fahrt über das oft unruhige Kurische Haff entsprechend fester verbunden, denn der König-Wilhelm- Kanal wurde erst vor dem Ersten Weltkrieg erbaut. Außerdem war Ruß für den Fischfang und -handel von großer Bedeutung. Im rierbst wurden Quappen, Zander, Neunaugen und Ukelei gefangen. Dieser bedeutsame Ort zwischen Tilsit und Memel besaß eine weitbekannte Neunaugenräucherei. Selbst Lachsfang wurde vor dem Ersten Weltkrieg in der damals nicht versandeten Skirwiethmündung betrieben. Überall dort, wo die Mündungsarme der Gilge und der Ruß in das Kurische Haff flössen, lagen schmucke, saubere Fischerdörfer, z. B. Minge, Inse, Loye, Tawe und Nemonien. Die Mündungsarme bildeten die Hauptstraßen und Lebensadern der Dörfer. Die mit Schilfrohr gedeckten Häuser standen beiderseits des Flusses, nur durch einen schmalen Weg vom Wasser getrennt. Hinter ihnen erstreckten sich die Gemüsegärten bis zu den Haffwiesen hin. Jedes Fischerhaus hatte seinen Liegeplatz für das große Fischerboot und für mehrere kleinere Kähne, den Handkahn vor allem, der, mit wenigen Ruderschlägen von Ufer zu Ufer bewegt, die Brücke zu den gegenüber wohnenden Nachbarn bildete. Stege erleichterten den Ein- und Ausstieg, Treppenstufen führten vom Uferweg zum Wasserspiegel des Russes hinab. Für Pferdefuhrwerke und (später) Automobile gab es die Wagenfähre. Hinter Ruß nimmt die Atmath den Dampfer auf. Nach kurzer Zeit umspielen ihn die Wellen des Kurischen Haffs. Immer wieder wird der Besucher von dessen Größe fasziniert; mit seinen 1619 qkm ist es zum Beispiel größer als der Bodensee (538 qkm). Die an Steuerbord auszumachende Windenburger Ecke wird ohne großes Schaukeln umschifft. In westlicher Richtung ist schon die Kurische Nehrung mit den herausragenden Dünen zu erkennen. Während über dem weiten Haff nach Westen hin eine blaugraue Decke gebreitet zu sein scheint, leuchtet die Nehrung mit ihren Wanderdünen und bewachsenen Dünen dunkelrot im Morgenschein. Kein Geringerer als Wilhelm von Humboldt, Gelehrter, Philosoph, Preußischer Minister und Stifter der Berliner Universität, geboren 1767 in Potsdam, gestorben 1835 in Berlin, sagte: Die Kurische Nehrung ist so merkwürdig, daß man sie eigentlich ebensogut wie Spanien und Italien gesehen haben muß, wenn einem nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen soll." Unverfälschte Natur, gewaltige Dünenketten bis zu Höhen von rund sechzig Metern, kleine bescheidene Fischerdörfer, wohltuende Einsamkeit - das ist die Kurische Nehrung. Dazu gehören aber auch die buchtenreiche Küste Preil und Perwelk, Uferschilf, dürres Kieferngehölz, Elche und Möwen, Fischreiher und Mauersegler, Keitelkähne, Wellensingen und Sturmbrausen, Seemannsnot und harte Fischerarbeit. Nun kommt das Ausflugsziel Schwarzort in Sicht. Es ist etwa 9 Uhr, und alles rüstet auf dem Dampfer zum Aufbruch. Seine Sirene ertönt zur Begrüßung dieses idyllisch gelegenen Bade- und Fischerorts. Nach einigen Manövern wird das Schiff an der Anlegestelle festgemacht und die Gäste strömen an Land. Dort begeben sie sich zum Platz ihrer Wahl, hauptsächlich zum naheliegenden schönen Ostseestrand mit seinem weißen Sand. Schwarzort kann auf eine lange Entwicklung zurückblicken wurde auf Anordnung des Großen Kurfürsten ein Amtskrug erbaut, der mit der Gründung des Dorfs eng verbunden ist. Die erste Kirche wurde als Holzbau 1795 errichtet und wurde der Mittelpunkt für die umliegenden kleinen Fischerdörfer bis hin nach Nidden wurde die Kirche, wie sie viele Landsleute von ihren Fahrten zur Kurischen Nehrung in Erinnerung haben, im gotischen Stil neu erbaut und 1885 geweiht. Schwarzort - nicht nur ein Badeidyll, sondern auch ein heilklimatischer Kurort. Durch die Lage am Haffstrand und den umgebenden Kiefernwald, der nahe an die schmucken Fischerhäuser herantritt, ist es gegen die Einwirkungen der Nordund Westwinde geschützt. Kleine Waldwege führen zum feinsandigen warmen Ostseestrand. Ein Anziehungspunkt vieler Besucher ist der etwa sechzig Meter hohe Blocksberg mit einem überwältigenden Rundblick. In südlicher Richtung liegt der Hochwald. Bei klarer Sicht sieht man über die seltsamen Gebilde der Dünenlandschaft hinweg die großen Dünen bei Nidden mit dem Leuchtturm, in nördlicher Richtung die Türme und Schornsteine der Seestadt Memel. Nach Westen dehnt sich die Ostsee. Im Osten liegt das Kurische Haff zu Füßen des Betrachters. Ist Schwarzort eine Insel und Zuflucht des uralten Nehrungswalds, der herrlichen Hochstämme der Kiefern, der breiten Laubkronen, so ist Nidden der Hort der Wanderdünen und des geheimnisvollen Rugsands. Jedoch, schöne Stunden gehen schnell vorüber, so auch die dieses erlebnisreichen Tags. Der Abend zieht über Dorf, Wald, Düne und Haff. Die bunten Farben des abendlichen Himmels spiegeln sich im regungslosen Wasser des Haffs, und ein weißes Wolkengebirge ist am fernen Horizont in den Abendhimmel emporgewachsen. Der Dampfer Herold" startet zur Rückkehr und nach etwa fünfstündiger Haff- und Rußfahrt erreicht er gegen Mitternacht seine Heimatstadt Tilsit. Damals auf der Kurischen Nehrung: Landungsplatz in Schwarzort mit dem Salondampfer Herold Fotos Archiv

14 Glückwünsche fcosöftraiifimbluit Folge 42 - Seite 14 zum 100. Geburtstag Pieckert, Anna, geb. Snoyek, aus Bischofsburg, Kreis Rößel, Tannenbergstraße 10, jetzt bei ihrer Tochter Frau Ursel Piechottka, visselhöveder Straße 30, 3040 Soltau, am 27. zum 98. Geburtstag Lampe, Max, aus Widminnen, Kreis Lotzen, jetzt Juesholzstraße 38,3420 Herzberg, am 22. zum 97. Geburtstag Freise, Julius, aus Ostseebad Cranz, Kreis Samland, jetzt Mühlenstraße 1, 3452 Bodenwerder 1, am 24. Seidler, Adolf, aus Insterburg, Schientherstraße 6, jetzt Ratzeburger Allee 56,2400 Lübeck 1, am 2. zum 96. Geburtstag Blank, Friedrich, aus Ebenflur, Kreis Ebenrode, jetzt Box 79, TOK-OLO, ST, Coaldale Alta, Kanada, am 26. Konrad, Alma, aus Siedlung Spandienen, Haus 34, Kreis Königsberg-Land, jetzt Huntenhorster Weg 3a, 2400 Lübeck 1, am 27. Peschel, Frieda, aus Schulen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Altenheim Haus Bethanien, Moislinger Straße 75, 2400 Lübeck, am 18. zum 94. Geburtstag Abramski, Auguste, geb. Kelch, aus Seenwalde, Kreis Orteisburg, jetzt Georgstraße 10, 3212 Gronau, am 26. zum 93. Geburtstag Krebs, Marie,geb. Glembowski, aus Binien, Kreis Lyck, jetzt Tiegener Straße 11,3040 Soltau, am 25. ^33tr gratulieren Glückwünsche lein 4, 8605 Hallstadt, am 16. Geburtstage unserer Landsleute (75,80, von da Rohde, Amanda, aus Schiewenau, Kreis Wehlau, an jährlich) werden auch weiterhin veröffentlicht, wenn uns die Angaben entweder durch die jetzt Mittelstraße 3, 6274 Hünstetten, am 23. Betroffenen, deren Familienangehörige oder Simmat, Johanna, aus Neuhausen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Parkstraße 6, 2178 Otterndorf, Freunde mitgeteilt werden und somit nicht gegen die Bestimmung des Datenschutzgesetzes verstoßen wird. Glückwünsche können nicht un am 27. Skorzyk, Adolf, aus Friedrichshof, Kreis Ottelsburg, jetzt Königsberger Straße 12, 2301 Raisdorf, am 27. aufgefordert veröffentlicht werden, da die Redaktion nicht über eine entsprechende Kartei ver fügt- Mischkewitz, aus Lyck, Memeler Weg 1, jetzt Hofweide 17, 2050 Hamburg 80, am 25. Podzkiesmitz, Heinrich, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße 38, jetzt Jahnstraße, Baracke, 6320 Alsfeld, am 26. Vorwald, Berta, geb. Schneider, aus Lauken, Kreis Ebenrode, jetzt Lindenweg 35,5657 Haan 2, am 26. zum 92. Geburtstag Anjelski, Josef, aus Wormditt, Kreis Braunsberg, jetzt Goethestraße 89, 7182 Gerabronn, am 14. Gloddek, Marie, aus Klein Jerutten, Kreis Ottelsburg, jetzt Schulstraße 88, 5880 Lüdenscheid, am 23. Komning, Walter, aus Schaaksvitte, Kreis Königsberg-Land, jetzt Friedrichstraße 26, 2850 Bremerhaven, am 26. Sievers, Elisabeth, aus Farinen, Kreis Orteisburg, jetzt Reishauser Landstraße 66,3400 Göttingen, am 25. zum 91. Geburtstag Chilla, Karl, aus Treudorf, Kreis Orteisburg, jetzt Sedanstraße 40, 4352 Herten, am 22. David, Hedwig, geb. Thomer, aus Bieberswalde, Kreis Osterode, jetzt Wittland 55g, 2000 Hamburg 55, am 15. Roehr, Olga, geb. Thom, aus Locken, Kreis Osterode, jetzt Kurt-Heinze-Straße 40, 4100 Duisburg, am 22. Rudewski, Martha, aus Liebemühl, jetzt Dresdner Straße 26, 2150 Buxtehude, am 28. zum 90. Geburtstag Buttkewitz, Julius, aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt Liebermannstraße 51, 6500 Mainz 31, am 28. Dobrzewski, Erna, aus Peitschendorf, Kreis Sensburg, jetzt Wittestraße 7, 3100 Celle, am 25. Glarner, Willy, aus Mosbach, Kreis Schloßberg, jetzt zu erreichen über Herrn Waldemar Hinz, Kauershofweg 40, 2100 Hamburg 90, am 19. Kunhardt, Anna, geb. Reimer, aus Klein Rauschen, Kreis Lyck, jetzt Im Friedhag 1, 8998 Lindenberg, am 23. Neumann, Adolf, aus Großgarten, Kreis Angerburg, jetzt Rödingweg 3, 2150 Buxtehude, am 16. Nowottka, Ottilie, aus Mensguth, Kreis Ottelsburg, jetzt Cäcarstraße 5, 4300 Essen 1, am 26. Scharf fetter, Erna, geb. Scharffetter, aus Alt Gertlauken-Forstamt, Kreis Labiau, jetzt Bennoburg Hildesheim, am 4. zum 89. Geburtstag Bilda, Margarete, aus Lyck, Falkstraße 15, jetzt Wilskistraße 44, 1000 Berlin 3, am 26. Kniest, Elise, aus Frankenreuth, Kreis Schloßberg, jetzt Duisburger Straße 344,4330 Mülheim, am 28. Schulz, Hertha, geb. Sommer, aus Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, jetzt Holunderbusch 46, 2300 Kiel 1, am 28. Szieslo, Anna, geb. Sabatzki, aus Königsberg, jetzt H.-Richter-Straße 29, 2150 Buxtehude, am 28. zum 88. Geburtstag Bleier, Otto, aus Nordenburg, Kreis Gerdauen, jetzt Im Münsterfeld 20, 4410 Warendorf, am 16. Brodowski, Elisabeth, geb. Koslowski, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Josef-Probst-Straße 30, 6728 Germersheim, am 24. Gerlach, Anni, geb. Klein, aus Lyck, Falkstraße 2, jetzt Dorfwiese 20, 5600 Wuppertal 22, am 23. Höfert, Marta, geb. Welt, aus Orteisburg, jetzt Albert-Schweitzer-Straße 3, 3118 Bad Bevensen, am 25. Hoppe, Frieda, geb. Walter, aus Lyck, Yorckstraße 19, jetzt Frühlingstraße 22,8948 Mindelheim, am 28. Jerosch, Karl, aus Bärenbruch, Kreis Orteisburg, jetzt Ratstraße 13, 3340 Wolfenbüttel-Hachter, am 27. Kiepert, Luise, geb. Riemann, aus Grünhayn, Kreis Wehlau, jetzt bei Familie Riemann, Kolberger Straße 2a, 2067 Reinfeld, am 27. Mondorff, Gertrude, geb. Beck, aus Lyck, Kaiser- Wilhelm-Straße, jetzt Niederstraße 14, 5789 Medebach, am 22. Neumann, Alma, geb. Wittkowski, aus Prostken, Kreis Lyck,Jetzt Schweizer Straße 6, 2427 Malente, am 25. Roggausch, Frieda, geb. Neumann, aus Saiden und Schönhofen, Kreis Treuburg, jetzt Brünn Stolz, Martha, geb. Friedrich, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Am Gografenhof 6,4505 Bad Iburg, am 25. zum 87. Geburtstag Klein, Wanda, geb. Neumann, aus Tapiau, Markt 6 und Bahnhofstraße 2, Kreis Wehlau, jetzt Bahnhofstraße 4b, Drogerie, 2105 Hittfeld, am 24. Adomat, Helene, jetzt Lüdkestraße 3, 3100 Celle, am 22. Lemke, Albert, aus Arnau-Jungferndorf, Kreis Königsberg-Land, jetzt Fuchsstraße 70, 4050 Mönchengladbach, am 22. Locklair, Willi, aus Hagelsberg (Wallehlischken), Kreis Gumbinnen, jetzt Ostpreußenweg 36,3250 Hameln, am 24. Lüdtke, Erhard, aus Lyck, jetzt Surick 60, 4270 Dorsten 11, am 25. Lüdtke, Erna, aus Lyck, jetzt OT Fahrstedt, 2222 Diekhusen-Fahrstedt, am 25. Mönkert, Minna, aus Löwenhagen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Holzgartenstraße 27, 7530 Pforzheim, am 22. Rattay, Waltrudis, geb. Sonntag, aus Grünhausen (Jodgallen), Kreis Elchniederung, jetzt Vor dem Brückentor 4, 3440 Eschwege, am 25. Rieger, Frieda, geb. Endruhn, aus Wehlau, Deutsche Straße 15, jetzt Fritz-Heuner-Heim, Stokkumer Straße, 4600 Dortmund 50, am 26. Rimkus, Martha, geb. Pallacks, aus Dünnen (Ackmenischken), Kreis Elchniederung, jetzt Schönaustraße 2,7850 Lörrach, am 26. Rohde, Auguste, geb. Müller, aus Allenburg, Siebenbrüderplatz, Kreis Wehlau, jetzt Merissenstraße 54, 4060 Viersen 11, am 28. Schiller, Käthe, aus Orteisburg, jetzt Goethestraße 17, 2410 Mölln, am 23. Schroeder, Gertrud, aus Königsberg, Goldschmiede, Robinsonweg 27, jetzt Schlesienring 32,2400 Lübeck 14, am 25. Smollich, Hans, aus Petersgrund, Kreis Lyck, jetzt Von-Einem-Straße 18, 4400 Münster, am 25. Sticklorat, Margarete, geb. Salz, aus Wehlau, Pregelstraße 20, jetzt zu erreichen über ihren Sohn Kurt Sticklorat, Thüringer Straße 236,3363 Badenhausen, am 26. Syska, Gustav, aus Seenwalde, Kreis Orteisburg, jetzt Stockholmer Straße 7, 5650 Solingen 1, am 22. Warstat, Alfred, aus Paterswalde, Kreis Wehlau, jetzt Beerkamp 34, bei Hans Nelius, 4200 Obernausen-Sterkrade, am 26. zum 86. Geburtstag Baranski, Walter, aus Freiort, Kreis Lotzen, jetzt Voßheide 19, 4801 Theenhausen, am 24. Bartel, Erich, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Vogelthennstraße 12, 8230 Bad Reichenhall, am 22. Dummentat, Ida, geb. Rupsch, aus Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, jetzt Aetzweide, 6750 Kaiserslautern-Erfenbach, am 27. Fritz, Elisabeth, aus Lyck, Bismarckstraße 67, jetzt Horststraße 75, 4690 Herne 2, am 22. Gonosowski, Anna, aus Montwitz, Kreis Ottelsburg, jetzt 71 Rue de Torges, Riffis - Frankreich, am 22. Joswig, Marie, aus Wilhelmshof, Kreis Ottelsburg, jetzt Ringstraße 130, 6096 Raunheim, am 25. Kowallik, Emilie, geb. Scharnöetzki, aus Dippelsee, Kreis Lyck, jetzt Bolande 2, 2067 Reinfeld, am 25. Odau, Liesbeth, geb. Ernst, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Stettiner Straße 5, 2210 Itzehoe, am 24. Rehagel, Frieda, geb. Seifert, aus Pregelswalde, Kreis Wehlau, jetzt Auf der Insel 2,4926 Dörentrup 1, am 24. Rogalla, Elfriede, geb. Butzbesch, aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt Am Teich 7, 3406 Bopvenden, am 26. Schweriner, Max, aus Uderhöhe, Kreis Wehlau, jetzt Rheinfelder Straße 106, 4047 Dormagen, am 25. Strauß, Friedrich, aus Gumbinnen und Königsberg, jetzt Erlenweg 5, 8939 Bad Wörishofen, am 18. Turowski, Anna, aus Ottelsburg, jetzt An der Au 3, 2308 Schellhorn-Preetz, am 28. Ulhardt, Elisabeth, geb. Binger, aus Allenstein, jetzt Mörikestraße 17, 4970 Paderborn, am 18. zum 85. Geburtstag Amoneit, Anna, geb. Kuberka, aus Königswalde, Kreis Lyck, jetzt Worthstraße 40, 5885 Schalksmühle, am 28. Brunning, Else, verw. Matznor, geb. Matschkus, aus Götzendorf, Kreis Wehlau, jetzt Lindenstraße 5, 3041 Neuenkirchen, am 25. Grimm, Frieda, geb. Gottschalck, aus Grauschienen, Kreis Preußisch Eylau, jetzt Im Winkel, 2875 Ganderkesee, am 26. Haack, Margarete, geb. Zimmermann, aus Paterswalde, Kreis Wehlau, jetzt Zeppelinstraße 12, 7550 Rastatt, am 23. Kopka, August, aus Neu-Schiemanen, Kreis Orteisburg, jetzt Upstallweg 5, 1000 Berlin 42, am 22. Ott, Gertrud, geb. Samusch, aus Prostken, Kreis Lyck, Hauptstraße 48, jetzt Westerwaldstraße 13, 4630 Bochum 1, am 28. Papajewski, Martha, aus Materschobensee, Kreis Ottelsburg, jetzt Windhorststraße 79,6230 Frankfurt 80, am 25. Papner, Emma, aus Borkenheide, Kreis Ottelsburg, jetzt Strümerweg 86, 4150 Krefeld 1, am 23. Raabe, Walter, Drogist, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt Kirchstraße 1, 7813 Staufen, am 22. Reiner, Fritz, aus Wittkampen, Kreis Ebenrode, jetzt Cramerstraße 25, 4630 Bochum 1, am 25. Steinorth, Anni, geb. Hageleit, aus Herdenau (Kallningken), Kreis Elcnniederung, jetzt H.- Löns-Straße 29,2858 Schiffdorf, am 26. Stopienski, Ida, geb. Scharnowski, aus Bartkengut, Kreis Neidenburg, jetzt Groß Sterneberg Nr. 56, 2161 Hammah, am 24. West, Edith, geb. Hofger, aus Groß Engelau, Kreis Wehlau, jetzt Am Verdel 446,2724 Sottrum, am 24. zum 84. Geburtstag Bieder, Wilhelm, aus frammen (Tramischen), Kreis Elchniederung, jetzt Elmshorst, 2362 Wahlstedt, am 24. Böhme, Richard, Oberförster, aus Forsthaus Schröterswalde, Kreis Rosenberg, jetzt Försterweg 31, 4926 Dörentrup, am 23. Bolz, Hilda, geb. Skibowski, au9 Lyck, jetzt Nassauische Straße 2,1000 Berlin 31, am 22. Fink, Franz, aus Klein Pillkallen, Kreis Schloßberg, jetzt Dithmarscher Straße 25, 2000 Hamburg/0, am 18. Flick, Fritz, aus Hügeldorf, Kreis Ebenrode, jetzt Mittelstraße 18, 5330 Gymnich, am 23. Gütt, Marta, aus Lyck, jetzt Borussiastraße Berlin 42, am 27. John, Gertrud, aus Groß Lindenau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Steegerstraße 37, 5620 Velbert I, am 26. Krause, Frida, aus Gowarten, Kreis Elchniederung, jetzt zu erreichen über Herrn Horst Frischmuth, Hildesheimer Straße 119, 3000 Hannover, am 22. Krautschat, Hermann, aus Angerhöh, Kreis Gumbinnen, jetzt Hohenbergstraße 24, 5600 Wuppertal 23, am 6. Krieg, Alice, aus Pelohnen, Kreis Wehlau, jetzt Albert-Franke-Straße 12, 6390 Usingen, am 23 Lehmann, Ursula, geb. John, aus Osterode und Schildeck, Kreis Osterode, jetzt Pommernstraße 8, 7890 Waldshut 2, am 23. Poeszat, Herta, geb. Rieder, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Roßstraße 11, 5600 Wuppertal 1, am 27. F F^ Schmidt, Else, geb. Günther, aus Lyck, Prostker Vorstadt 39, jetzt Kirchen weg 2, 8897 Pöttmes, am 25. Schwanke, Hedwig, geb. Bacher, aus Kassuben Kreis Ebenrode, jetzt Lettow-Vorbeck-Straße Cuxhaven, am 13. Wnuck, Helene, geb. Olschewski, aus Kuckerneese (Kaukehmen), Kreis Elchniederung jetzt Eckernförder Straße 57, 2300 Kiel 1 am 21 ' Hörfunk und Fernsehen Sonnabend, 21., Uhr, II Fernsehprogramm (ZDF): Gleiwitzer Kindheit. Horst Bienek in Oberschlesien. Sonnabend, 21., Uhr, II. Fernsehprogramm (ZDF): 40 Jahre Arbeit für Deutschland - die deutschen Heimatvertriebenen. Gedenkstunde des Bundes der Vertriebenen in Bonn. Sonnabend, 21., Uhr, WDR III: Die Germanen (4. Teil): Der Sieg im Norden. Sonnabend, 21., Uhr, II. Fernsehprogramm: Prag, wie ich es mag. Geschienten aus der Goldenen Stadt. Sonntag, 22., 8.15 Uhr, WDR 1: Alte und neue Heimat: Grunowen - oder das vergangene Leben". Der ostpreußische Scnriftsteller Arno Surminski liest aus seinem neuesten Roman. Sonntag, 22., 9.05 Uhr, NDR 4: Langer Hermann und Kiek in de Köök". Impressionen aus der mittelalterlichen Stadt Reval. Sonntag, 22., Uhr, I. Fernsehprogramm (ARD): Abenteuer Bundesrepublik (3. Teü): Wir sind wieder wer-marshallplan und Währungsreform. Sonntag, 22., Uhr, I. Fernsehprogramm (ARD): Typisch deutsch: fest in den USA. Der Schwaben-Verein in Chikago wurde 100 Jahre alt. Sonnabend, 22., Uhr, NDR 3: Tschechow - und wer noch? Gespräche mit Leningrader und Hamburger Schauspielschülern. Montag, 23., Uhr, Hessischer Rundfunk 2: War Gott mit uns? Die Kirchen und der Zweite Weltkrieg (1. Teü): Die katholische Kirche. Montag, 23., Uhr, Bayern 2: Osteuropa und wir. Montag, 23., Uhr, Hessischer Rundfunk 1: Kein schöner Tod, vom Feind erschlagen. Zwei Eheleute erzählen von Krieg und Vertreibung (Hörspiel). Montag, 23., Uhr, WDR 3: Siebenbürgen - süße Heimat. Mittwoch, 25., Uhr, NDR 3: 40 Jahre DDR (4. Teil): Arbeit und Freizeit. Mittwoch, 25., Uhr, NDR III: Welt im Film" Nr. 231 vom 1. November 1949 und Novosti" Nr. 25/ Mittwoch, 25., Uhr, II. Fernsehprogramm (ZDF): Kennzeichen D. Deutsches aus Ost und West. Donnerstag, 26., Uhr, NDR III: Deutsche Symbole (4. Teil): Das Lied der Deutschen. Donnerstag, 26., Uhr, RIAS 1: Verschollen seit 1945". Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Donnerstag, 26., Uhr, DLF: Zur Diskussion: Das Ost-West- Magazin. Wythe, Anna-Marie, aus Heydekrug und Heiligenbeil, jetzt Wilstorfer Straße 44,7730 VS-Vilhngen, am 28. Zach, Kurt, jetzt Demminer Straße 7,1000 Berlin 65, am 24. Zscherp, Emmi, aus Kielen, Kreis Lyck, jetzt Kleingartenpark Radelandweg 4/68,1000 Berlin 20, am 22. zum 83. Geburtstag Babinnek, Fritz, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsbur& jetzt Weißer Weg 30, 4920 Lemgo 1, am 26. Bassewitz, Ruth von, geb. Krawulski, aus Nemmersdorf, Kreis Gumbinnen, jetzt Littenacker 8, 8631 Ahorn, am 5. Dombrowski, Johann, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Am Schafbring 67, 3000 Hannover 81, am 27. G 8^ Elisabeth, a u s Ludwigsort, jetzt Zum Öhr Schleswig, am 25. Holzlehner, Albert, aus Lyck, Sentker Straße 3, jetzt Hasenspitz 71,6200 Wiesbaden-Dotzheim, am 26. Huwe, Minna-Emmy, geb. Radtke, aus Hagelso r & "SÄ Gu mbmnen, jetzt Stralsunder Straße Berlin 65, am 16. Jelonnek, Gerhard, aus Königsberg, Aweider Allee 50, jetzt Storchennest 7, 2400 Lübeck 1, am 22. K a f f k. a ' An 3 alie - g^. Klimarschewski, aus Groß S n '~, e i s C y ck ' ) etzt Holl 3, 5067 Kürten, am 24. Korzer, Anni, aus Königsberg, jetzt Petrikirchstraße 37, 3400 Göttingen, am 9. Fortsetzung auf Seite 16

15 Folge 42 - Seite flpmi6mu(qit Heimatkreise Aus den Heimatkreisen Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben Heimattreffen , Königsberg-Land: Kreistreffen. Minden 18. November, Rastenburg: Schülertreffen der Herzog-Albrecht-Schule und Hindenburg-Oberschule, Bahnhofsrestaurant, Saal Hannover", Hannover Allenstein-Stadt Kreisvertreten Dr.-Ing. Heinz Daube, Geschäftsstelle: Stadtkreisgemeinschaft Alienstein, Telefon (02 09) , Dreikronenhaus, Vattmannstraße 11, 4650 Gelsenkirchen Jahrestreffen - Das Treffen begann mit der ordentlichen Sitzung der Stadtversammlung. Besonders hervorgehoben wurde der Vorschlag, ein Gedenkmai im Foyer des Theaters oder eines anderen öffentlichen Gebäudes unterzubringen, welches den Besuchern die Patenschaft Gelsenkirchen-Allenstein ins Gedächtnis ruft. Stadtvertreter Matschull scheidet aus Altersgründen aus, um damit ein Zeichen für den fälligen Generationswechsel zu setzen. Alle Allensteiner sind aufgerufen, sich zur Mitarbeit bereit zu finden bzw. jüngere Menschen für diese Tätigkeit zu motivieren. Nach dem gemeinsamen Abendessen fand ein zwangloser Heimatabend mit Liedern, Gedichten, Wippchen und amerikanischer Versteigerung eines Präsentkorbes zugunsten der Bruderhilfe statt. Der zweite Tag begann mit einem Lichtbilder-Vortrag Die Geschiente der Stadt Allenstein vor dem Hintergrund der deutschen Ostgeschichte", gehalten von Herrn Matschull. Anschließend stand eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Irene Burchert zeigte ostpreußische Webarbeiten. Das Heimatmuseum Treudank" stand zur Besichtigung offen. Im Künstlerzimmer wurde der Film Kominten - eine Jagdlegende" vorgeführt. Höhepunkt des Treffens war der Festakt am Sonntag im Hans-Sachs-Haus. Für die musikalische Gestaltung konnte, wie bereits im vorigen Jahr, das Schönebecker Jugendblasorchester Essen unter Leitung des Ersten Polizeihauptkommissars a. D. Günther Eggert gewonnen werden. In der Begrüßungsansprache wiederholte Dr. Daube die Anregung, an geeigneter Stelle in Gelsenkirchen ein Mahnmal anzubringen. Der Bürgermeister der Stadt Gelsenkirchen überbrachte den Aliensteinern die Grüße der Patenstadt. Hauptredner der Veranstaltung war Ansgar Graw, ein junger Redakteur des Ostpreußenblatts. Sein Thema nieß: Die deutsche Frage und die Tagesordnung der Weltpolitik". Ebenrode (Stallupönen) Kreisvertreter Paul Heinacher, Telefon ( ) 22 74, Lindenstraße 14, 2112 Jesteburg. Geschäftsstelle: Brigitta Wolf, Telefon (0 40) , Kulenkamp 6, 2000 Hamburg 63 Der 26. Heimatbrief wird wiederum wenige Tage vor dem Weihnachtsfest alle früheren Bewohner des ostpreußischen Grenzkreises, deren Nachkommen und Freunde dieser Reeion erreichen, soweit die Anschriften in der Kreiskartei erfaßt sind. In den zurückliegenden Jahren kam bedauerlicherweise eine große Anzahl der zum Versand gebrachten Heimatbriefe wieder zur Schriftleitung zurück, weil die Empfänger es unterlassen hatten, rechtzeitig Anschriftenänderungen bekanntzugeben. Der Rücklauf erfolgt selbst dann, wenn es sich um einen Wohnungswechsel innerhalb von Ortschaften handelt, weil die Versandtasche den Hinweis für die Bundespost Falls verzogen, an Absender zurück" enthält. Darüber hinaus können alle seit dem 1. mitgeteilten Anschriftenänderungen bei der Fertigung der Anschriftenaufkleber für die Heimatbriefe nicht mehr berücksichtigt werden. Um sicherzustellen, daß der vorgenannte Personenkreis zum Weihnachtsfest den Heimatbrief erhält, werden die betroffenen Landsleute gebeten, umgehend die neue Anschrift der Kreisgeschäftsstelle - obige Anschrift - mitzuteilen, vielfach handelt es sich um Landsleute, die zwischenzeitlich ihre Wohnung aufgeben mußten und Aufnahme bei den Kindern oder in Seniorenheimen fanden. Ein Personenkreis also, der besonders auf den Heimatbrief als Weihnachtslektüre wartet. Der Heimatbrief als Weihnachtsgeschenk - In der Kreiskartei fehlen insbesondere die jungen Jahrgänge der Erlebnisgeneration - Landsleute, die heute 50 bis 65 Jahre alt sind - und die Angehörigen der Folgegeneration. Geben Sie uns bitte ebenfalls Anschriften aus diesem Personenkreis bekannt, damit die Zusendung des 26. Heimatbriefes noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest erfolgen kann. Fischhausen Kreisvertreter Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäftsstelle- Gisela Hußfeld, Telefon ( ) (di.-fr. 8 bis 12 Uhr), Postfach 17 05, 2080 Pinneberg Ehrungen und Auszeichnungen - Im Rahmen des diesjährigen Heimattreffens in der Patenkreisstadt Pinneberg wurden für Treue und Bekenntnis sowie in Anerkennung verdienstvoller Arbeit für unsere Heimat Ostpreußen Walter Fischer, Ostseebad Cranz, Charlotte Stadtlich, Seestadt Pillau, und Ernst Wittrien, Pobethen, mit dem Verdienstabzeichen und Hilde Paluk, Thierenberg, mit der Treueurkunde der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Mit einer besonderen Aufmerksamkeit wurden Hans und Christel Dietz, Medenau, für die Konstruktion eines Landschaftsmodells Modenau und Umgebung", Armin und Sigrid Toll, Pillkoppen, für die Erstellung des Fotoalbums Kurische Nehrung", Karla GaDbay, Pobethen, für die Sammlung und Zusammenstellung Ostdeutschen Liedgutes", und Rainer Friedriensen für 22 Jahre musikalischer Unterstützung unserer jährlichen Heimattreffen, durch den Vorsitzenden unserer Heimat-Kreisgemeinschaft, Louis-Ferdinand Schwarz, geehrt. Gumbinnen Kreisvertreter Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon (05 21) , Winterberger Str. 14,4800 Bielefeld 14 Ehemalige Cecilienschülerinnen und Friedrichsschuier - Zum nächsten Beisammensein treffen sich die Ehemaligen" aus Hamburg und Umgebung am Donnerstag, 2. November, Uhr, in Hamburg, Restaurant und Cafe Kranzler am Dammtorbahnhof im Congreß-Centrum-Hamburg. Alle Gumbinner mit Angehörigen, Freunden und Bekannten sind wie immer herzlich eingeladen. Friedrichsschule und Cecilienschule - Die ehemaligen Mitschüler unserer beiden Schulen aus dem Raum Frankfurt/Main treffen sich mit Angehörigen auch aus der weiteren Umgebung am Sonnabend, 11. November, ab Uhr im Interrity-Restaurant des Frankfurter Hauptbahnhofs (1. Etage). Nähere Auskunft bei Alice Herbst, Telefon 0 69/ , Wiesenau 49, 6000 Frankfurt. Geschenke zu Weihnachten - Nach wie vor sind unsere früher an dieser Stelle und in den Heimatbriefen sowie bei den Gumbinner Treffen angebotenen Schriften, Pläne und Ansichtspostkarten beliebte Geschenke zu Geburtstagen und Festtagen. Alle diese Dinge sind auch jederzeit zu bestellen bei unserer Geschäftsstelle Patenschaft Gumbinnen, Postfach 1 81, 4800 Bielefeld 1. Besonders weisen wir auf die zweibändige Bilddokumentation von Stadt und Kreis Gumbinnen hin. Über dieses Werk hat kürzlich auch der Westdeutsche Rundfunk in seiner Sendung Alte und neue Heimat" zwar nur kurz, aber sachlich berichtet; vor längerer Zeit war das bereits im Bayerischen Rundfunk in ausführlicher Form f eschenen. Dieses Werk erfreut sich großer Anerennung auch außerhalb der Gumbinner Landsleute. Ein Restbestand dürfte den Bedarf noch für einige Zeit decken. Heiligenbeil Kreisvertreter Siegfried Dreher, Telefon ( ) , Papenwisch 11, 2070 Großhansdorf Goldene Hochzeit Ehepaar Schiller - Am 21. feiern Waldemar Schiller und seine Frau Frieda, geb. Tausendfreund, aus Bladiau ihre goldene Hochzeit. Sie wohnen heute in 2082 Tornesch, Pfahlweg 50. Waldemar Schiller hat viele Jahre für das Kirchspiel Bladiau Heimatarbeit geleistet. Zusammen mit Otto Vallentin und dessen Tochter Helga Gorski hat Waldemar Schiller bereits 1970 begonnen, an der jetzt erschienenen Seelenliste von Bladiau zu arbeiten. Einige Jahre war Waldemar Schiller erster Kirchspielvertreter von Bladiau, bis dann Christian Unterberger das Amt übernahm. Für die ehrenamtliche Heimatarbeit sei hier noch einmal gedankt. Frieda Schiller wurde 1912 in Bladiau geboren, Waldemar Schiller 1910, als Sohn des Bauern Karl Schiller. Seit Kindheit an arbeitete er auf dem väterlichen Hof, besuchte 1927/29 in Heiligenbeil die Landwirtschaftsschule und übernahm nach dem Tode des Vaters 1935 den Hof. Den Krieg mußte Waldemar Schiller von Anfang bis zum Ende an vielen Fronten mitmachen. Nach dem Polenfeldzug heiratete er Frieda Tausendfreund, die währenddes Krieges den 270 Morgen großen Hof allein weiterführen mußte. Zwei Kinder wurden geboren, eins starb im Lager in Dänemark fand die Familie sich in Tornesch/ Holstein wieder und baute eine neue Existenz auf. Waldemar Schiller arbeitete bis zu seiner Pensionierung in der Industrie. Am 21. wird die Familie in Tornesch gemütlich feiern, die Kreisgemeinschaft gratuliert herzlich und wünscht weiterhin eine gute gemeinsame Zukunft. Seelenliste Kirchspiel Bladiau - Christian Unterberger, Schulstraße 22, 2960 Aurich, macht darauf aufmerksam, daß nur noch wenige Hefte vorrätig sind. Interessierte Landsleute sowie Archive, Bibliotheken und Büchereien werden gebeten, umgehend ihre Bestellung aufzugeben. Ein Nachdruck ist nicht vorgesehen. Neu eingehende Berichtigungen werden noch eingearbeitet und im Heimatbrief Bladiau, Nr. 9, bekanntgegeben. Königsberg-Stadt Stadtvorsitzender Klaus Weigelt, Weidenfeld 23,5308 Rheinbach-Wormersdorf (an diese Anschrift ist jede Korrespondenz, auch Haus Königsberg und Bürgerbrief betreffend, zu richten) Erinnerungsgegenstände aus Königsberg - Beim Königsberger-Treffen" am 21./22. im Hamburger Curiohaus können entsprechende Exponate, die an unsere Heimatstadt erinnern, am Jugendstand gegen Quittung abgege- Ostpreußen heute: Verfallende und verkommene Häuser sind fast überall zu finden, wie hier in Albrechtswiesen (Popiolen), Kreis Angerburg (oben), und in Arnstein, Kreis Heiligenbeil (unten) Fotos Still ben werden. Die Gegenstände gehen in den Besitz.der Stadtgemeinschaft Königsberg über und werden für das Königsberg-Museum bzw. andere Ausstellungen verwendet werden. A1 tstädtische Knaben-Mittelschule - Im Rahmen des Königsberger Regionaltreffens am 21./ 22. im Hamburger Curio-Haus, Rothenbaumchaussee, treffen auch wir uns dort. Einlaß Sonnabend, 21., ab 19 Uhr, zunächst zum Bunten Abend; zuvor können wir uns aber schon im Hotel Elyssee, schräg gegenüber dem Curio- Haus treffen. Weitere Einzelheiten bitte dem Ihnen zugesandten Rundschreiben entnehmen. Darüber hinausgehende Informationen gibt es in Hamburg. Roßgärter Mittelschule - Unsere Schulgemeinschaft lädt alle Ehemaligen mit ihren Angehörigen zum Königsberger Treffen der Stadtgemeinschaft Königsberg Pr. am 21./22. in das Curio-Haus, Rothenbaumchaussee 13, 2000 Hamburg 13, ein. Sonntag, 22., ist im Bereich des Stadtteils Roßgarten ab 9 Uhr ein Tisch für uns reserviert. Die Plätze sollten so früh wie möglich eingenommen werden. Das Programm sieht unter anderem die Agnes-Miegel-Gedächtnisfeier aus Anlaß ihres 25. Todestages vor. Nach dem Mittagessen werden wir noch genügend Zeit füreinander haben. Auf unser nächstes Zwischentreffen am 28. Januar 1990 von 14 bis 18 Uhr im Gasthaus Luisenhof, Am Luisenhof 1, 2000 Hamburg 72, möchten wir bereits jetzt hinweisen und bitten, auch diesen Termin vorzumerken. Zuschriften an Hans Zieske, Tarnowitzer Weg 12, 2000 Hamburg 70. Museum Haus Königsberg - Die nächste Veranstaltung findet am Freitag, 17. November, Uhr, statt. Das Ehepaar Wiese informiert mit einem Dia-Bericht über eine Reise nach Westund Ostpreußen und Pommern in diesem Jahr. Königsberg-Land Kreisvertreter Fritz Löbert, Telefon ( ) 23 88, Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich. Geschäftsstelle: Siegfried Brandes, Telefon 05 71/ , Kreishaus, Portastraße 13, 4950 Minden Kirchspiel Powunden - Der Pfarrer der Patengemeinde Hüffelsheim, Johannes Polke, hat inzwischen mit dem Bürgermeister von Hüffelsheim, Wohlleben, den Termin für die im nächsten Jahr stattfindenden Feierlichkeiten in Hüffelsheim festgelegt, und zwar zum 1. und 2. September Landsmann Alfred Becker, der sich um die Belange von Powunden kümmert, bittet bereits heute alle interessierten Powundener, sich diesen Termin schon zu merken. Eine Teilnahme an dieser Feier lohnt sich in jedem Fall. Denn mehrere Ereignisse werden an diesem Wochenende im Vordergrund stehen. Zunächst wird in Hüffelsheim eine Powundener Straße" eingeweiht. Weitere Ereignisse: 725 Jahre Gemeinde Hüffelsheim, 665 Jahre Kirche Powunden und fünf Jahre Patenschaft Hüffelsheim/Powunden. Damit die Feierlichkeiten in Hüffelsheim ein voller Erfolg werden, soll auf dem Kreistreffen in Minden am 28. und dieses Thema im Kreise der Powundener ausführlich besprochen werden. Es werden darum alle Powundener gebeten, sich in Minden auf dem diesjährigen Kreistreffen einzufinden. Pfarrer Johannes Polke aus Hüffelsheim wird auch anwesend sein, um während des Kreistreffens das geistige Wort bei der Feierstunde und zuvor am Ehrenmal in Porta Westfalica zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit wird noch darauf hingewiesen, daß Pfarrer Polke auf dem Kreistreffen in Minden das Buch Schöne Kirche Hüffelsheim" anbieten kann. In diesem Buch wird auch die Kirche Powunden erwähnt. Labiau Kreisvertreter Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Knuti, Tel. (04 81) , Naugarder Weg 6,2240 Heide Otto Neckien verstorben - Wie uns schon über eine Familienanzeige in Folge 39 des Ostpreußenblattes bekannt wurde, verstarb naen langer Krankheit im Alter von 85 Jahren Lm. Otto Nekkien. Den Älteren unter uns ist er durch seine langjährige Tätigkeit bei der Bauernschaft in Labiau von der Heimat in Erinnerung geblieben. Sein Wohnort war Pronitten. Nach dem Krieg wurde für ihn und seine Familie Wolfsburg bestimmend. Hier war er nach mühsamen Anfängen entscheidende Jahre als Empfangschef im Volkswagenwerk tätig. Immer waren wir interessiert, wenn er aus seinen Erinnerungen, die auch in Form eines Gästebuches mit fast 300 bedeutenden Namen aus Wirtschaft und Politik jener Zeit vorliegen, erzählte. Vor drei Jahren Konnte das Ehepaar Neckien die diamantene Hochzeit begehen. Neckien war zudem Mitbegründer der evangelischen Stadtmission Wolfsburg und der einzige Ehrenälteste seiner Gemeinde. Während einer bewegenden Abschiedsfeier auf dem Waldfriedhof in Wolfsburg sang zu seinen Ehren der große Kirchenchor. Zahlreiche ostdeutsche Landsleute gaben ihm das letzte Geleit. Am offenen Grab würdigte Kreisvertreter Terner seine langjährige Mitarbeit in der Kreisvertretung. Es sei schmerzlich, mit ihm wieder einen von allen hochgeachteten Landsmann und Wissensträger zu verlieren. Er habe das Recht auf Heimat auch in nationaler und christlicher Haltung gesehen. So legte Terner in Dankbarkeit einen Schleifenkranz mit den Ostf reußenfarben nieder. Seiner Frau und den vier öchtern und beiden Söhnen mit ihren Familien gilt unser herzliches Mitgefühl.

16 Allgemeines 05 rflprmljmb.au Folge 42 - Seite 16 Ortelsburg Kreisvertreten Wilhelm Geyer, Telefon (0209) 85184, Märkische Straße 24, 4650 Gelsenkirchen Passenheimer Treffen - Wir alljährlich trafen sich die Passenheimer und die dazugehörigen Heimatfreunde im Hotel Boll in Essen-Altenessen. Anwesend waren etwa 60 Personen. Für Landsleute, die eine weite Anreise haben, werden die Organisatoren für das nächste Treffen ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten schaffen. Als Gast durften wir den Bürgermeister unserer Patengemeinde Bassenheim, Theobald Groß, begrüßen. Er berichtete unter anderem über die Einweihung des Denkmals Siegfried Walpot von Bassenheim" am 29. April sowie über die Eröffnung der Passenheimer Stube im Gemeindehaus Bassenheim. Es konnten auch diesmal wieder Landsleute begrüßt werden, die zum erstenmal an einem Treffen teilnahmen. Darunter unser ehemaliger Lehrer der Mackensenschule, Ewald Freundt. Für den bereits 84jährigen Landsmann und seine Schüler" war das natürlich eine große Wiedersehensfreude. Nach einer Bezieherwerbung für das Ostpreußenblatt und weiterer Besprechungen wurde das gemütliche Beisammensein bis in die späte Nacht fortgesetzt. Wir hoffen, daß diese Treffen auch in Zukunft reges Interesse finden werden. Schultreffen - An dem Treffen der ehemaligen Ortelsburger Hindenburgschüler und Ortulfschülerinnen im Kurhaus von Bad Harzburg, nahmen als Delegierte der Ortelsburger Kreisgemeinschaft die Vorstandsmitglieder rians Petry und Heinz Lork teil. Sie wurden von den etwa 120 anwesenden Ehemaligen" sehr herzlich empfangen und aufgenommen. Für drei der ehemaligen Hindenburgschüler war es das 50jährige Abiturientenjubiläum. Von Heinz Perlbach wurden sie dafür besonders geehrt. In getrennt durchgeführten Veranstaltungen der Absolventen beider Oberschulen, wurden in deren Verlauf lustige Geschichten und Begebenheiten aus der Schulzeit vorgetragen. Den Höhepunkt dieses Treffens bildete die Matinee beider Oberschulen im Kursaal. Nach der Begrüßung durch die Sprecherin der Ortulfschülerinnen, Christa Linke, enthielt das Programm Liedvorträge durch den Singkreis Ostpreußen unter der Leitung von G. Lange. Die Sopranistin Frau Ranft, begleitet am Flügel von J. Linke, trug Heimatlieder vor. Frau Beiusa, Frau Noske und Dr. Kulbatzki lasen aus Werken von Agnes Mie- P el und bereiteten durch ihre Rezitationen viel reude und Heiterkeit. Mit einem Dankeschön an die Mitwirkenden und dem Wunsch auf ein gesundes Wiedersehen im September 1990, beendete der Sprecher der Hindenburgschüler, Perlbach, die diesjährigen Harzburger Tage". Rößel Kreisvertreten Franz Landau, Telefon /59 50, Mühlenweg 18, 2160 Stade 5. Kartei: Heinz Sassen, Telefon ( ) 35 36, Kampstr. 28, 5860 Iserlohn 650 Jahre Komienen - Aus diesem Anlaß trafen sich die Komiener in Niederheckenbach. Mit einem einfachen Namensschild, das anläßlich des Ostpreußentreffens in Düsseldorf und auf dem Ermländertreffen in Werl gezeigt wurde, hatte alles begonnen. Wer ist hier aus Komienen? Wer bist durwo sind die andern?" Das war die erste Reaktion auf dieses Namensschild. Anschriften wurden mitgeteilt und zusammengetragen. Gleichzeitig wurden alle gefragt, ob sie an einem Treffen interessiert wären. Der historische Anlaß 650 Jahre Komienen" wurde so zum ersten Treffen der Komiener nach der Vertreibung. Es begann mit einer gemeinsamen Kaffeetafel im Jugendheim Niederheckenbach. Der Weg dorthin war allen Teilnehmern durch Kartenauszüge hinreichend erläutert. Schon vor dem Jugendheim und auf den Bänken vor der Grillhütte saßen und standen die Komiener, die sich nach 44 Jahren Trennung wohl zum ersten Mal begegneten. Es war schon erschütternd festzustellen, daß die lange Zeit nicht spurlos an uns vorübergegangen war. Doch dann, bei Eintritt in den Festraum, erhielt jeder ein Adressenverzeichnis von den bis jetzt zusammengetragenen Adressen mit den Geburtsnamen der Frauen und dank der Lautsprecheranlage wurde jeder einzelne den Anwesenden vorgestellt. Farbdias, die uns Benno Sett aus der Heimat zeigen konnte, stellten sofort die Verbindung her zu unserem Dorf Komienen. Im Saal hatte unser Alleinunterhalter Harry Bulla seine Musikanlage inzwischen startklar und bei den musikalischen Darbietungen wuchs die Stimmung, die nicht enden wollte. Am Sonntag war unser Festhochamt in der Pfarrkirche. Der Musikverein Niederheckenbach gab dem Gottesdienst die musikalische Umrahmung. Vor dem Altar ein Prolog unseres Hauptzelebranten Johannes Parschau und das Grußwort unseres apostolischen Visitators Johannes Schwalke, aus Münster, an die versammelte Gemeinde und an die Komiener. In seiner, uns alle sehr bewegenden Festtagspredigt führte Msgr. Johannes Parschau uns die historische Entwicklung unseres Heimatortes vor Augen. Nach dem Hochamt versammelten wir uns vor der Kirche vor unserem Ehrenmal, wo in Stein gemeißelt die Worte zu lesen sind: Wir gedenken unserer Toten, deren Gräber uns fem sind. Der Opfer des Krieges und der Lieben in unserer «inländischen Heimat." Hiemach fanden wir uns zum gemeinsamen Mittagessen im Saal des Jugendheims und nach dem Kaffeetrinken fuhren wir, beladen mit vielen Erinnerungen wieder zurück, ein jeder an den Ort, wohin ihn Gott der Herr hinbefohlen hat. Treuburg Kreisvertreter: Alfred Kischlat. Geschäftsführer Gerhard Biallas, Telefon ( ) , Heidbergweg 21, 5000 Köln 90 Kreistreffen in Ulm - War schon das erste Kreistreffen im Intercityhotel in Ulm vor zwei Jahren von Erfolg gekrönt, so überraschte dieses von unserem Kreisältesten Fritz Romoth gut vorbereitete zweite Treffen in den Ulmer Stuben" wieder injeder Hinsicht. Schon früh füllte sich der große Festsaal und es gab viele freudige Begrüßungen, zumal einige Landsleute zum ersten Mal an einem Treffen teilnahmen. Die Stadträtin Erika Karlinger richtete die Grüße des Ulmer Oberbürgermeisters Ludwig aus, der an diesem Tag in Schelklingen am Tag der Heimat" teilnahm, und entbot ein herzliches Willkommen in Ulm. Der Kreisvertreter Alfred Kischlat konnte ferner den Vorsitzenden der LO Landesgruppe Baden-Württemberg, Günter Zdunnek, und als Vertreter der Landesgruppe Bayern Heinz Reimann, den Vorsitzenden der Landsmannschaften der Ost- und Westpreußen in Ulm/Neu Ulm, Wilhelm Preuß, sowie den stellvertretenden Vorsitzenden des BdV Ulm, Joachim Wendt, als Gäste begrüßen. Joachim Wendt wies auf die Charta der Vertriebenen hin und bekräftigte, daß auch die Vertriebenen gewillt und bereit seien an einem gemeinsamen Haus Europa zu bauen. Günter Fortsetzung von Seite 14 Lange, Anna, aus Fürstenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt Goebenstraße 27, 4400 Münster, am 22. Lindner, Fritz, aus Lyck, Falkstraße 8, jetzt Hans- Schuitten-Straße 12,5000 Köln 91, am 24. Matthies, Karl, aus Alienburg, Königstraße, Kreis Wehlau, jetzt Altonaer Chaussee 45,2000 Schenefeld, am 24. Mauer, Marie, geb. Lenk, aus Königsberg, jetzt Seniorenheim Staderstraße, 2150 Buxtehude, im Naroska, Gertrud, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Wichernstraße 26, 5800 Hagen-Helfe, am 26. Norgall, Albert, aus Lyck, Hindenburgstraße 9, jetzt Flünnertzdyck 220, 4150 Krefeld, am 22. Ortenberg, Ella, geb. Neumann, aus Marienburg und Königsberg, Jetzt Altmühlstraße 24, 8420 Kelheim, am 16. Podelleck, Fritz, aus Waldau, Kreis Königsberg- Land, jetzt Kettelerstraße 1, 7990 Friedrichshafen, am 23. Preuß, Irmgard, aus Allenstein, jetzt Weisestraße 10,1000 Berlin 44, am 27. Seibicke, Kurt, aus Wiesental, Kreis Angerburg, jetzt Karkkampweg 3, 2300 Melsdorf7 am 16. Wittkowski, Hedwig, aus Kornau, Kreis Ortelsburg, jetzt Weltersbach 9,5653 Leichlingen, am 24. Zielinski, Ida, geb. Borchert, aus Weidicken, Kreis Lotzen, jetzt Mommerstraße 20,4054 Nettetal 1, am 24. zum 82. Geburtstag Buddrus, Herbert, aus Schakendorf (Schakuhnen), Kreis Elchniederung, jetzt Am Oberhamm 126a, 2850 Bremerhaven, am 25. Eglinski, Berta, geb. Beutler, aus Jäckstein, Kreis Gumbinnenjetzt Vor den Toren 2,3051 Auhagen, am 22. Eisholz, Margarete, aus Ebenrode, jetzt Adolfstraße 35,2070 Ahrensburg, am 24. Feige, Ella, aus Kuckerneese (Kaukehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Kirchenden, Am Berge 14, 5804 Herdecke, am 23. Kempka, Emilie, geb. Kelbassa, aus Montwitz, Kreis Ortelsburg, jetzt Goethestraße 19, 4811 Leopoldshöhe-Greste, am 28. Orriscn, Willi, aus Königsberg, Wilhelmstraße 13b, jetzt Kampstraße 4,4300 Essen 11, am 24. Pelka, August, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt Gorch-Fock-Straße 18,2057 Reinbeck, am 28. Skulima, Gustav, aus Waldau, Kreis Königsberg- Land, jetzt Bocksberg 8,2300 Kiel, am 27. Spellmeyer, Marta, geb. Hirsch, aus Heinrichswalde, Kreis Elchniederung, jetzt Steinumer Straße 16,3308 Königslutter, am 26. Steinbacher, Hildegard, geb. Hitzigrath, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt August-Bebel- Straße 16, 9200 Freiberg, am 27. zum 81. Geburtstag Borchert, Franz, aus Wehlau, Parkstraße 49, jetzt Tannenweg 6, 7744 Königsfeld 3, am 26. Dienhardt, Walter, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Lilienthalstraße 39,4000 Düsseldorf 30, am 26. Erdmann, Willy, aus Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt Haus Elisabeth, 2214 Hohenlockstedt, am 18. Jakubassa, Gustav, aus Lindenort, Kreis Ortelsburg, jetzt Ostermannstraße 6,4133 Neukirchen- Vluyn, am 24. Kablitz, Lina, aus Neuhausen, Kreis Königsberg- Land, jetzt Gassenhäuser 12, Wertheim-Nassig, am 27. Kukuk, Hedwig, geb. Sköries, aus Elchwerder, Kreis Labiau, jetzt Fahrenort 21,2000 Hamburg 53, am 12. Lattek, Margarete, geb. Plaga, aus Lotzen, jetzt An der Stipskuhle 32,4600 Dortmund 1, am 23. Zdunnek machte darauf aufmerksam, daß bei den Feiern zu 40 Jahre Bundesrepublik Deutschland auch die Rechtspositionen der Heimatvertriebenen dazu gehörten. Nach dem Totengedenken und der Ansprache des Kreisvertreters beendete die gemeinsam gesungene 3. Strophe des Deutschlandsliedes den offiziellen Teil. Plachandern und kadreiern" beherrschten dann den Nachmittag, bis gegen 17 Uhr Fritz Romoth zwei seiner Tonfilme über Ostpreußen und die eigene Heimat vorführte. Der Beifall und die vielen Hände, die sich dem Kreisältesten" nach Ende der Filmvorführung entgegenstreckten, waren ein beeindrukkender Beweis des Dankes für seine geleistete aufwendige Filmarbeit. Der Treuburger Abend mit Musik, Tanz, Gesang und anderen heimatlichen Beiträgen bot allen muntere Unterhaltung, wozu besonders Marianne Höß, Waltraud Ritzau sowie Ingrid Raven und nicht zuletzt die flotte Musik von Hans Eckle beitrugen. Als gegen Mittemacht Zapfenstreich" geboten wurde, wurde allseits bedauert, daß das Treffen sich dem Ende neigte und es hieß: Nächstes Jahr sehen wir uns in Opladen oder Hannover wieder!" Marzinowski, Willy, aus Milussen, Kreis Lyck, jetzt Breslauer Straße 5, 3036 Bomlitz, am 23. Nabrotzki, Hildegard, geb. Jung, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, Jetzt Strandstraße 12, 2284 Hörnum, am 27. Philipp, Otto, aus Karkeln, Kreis Elchniederung, jetzt Camminer Straße 13,2820 Bremen 77, am 22. Rosenhahn, Margarete, geb. Cabjolski, aus Gumbinnen, Erich-Koch-Straße 9, jetzt Bachstraße 8, 4930 Detmold, am 26. Ruhnau, Herbert, aus Schwarzenberg, Kreis Rößel, und Königsberg, jetzt Gartenweg 2, 2219 Breitenburg-Nordoe, am 22. Schlemminger, Helene, geb. Soboll, aus Altkrug, Kreis Gumbinnen, jetzt Spielbachweg 3, 7417 Pfullingen, am 15. Schwenk, Meta, geb. Engelke, aus Tawe, Kreis Elchniederung, jetzt Burgstraße 39, 7412 Eningen, am 24. Stinka, Bruno, aus Lyck, jetzt Schomburgstraße 107, 2000 Hamburg 50, am 28. Wolf f, Erda, geb. Spingat, aus Dannenberg, Kreis Elchniederung, jetzt Schorbenhöft 38, 2430 Neustadt, am 27. Zocher, Maria, aus Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Argentinische Allee 90, 1000 Berlin 37, am 28. zum 80. Geburtstag Basteck, Walter, aus Osterode, jetzt Rhedung 25, 4052 Korschenbroich 2, am 22. Brusberg, Fritz, aus Hagelsberg, Kreis Gumbinnen, jetzt Flughafenweg 49,4234 Alpen, am 22. Falkenhahn, Martha, aus Friedrichshof, Kreis Ortelsburg, jetzt An den Birken 34, 4270 Dorsten 21, am 24. Gellisch, Martha, geb. Kannacher, aus Lyck, jetzt Münsterlandstraße 8,4370 Marl, am 27. Holz, Friedel, aus Adlersdorf, Kreis Lotzen, jetzt In den Betzen 18,5352 Zülpich-Schwerfen, am 26. Jescheniak, Paul, aus Johannisburg und Siegmunden, jetzt Am Wullwinkel 17, 3000 Hannover, am 24. Kroeske, Maria-Luisa, aus Liska-Schaaken, Kreis Königsberg-Land, jetzt Römerstraße 16, 7840 Müllneim, am 25. Kruppa, Gertrud, geb. Pietrzyk, aus Milken, Kreis Lotzen, jetzt Preußenstraße 1,5307 Wachtberg 1, am 27. Lawrenz, Otto, aus Gilgenburg, jetzt U.-Schmitt- Straße 8, 7555 Bietigheim, am 6. Lehnert, Marta, geb. Groß, aus Jäckstein, Kreis Gumbinnen, jetzt Hacketäuer Straße 54, 5650 Solingen 1, am 7. Lepschies, Elfriede, geb. Schukat, aus Insterburg, Augustastraße 44, jetzt Ehernstraße 28, 2900 Oldenburg, am 26. Liedtke, Klara, geb. Messing, aus Mehlsack, Kreis Braunsberg, jetzt Hochbildstraße 5,7770 Überlingen, am 8. Loerchner, Irmgard, aus Mäken, Kreis Preußisch Holland, jetzt Spardorfer Straße 23,8520 Erlangen, am 28. Marquardt, Elsa, aus Königsberg, jetzt Hallerstraße 5b, 2000 Hamburg 13, am 20. Menges, Dr. Dietrich Wilhelm von, aus Wangritten, Kreis Bartenstein, jetzt Am Wiesentaf Essen 1, am 26. Michalzik, Maria, aus Lotzen, jetzt Lötzener Straße 14, 4570 Quakenbrück, am 24. Moehrke, Artur, Bankdirektor i. R., aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße 127, Deutsch-Eylau und Gedwangen, Kreis Neidenburg, jetzt Sandberg 22b, 2110 Buchholz, am 27. Norkus, Richard, aus Pabbeln, Kreis Gumbinnen, jetzt Heinrich-Heine-Straße 66, 5300 Bonn 3, am 15. Perrey, Lucie, geb. Surau, aus Hohenberge (Massrimmen), Kreis Elchniederung, jetzt Brauweiler, Kaiser-Otto-Straße 55,5024 Pulheim am 26. Plickat, Berta, geb. Zimmermann, aus Disselberg Kreis Ebenrode, jetzt Südstraße 36, 8458 Sulzbach, am 24. Radtke, Erna, aus Ostseebad Cranz Kreis Samland, jetzt Meyerhofstraße 6, 4000 Dusseldorf 13 am 25. Retti«Walter, aus Petersdorf, Kreis Wehlau, jetzt Ellernstraße 90, 5300 Bonn, am 22. Rose Marie, geb. Tiesies, aus Lindenhorst, Minche'nwalde, Kreis Labiau, jetzt Grieperstraße 26, 4300 Essen 1, am 13. Schirrmacher, Grete, aus Kö^g^rg'Tapiauer Straße 3, jetzt Eigenstraße 20, 4100 Duisburg, am 24. Ulmer, Lotte, geb. Jegodtka, aus Johannisburg, jetzt Am Ickerbach 22,4513 Belm, am 24. zum 75. Geburtstag Anker, Elfriede, aus Königsberg, jetzt Feldstraße 7, Hemer, am 26. Deitschun, Alfred, aus Karkeln, Kreis Elchniederung, jetzt Am Steinsgraben 4,3400 Göttingen, am 24. Faak, Ottilie, aus Nemmersdorf, Kreis Gubinnen, jetzt Mühlweg 6, 7322 Donzdorf, am 24. Gerven, Peter van, aus Ortelsburg,jetzt Homberger Straße 122, 4130 Moers, am 23. Gesk, Ottilie, aus Kukukswalde, Kreis Ortelsburg, jetz Rinkenbergstraße 122, 2301 Schönkirchen, am 23. Grigull, Charlotte, geb. Mallwitz, aus Kripfelde (Kriplauken), Kreis Elchniederung, jetzt Oschinger Straße 4,7410 Reutlingen 2, am 25. Hasslinger, Edith, geb. Wfllumeit, aus Tapiau, Kreis Wehlau, Memellandstraße 37, jetzt Kanalgasse 3, A-7201 Neudörfl-Leitha, am 27. Hecker, Marta, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, jetzt Rautenfeld 1,4925 Kalletal 1, am 28. Johnke, Georg, aus Königsberg, Hinterroßgarten 55, jetzt Weißenbergweg 12, 5100 Aachen, am 23. Krohnert, Hugo, aus Plein, Kreis Elchniederung, jetzt Ellenberg-Siedlung, Danziger Straße 5,2340 Kappeln, am 25. Krause, Elfriede, aus Locken, Kreis Osterode, jetzt Mendelstraße 11, 2050 Hamburg 80, am 27. Lebe, Helene, geb. Schulz, aus Amtal, Kreis Elchniederung, jetzt Turlokweg 9, 4972 Löhne, am 27. Leyk, Martha, geb. Labusch, aus Mensguth, Kreis Ortelsburg, jetzt Pieperstraße 46, 3200 Hildesheim, am 2.5. Malek, Franz, aus Eichenfeld, Kreis Gumbinnen, jetzt Kiefernweg 20, 3551 Niederweimar, am 22. Mayer, Elsa, aus Königsberg-Juditten, jetzt Mülheimer Straße 395, 4200 Oberhausen 1 Radioff, Paul, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Johannistorwall 27, 4500 Osnabrück, am 27. Reuter, Lydia, geb. Thews, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Koselstraße 7,6000 Frankfurt 5, am 22. Rösner, Helene, geb. Lenk, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Kavensberger Straße 407, 4952 Porta-Westfalica, am 25. Sareyka, Hans, aus Lyck, jetzt Innstraße 33,8205 Kiefersfelden, am 28. Schattauer, Emma, geb. von der Werth, aus Argemünde (Bittehnischken), Kreis Elchniederung, jetzt Pappelweg 3,3340 Wolfenbüttel, am 23. Schibukat, Herbert (Eishockeyspieler), aus Rastenburg, jetzt Windebyer Weg 38, 2330 Ekkernförde, am 27. Schmiegelski, Wühelm, aus Ortelsburg, jetzt Lutherstraße 44, 3000 Hannover 1, am 24. Schulz, Josefa, aus Layss, Kreis Braunsberg, jetzt Wiener Straße 45,5650 Solingen, am 27. Urbat, Fritz, aus Altkrug, Kreis Gumbinnen, jetzt Vinckeplatz 9,4600 Dortmund 1, am 4. Welsch, Edith, geb. Sadowski, aus Forsthaus Baming, Kreis Wehlau, jetzt Hainstraße 19,3558 Frankenberg, am 26. zur diamantenen Hochzeit Nisch, Ernst und Frau Frida, geb. Bronkowski, aus Drygallen, Kreis Johannisburg, jetzt Bachstraße 40, 2347 Süderbrarup, am 25. zur goldenen Hochzeit Hoppe, Karlheinz und Frau Anne, geb. Maisenholder, jetzt Löhdorfer Straße 13, 5650 Solingen, am 28. Hunsalz, Artur und Frau Magda, geb. Mosel, aus Lindenberg, Lindicken und Friedenau, Kreis Insterburg, jetzt Schwarzwaldstraße 9, 7742 St. Georgen, am 20. Laga, Andreas und Frau Käthe, geb. Jellonek, aus Tannenberg, Kreis Osterode, jetzt Wohltberg- Straße 19, 3180 Wolfsburg, am 28. Latteck, Walter und Frau Elsbeth, geb. Schmerberg, am 24. Schiller, Waldemar und Frau Frieda, geb. Tausendfreund, aus Bladiau, Kreis Heiligenbeil, jetzt Pfahlweg 50, 2082 Tornesch, am 22. bcnirrmacher, Paul und Frau Elsbeth, geb. Jucknath, aus Königsberg, Hans-Sagan-Straße 46c, jetzt Rehstraße 44, 6230 Frankfurt 80, am 25. Schoengraf, Fritz und Frau Marie, geb. Erdmann, aus Königsberg, Mischener Weg 17, jetzt Stettiner Straße21,4992 Espelkamp,lm 28. bymanek, Herbert und Frau Helene, geb. Szierbowski, aus Spirgsten, Kreis Lotzen, jetzt Thomas-Mann-Straße 55,6000 Frankfurt/Main 50, am 25.

17 Folge 42 - Seite 17 as flpmif,cnbfoii Landsmannschaftliche Arbeit Landsmannschaftliche Arbeit Erinnerungsfoto 772 Gemeinschaft Junges Ostpreußen Geschäftsstelle: Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13, Telefon (0 40) und Deutsch-dänisches Mitarbeiterseminar - Von Montag, 23., bis Sonnabend, 28., Seminar im Ostheim Bad Pyrmont zum Thema Sozialarbeit und soziale Versorgung in der Bundesrepublik"; Teilnehmerbeitrag 45 Mark, Unterkunft und Verpflegung frei, Fahrtkosten werden erstattet. Anmeldungen bitte umgehend unter der Telefonnummer 0 40/ Landesgruppe Berlin Vors.: Georg Vögerl, Telefon (0 30) , Buggestraße 6, 1000 Berlin 41. Geschäftsführung: (0 30) , Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1000 Berlin 61 Sbd., 4. November, Insterburg: 15 Uhr, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90,1 /61, Kasino. - Lyck: Uhr, Cafe Frohberg", 1/61, Mehringdamm Ortelsburg: 15 Uhr, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90,1 /61, Raum 210. So., 5. November, Tilsit-Stadt Tilsit-Ragnit, Elchniederung: 16 Uhr, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90,1/61, Raum 110. Mi., 8. November, Frauengruppe: 15 Uhr, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90,1 /61, Raum 110. So., 12. November, Sensburg: 15 Uhr, Rixdorfer Bilderkneipe 1/44, Richardstraße 31/32. Mo., 13. November, Königsberg: 15 Uhr, Hanil Kwan, 1 /33, Hohenzollerndamm 50. Do., 23. November, Ostpreußisches Platt: 17 Uhr, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1 /61, Raum 210. Landesgruppe Hamburg Vors.: Günter Stanke, Telefon ( ) 90 14, Dorfstraße 40, 2000 Tangstedt BEZIRKSGRUPPEN Harburg/Wilhelmsburg - Sonnabend, 21., 19 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne", Bremer Straße 307, Erntefest unter dem Motto Es war ein schöner Sommer und ein goldener Herbst". - Montag, 30., Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne", Bremer Straße 307, Zusammenkunft zu einem Heimatabend. Nord - Dienstag, 24., Uhr, Gemeindesaal katholische Kirche, heilige Familie, Tannenweg 24, U-Bahn Langenhorn-Markt, Treffen zu einer Erntedankstunde mit Dia-Vortrag Von Hirschberg bis Breslau im Juli 1989", Gäste sind herzlich willkommen. HEIMATKREISGRUPPEN Insterburg - Freitag, 3. November, 18 Uhr, Gaststätte Zur Postkutsche", Hamburg-Horn, Horner Landstraße 208, Zusammenkunft mit gemütlichem Beisammensein. FRAUENGRUPPE Wandsbek - Donnerstag, 2. November, 17 Uhr, Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, Dia-Vortrag und gemütliches Beisammensein. LANDESGRUPPE WESTPREUSSEN Farbdia-Vortrag - Sonnabend, 28., 15 Uhr, Haus der Heimat, Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes. - Sonnabend, 28., 16 Uhr, Haus der Heimat, Vor dem Holstentor 2, obere Etage, Dia-Vortrag durch Oberstudienrat Raimar Neufeldt zum Thema Auf den Spuren der letzten Deutschen in West- und Ostpreußen", herzlich eingeladen sind Gäste und Angehörige. Landesgruppe Bremen Vors.: Gerhard Prengel, Tel. ( ) , Alter Postweg 51, 2805 Stuhr-Varrel Bremerhaven - Freitag, 20., Ernst- Barlach-Haus, 63. Stiftungsfest der Ost- und Westpreußenstiftung. Landesgruppe Schleswig-Holstein Vors.: Günter Petersdorf. Geschäftsstelle: Telefon (04 31) , Wilhelminenstr. 47/49, 2300 Kiel Eutin - Erntedank war das Hauptthema anläßlich der Monatsversammlung der Gruppe im Vosshaus. Nach kurzen Worten über die Bedeutung des Erntedanktages las Walter Westphal ein Gedicht des verstorbenen Lm. Gerhard Kamin. Bevor Hedwig und Alois Lehmann einen Film über alte Erntearbeiten vorführten, sprach Albert Schippel über Reisen nach Mitteldeutschland, in die DDR". Nach seinen Worten sei es nützlich und notwendig, die Besuchsreisen zu nutzen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Hedwig Lehmann erinnerte anschließend an die verstorbene Klara Karasch, die in diesen Tagen 90 Jahre alt geworden wäre. Sie las einige Gedichte von ihr und eine Geschichte über die Erntearbeiten. Glückstadt - Donnerstag, 9. November, 15 Uhr, Raumann", Am Markt, Zusammenkunft mit Dia-Vortrag unter dem Thema Danzig, Westund Ostpreußen deutsch oder polnisch" von Paul-Richard Lange. - Sonntag, 26. November, 15 Uhr, Kreuzkapelle Nordfriedhof, Gedenkfeier zu Ehren der Toten des deutschen Ostens mit anschließender Kranzniederlegung.Die erste Veranstaltung nach der Sommerpause war gut besucht. Vorsitzender Horst Krüger wies darauf hin, daß das Jahr 1989 ein Jahr der guten und schlechten Jubiläen sei, die alle nach dem gleichen Schema abliefen. Deshalb habe sich der Vorstand entschlossen, einmal kleinen Leuten" Gelegenheit zu geben, zu berichten, wie sie den Kriegsbeginn erlebt haben. Horst Krüger ging auf seine persönlichen Erlebnisse vor und nach dem September 1939 ein. Anders war der Bericht von Herbert Klinger, der als Angehöriger der deutschen Volksgruppe in Polen den Kriegsbeginn in der Provinz Posen erlebte. Er wurde im September 1939 mit vielen anderen Deutschen von polnischen Soldaten interniert und in Gewaltmärschen bis in die Gegend von Lowitsch verschleppt. Abschließend sagte Klinger, daß er mit seinem Bericht weder anklagen noch aufrechnen wolle. Für die Friedlandhilfe" wurde zur Unterstützung der Betreuung der dort ankommenden deutschen Aus- und Ubersiedler eine Geldsammlung durchgeführt. Landesgruppe Niedersachsen Vors.: Wilhelm von Gottberg, Telefon ( ) 3 79, Külitz 1, 3133 Schnega Braunschweig - Mittwoch, 25., 17 Uhr, Stadtparkrestaurant, Treffen zum Erntefest, bitte Erntegaben und Ich war in Königsberg" mitbringen. - Es versammelte sich die niesige Ortsgruppe im Stadtparkrestaurant zu einer Gedenkfeier aus Anlaß des Kriegsausbruchs unter dem Moto Gegen die Kriegsschuldlüge". Die Feierstunde wurde durch das Musikduo Ludewig begleitet. Pfarrer Dr. Winkler sprach unter dem Leitwort Niemand hat größere Liebe, daß er sein Leben lasset für seine Freunde". Wal traut Ringe verlaß einleitend die 16 Punkte der Reichsregierung zu einer Verständigung mit Polen. Der Vorsitzende Heinz Rosenfela wies in seiner Gedenkrede auf die polnische Hetzpropaganda in den Zeitungen und Medien gegen das Deutsche Reich hin, die im Marsch auf Danzig und Berlin" und auf polnischen Landkarten bis zur Elbe gipfelten. Weit von sich wies der Redner die Behauptungen der Presse und Medien von der Alleinschuld des Deutschen Reiches an beiden Weltkriegen. Gegen Ende der Feierstunde erfolgte die Totenehrung der für Deutschland und die Heimat gefallenen Landsleute, die heute in der Heimat ruhen. Die Feierstunde klang mit dem Gesang des ganzen Deutschlandliedes aus. Buxtehude - Sonntag, 22. November, 14 Uhr, Abfahrt zur Dittchenbühne Elmshorn, gespielt wird Das Glück im Winkel", Interessenten melden sich bitte bei Ruth Klimmek,Telefon /3916. Cloppenburg- Sonntag, 29., Uhr, Marktplatz Quakenbrück, Abfahrt zu einem Dia- Vortrag von Uli Ulziffer Königsberg im August 1988", Anmeldungen bei Hans Link, Droste- Hülshoff-Straße 2a, Telefon / Emden - Mit einer Feierstunde beging die Kreisgruppe bei stattlichem Besuch im Neuen Theater den Tag der Heimat", der vom Shanty- Chor Loppersum und dem Gitarren-Akkordeon- Orchester Emden musikalisch umrahmt wurde. Brigitte Stoll MdL begrüßte die Gäste, darunter Bürgermeister Theo Fieyen und den Bundestagsabgeordneten Wilfried Bohlsen, und erinnerte an die Entwicklung des Bundes der Vertriebenen, der wie die Bundesrepublik und das Grundgesetz 40 Jahre bestehe. Hauptredner Horst Wessolowski betonte: Wir wollen auch Frieden sichern, aber nicht mit Atomwaffen oder Verzichtserklärungen, sondern durch Verständnis für den Nachbarn." Kreisvorsitzender Franz Kolberg, der das Schlußwort einer gelungenen Veranstaltung sprach, gilt der Dank bei hervorragendem Einsatz zur Unterbringung einer größeren Anzahl von Aussiedlern. Hannover - Sonnabend, 4. November, von 11 bis 18 Uhr, Haus Deutscher Osten, Königsworther Straße 2, Weihnachtsbasar der Frauengruppe mit Kaffee und Kuchen, Sach- und Geldspenden werden an jedem Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr in der Königs worther Straße 2, Zimmer 202, entgegengenommen. - Sonnabend, 18. November, 18 Uhr, Grützwurstessen mit anschließendem Tanz. Hesepe - Sonntag, 29., Alexanderplatz 1, Treffpunkt zur Fahrt nach Quakenbrück, Anmeldungen bitte bei Herbert Podszuweit, Alexanderplatz 1,4551 Hesepe, Telefon / Osnabrück - Sonnabend, 28., 15 Uhr, Kolpinghaus, Seminarstraße 32, Dia-Vortrag Königsberg 1988". - Dienstag, 31., 17 Uhr, Gaststätte Löwenpudel", Stadthalle, Zusammenkunft zum Kegeln. Stade - Dienstag, 14. November, 16 Uhr, Schiefe Straße 2, Treffen zum Singen beim BdV. Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Vors.: Alfred Mikoleit. Geschäftsstelle: Tel. (02 11) , Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Bad Godesberg - Die Landsleute hatten - wie bereits in den Vorjahren auch - die Erntekrone selbst gebunden; die Krone aus Hafer, der Kranz aus den übrigen Getreidesorten. Bevor es auch im Unterhaltungsteil der Veranstaltung zu traditionsreichen Programmpunkten kam,richtete die Vorsitzende der Godesberger Gruppe, Gisela Noll, das Wort an die Gäste. Sie verwies auf die Charta der Heimatvertriebenen und rief auf, darauf zu achten, daß der Auftrag, der aus dem Grundgesetz hervorgeht, eingehalten wird. Abschließend zeigte sie auf, daß auch einiges Heidnisches im Brauchtum des Erntedankfestes zu finden ist. In Goethe-Schule Lyck - So lautete die Bildzeile mit dem dazugehörigen Text unter dem Erinnerungsfoto 766 in Folge 36, das wir auf dieser Seite unten wiederholen. Es war in der Setzerei leider vertauscht worden. Deshalb veröffentlichen wir hier noch einmal den Text, der nun zu der obigen Aufnahme gehört: Wer erkennt sich wieder? Mit dieser Frage wandte sich unsere Leserin Margarete Richter, geb. Grygo, aus Klaußen, an die Redaktion dieser Zeitung, um anhand des Klassenfotos der zweiten Klasse der Goethe-Schule in Lyck mit früheren Schulkameradinnen wieder Kontakt aufzunehmen. Soweit sie sich erinnert, hat sie die Namen der Mädchen vom Februar 1942 aufgeschrieben. Von links nach rechts, von oben nach unten: Lucienne Baudin, Christa Pulter, Waltraut Fricke, Adelheid Boese, Brigitte Madeyka, Christel Saborowski, Irmgard Augustin, Brigitte Wolff, Helga Graczkowski, Sigrid Rathke, Hildegard Kukielka, Herta Mayseszyk, Eva Torkler, Liselotte Jacubczyk, Evelyn Hirsekorn, Ingetraut Nasner, Ilse Bertram, Renate Adamaßeck, Dorothea Gramberg, Helga Kaleyta, Dorothea Tazko, Margarete Grygo. Eventuelle Zuschriften unter dem Kennwort Erinnerungsfoto 772" an die Redaktion Das Ostpreußenblatt, Parkallee 84/86,2000 Hamburg 13, leiten wir gern an die Einsenderin weiter. hz Erinnerungsfoto 773 Moddelkau - Wie oben bereits erwähnt, wurde diese Aufnahme fälschlicherweise mit dem Text Goethe-Schule Lyck" als Erinnerungsfoto 766 in Folge 36 veröffentlicht. Tatsächlich aber handelt es sich bei den Abgebildeten um einen Lehrerbesuch in Moddelkau", früher Mlodken, im Kreis Neidenburg. Leider weiß unsere Leserin nicht mehr alle Namen. Sie schreibt: Vorne links Anne Baran, Herbert Sender, rechts Lehrer Sender, Lehrer Baran, links oben Frau Baran und Frau Sender. Die anderen sind Lehrer aus den Nachbardörfern mit ihren Frauen." Leider möchte die Einsenderin ihren Namen nicht veröffentlichen lassen. Sollten dennoch Zuschriften unter dem Kennwort Erinnerungsfoto 773" die Redaktion Das Ostpreußenblatt, Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13, erreichen, werden wir sie an die Kreisgemeinschaft zur Ergänzung ihres Archivs weiterleiten. hz die Heimat zurückversetzt fühlten sich die Vertriebenen dann in dem umfangreichen Programmteil des Festes, als die Plettenburger Trachtengruppe, der Ostdeutsche Heimatchor und die Musikantengruppe auftraten. Düsseldorf - Sonntag, 12. November, 17 Uhr, Restaurant Rübezahl, Gänsebratenessen in Verbindung mit dem Wandertag. Hemer - Sonnabend, 18. November, Feierstunde zum 40jährigen Bestehen der Gruppe. - Die Gruppe beteiligte sich mit einem schönen Stand an dem Hemeraner Herbstfest. Neben Ostdeutscher Literatur, Landkarten etc. wurden Königsberger Marzipan, Bärenfang, Pillkaller, Danziger Goldwasser sowie Kaffee und selbstgebackener Kuchen geboten. Ostpreußenblätter und andere Drucksachen wurden ebenfalls angeboten. Alles in allem war es ein Erfolg für die hiesige Gruppe und auch für die Heimat Ost- und Westpreußen. Leverkusen - Schon seit Monaten liefen die Vorbereitungen für die Reise in die Lüneburger Heide. Die Studienfahrt führte in die herrliche Naturlandschaft der Lüneburger Heide, nach Lüneburg Fallingbostel, Walsrode-Vogelpark, Celle und Steinhude am Meer. Teilgenommen haben nicht nur Landsleute, sondern auch Einheimische sowie Gäste aus andern Regionen, was das Ziel dieses Reiseprogramms unterstreicht, deutsche Landschaften und Kulrurkreise kennenzulernen, als Gemeinschaftsergebnis von heimatverbliebenen und heimatvertriebenen Menschen. Quartier wurde im ländlich-schönen Bothel am Rande der Lüneburger Heide bezogen. Die Reise führte über die nördliche Heidelandschaft Behringen, wo die prachtvoll blühende Erika die Augen der Besucher erfreute. Höhepunkt dieser Studienreise war das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg, das mit Führung besichtigt wurde. Dort erhielten die Besucher einen Einblick in die Kulturgeschichte unserer Heimat Ostpreußen. Die Stadt Lüneburg mit den Kulturdenkmälern wurde ebenfalls mit fachlicher Führung besichtigt. Weiter führte die Fahrt nach Walsrode in den weltbekannten Vogelpark. Nächste Station war Celle, auch Perle des Nordens genannt. Sehr beeindruckend war die Altstadtbesichtigung mit ihren wunderschönen Fachbaudenkmälern. Der abschließende Besuch am Steinhuder Meer beendete diese unvergeßliche Reise mit vielen positiven Eindrükken. Neuss - Die Landsleute trafen sich zu ihrem traditionellen Erntedankfest. Der Saal im Martin- Luther-Haus war voll besetzt, als der Vorsitzende Kurt Zwikla seine Landsleute begrüßte. Großen Beifall bekam der bunte Erntezug, der in diesem Jahr von der Jugendgruppe gestaltet wurde. Auch

18 Allgemeines Folge 42 - Seite 18 wurden von den Jugendlichen einige Volkstänze vorgeführt. Mit dem Tanz unter der Erntekrone fand dieser schöne Nachmittag einen harmonischen Ausklang. Recklinghausen -Sonntag, 29., 16 Uhr, Treffen zum Herbstfest. - Sonntag, 19. November, 16 Uhr, Zusammenkunft zum traditionellen Fleckessen. -Im voll besetzten Saal des Bürgerhauses Recklinghausen-Süd fand wieder das gemeinsame Erntedankfest der vereinigten Landsmannschaften im BdV-Stadtverband Recklinghausen statt. Nach dem Einmarsch der ostdeutschen Fahnen begrüßte der Vorsitzende Kurt Schwibbe alle recht herzlich. Die Schirmherrschaft für diese traditionelle Veranstaltung hatte in diesem Jahr der stellvertretende Bürgermeister Theo Unländer übernommen, der sicn auch mit seiner Gattin als Erntepaar zur Verfügung stellte. Außerdem wirkten mit die Volkstanzgruppe Kant", Kamen, die Gemeinschaft Junges Ostpreußen mit ihren ostdeutschen Tänzen, die wie im vergangenen Jahr großen Anklang fand. Auch die einheimische Tanzgruppe der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Dorsten, erhielt großen Beifall für ihre Tänze in Münsterländer und schlesischer Tracht. In seinen Dankesworten hob Bürgermeister Unländer die gute Zusammenarbeit zwischen den Vertriebenen und dem Rat der Stadt hervor. Wesel - Der Vorsitzende Kurt Koslowski konnte eine stattliche Anzahl Landsleute und Gäste zum Erntefest begrüßen. In der festlich geschmückten Heimatstube wurden Lieder, Gedichte, Spiele und ein Tanz der Frauengruppe vorgetragen. Nach einem gemeinsamen Abendessen wurde die reichhaltige Tombola eröffnet. Bei Musik und guter Laune saß man noch lange beisammen. Wuppertal - Sonntag, 22., 15 Uhr, Zoo- Gaststätten, Kulturveranstaltung anläßlich des 40jährigen Bestehens, Mitwirkende unter anderen die Volkstanzgruppe Kant-Unna und der Ostdeutsche Heimatchor, die Kosten für ein Kaffeegedeck betragen 7,80 D M, für ein Grützwurstessen 9 DM, Bestellungen bitte bei Dora Kaltehorst, Telefon 02 02/ Landesgruppe Hessen Vors.: Anneliese Franz, geb. Wlottkowski, Tel. ( ) 59 44, Hohl 38, 6340 Dillenburg 1 Frankenberg - Der Kreisverband Frankenberg veranstaltete in der Ederberglandhalle in Frankenberg den Tag der Heimat". Die Kreisvorsitzende Margarete Strauß konnte neben etwa 400 Teilnehmern viele Ehrengäste und Aussiedler begrüßen. Bürgermeister Helmut Eichenlaub, Schirmherr der Veranstaltung, wies in seiner Begrüßung darauf hin, daß das Recht auf Heimat nicht nur eine Frage sei, die auf politischer Ebene diskutiert werden müsse, sondern auch ein Thema, das jeden einzelnen im Innern bewege. Für den Landtagsabgeordneten Hans-Joacliim Schulze (CDU) wird der Abriß der Mauer, die ein Volk in der Mitte teilt, immer dringlicher. Der Erste Kreisbeigeordnete Manfred Steiger warnte davor, den Politikern zu folgen, die eine Anerkennung der DDR als souveräner Staat fordern. Der Festredner, Staatssekretär im Hessischen Sozialministerium Gerald Weiß (CDU) räumte dem BdV einen besonderen Platz im Ringen um Frieden und Freiheit ein. Darüber hinaus seien es wieder die Heimatvertriebenen, die bei der Eingliederung der Aus- und Übersiedler große Hilfestellung leisteten. Frankfurt am Main - Die Gemeinschaftsveranstaltung stand unter dem Motto Tag der Heimat". Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Hermann Neuwald konnten auch drei neue Mitglieder sowie der neue Wirt Dieter Ringwald des wieder bewirtschafteten Tagungshauses vorgestellt werden. Danach würdigte Theo Merten den Tag der Heimat und schloß mit einem Gedicht von Anke Meie. Betty Schmidt brachte anschließend das Gedicht Unsere Heimat". Im Anschluß zeigte Hermann Neuwald Dia-Aufnahmen von der Studienreise nach Pommern, Danzig, Ost- und Westpreußen, die die Kreisgruppe unternommen hatte. Gelnhausen - Wie schon alle Jahre zuvor, trafen sich Mitglieder und Freunde der Westpreußen und Pommern und der Kreisgruppe Gelnhausen zu einer Feierstunde. Nach einer Kranzniederlegung begab sich die Gesellschaft in den Sudetennof, um dort das Erntedankfest zu feiern. Pfarrer Gottschalk gedachte der vielen Deutschen, die in Scharen aus der DDR in die Bundesrepublik übersiedeln, auch sie sind reiche Ernte für unser Land. Zu den Klängen des wunderbaren Musikinstrumentes Oskar Ketschmann, wiegten die Feiernden sich im Tanze, und es war ein Heimatnachmittag der Freude und des Dankes. Kassel - Es traf sich die Gruppe zu ihrer Monatsversammlung in der Kulturnalle Süsterfeld. Anwesend waren 45 Personen. Gemeinsam wurde der Geburtstage der 75-, 80- und 85jähri- en Mitglieder gedacht. Eduard Landenberger hielt ann einen bewegenden Vortrag über die Rußlanddeutschen", zu denen seine Vorfahren und er selbst gehörten. Landenberger nannte die deutschen Namen von Orten der Kolonisten, darunter auch Kassel". Lm. Schlemminger zog anschließend einen Vergleich zu den heutigen Übersiedlern aus der DDR in die Bundesrepublik und den Rußlanddeutschen. Jeder der Anwesenden gedachte seiner eigenen Vertreibung im Zweiten Weltkrieg, es war den Gesichtern anzusehen. Landesgruppe Baden-Württemberg Vors.: Günter Zdunnek, Postfach 12 58, Marbach. Geschäftsstelle: Schloßstraße 92, 7000 Stuttgart Seine Liebe zum Sport ist geblieben Hans Lucht von Prussia Samland" vollendet das 80. Lebensjahr 9V Osterholz-Scharmbeck - Geboren am in Groß Leistenau, Kreis Graudenz, aufgewachsen in Mareese, Westpreußen, wo die Eltern einen Bauernhof bewirtschafteten, wurde Hans Lucht nach dem Mittelschulabschluß 1927 in Marienwerder Berufssoldat beim Infanterie-Regiment (I. R.) 1 in Königsberg/Pr. Da er in seiner Jugend ein erfolgreicher Sportler war, wurde er von der Leichtathletikabteilung Prussia-Samland gern aufgenommen. Schon 1933 wurde er Regiments- und Wehrkreismeister im leichtathletischen Fünfkampf. Lucht war ein vorbildlicher Vorgesetzter und konnte seine Soldaten für den Sport begeistern. Die Nurmi Kompanie" war mit ihrer Mannschaft im I. R. 1 beliebt und bekannt, sie hat in Königsberg und der Provinz viele Siege errungen. Am 6. Juni 1935 heiratete Hans Lucht Erna Neumann, sie wurden in der Schloßkirche in Königsberg getraut. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Nach zwölf Dienstjahren schied Lucht 1939 als Hauptfeldwebel und ROA aus und wurde noch im selben Jahr zum Leutnant der Reserve befördert geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, Buchen - Mittwoch, 25., Uhr, Caritas Alten- und Pflegeheim St. Josef", Buchen-Waldhausen, Zusammenkunft zu einer Altenbegegnung, Interessenten an einer Fahrgemeinschaft wenden sich bitte an die Telefonnummer / Esslingen - Sonntag, 22., Uhr, Gaststätte Waldheim", Esslingen- Zollberg, Treffen zu einem Fest unter dem Motto Fischer und Fischerei in Ost- und Westpreußen", ab 18 Uhr spielt die Böhmerwaldkapelle Sonnberger, Ein- 1945". - Donnerstag, 2. November, Uhr, Parkgaststätte Tübingen, gemütliche Zusammenkunft - Die Monatsversammlung war sehr gut besucht und der Lm. Lettman berichtete sehr begeistert über die fünf Jahre seiner Lehrtätigkeit in Finnland. Die sehr guten Dias erfreuten und es wurde immer wieder festgestellt,^ wieviel Ähnlichkeit zwischen diesem fernen Land und der herrlichen, unvergessenen Heimat Ostpreußen besteht. r> w a tritt 8 DM, für Trachtenträger 5 DM, Jugendliche Landesgruppe DffiC rn frei. Giengen - Freitag, 20., Uhr, Schlüsselkeller, Wa-Vortiag von Werner Rau über seine Reise nach Australien. - Es fand wieder ein Heimatabend der Gruppe im Schlüsselkeller statt. Jahreszeitgemäß erinnerten sich die Anwesenden an die Erntebräuche in der Heimat. Obwohl alle aus verschiedenen Gegenden stammten, ähnelten sich die Erzählungen und Erlebnisse. Gegen Ende des Heimatabends konnte die Landsmannschaft ein neues Mitglied begrüßen, das schon häufig Gast bei den Treffen war. Heidelberg - Sonntag, 22., Uhr, Rega-Hotel, Bergheimer Straße 63, Zusammenkunft mit einer Filmvorführung Trakehnen lebt weiter", Mitgüeder und Gäste sind herzlich willkommen. Schwenningen - Sonnabend, 18. November, 16 Uhr, Beethovenhaus, Zusammenkunft zu einem Volkstumsnachmittag. Stuttgart - Mittwoch, 15. November, 16 Uhr, Wartburg-Hospiz, Lange Straße 49, Zusammenkunft zur Monatsversammlung mit einer Filmvorführung. Tübingen - Sonnabend, 21., Nebenzimmer aer Bahnhofsgaststätte, Treffen zu einem Dia-Vortrag unter dem Thema Ostpreußen vor Vors.: Fritz Maerz, Telefon (0 89) und , Krautheimer Straße 24, 8000 München 50 Augsburg - Sonnabend, 21., Uhr, Gaststätte Rheingold, Prinzstraße, Mitgliederversammlung mit anschließendem Fleckessen. München - Sonntag, 22., 15 Uhr, Kongreßhalle des Deutschen Museums, Feierstunde zum Tag der Heimat" unter dem Motto 40 Jahre Bundesrepublik - Das ganze Deutschland soll es sein", Eintritt 6 DM. Würzburg - Zur Monatsversammlung konnte der Vorsitzende Herbert Hellmich wieder zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen. Helga Tegtmeyer erzählte in bewegten Worten von ihren diesjährigen Erlebnissen in unserer ostpreußischen Heimat. Das Verhalten der polnischen Bevölkerung, vor allem der oberen Schichten", gegenüber den deutschen Besuchern läßt viel zu wünschen übrig. Es fehlt auch an guter Verpflegung und Sauberkeit. Der Bezirksvorsitzende, Lm. Paul Bergner, der ebenfalls in diesem Sommer in Ostund Westpreußen war, konnte diese Feststellung nur unterstreichen. Der Tag der Heimat 1989" in Würzburg und das Jahrestreffen der Bezirksgruppe Unterrranken waren gut besucht und ein voller Erfolg....wend is gar wunderlichin witterte" 59 Wetterbeobachtungen des Johannes von der Posilge im 14. Jahrhundert - Die Vorfahren litten unmittelbar gen finden sich für 35 Jahre Angaben über men und der Wein an den Rebstöcken erdas Wetter, und zwar jeweils im Zusam- fror. menhang mit Winterfeldzügen, Ernteergeb- Drei außerordentlich trockene und heiße nissen oder mit außergewöhnlichen Wettererscheinungen, wie Dürre, lange Regenzeiten, Unwetter oder Hochwasser. Es ist erstaunlich, daß Posilge für 21 Jahre von weichen Wintern berichtet. Es sind danach vier Perioden mit aufeinander folgenden weichen Wintern festzustellen, die jeweils vier bis acht Jahre umfaßten. Dagegen werden nur fünf harte Winter erwähnt. Das Winterwetter war in jener Zeit für die Durchführbarkeit der als Litauerreisen bezeichneten Feldzüge durch die Wildnis ins sumpfige, weglose Litauen entscheidend. Nur bei anhaltendem stärkeren Frost, wenn Wasserläufe und Moore fest zugefroren waren, konnte man die Kriegsfahrten durchfuhren. Über das Jahr 1376 berichtet Posüge beispielsweise: Man künde nicht gereysen, wend der winter gar weich waz." Die sogenannten harten Winter lagen einzeln zwischen Perioden milden Frostes. Über außergewöhnlich lang anhaltende Winter mit noch weit ins Frühjahr hineinreichenden Schneefällen und Kältegraden wird in drei Fällen berichtet. Dagegen schildert der Chronist nach einem unsteten kurzen Winter im Jahre 1379 das Wetter so: Item was Huer gar eyn frü Jar, wend umb siute Johannes Baptesten tag (Feiertag) was der awst (Ernte) das meiste teil gesehen, unde dy Kirsen (Kirschen) woren Sommer gab es in den Jahren 1361,1391 und Viel Getreide verdorrte in dieser Zeit auf den Feldern, und weil die Ernte sehr schlecht war, herrschten Hunger und eine große Teuerung im Land. Im Frühjahr 1416 mußten viele Leute sich von den Knospen der Bäume ernähren, und es gab nur noch Gerstenbrot. Am größten war die Hungersnot in Masowien, Dobrin und Kujawien, also in den polnischen Grenzgebieten. Es entstand eine große Mäuseplage. Die Mäuse fraßen schon die Wintersaat in der Erde und später die Körner aus den Garben. Wieder war die Getreideernte so schlecht wie im Jahr zuvor. In dem sechziejährigen Berichtszeitraum werden zehn Mißernten, aber nur drei überdurchschnittlich gute Ernten erwähnt. Außer der Dürre oder übermäßig langanhaltenden Regenfällen waren in vier Janren auch Kelkheim - In unserer Zeit hört man oft Klagen über das Wetter, das früher in der ostpreußischen Heimat viel besser gewesen sei. Sicher machte sich dort der Einfluß des Kontinentalklimas stärker bemerkbar als in Westdeutschland. Aber war das Wetter in Ostpreußen wirklich immer so gut, wie es viele aus der Jugendzeit in Erinnerung behalten haben? Dank der monatlichen Wetterberichte des Meteorologen Dr. Wolfgang Terpitz im Ostpreußenblatt erfahren die Leser, wie das Wetter in der Heimat jeweils im zurückliegenden Monat war. Darüber hinaus gibt es auch noch Quellen, die interessante Einblikke in das Wettergeschehen des 14. Jahrhunderts vermitteln. Johannes von der Posilge, ein Official des pomesanischen Domstifts zu Riesenburg, hinterließ in der Sprache jener Zeit eine Chronik, die neben den geschichtlichen Vorgängen auch Angaben über das Wetter und seine Auswirkungen enthält. Von 1360 bis 1419 hat er in dem Jahrbuch das ihm wichtig erscheinende zuverlässig notiert. Die Chronik ist deshalb nicht nur eine Fundgrube für den Historiker, sondern auch für denjenigen, der etwas über die Lebensumstände im Ordensland Preußen erfahren will. In den sechzig Jahren seiner Aufschreibun- ryfe vor pfingesten unde der wein uf Jacibi." Über Auswirkungen des Wetters wird an vielen Stellen der Chronik berichtet, so z.b. aus der er erst 1948 entlassen wurde. Hans von sechs Überschwemmungen durch Hochwasser und Deichbrüche. Anno 1376 war Lucht, der den Maurerberuf erlernte, erwarb 1950 seinen Gesellenbrief; Danach konnte er der Winter so mild und naß, daß die Weichsel durch Hochwasser an vier Stellen die sein Haus selbst bauen. Als 131er" erfolgte 1952 seine Einstellung beim Finanzamt Deiche durchbrach und in den Werdern Osterholz-Scharmbeck, wo er bis zu seiner großen Schaden anrichtete. Durch anhaltenden starken Regen brachen 1388 an mehre Pensionierung 1973, zuletzt als Steuerrat, tätig war. ren Flüssen die Dämme und die Wasserfluten unterspülten in Strasburg, Rehden, Seine Liebe zum Sport hielt auch nach dem Krieg an. Als Kreisfachwart für Leichtathletik und Ehrenvorsitzender seines Vereins VSK Besonders groß war der Schaden in Grau Roggenhausen und Engelsburg die Mauern. Osterholz gab er seine Erfahrungen an die denz, wo ein Stück des Hochufers der Weichsel heruntergerissen wurde, wobei von der Nachwuchssportler weiter. Er hat an einigen Traditionswettkämpfen mit Erfolg teilgenommen und konnte die Bedingungen für das te. In Friedeck fielen zwei Türme der Vor Ordensburg des Komturs Gemach herabstürz goldene Sportabzeichen zweiunadreißig Mal burg durch Unterspülung um. Auch im mit Erfolg wiederholen. Als Trainer und großen und kleinen Werder herrschte ein so Mannschaftsführer der Stadtmannschaft großes Hochwasser, wie es seit Menschengedenken nicht gewesen war. Im selben Jahr Osterholz-Scharmbeck gewann er 1968 beim Spiel ohne Grenzen" che nationalen und in fror dann bereits am 10. November der Brüssel die internationalen Entscheidungen Memelstrom zu, und der Schiffsverkehr kam (das Fernsehen hat darüber berichtet). früh zum Erliegen. In fünf Jahren gab es außergewöhnlich kühle Seit 1949 ist Hans Lucht in verschiedenen den und vier Weltmeisterschaften als Eishockey- Funktionen der Vertriebenenarbeit tätig, wofür u n d regenreiche Sommer regnete es spiejer teilgenommenvvordem^krieg gehörte er ihm das goldene Ehrenzeichen des BdV besonders im August so viel, daß das Heu, das goldene verliehen wurde. So ist er auch heute noch das Getreide und der Hopfen verdarben. Man Kreisvorsitzender des BdV. liest darüber: So is kalt sulde syn, so was is Er ist ein vorbildlicher, untadeliger Sportsmann, der sich sehr um seine geliebte Hei sunder los." (Als es kalt sein sollte, war es warm. So is trüge solde syn, so reynte is mat und die Vertriebenen verdient gemacht warm. Als es trocken sein sollte, regnete es hat. Auf allen Gebieten seines Lebens, dessen achtes Jahrzehnt er nun vollendet, hat er zwischen Ostern und Pfingsten so kalt ohne Unterlaß.) Schon im Frühjahr war es Erfolge vorzuweisen. Heinrich Hildebrandt S -oße Unwetter mit Hagel und Sturm die rsache für schlechte Ernten entwurzelte ein gewaltiger Sturm viele Eichen und andere Bäume. In Mispelwalde riß der Sturm einen Turm samt Glocken von der Kirche und trug beide weit fort, ohne sie zu zerstören. Auch 1374 verursachte ein Orkan überall erhebliche Schäden an Gebäuden. Diese kurzen Streiflichter aus Posilges Chronik lassen erkennen, daß das Wetter vor 500 Jahren in Ost- und Westpreußen auch nicht viel anders war als heute. Nur litten unsere Vorfahren damals mehr und unmittelbarer unter den Auswirkungen der ungünstigen Witterung. Not, Hunger und Entbehrungen verbergen sich hinter dem Wetterbericht unseres Chronisten, wenn er in der zeitgenössischen Sprache sagt wend is gar wunderlichin witterte" (aß es gar außergewöhnliches Wetter gab). Friedrich Borchert Einst Nationalspieler Herbert Schibukat wird 75 Jahre alt Eckernförde - Herbert Schibukat, am m Rastenburg geboren, gehörte 1936 zur deutschen Eishockeynationalmannschaft bei der Olympiade in Garmisch-Partenkirchen. Er trug seinerzeit beim Einmarsch der Nationalmannschaften ins Stadion die deutsche Nationalfahne. Auch nach dem Krieg war er in den fünfziger Jahren bhirmrtihrer der deutschen Eishockeynationalmannschaft. Soweit erinnerlich, hat Schibukat wahrend seiner Sportlaufbahn an drei Olympia d er Eishockeymannschaft des Rastenburger Sport- Vereins an. Der war wegen seiner guten Eishokkeymannschaft in Deutschland bekannt und hat auch viele Jahre an den Wettkämpfen um die deutsche Eishockeymeisterschaft teilgenommen. Dazu gehörten Spiele gegen Rießersee, Füssen und den Berliner Schlittschuhclub - um nur einige zu nennen. Am 27. vollendet der gewesen, daß die Blüten auf den Obstbau- u u.? e Eishocke yrtationalspieler Herbert Schi bukat das 75. Lebensjahr. Albert Anker

19 Folge 42 - Seite 19 Trakehner Pferde Tempelhüter" im ungarischen Pedigree Trakehner Züchter und Freunde besichtigten mehrere Gestüte im Land der Magyaren / Von Jutta Langels ine Gestütsreise über Österreich nach EUngarn wurde vom Reisespezialisten Friedrich von Below (Sohn des bekannten Reiters und Pferdezüchters Paul von Below, Lugowen) verwirklicht. Und so startete eine Gruppe Trakehner Züchter und Pferdefreunde von Hodenhagen aus in Richtung Süden. Übernachtung an der romantischen Donauschlinge, hinter Passau. Der nächste Morgen bescherte eine zauberhafte Fahrt durchs Donautal bis Kloster Melk. Nach Besichtigung der Benediktinerabtei fuhr man weiter nach Wien. Dort füllte ein Besuch der Morgenarbeit in der Hofreitschule den Vormittag aus. Tags darauf passierten die Reisenden die ungarische Grenze. Eine kurze Besichtigung der größten Basilika Ungarns in Esztergom und eine Schiffsfahrt auf der Donau von Domös bis zum historischen Punkt Visegräd verkürzten die Fahrt nach Budapest, dem Domizil für die nächsten Tage. Faszinierender Blick vom Gellertberg auf die Weltstadt Budapest: Burgbereich mit Matthiaskirche, Fischerbastei und Schloß; Erholung auf der Margareteninsel in Sonnenschein und Frühlmgsst±nmung. Die Gestütsbesuche führten durch weite, abwechslungsreiche Gebiete Ungarns: Am Madrasgebirge entlang zum Weinstädtchen Eger (einst von den Türken erobert), weiter ins anmutige Bükkgebirge zum Lippizanergestüt Silväsvärad, in dem zur Zeit etwa 450 Pferde gehalten werden. Zwei- und vierspännig wurden die Besucher zum Hengststall - in einem ehemaligen Schloß gelegen - befördert. Neben den üblichen Lippizanerlinien Maestoso, Conversano, Neapolitano, Favory, Incitato, Pluto und Siglavy wird in Ungarn eine Tulipan-Linie gezüchtet. Der ungarische Lippizaner ist etwas schwerer als die österreichischen Linien des Gestütes Piber. Weiter ging es mit Kutschen auf die Weide, wo ein Csikos Oberittener Hirte) die Herde der Mutterstuten und Fohlen durchs hügelige Weideland trieb, abends wieder den Laufställen zu. Ein Besuch in der Pußta durfte nicht fehlen. Rinder-, Schaf- und Pferdeherden, von berittenen Hirten begleitet, Reitvorführungen und fünfspännige Ungarische Post", Kutschenfahrt und Rast in einer Csärda, dem ungarischen Landgasthof. Auch Kecskem t, ein Städtchen mit historischem Stadtkern und Weinbrennerei, wurde besucht. Enttäuschend war der Besuch des Gestüts Apaj in der Donauniederung. Die Qualität und Haltung der Pferde ließ zu wünschen übrig. Besonders die Hufpflege wurde in mehreren Gestüten Ungarns stark vernachlässigt. Entlang der Osthälfte des Plattensees (Balaton) führte die Fahrt ins nahe gelegene Furioso-Gestüt, nahe Balatonfenyves. Dieses Staatsgut züchtete seit 1800 mit den Blutlinien des Furiosostamms aus Mezöhegyes und Mutterstuten der Shagya-Araber: Gesttitsfiihrung in Babolna Foto Langels vereinigte sich mit Blutlinien aus Kisber. Während des Zweiten Weltkriegs rettete ein Wittelsbacher Prinz diesen Pferdebestand nach Bayern und gab ihn im letzten Jahrzehnt an Ungarn zurück. Anhand der Pedigreetafeln im großzügigen Hengststall fanden die suchenden Blöcke der Reisegruppe in der 4. Generation des Hengstes Szeplak IX (ungarisches Halbblut) sogar den berühmten Trakehner Stammhengst Tempelhüter"! Auf allen Gestüten Ungarns wird der Fahrsport besonders gepflegt. Die ungarischen Gespanne gelten weltweit als schärfste Konkurrenz. Im August wurde in Balatonfenyves die Weltmeisterschaft der Zweispänner ausgetragen. Höhepunkt der Reise war der Besuch des Gestüts Babolna mit seinen Shagya-Arabern. Das Staatsgut züchtet außerdem Vollblüter. In diesem wunderbar gepflegten Renommiergestüt werden Staatsgäste empfangen. Alle Reiseteilnehmer wußten es zu schätzen, daß sie - durch private Beziehungen ermöglicht - dort empfangen und geführt wurden. Die Tage in Ungarn vergingen wie im Fluge, angereichert durch paprikascharfe Speisen, Folklore und Zigeunermusik. J. Langels TV Dietrich von Lenski im Amt bestätigt Mitgliederversammlung des Trakehner Fördervereins - Positive Bilanz F ür das Trakehner Pferd zu werben und zu wirken, das sind die Hauptaufgaben des Vereins zur Förderung und Erhaltung des Ostpreußischen Warmblutpferdes Trakehner Abstammung e.v." (Trakehner Förderverein). Er wurde 1965 gegründet und aufgrund der züchterisch kulturellen Bedeutung des Trakehner Warmblutpferdes und seiner Rolle als Heimatsymbol als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Seit fast zwei Jahrzehnten steht an seiner Spitze mit Dietrich von Lenski- Kattenau ein Mann, der selbst noch in der Nachbarschaft Trakehnens geboren und aufgewachsen, als unerschütterlicher Motor des Trakehner Gedankens gilt. Eine große Zahl von Trakehner Spitzenpferden sind dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins auf ihren sport- liehen Weg gebracht und begleitet worden, so unter anderem das Siegerpferd Prätorius des Deutschen Vielseitigkeitsmeisters Burkhard Wahler. Anläßlich der diesjährigen Mitgliederversammlung in Medingen, die verbunden wurde mit einer Besichtigung der Hengstprüfungsanstalt auf dem Klosterhof, berichtete der Vorstand unter anderem über die Erfolge der zur Zeit elf geförderten Trakehner Pferde. Dietrich von Lenski, der wiederum in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt wurde, referierte über weitere Werbcmaßnahmen des Fördervereins und kündigte für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Olympischer Reiterspiele (FORS) in Warendorf an. Somit geht der Verein sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht mit einer positiven Bilanz ins 25. Jahr seines Bestehens. T.C. TVakehner Hengstmarkt Zum letzten Mal staatliche Körung Die Körung der Junghengste, eine Auktion von Hengsten, Zuchtstuten und Fohlen, die Galaschau, das 3. Trakehner Springpferdechampionat, gehören zum reichhaltigen Programm anläßlich der letzten staatlichen Körung vom 19. bis 22. in der Holstenhalle zu Neumünster. Das Trakehner Novum: Im Zuge des Freilaufens der Hengste wird am Sonnabend auch ein obligatorisches Freispringen durchgeführt, um der Körkommission Gelegenheit zu geben, Spitzenprodukte für die Springvererbung zu erkennen, die für die Konsolidierung der Sprmgblutlinien Sorge tragen könnten. Ganz in diesem Sinn wurde auch zum 3. Trakehner Springpferdechampionat eingeladen, das wiederum die Nürnberger Versicherung (mit einer Dotierung allein des Finales von 3500,- DM und Ehrenpreisen) ausgestattet hat. Das Verlosungsfohlen des Trakehner Fördervereins heißt in diesem Jahr Gilge von Marduc Reservesiegerstute Shynoon von Highnoon und dff Sdia^e vortj^gnet der Bunde» l T uhnpr 7nrhtstuten 1989 in Verden an der Aller: Der Ehrenvorsitzende des Trakehner^Verbandes, Dietrich von Lenski-Kattenau, gratuliert Züchter Wolfgang Diehn und der Grenada von Mohammed aus^der Äfv^tetätH&stein F toernst Zucht der Famüie Eismann, Buchholz. L.G. Grußwort A llen, die sich dem Trakehner Pferd ZA besonders verbunden fühlen, rufe ich JL jlein herzliches Willkommen und freudige Grüße zu. Trakehner weltweit" ist nach wie vor unser Ziel. Die Bundesrepublik Deutschland gilt, nach der Vertreibung aus dem Osten, als Mutterland der heimatlos gewordenen Ostpreußischen Warmblutzucht Trakehner Abstammung. Wir wollen das einzige aus Ostpreußen gerettete lebende Kulturgut - die älteste und beste Reitpferdezucht - erhalten und fördern. Dies sollte nicht nur ein Anliegen der im Trakehner Verband zusammengeschlossenen Personen sein. Die zahlenmäßige Ausdehnung innerhalb der Landespferdezuchten sollte und wird sicher keinen Umfang erreichen, der störenden oder einengenden Einfluß hat. Aber wir werden weiterhin, sofern es gewünscht wird, den anderen Reitpferdezuchten mit konsolidiertem Erbgut zur Verfügung stehen. Das neue Tierzuchtgesetz besagt, daß die bisherige staatliche Körung ab 1990 entfällt. Dieser Tatsache Rechnung tragend, hat unser Vorstand beschlossen, 1990 erstmalig eine Trakehner Körung für den gesamten EG-Raum in Neumünster auszuschreiben. Schon in diesem Jahr wird das Freispringen für alle zur Körung angemeldeten Hengste im Zusammenhang mit dem Freilaufen durchgeführt wird es ein echtes Bewertungskriterium für die Körung darstellen. Der diesjährige Hengstmarkt bietet besonders hochwertiges Zuchtmaterial und zukünftige Reitpferde an. Die Form der freien Auktion bedeutet gleiche Chancen für alle Käufer. Das Interesse für das große hippologische Trakehner Ereignis ist uneingeschränkt stark. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Allen, die zum besonderen Gelingen beitragen, gut mein herzlicher Dank. Möge Neumünster 1989" viele Wünsche und Erwartungen aller Beteiligten erfüllen. Gottfried Hoogen Vorsitzender des Verband der Züchter und Freunde des ostpreußischen Warmblutpferdes Trakehner Abstammung e.v." Zeitfolge in Neumünster Donnerstag, Uhr Messen und Besichtigung der Hengste (Vorplatz Halle), anschl. ca Uhr Messen und Besichtigung der Stuten und Fohlen Uhr Gemütliches Beisammensein im Restaurant der Holstenhalle Freitag, Uhr Freilaufen und Freispringen der Hengste Uhr Mittagspause Uhr Freilaufen und Freispringen der Hengste (Fortsetzung) Uhr Vorstellung der Zuchtstuten und Fohlen Uhr Trakehner Springpferde-Championat 1989 Preis der NürnbergerVersicherungen" Uhr Ball der Züchter und Freunde des Trakehner Pferdes (Halle II) Sonnabend, Uhr Musterung der Hengste auf dem Dreieck (Halle I) Uhr Mittagspause Uhr Musterung der Hengste auf dem Dreieck (Fortsetzung) Uhr Vorstellung der Zuchtstuten und Fohlen Uhr Präsentation der auserwählten Hengste, Bekanntgabe der gekörten sowie der Prämienhengste, Ermittlung des Siegers und Reservesiegers Uhr Trakehner Gala-Abend 1989 mit Finale des Trakehner Springpferde-Championats Preis der- Nürnberger Versicherungen" Sonntag, Uhr Abschiedsparade der nicht gekörten Hengste, Zuchtstuten und Fohlen Uhr Beginn der Auktionen (Hengste, Fohlen, Stuten) Änderungen vorbehalten

20 Folge 42 - Seite flprrulimu(aft Jahrgang 40 Unser Bücherschrank ist weder eine Buchhandlung noch ein Antiquariat. Alle Bücher sind von Abonnenten für Abonnenten unserer Zeitung gespendet worden, und die genannten Titel sind jeweils nur in einem Exemplar vorhanden. Ihren Buchwunsch erbitten wir auf einer Postkarte mit deutlicher Absenderangabe unter dem Stichwort Bücherschrank". Briefe und Telefongespräche werden nicht berücksichtigt. Die Auslosung erfolgt eine Woche nach Veröffentlichung. Sie erhalten den Titel mit der Bitte, uns anschließend die Portokosten in Briefmarken zu erstatten (nicht im voraus und auf gar keinen Fall als Überweisung). Benachrichtigungen über vergriffene Bücher sind leider nicht möglich. Bitte haben Sie Verständnis. Die nachstehend genannten Titel sind abrufbereit. Walter Kiaulehn, Berlin - Schicksal einer Weltstadt. - Stefan Klein/Manja Karmon-Klein, Reportagen aus dem Ruhrgebiet (Berichte über die Industrie und die Menschen). --Joachim Schickel, China in der Welt. (Ein außenpolitisches Dossier). - Tage Erlander (Hg.), Schweden - Partner m Europa (Stabilität und Aktivität in der Außen- und Verteidigungspolitik). - Kontinent, Sonderband Prag" (Unabhängiges Forum nicht-exilierter tschechoslowakischer Autoren). Dietrich Wilhelm von Menges, Der Preis des Friedens (Das globale Dreieck). - Die Barsinghausener Gespräche, Deutschland im europäischen Spannungsfeld ( Gespräche aus dem Jahre 1963). Walter Scheel (Hg.), Motive der Entwicklungshilfe aus deutscher Sicht (Erzählungen aus Entwicklungsländern). - Ostpreußisches Sagenbuch (Nachdruck der Ausgabe von 1915). Hannelore Patzelt- Hennig, Damals in Ostpreußen (Ein Erlebnisbericht aus den Jahren ). - Grete Fischer, Unerreichbar wie der Mond (Ostpreußische Heimwehgeschichten). - Der redliche Ostpreuße (Ein Kalenderbuch für 1981). - Erika Trakehnen-Hitz (Hg.), Flucht aus Ostpreußen (Gedanken einer Mutter). - Marie von Ebner-Eschenbach, Drei Freiherren von Gemperlein (Eine Novelle). - Heinrich Dieckelmann, Stromland (Plattdütsche Gedichte). - S. Fischer-Fabian, Venus mit Herz und Köpfchen (Eine Liebeserklärung an die Berlinerin). - Wilhelm Hauff, Lichtenstein (Roman). - Nelia Gardner White, Suche die Träger des Namens COURVOISIER" geboren in Szuppen oder Schuppen, Kreis Ragnit. Verstorben als Julius COURVOISIER" 1874 in Robkojen, Kreis Tilsit. Außerdem werden gesucht die Verwandten und Geschwister von Wilhelmine COURVOISIER", geboren 1864 in Robkojen, Kreis Tilsit. Sie waren Hofbesitzer in Szuppen, oder Schuppen und Robkojen. Wo taucht der Name auf? Unkosten werden erstattet. Bitte melden bei Frau Elly Marggraf, R. D. 2, Box 73, Hopewell, New Jersey USA. Wer weiß etwas über den Verbleib von Erich Knoppke Lincka, geb. 1904, wohnh. Pillau I, Zitadelle- Kaserne Nr. 7. Nachr. erb. Erna Endrikat, Feuerhöfe 10, 4156 Willich 1. m Ich suche August Wekök aus Uderwangen, verheiratet mit Minna, geb. Bartel. Wer kennt oder kannte meinen Vater Otto Albert Bartsch, geb in Fuchsberg bis 1945 wohnhaft in Uderwangen, Kreis Pr. Eylau, Obergefr. Art. Rgt. 208? Er soll zuletzt in Rustavi/Tiflis- Lg. gewesen sein. Nachr. erb. Ursula Ebeling, Mühlenredder Hamfelde. Der Sturm ist vorüber (Roman). - Felix Timmermans, Sankt Nikolaus in Not (Erzählungen). - Edgar Lee Masters, Der Hochzeitsflug (Roman). - Ludwig Ganghofer, Der Dorf apostel (Ein Hochlandroman). - Wilhelm Hegeler, Der Mut zum Glück (Roman). - Georg Santayana, Der letzte Puritaner (Roman). - Diedrich Speckmann, Heidehof Lohe (Heimatroman). - Vern Sneider, Die Geishas des Captain Fisby. Das kleine Teehaus (Roman. Übersetzt aus dem Englischen von John Patrick und Barbara Klau). - Otto Hake, Lichtenthaler Allee (Drei Romane: Hortense", Scherzo" und Das Quintett"). - Else Hueck- Dehio, Die Hochzeit auf Sandnes (Roman). - Hermann Hesse, Narziß und Goldmund (Erzählung). - Hermann Hesse, Roßhalde (Roman). - Panait Istrati, Kyra Kyralina (Roman). - Manfred Bieler, Der Kanal (Roman). - Clemens Laar, Amour Royal. Das Glück der Verheißung (Roman). - Clemens Laar, Ritt ins Abendrot. Das Glück der Erfüllung (Roman). - J. I. Kraszewski, Brühl (Historischer Roman über den Grafen Brühl, der zum Minister von August dem Starken ernannt wurde. Aus dem Polnischen übersetzt). - Utta Danella, Sophie Dorothee- Eine preußische Geschichte (Historischer Roman über die junge Komteß Sophie Dorothee aus der Mark Brandenburg, die in die Wirren der Napoleonischen Kriege gerät). - Joachim Schultz-Naumann, Die letzten 30 Tage (Spannender Bericht eines jungen Generalstabsoffiziers über die Endpnase des Zweiten Weltkriegs). - Leonhard von Krusenstern, Erinnerungen (Die Memoiren eines Baltendeutschen). - Johann Froembgen, Hermann von Wissmann, Carl Peters und Ohm Krüger (Schicksale und Epochen) Jahre Commerzbank (Jubiläumsschrift von 1970). - William Barclay, Wie sollen wir beten? (Eine Einführung in das Gebet des Herrn). - Liliane Giudice, Das Abenteuer ein Christ zu sein (Aufzeichnungen eines Laien). - Die große Grillfibel (Wie wird richtig gegrillt?). - Karlchen Schmitz, Wer ist denn schon wer? (Konrads politische Erben). - Bernhard Grzimek, Wir lebten mit den Baule (Rüg Gesucht wird Max (damals genannt Bubi) Bogun, geboren in Osterode (Stadt oder Kreis). Über ein Lebenszeichen würde ich mich sehr freuen. Paul Friedrich, früher Oberwachtmeister 2. Füs.-Btl. 1, Aggers«-. 43, 5200 Siegburg, Tel / Ölgemälde, Stiche, Aquarelle mit ostpreußischen Motiven, Landschafts-, Jagd- und Tierbilder etc. von Sammler gesucht. Angebot möglichst mit Farbphoto und Preisvorstellung u. Nr an Das Ostpreußenblatt, 2000 Hamburg 13. ZEHNTE AUFLAGE: Sie kamen übers Meer Die größte Rettungsaktion der Geschichte Von Ernst Fred mann Dokumentation über die unvergeßliche Leistung det deutschen Marine. Tausende von Ostpreußen verdanken ihr das Leben. Mit ausführlichem Bericht über die Beisetzung von Großadmiral Karl Dömitz in Aumühle, 216 S., 16 Abb., Ganzleinen 27,, Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (swg) e.v. 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Kurt Krießbach aus Allenstein/Ostpreußen Nachtigallensteg 1 jetzt Pfingstbrunnenstraße Schwalbach am Taunus Es gratulieren herzlich und wünschen Glück und Gesundheit seine Frau Elvira, seine Kinder Martina, Claudia, Carola und Alexander und seine Schwiegersöhne s_ Andreas und Klaus ^

21 Jahrgang OfiprnirJmlJfnit Folge 42 - Seite 21 Kaum zu glauben und doch wahr unsere Oma Erna wird am Jahr! Erna Dauter eb. Strauß Jland/Stadienberg, Ostpreußen jetzt Bertha-von-Suttner-Str Köln 80 Von Herzen gratulieren alle Sinnersdorfer Zwei- und Vierbeiner zu diesem Tag. Sie wünschen weiterhin alles Gute und beste Gesundheit. Auf daß sie noch lange Pullover stricken kann! Unsere Mutter, Frau Julianna Brauer aus Ludwigshof bei Dt. Wilten Kreis Bartenstein, Ostpreußen jetzt Vancouver, B.C Maple St., V6J 3R8 Canada feierte am 18. September 1989 ihren Geburtstag. Es gratulierten die Kinder Willi Brauer Jakob Brauer Heinrich Brauer Maria Goos Meine lieben Eltern Heinz und Elsa Schneider, geb. Dingler aus Königsberg (Pr), Schrötterstraße 25 feiern am 20. ihre goldene Hochzeit. Es gratuliert herzlichst und wünscht weiterhin Gottes Segen SOHN RALF Reinbeker Straße 29, 2000 Stapelfeld, Tel.: (0 40) Zur goldenen Hochzeit unserer Eltern Ella und Paul Schirrmacher gratulieren ganz herzlich die Mädchen Königsberg (Pr), Hans-Sagan-Straße jetzt Rehstraße Frankfurt ö \ y / Jahre wird am unsere liebe Mutter und Oma Lucie Perrey "geb. Surau aus Hohenberge Kreis Elchniederung Wir wünschen ihr Gottes Segen, gute Gesundheit und gratulieren ganz herzlich ihre Töchter, Schwiegersöhne und Enkel Geburtstagsadresse: W. Bast, Tel.: / Unsere lieben Eltern, Schwiegereltern und Großeltern Ernst und Frida Nisch geb. Bronkowski aus Drigelsdorf/Johannisburg jetzt 2347 Süderbrarup, Bachstraße 40 feiern am ihre diamantene Hochzeit Wir gratulieren herzlich und wünschen noch viele gesunde Jahre. Kinder und Enkelkinder Ihren ff 90. $ Geburtstag feiert am unsere liebe Tante Luzie Hüttche aus Neudims, Kreis Rößel jetzt Hochdahler Straße Erkrath 1 Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen deine Nichten und Neffen sowie alle Verwandten Heute starb Frau Spann Deine Hügel weit fern allem Tagesstreit, Schwing Dich durch Raum und Zeit über Dein Leid. Herta Conradt geb. Schulz Sie folgte ihrem, seit 1945 im Massengrab Schlageterhaus" Königsberg (Pr) liegenden Ehemann Albert Conradt aus Königsberg (Pr) nach. Die Schwester Gertrud Neumann, geb. Schulz im Namen aller Angehörigen Brückenstraße 24, 7200 Tuttlingen, Meine Kräfte sind zu Ende nimm mich, Herr, in deine Hände Unsere liebe Tante ist von ihrem Leiden erlöst. Julie Scheffler geb. Pietzka t aus Vierbrücken, Kreis Lyck In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Gertrud Feuersenger, geb. Pietzka Kurt Feuersenger mit Frau Regine und Bastian Hindenburgstraße Cremlingen OT Schandelah Meinem heben Mann, unserem guten Papa und Opa wünschen wir zu seinem 70^ Geburtstag am weiterhin Gesundheit, Glück und Freude. Vielen Dank für Deine Liebe und Treue. Deine Elise Gerda, Theda Schwiegersöhne und Enkelkinder Am feiern unsere Eltern Herbert Schade und Verwaltungsrat a. D. aus Rastenburg Helmut Gensch aus Schmalleningken Tilsit Billwerder Steindamm Hamburg 26 Hedwig, gen. Heta geb. Büttner jetzt Kittelwec S, 2000 Hamburg 73 ihren Ii ^ 1 Hochzeitstag. Es gratulieren herzlich und wünschen weiterhin noch viele schöne gemeinsame Jahre die Kinder, Enkel und Urenkel Jahre wird am Irma Holzki, geb. Mertins aus Kaukehmen, Elchniederung, Ostpreußen, Wilhelmstraße 2 jetzt Firlitzenweg 9, 8621 Schneckenlohe Sonne, Blumen, frohe Herzen, Freude für den Ehrentag Leuchten sollen alle Kerzen, Das Glück Dich überschütten mag. Wünschen Dir von ganzem Herzen Deine drei Schwestern Eva, Hildegard und Dora mit ihren Familien Paul Pyko aus Guhsen, Reimähhswalde, Kreis Treuburg ist am 17. September 1989 im 80. Lebensjahr in Bremen verstorben. Lenbachstraße 12, 4800 Bielefeld 1 Wir trauern Hans-Günther Pyko und Frau Helga geb. Andratschke mit Franziska Christiane Pyko Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das erste ist vergangen. Off. 21, Vers 4 Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben entschlief im Alter von 81 Jahren meine liebe Frau, meine gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Frieda Pawlowski geb. Plaga * in Kaigendorf, Kreis Lyck t in Pulheim Elchweg 2, 5024 Pulheim In stiller Trauer Emil Pawlowski Walter Pawlowski und Frau Ingrid Udo und Elke als Enkel und alle Angehörigen Ursula Kuhlmey-Becker geb. Faak aus Tilsit, Sommerstraße 28 * t In stiller Trauer Drosselstraße 6, 4300 Essen 1 Siegfried Kuhlmey-Becker Barbara Gering, geb. Kuhlmey-Becker Ingo Gering Christian Kuhlmey-Becker Heike Kuhlmey-Becker, geb. Höwing Enkel Jan und Lars Herr, dein Wille geschehe! In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem geliebten Vater, unserem lieben Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel Franz Zadrozny» t Allenstein, Horst-Wessel-Straße In stiller Trauer Werkstättenstraße 26, 4350 Recklinghausen Traueranschrift: Germies, Vennheidestraße 13 im Namen aller Angehörigen Irmgard Germies, geb. Zadrozny Das Seelenamt war am Donnerstag, dem 14. September 1989, um 8 Uhr in der St.-Gertrudis-Pfarrkirche. Anschließend erfolgte um 9.30 Uhr die Beisetzung von der Trauerhalle des Zentralfriedhofes Hillerheide aus. Was Gott tut, das ist wohlgetan Nach einem erfüllten Leben ist am 26. September 1989 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, unser Bruder, Schwager und Onkel Gustav Fiergolla aus Heinrichsdorf später Breitenstein und Pogegen im Alter von 89 Jahren sanft entschlafen. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied. Im Namen aller Angehörigen Erika Fiergolla, geb. Sellnat Bahnhofstraße 97, 2864 Hambergen

22 Folge 42 - Seite 22 tos fipnu6mbf an 40. Jahrgang Nach einem erfüllten Leben entschlief meine liebevolle Frau, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante Gertrud Grabowski geb. Kuhn * aus Insterburg, Ziegelstr. 30 und Königsberger Str. 19/20 (Drogerie) Steinsche Gasse 28, 4100 Duisburg 1 In stiller Trauer Walter Grabowski Gott der Herr nahm nach einem erfüllten Leben meinen lieben Vater, unseren lieben Großvater und Urgroßvater Gustav Olschewski Johannisburg, Ostpreußen zu sich in den ewigen Frieden. In Dankbarkeit nahmen wir Abschied Erika Tutas, geb. Olschewski Monika Tutas, geb. Eitner Frank und Philip und Verwandte Martha Wedrich geb. Breitenbach aus Mehlkehmen und Rastenburg, Ostpreußen t Unsere liebe Mutter ist von uns gegangen. Ein Leben voller Güte und Fürsorge ist vollendet. Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit. Christa Wedrich Klaus Wedrich Edda Gorsler Verwandte und Freunde Wilhelm-Leuschner-Straße 15, 2800 Bremen Die Trauerfeier hat am Freitag, dem , um 8.45 Uhr in der Kapelle des Osterholzer Friedhofes stattgefunden. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb heute mein guter Mann, unser geliebter Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Vetter Bernhard Grieger Dammkrug, Kreis Wehlau, Ostpreußen t In stiller Trauer Hannelore Grieger, geb. Engelke mit Hans-Hermann und Bernd Gerda Trumpfheller, geb. Grieger mit Hannelore Novak und Angehörige 5457 Gierend (Oberdorfstr. 3), Köln, den Melissenweg 1, 2000 Hamburg 65 Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen betrauert den Tod von Ruth Maria Wagner zuletzt stellvertretende Chefredakteurin unserer Heimatzeitung die am nach langer Krankheit in Freiburg verstorben ist. Meine Kräfte sind zu Ende, Nimm mich Herr, in deine Hände. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief heute plötzlich mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel. Kurt Haarbrücker * Dittau, Kreis Insterburg Herberhauser Straße 10, 4930 Detmold In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Hanna Haarbrücker, geb. Perrey Carola Haarbrücker Ella Perrey und alle Anverwandten Die Beisetzung fand am Donnerstag, dem , um Uhr auf dem Friedhof in Oberhonnefeld statt. Nach langer, schwerer Krankheit ist unsere langjährige Autorin Ruth Maria Wagner für immer von uns gegangen. Aus enger heimatlicher Bindung heraus, hat sie sich mit großem Wissen und viel Tatkraft für die ostpreußische Heimatliteratur eingesetzt. Viele Heimatbücher haben wir mit ihr zusammen zur Freude unserer Landsleute herausgebracht. Sie hat uns immer freundschaftlich und hilfsbereit zur Seite gestanden. Gerhard Rautenberg und Mitarbeiter GERHARD RAUTENBERG Druckerei und Verlag Leer (Ostfriesland), den Frau Ruth Maria Wagner gehörte zu den alten Mitarbeitern der Landsmannschaft, deren Tätigkeit in der Redaktion noch in der Hamburger Wallstraße begann und die dann fast 20 Jahre lang den Kultur- und Unterhaltungsteil unserer Wochenzeitung gestaltete. Jedoch nicht nur als Redakteurin, sondern auch als Referentin bei Frauentagungen und bei landsmannschaftuchen Gruppen ist RMW" zu einem Begriff geworden. Die Landsmannschaft dankte ihr für ihre Treue und Leistung durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens. Ruth Maria Wagner wird in unserer Landsmannschaft und in der Gemeinschaft ihrer treuen Leser fortleben. Der Bundesvorstrand der Landsmannschaft Ostpreußen Harry Poley Dr. Ottfried Hennig Gerhard Wippich t Sie starben fern der Heimat Ein stilles Gedenken an meinen lieben Mann, guten Vater und Onkel Friedrich Wilhelm Hecht» in Rudau, Kreis Ortelsburg in Charkow, Rußland an meinen lieben Sohn, guten Bruder, Schwager und Onkel Friedrich Hecht * in Rudau, Kreis Ortelsburg in Schwerte Erna Hecht, geb. Stein und Kinder Anverwandte und Freunde Kopernikusstraße 10, 5840 Schwerte, im 1989 Nach einem erfüllten Leben ist unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Schwager Hans Kößler Dipl.-Landwirt aus Mäken, Kreis Pr. Holland, Ostpreußen * t in Frieden eingeschlafen.»'ims fipraißcn Wall trauert um den Tod seiner langjährigen stellvertretenden Chefredakteurin Ruth Maria Wagner die nach langer, schwerer Krankheit am im Diakonissen- Krankenhaus in Freiburg verstorben ist. Ruth Maria Wagner, am 21. April 1915 in Posen geboren und in Ostpreußen aufgewachsen, trat im August 1956 in die Redaktion des Ostpreußenblattes ein und bekleidete in ihr von 1966 bis zu ihrem Ausscheiden nach fast 20jähriger Tätigkeit die Position der stellvertretenden Chefredakteurin. In den 20 Jahren ihrer Tätigkeit betreute Frau Wagner vor allem den Kulturund Unterhaltungsteil unserer Zeitung. Ihr fundiertes Wissen - insbesondere über ostpreußisches Geistesleben, ostpreußische Kultur, Landschaft und Menschen Ostpreußens sowie ihr journalistisches Können - haben entscheidend zum guten Ruf und Ansehen unserer Heimatzeitung beigetragen. Wir werden Ruth Maria Wagner als einer stets hilfsbereiten Kollegin ein ehrendes Andenken bewahren. Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 im 1989 Hugo Wellems Chefredakteur Spardorfer Straße 23, 8520 Erlangen Unser lieber Bruder In Liebe und Dankbarkeit Hans-Otto Kößler und Frau Roswitha Achim Lauterbach und Frau Gisela, geb. Kößler Irmgard Loerchner vier Enkelkinder zwei Urenkel Joachim Sehmsdorf * wurde heute von seinem schweren Leiden erlöst. Wer ihn kannte, trauert mit uns. Dr. Georg Sehmsdorf, DDR-4305 Gernrode, Hagental 12 Dr. Kurt-Eberhard Sehmsdorf] Wolfgang Sehmsdorf > 3548 Arolsen, Rathausstraße 6 Charlotte Sehmsdorf

23 Folge 42 - Seite 23 ni5 Ofipmifknlilriii Aktuelles Eine Straße erinnert an zwei Ostpreußen Die LO-Landesgruppe Hamburg besuchte die Gedenkstätte von Edith und Walter von Sanden-Guja Hamburg - Bei strahlendem Sonnenschein startete ein vollbesetzter Reisebus der LO- Landesgruppe Hamburg mit Landsleuten und Freunden der Heimat zu einem Ausflug an den Dümmersee. Das Ziel war Lehmbruch. In dem dortigen heimatkundlichen Dümmer-Museum befindet sich eine Gedenkstätte des ostpreußischen Künstlerehepaars Walter und Edith von Sanden-Guja, in der das Ehepaar Hollberg liebevoll Bücher, Bilder, Tierplastiken und andere Erinnerungsstücke zusammengetragen hat. Im niedersächsischen Hude am Dümmer lebte nach der Flucht das Ehepaar von Sanden-Guja. Es stammte aus der Angerburger Gegend. Walter von Sanden-Guja wurde am 18. Juni 1888 in Launingken, Kreis Angerapp, auf dem väterlichen Gut geboren, in der Nähe lag das mütterliche Gut Klein Guja an einem wunderschönen verträumten See. In dieser Landschaft, die noch unberührt von der Hektik der Zeit war, wuchs der Junge auf. Seine besondere Liebe galt dem Guja- See und seiner Tierwelt. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er zusammen mit seiner Frau das elterliche Gut und wirkte dort über dreißig Jahre. Trotz der vielen Arbeit, die beiden Güter zu führen, fand er noch Zeit und Kraft, als Naturforscher, Fotograf und schließlich als Schriftsteller zu wirken. Er beobachtete und erforschte vor allem die Vogelwelt seiner engeren Heimat. Sein schriftstellerisches Wirken wurde der Öffentlichkeit bekannt, als 1933 sein erstes Buch Guja - See der Vögel" erschien. Die meisten seiner späteren Bücher sind mit eigenen Fotos ausgestattet worden. Von den zahlreichen Büchern seien nur einige genannt: Im Wechsel der Jahreszeiten, Alles um eine Maus, Das gute Land, Wo mir die Welt am schönsten schien, Schicksal Ostpreußen. Edith von Sanden-Guja ergänzte die Tiergeschichten ihres Mannes durch ihre einzigartigen Tierplastiken, die in Bronze gegossen wurden. Sie wurde als weitbeste Tierbildhauerin auf den internationalen Jagdund Kunstausstellungen 1954 in Düsseldorf und 1964 in Florenz mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs fiel dem Ehepaar wie allen anderen Landsleuten der Abschied von Ostpreußen unsagbar schwer, es war so tief mit der heimatlichen Natur verwurzelt. Übers Eis des Frischen Haffs und die Nehrung gelangten sie per Fahrrad nach Westdeutschland und dann nach Österreich, wo sie einen kleinen Besitz am Haffner See hatten. Aber sie suchten nach einem Gewässer, das an den Guja-See erinnerte, und den fanden sie am Dümmersee war es dem Ehepaar möglich, in Hude am Dümmer neu zu beginnen. Dort stellte sich Walter von Sanden-Guja der Aufgabe der Erforschung und Bewahrung des Dümmersees als Naturparadies. Das kleine Backsteinhaus mit dem verzauberten Garten, in dem auch wieder ein Teich und ein Frosch eine Rolle spielten, Unser Klein Guja". Daß sowohl der Nordenburger See in Ostpreußen als auch die Umgebung des Dümmersees in Niedersachsen neute als Naturschutzgebiete gepflegt werden, ist das Werk dieses Ostpreußen. Er hat es verstanden, den Menschen die Natur ein Stück näherzubringen. Er starb 1972 im 84. Lebensjahr, seine Frau 1979 im 85. Lebensjahr. Ihre beiden Kinder leben im Ausland, der Sohn in der Schweiz, die Tochter auf den Bahamas. Ein Lichtbildervortrag, im Dümmer-Museum von Friedrich-Karl Milthaler über das Leben und Wirken des Ehepaars von Sanden-Guja gehalten, gab einen eindrucksvollen Überblick. Der Lebensweg der beiden Ostpreußen führte die Besucher gedanklich zurück in die ostpreußische Heimat. Auf dem Friedhof in Burlage fand an der Grabstätte des Ehepaars von Sanden-Guja eine kleine Gedenkfeier statt. Günter Stanke, Vorsitzender der LO-Landesgruppe Hamburg, gedachte in feierlichen Worten des Lebens und Wirkens der Verstorbenen. Nach dem Niederlegen eines Blumengestecks mit Schleifen der Landesgruppe trug Ursula Meyer-Semlies ein Gedient von Edith von Sanden-Guja vor. Das gemeinsam gesungene Ostpreufsenlied beendete die Gedenkfeier. Abschließend wurde noch Hude besucht, der einstige Wohnort des Ehepaars. Das Wohnhaus mit dem Garten konnte jedoch nicht besichtigt werden. Die Straße, die an dem Haus vorbeiführt, trägt den Namen von Sanden-Guja. Erika Hempel Neue Höchstleistungen erzielt Rekordbeteiligung bei den Traditionswettkämpfen der Leichtathleten Celle - Die Traditionswettkämpfe der Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten erfreuen sich von Jahr zu Jahr steigenden Interesses und damit größerer Teilnehmerzahlen. Wenn auch die direkt aus dem deutschen Osten stammenden Athleten nicht so zahlreich vertreten waren wie sonst, starteten insgesamt jedoch etwa 250 Teilnehmer aus 61 Vereinen, eine Zahl, wie sie bisher nicht erreicht wurde. Da alle Wettbewerbe nach den Richtlinien der ALB/DLV ausgetragen werden, waren auch in diesem Jahr deutsche Spitzensportler angereist, um einmal ihre Form zu überprüfen und zum Er genießt Spaziergänge und Reisen Fritz Wicht aus Sorquitten vollendet das neunte Lebensjahrzehnt Herford - Am wurde Fritz Wicht in Königsberg als Sohn des Gutsbesitzers Hermann Wicht und seiner Ehefrau Mathilde geboren. Aufgewachsen in der Kaiserzeit, in einem gehüteten Elternhaus, wurde er nach Schulzeit und kaufmännischer Ausbildungmit 18 Jahren Soldat und an der Westfront infrankreich eingesetzt. In den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs, im 1918, wurde er schwer verwundet. Aus dem Lazarett in Wiesbaden entlassen, ging es wieder heim nach Ostpreußen gründete er seine Familie, die Söhne Dietrich und Hartmut wurden geboren. In Sorquitten, Kreis Sensburg, machte Witt sich selbständig. Er übernahm das Gasthaus Sorquitten' mit Kohlenhandlung und Lebensmitteln. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs mußte er noch einmal an die Front. Diesmal sollten Hamburg und die Lüneburger Heide verteidigt werden. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft suchte er im Alter von 50 Jahren mit seiner Familie 1949 einen neuen Anfang in Spenge/Westfalen. Von 1952 an bewirtschaftete Fritz Wicht mit seiner Frau die dortige Bahnhofs-Gaststätte. Die ältere Generation erinnert sich gern an den alten Bahnhof und seine Gastlichkeit. Sohn Dietrich übernahm später die Gaststätte von den Eltern. 1968, im Zuge der Streckenstillegung, wurde der alte Bahnhof abgerissen und Dietrich baute am Markt den Spenger Hof". Seit dem Tod seiner Frau 1977 wohnt Fritz Wicht allein in seinem Haus im Katzenholz. Inzwischen hat er fünf erwachsene Enkeltöchter und diskutiert gern über das Zeitgeschehen. Er genießt die freie Natur und unternimmt einen Spaziergang durch den Katzenwald nach Spenge. Hin und wieder fährt er nach Bonn zu seinem Sohn Hartmut, der in der Bundeshauptstadt ein Weinrestaurant bewirtschaftet. Wenn Jahreszeit und Wetter es zulassen, wird solch ein Besuch immer mit einer Schiffsfahrt auf dem Rhein verbunden. Landsmann Wicht fühlt sich in bester Verfassung und hofft, daß er noch einige Geburtstage feiern darf. E. B. anderen sich für größere Aufgaben zu qualifizieren. Hochkarätige Leistungen wie die 100-m- Läufe von Dietmar Schulte (LT 85 Hannover) in 10,6 sec und von Antje Philebrunn, weibliche Jugend (TK Hannover), in 12,2 sec - das waren neue Rekorde seit Beginn der TGLO-Wettkämpfe waren somit vorprogrammiert. Im 5000-m-Lauf siegte Frank Luckmann (deutscher Vizemeister 1989) in 15:15,7 min vor dem Vorjahrssieger Frank Colsmann. Beachtenswert auch der Sieg des Gumbinners Winfried Preß in der Klasse M50/55 in 17:43,'5 min sowie die 14,10 m des schlesischen Kugelstoßers Wolfgang Methner, ebenfalls M50/55. Wegen der Ferienzeit waren einige Schüler nicht am Start, sonst hätte es fast den Rahmen der Veranstaltung, die von dem aus Ostpreußen stammenden Öberstadtdirektor Dr. Ulrich von Witten eröffnet wurde, gesprengt. Eingebettet waren die Wettkämpfe in das Seminar Ostdeutsche Sportgeschichte - Leichtathletik" und Deutschlandpolitik. Es referierten vom BdV die Mitglieder des Präsidiums Dr. Barbara Loeffke und Wilhelm Hoffmann. G. G. Tag der deutschen Heimatvertriebenen am in Bonn Beethovenhalle 9.00 Uhr Einlaß Südeingang. Ausstellungsraum: Kunsthandwerk des deutschen Ostens. Weben, Klöppeln, Sticken, Glasgravuren, Goldschmiedearbeiten, Trachten, Keramik Kleines Foyer: Informationsstand des BdV 9.00 Uhr Vortragssaal: Kinderbetreuung und Spiele Uhr bis Uhr Kinderprogramm: Kindertänze und -spiele, Basteln und Musizieren. Freier Eintritt Uhr bis Uhr Kammermusiksaal: Lieder, Spielszenen, Folklore der Welt. Aus dem Programm: Die Kinderbuchautorin Karin Gündisch liest aus ihren Werken. Es singen und spielen: Honterus-Chor, Chor der Siebenbürger Sachsen Ingolstadt, Kulturgruppe DJO-Herzogenrath, Volkstanzkreis Wunstorf der Gemeinschaft Junges Ostpreußen, Ostdeutsche Dansdeel Salzkotten der DJO, Akkordeongruppe der Siebenbürger Sachsen Drabenderhöhe, DJO-Folklorekreis Xanten. Freier Eintritt Uhr bis Uhr im Haupttrakt, Großes Raucherfoyer: Ostdeutsche kulinarische Spezialitäten 9.00 Uhr Einlaß Haupteingang: Großes Foyer: Bücherstand mit Literatur zu Flucht und Vertreibung; Informationsstand des BdV Uhr Großer Saal: Gedenkstunde. Einlaß nur mit Platzkarten Uhr Großer Saal: Volkstumsabend. Platzkarten beim BdV in Bonn Bonner Innenstadt 8.00 Uhr Gottesdienste: Ev. Gottesdienst Lukaskirche (Kaiser-Karl-Ring); Kath. Gottesdienst Stiftskirche (Stiftsplatz) Uhr bis Uhr Bottierplatz: BdV-Informationsstand; Informationsstand der Landsmannschaft der Oberschlesier; Original Siebenbürger Baumstriezel Uhr bis Uhr Marktplatz: Folklore schlägt Brücken". Lieder und Tänze aus Ost und West mit Tanz- und Musikgruppen der DJO: Folklorekreis Xanten, Tanzgruppe und Siebenbürger Sachsen Ingolstadt, Böhmerwald Kindergruppe Bopfingen, Volkstanzkreis Lüdenscheid, Schlesische Jugend Wülfrath, Volkstanzkreis Luthe, Böhmerwald Sing- und Spielschar Ellwangen Agnes Miegels Grab in Bad Nenndorf: Die ostpreußische Dichterin starb vor 25 Jahren in Niedersachsen Foto Hartmann Feier mit Uraufführung Gedenken an Agnes Miegel im Kurhaus Bad Nenndorf - Sonnabend, 28., 11 Uhr, im Festsaal des Staatlichen Kurhauses, gestaltet die Agnes-Miegel-Gesellschaft eine Gedenkfeier, die unter Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kunst, Dr. Johann Tönjes Cassens, steht. Den Festvortrag, Erinnerungen an Agnes Miegel, die Ostpreußin, die eine große deutscheidichterin war", hält Dr. Elisabeth Römer, Darmstadt. Eine Uraufführung von Liedern nach Gedichten von Agnes Miegel, die Friedrich Derkner für Alt-Solo und Klavier vertont hat, erfolgt durch die Konzertaltistin Ilse Groß und die Pianistin Zdenka Gottschalk. Einleitung und Ausklang durch das Kurorchester Bad Nenndorf unter der Leitung von Georg Koväs. Ausstellungen Hannover - Bis Sonnabend, 28., in den' Filialen der Kunden-Kredit-Bank (KKB), Kurt Schumacher-Straße am Steintor und Karmarschstraße, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr Brauchtumsbörse mit einem Überblick über Ostpreußen. Heide/Holstein - Von Dienstag, 24., bis Sonnabend, 7. Januar, im Heider Heimatmuseum, Brahmsstraße 8, dienstags bis freitags 14 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, Ausstellung des ostpreußischen Malers Willi Griemberg Erinnerungen: Heide, Stadt in der ich lebe - unvergeßliche Heimat Memel". Velen - Bis Sonntag, 29., im Burgsaal Ramsdorf, Wanderausstellung des Vertriebenenamts Borken/Westfalen Ostdeutsches Kulturgut im Kreis Borken". Vorträge Celle - Donnerstag, 26., Forum, Gymnasium Ernestinum, und Uhr, Vortrag Ostpreußen" von Michael Weider. Göttingen - Sonnabend, 27., Hörsaal 008 im ZHG, Universität, und Uhr, Vortrag Ostpreußen" von Michael Weider. Hamburg - Dienstag, 31., 19 Uhr, Haus der Heimat, Vor dem Hostentor 2, spricht auf Einladung der Staatspolitischen Gesellschaft e.v. Professor Dr. Wolfgang Stribrny über die Geschichte Ostpreußens von der baltischen Vorgeschichte bis zu Friedrich Wilhelm I." Lübeck - Mittwoch, 25., Kolosseum, Kronsforder Allee, Vortrag Schlesien" von Michael Weider. Stuttgart - Sonntag, 22., Uhr, Gustav-Siegle-Haus, Vortrag Ostpreußen" von Michael Weider. Veranstaltungen Düsseldorf - Donnerstag, 26., Uhr, Haus des deutschen Ostens, festliche Stunde zum 25. Todestag von Agnes Miegel Leben was war ich dir gut" mit Leonore Gedat, Peter Strakke, Elisabeth Adrian und der Agnes-Miegel-Gesellschaft. Stuttgart - Donnerstag, 19., 16 und 19 Uhr, im Haus der Deutschen aus Rußland, Raitelsbergstraße 49, aus Anlaß des 25. Todestags der ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel, Dokumentarfilm Ein Interview mit Agnes Miegel über Königsberg" (das der ehemalige Intendant des Reichssenders Königsberg, Dr. Hilpert, führte) in Verbindung mit der Agnes-Miegel-Gesellschaft; außerdem Das war Königsberg", Bilder aus den dreißiger Jahren, Einführung durch Peter Bansleben.

24 Im Blickpunkt Folge 42 - Seite 24 Siebenbürgen: Von den Jungen hält es keinen Die vergessenen Deutschen W ährend Deutschen aus der UdSSR und dem polnischen Machtbereich seit einiger Zeit die Ausreise zunehmend großzügiger gestattet und sich die Mitteldeutschen zu -zigtausenden das ihnen vorenthaltene Recht durch Flucht über Ungarn oder bundesdeutsche Botschaften in Prag und Warschau ertrotzen, bleibt die Situation für eine deutsche Volksgruppe besonders angespannt: Die Siebenbürger in Rumänien. Hier ist auch die Versorgungslage ungleich dramatischer als etwa in Polen oder der Sowjetunion und kann nur als katastrophal bezeichnet werden, lm siebenbürgischen- Schäßburg etwa gab es Fleisch schon seit Mai dieses Jahres nicht mehr! Wurst ist von minderer Qualität und allenfalls nach stundenlangem Anstehen zu bekommen. Zukker gibt es nur gegen Karten, pro Kopf ein dreiviertel Kilo im Monat. Auch andere wichtige Lebensmittel sind durch Karten streng kontingentiert. Nur 30 Liter Benzin Problematisch ist auch die Situation auf dem Energiesektor. Für jedes Auto gibt es ganze 30 l pro Monat. Gefahren werden darf - abhängig von der geraden bzw. ungeraden Endziffer des Nummernschildes - nur jede zweite Woche. Allein Bonzen in Staat und Partei, so ist zu hören, sind davon unabhängig: Sie haben sich einfach ein zweites Auto mit entsprechend korrespondierendem Kennzeichen zugelegt. Aber auch der Staat spart Energie, wo er kann. In Schäßburg wird die Straßenbeleuchtung regelmäßig mit großer Verspätung eingeschaltet. In Bukarest soll die Situation ähnlich sein. Insbesondere jetzt, wo die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, richten sich die Siebenbürger außerdem darauf ein, daß Strom und Heizung bald wieder regelmäßig für mehrere Stunden abgeschaltet werden wird. Hohes Kopfgeld Verständlich, daß insbesondere die jungen Deutschen fast ohne jede Ausnahme das Land verlassen möchten. Doch das ist kaum möglich. Ein hohes Kopfgeld von rund 5000 DM muß pro Kopf gezahlt werden. Eine absurde Vorschrift, weil zugleich rumänischen Staatsbürgernieder Besitz von Valuta untersagt ist. Außerdem müssen Verwandte ersten Grades in der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesen werden. Ceausescu und sein Familienclan dominieren Propaganda und Medien unverändert. Von Glasnost und ideologischer Entkrampfung keine Spur. Daß aber offensichtlich auch Ceausescus Willkür Grenzen gesetzt werden können, hat der internationale Druck deutlich gemacht, der entstanden war, nachdem der rumänische Despot Pläne verkündet hatte, ländliche Dörfer einzuebnen und an ihre Stelle industriemäßige Agro-Städte" mit fünfstelligen Einwohnerzahlen zu errichten: Nach allem, was in Erfahrung zu bringen ist, sind die Projekte bislang noch nicht in Angriff genommen worden. Bukarest fürchtet möglicherweise die endgültige internationale Isolierung. Kontrollen im Zug Rund rumänische Staatsangehörige unterschiedlicher Nationalität - vor allem aber die noch stärker als die Deutschen diskriminierten Ungarn - sind in den vergangenen Monaten nach Ungarn geflohen. Doch die Flucht ist schwierig. Auslandsreisemöglichkeiten gibt es inzwischen - seit Ungarn die Grenzen geöffnet hat - ohne Visum in kein einziges Land mehr. Im Zug muß man bei Ein- und Ausreise allein vier verschiedene Kontrollen seiner Person, des Gepäcks und des Abteils über sich ergehen lassen. Derartige Details sind durchaus wichtig: Immer wieder werden die seltenen Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland nach Tips gefragt, wo es Löcher im Zaun zur Freiheit gibt. S. Wanna,Die Deutschen kommen": Chancen statt Belastungen Wie Aus- und Übersiedler unserer Wirtschaft zugute kommen VON Dr. WERNER MUHLBRADT D ie Menschen aus der DDR sind gekommen, um zuzupacken und mitzumachen. Wenn wir sie lassen, dann sind sie uns keine Last", meint ein Beobachter des Zeitgeschehens in der Bundesrepublik, der sich mit dieser Sentenz in einer überregionalen Tageszeitung zu Wort meldete. Hat er recht? Die Aus- und Ubersiedler wollen sicher zupacken, sie wollen auch mitmachen. Soweit stimmt ein Zitat. Das Lassen" allein genügt wohl nicht, obwohl die ersten Begegnungen zwischen den Einheimischen und den Deutschen aus der DDR und den osteuropäischen Ländern schon zeigen, daß private Initiativen in einem bemerkenswerten Umfang den Prozeß des innerdeutschen Lastenausgleichs und die Integration der Landsleute aus dem Osten fördern. Sprecher der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit erklären freimütig, daß mancher Bahnhof in der Nähe der Demarkationslinie oft als Vermittlungsstelle für arbeitssuchende Aus- und Ubersiedler genutzt wurde. Viele Unternehmer machten sich auf die Reise - in der Hoffnung, den Traum-Arbeitnehmer unter den Deutschen aus dem Osten zu finden. Manche Illusion wurde dabei schon beerdigt, aber viele Hoffnungen haben sich auch erfüllt - für beide Seiten, für die Arbeitnehmer mit bundesrepublikanischer Zukunftsperspektive und auch für Arbeitgeber, die in der zeit der Hochkonjunktur oft vergeblich Arbeitskräfte suchten, die in ihren Rahmen passen und geeignet sind, Lücken in der Produktion zu schließen. An diesem Wettrennen beteiligten sich auch grenznahe Arbeitsämter. Die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit meldete, daß die Arbeitsämter Passau, Traunstein und Deggendorf Übersiedlern aus der DDR Hilfe vor Ort anboten: Sie halten nicht nur ein Service-Angebot bereit, sondern informieren auch über offene Stellen. Bereits in den Lagern können sich die Übersiedler arbeitslos melden. Die Bundesanstalt empfiehlt, daß diejenigen, die zu Verwandten und Bekannten Weiterreisen, am neuen Wohnort zur Vermeidung von Nachteilen unverzüglich zum zuständigen Arbeitsamt gehen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe frühestens von dem Tage ab gewährt werden, an dem sich der Arbeitslose E ersönlich beim Arbeitsamt meldet und diese eistungen beantragt. Das Nord-Südgefalle in der Bundesrepublik wird bei dieser größten deutschen Wanderungsbewegung, die in jüngster Zeit stattfand, wieder deutsch. Ein Beispiel: In der Eckernförder Marinekaserne wurden 800 Betten frisch bezogen, doch die Veranstalter und Organisatoren dieser Aktion warteten weitgehend vergeblich. Ganze 63 DDR- Übersiedler trafen ein. Nur rund ein Dutzend der weit über DDR-Flüchtlinge, die seit der Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze nach Bayern kamen, sind in Schleswig-Holstein registriert worden. Das Bild könnte sicn im Rahmen bundesrepublikanischer Ausgleichsbewegungen allmählich ändern, aber die Momentaufnahme deutet Schwachpunkte an, mit denen sich Bund und Länder auseinandersetzen müssen. Nun zu den Gesamtzahlen: 1988 kamen rund Deutsche aus der DDR und den osteuropäischen Ländern in die Bundesrepublik. Für 1989 wird eine Vergleichszahl von genannt wird eine ähnliche Zahl erwartet. Und das Erfreuliche: Erste vorläufige und noch mit Vorsicht zu beurteilende Befragungen ergaben, daß 72 Prozent der in das Bundesgebiet gekommenen Aus- und Übersiedler 20 bis 29 Jahre alt sind. Rund 90 Prozent bezeichnen sich auf Grund ihrer Ausbildung als Facharbeiter. Nur drei Prozent werden in die Gruppe der Berufslosen eingestuft. Unter den Facharbeitern führt die Gruppe aus der Metallverarbeitung mit 17 Prozent vor den Angehörigen des Baugewerbes und der Elektroindustrie (je elf Prozent). Seit kurzem hat die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit eine monatliche Statistik der arbeitslosen Aus- und Übersiedler eingeführt. Ende Au- ist 1989 waren mehr als Aussiedler aus steuropa bei unseren Arbeitsämtern arbeitslos gemeldet. Dazu kommen noch fast Übersiedler. Gegenüber Juli 1989 erhöhten sich die Zahlen, bei den Aussiedlern um 6800 und den Übersiedlern um In der Bevölkerung der Bundesrepublik werden solche Nachrichten oft mit leichter Sorge aufgekommen. Neue Belastungen scheinen auf den Arbeitsmarkt zuzukommen. Dazu meint die oberste Arbeitsbehörde, die Bundesanstalt für Arbeit: Das ist aber nur der Effekt im Augenblick. Auf längere Sicht geben die Aussiedler und Übersiedler dem Wirtschaftsprozeß zusätzliche Impulse bei Angebot und Nachfrage. Sie fördern Wachstum und Beschäftigung und tragen so auch zu einem besseren Arbeitsmarkt bei. Nach den bisherigen Erfahrungen mit den Arbeitsvermittlungscnancen der Aussiedler und Übersiedler kann dem Urteil der Nürnberger Bundesanstalt in diesem Punkt nur zugestimmt werden. Für das Gefecht" auf dem Arbeitsmarkt bringen beide Gruppen Vorteile und Chancen mit: ihre relative Jugendlichkeit, die Bereitschaft zur Mobilität und auch die Neigung, zunächst mit einer begrenzten Bezahlung zu beginnen, die auf Grund von Verabredungen mit den Geschäftsleitungen nach einer kurzen Einarbeitungsfrist auf das ortsübliche Niveau angehoben werden. Es wäre völlig falsch, Aus- und Übersiedler, die so disponieren, voreilig in die Gruppe der Lohndrücker einzuordnen. Das liegt den meisten Angehörigen dieser Gruppen völlig fem. Aber sie nützen das flexible Lohngespräch zur Verbesserung ihrer Chancen, möglichst schnell eine Arbeit zu finden und den Anschluß an ihre einheimischen Kollegen zu gewinnen. Dazu noch einmal die Bundesanstalt wörtlich: Weil die Kräftenachfrage auch zuletzt stärker zugenommen hat als das Kräfteangebot, ist die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im August weiter gesunken (Bericht vom ). Diese günstige Tendenz gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, ebenso für fast alle Berufe und für die meisten Personengruppen." Diese Lage wollen und sollen die Neuankömmlinge in der Bundesrepublik nutzen. Sie werden schnell erfahren und nören, daß sich das Konjunkturbild in unserem Land oft rasch verändert. Der schon viele Jahre anhaltende Wachstumstrend könnte sich nach bisherigen Einschätzungen auch 1990 fortsetzen. Aber dann? Wir wissen es noch nicht. Im Prozeß der Eingliederung in den Arbeitsmarkt und die Lohnstruktur werden die Ausund Übersiedler im Betrieb und im Gespräch mit den Kollegen auch auf die Rolle und die Position der Gewerkschaften in der Bundesrepublik stoßen. Der DGB und seine Gewerkschaften sollten sobald wie möglich versuchen, in einer Aufklärungs- und Informationskampagne die Aus- und Übersiedler als Mitglieder und Freunde zu gewinnen. Auch die Form der Lohnfindung muß erläutert werden, ebenso die Arbeitsweise einer Marktwirtschaft. Der DGB wird die Erfahrung machen, daß Logik und gesunder Menschenverstand die Deutschen aus der DDR und Osteuropa, die zu uns kommen, vermuten läßt, daß die Wirtschaftsordnung der allgemeinen politischen Ordnung in der Bundesrepublik entspricht. Die aus Osteuropa gewohnte Planwirtschaft unter kommunistischen Vorzeichen hat in diesem Konzept keinen Platz. In ähnlicher Weise tätig geworden ist bereits eine Konkurrenzorganisation des DGB, nämlich der Christliche Metallarbeiterverband Deutschlands (CMV), der vor wenigen Tagen gemeinsam mit dem Bund der Mitteldeutschen (BMD) in einem gemeinsamen Appell die Belegschaften aller bundesdeutschen Betriebe ermuntert hat, Patenschaften für DDR-Übersiedler zu übernehmen. Ziel der Aktion, die von den beiden Verbandsvorsitzenden Sigfrid Ehret und Bernd Wilz MdB initiiert wurde, ist es vor allem, um menschliche Unterstützung für die Flüchtlinge zu werben. Sie sollen daher in der ersten Zeit nach ihrem Eintreffen im Westen des gemeinsamen Vaterlandes in allen Fragen des Arbeitslebens aus den Belegschaften heraus betreut und beraten werden. BMD- Präsident Wilz: Die Übersiedler sind ein frischer Wind für unsere Gesellschaft. Wie die Westdeutschen 1945 beginnen sie bei Null, sind hochmotiviert, in der Regel beruflich qualifiziert und haben einen großen Nachholbedarf als Konsumenten." Nur eine wettbewerbsorientierte Marktwirtschaft mit einer Staatsquote erheblich unter 50 Prozent und einer stets ausreichenden Zahl von Menschen, die bereit sind, auf eigenes Risiko zu wirtschaften, paßt zu einer demokratisch-freiheitlichen g olitischen Ordnung. Für dieses Muster gibt die undesrepublik ein Beispiel, ebenso die USA, Frankreich und Groß-Britannien. Der aufgezeigte Zusammenhang zwischen der allgemeinen Verfassung des Staates und seiner Wirtschaftsordnung gilt auch für sozialdemokratisch geführte Regierungen wie zum Beispiel in Frankreich: Die sozialistische Regierung im westlichen Nachbarland setzt auf Unternehmerinitiative und Wettbewerb. Sie fährt damit nicht schlecht. Um so mehr muß befremden, daß der für die Reise in die DDR an der Spitze einer SPD-Delegation vorgesehene Spitzenfunktionär dieser Partei, Horst Ehmke, die Absicht hatte, in Ost-Berlin seinen SED-Gastgebern folgendes zu sagen: Niemand fordert auf, daß die DDR kapitalistisch werde, daß sie das gesellschaftliche oder staatliche Eigentum an den wichtigsten Produktionsmitteln aufheben müsse." Diese rührende Rücksichtnahme auf das eigentliche Kernstück einer kommunistischen Wirtschaftsordnung ist bemerkenswert. Jeder kundige Beobachter weiß, daß die Absage an das Privateigentum bei den Produktionsmitteln und ihre fast totale Sozialisierung in der DDR ein wesentlicher Grund für die Ablehnung des Systems durch große Teile der Bevölkerung sind und die Neigung zur Abwanderung in die Bundesrepublik fördern. Ehmke läßt auch den Eindruck zu, als wenn seine Partei - die SPD - im Rahmen sozialistisch-marxistischer Erinnerungen das umfassende gesellschaftliche oder staatliche Eigentum an den Produktionsmitteln nicht gerade mit Vehemenz ablehnt. Godesberg (1959) ist lange her. Die deutsche Frage bleibt offen. Von der Mehrheit der Bevölkerung in der DDR wird die Politik der dortigen Partei und Staatsführung weitgehend abgelehnt. Die Bundesrepublik muß in ihren Dispositionen diese Aspekte berücksichtigen. Dabei sollte sie vor lauter ideologischem Eifer in dieser oder jener Frage die Staatsräson nicht vergessen. Das allgemeine Ziel ist in der Präambel des Grundgesetzes ausreichend umschrieben.

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