Der InhaltHamlet, Prinz von D�nemark, empf�ngt auf der hohen Schule zu Wittenberg die Nachricht vom pl�tzlichen Tode des K�nigs, seines Vaters. Er eilt nach Hause und kommt gerade recht zur Hochzeit seiner Mutter mit seinem Oheim Claudius. Dieser pl�tzliche Wechsel stimmt ihn nachdenklich. Nachts erscheint ihm seines Vaters Geist, beschuldigt Oheim und Mutter des Mordes und fordert Hamlet auf, ihn zu r�chen. Um zu erforschen, ob ihn der Geist nicht irregeleitet, beschlie�t Hamlet, sich wahnsinnig zu stellen.
�ber Hamlets, des Geliebten, scheinbaren Wahnsinn und des Vaters Tod wird Ophelia wirklich wahnsinnig und ertrinkt im Bach. Ihr Bruder Laertes, soeben von einer Reise nach Frankreich zur�ckgekehrt, erhebt einen Aufstand, um Vater und Schwester zu r�chen, wird aber von dem K�nig, den er f�r den Schuldigen h�lt, gegen Hamlet gereizt. - Der Prinz ist als gef�hrlich nach dem von D�nemark abh�ngigen England gesandt worden. Schon unterwegs entdeckt Hamlet, dass ihn in England der Tod erwartet. Er sendet statt seiner die �bereifrigen H�flinge Rosenkranz und G�ldenstern und kehrt nach Helsing�r zur�ck. Am Grabe Ophelias trifft er mit Laertes zusammen. Den ausbrechenden Streit schlichtet der K�nig, fordert aber Laertes auf, Hamlet zu ein paar freundschaftlichen G�ngen mit dem Rapier aufzufordern, die Spitze seiner Waffe zu vergiften und dadurch den Prinzen zu t�ten. Hamlet wird verwundet, entrei�t Laertes den Degen, durchsticht ihn und den K�nig und stirbt wie diese, zugleich mit der Mutter, die irrt�mlich aus einem vom K�nig f�r Hamlet bestimmten Becher vergifteten Wein getrunken. Der durch das Land marschierende junge Fortinbras von Norwegen macht seine Rechte auf den Thron geltend und l�sst Hamlet mit k�niglichen Ehren begraben.
Aus: "F�hrer durch das Schauspiel" von Leo Melitz
London z�hlte zu jener Zeit etwa eine Viertelmillion Einwohner, und auf der Themse wie in den engen Stra�en spielte sich das bunte, farbige, lustige Leben Alt-Englands ab. �ber die ersten Londoner Jahre Shakespeares wissen wir nichts. Er muss aber rasch seinen Weg gemacht haben, denn schon 1592 spottet Greene in seiner Schrift "F�r einen Pfennig Weisheit" �ber ihn als den Allerweltsk�nstler, den wahren Hans Faktotum, der sich f�r den einzigen B�hnenersch�tterer (Shakescene) im Lande halte. Von den sechs Truppen, die London bei der Ankunft des Dichters beherbergte, trat Shakespeare derjenigen bei, die sich um den genialen Richard Burbadge scharte, unter dem patronat des Grafen Leicester, sp�ter unter dem verschiedener anderer Granden stand und nacheinander im alten "Theater", in der "Rose", im "Globus" und im Blackfriarstheater spielte. Als Schauspieler mag Shakespeare nicht allzu bedeutend gewesen sien. Er soll u.a. den Geist im "Hamlet" und den Pater Lorenzo im "Romeo" gespielt haben, - also keine f�hrenden Rollen. Aber als Dramaturg, Regisseur und Dichter war er f�r die Truppe von gr��tem Wert, und es dauerte nicht lange, so verf�gte er �ber verh�ltnism��ig reiche Einnahmen, die er teils in London, teils in Stratford anlegte. Er war Mitbesitzer des Globe- und Blackfriarstheaters, erwarb sp�ter ein Haus mit Garten und kaufte sich besonders in seinem Heimatst�dtchen an. Hier geh�rten ihm nicht nur bald H�user und �cker, sondern er konnte auch der Stadt den Zehnten abpachten, so dass er am Ende der wohlhabendste Mann und gr��te Grundbesitzer von Stratford war. Auch mit seiner Familie war es nach 1590 wieder aufw�rts gegangen: sie erhielt sogar ein Wappen und ward in die Gentry, den niederen Adel, aufgenommen. �berhaupt scheint es Shakespeares Plan von vornherein gewesen zu sein, in London sich Geld zu erwerben und dann nach Stratford zur�ckzukehren. Der Erwerbssinn ist au�erordentlich stark in ihm ausgepr�gt. Er lieh Geld auf Zinsen, was damals mehr oder minder als Wucher galt, verklagte s�umige Schuldner und war ein praktischer und energischer Gesch�ftsmann. Dass er dabei kein Geizhals und Duckm�user war, beweisen die aus der Londonder Zeit erz�hlten Anekdoten, nach denen der Dichter weder einem guten Trunk noch einem galanten Abenteuer abgeneigt war. So soll er einmal belauscht haben, wie eine h�bsche B�rgersfrau, die Richard Burbadge in seiner Rolle als Richard III. entz�ckt hatte, den ber�hmten Schauspieler zum Stelldichein lud. Als Richard III. sollte er nachts an ihre T�r klopfen. Das Stichwort aber machte sich Shakespeare zunutze, und als Richard Burbadge erschien, war die Stelle schon besetzt, und Shakespeare rief ihm sp�ttisch durch die T�r zu, dass William der Eroberer vor Richard III. komme. Wenn die Geschichte nicht wahr ist, so ist sie doch gut erfunden, und sie wirft auch ein h�bsches Schlaglicht auf die sittlichen Zust�nde des Merry Old England. Auch an einer schwere, schmerzensreichen Herzensleidenschaft hat der Dichter in London getragen, wie die Sonette uns verraten. N�heres davon wissen wir jedoch nicht. Shakespeares Unterschrift aus seinem Testament Verh�ltnism��ig fr�h zog sich Shakespeare von der B�hne zur�ck. Er f�hlte sich vielleicht vor der Zeit gealtert. Schon seit etwa 1603 scheint er immer �fter nach Stratford zur�ckgekehrt zu sein, seit etwa 1610 mag er f�r immer in seiner Vaterstadt geweilt haben. Dort verw�hlte er 1607 seine �lteste Tochter dem Mediziner, Dr. John Hall, 1616 seine zweite Tochter einem angesehenen Weinh�ndler. Von Krankheit geplagt, hatte er schon vorher ein ausf�hrliches Testament gemacht, das, mit �nderungen und Nachtr�gen versehen, im M�rz 1616 von f�nf Zeugen durch Unterschrift bekr�ftigt ward. Die Urkunde ist uns erhalten; sie enth�lt dreimal den eigenh�ndigen, mit unsicherer Hand gegebenen Namenszug des Dichters. Wenige Wochen nach der Ausfertigung des Testaments, am 23. April 1616, starb Shakespeare; am 25. April ward er in der Pfarrkirche beigesetzt. Auf seiner Grabplate stehen die vielleicht von ihm selbst daf�r gedichteten Worte: «Gutfreund, bei Jesus! st�re du Aus: "Geschichte der Weltliteratur" von Carl Busse. |
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Interpretation, Inhaltsangabe, Erl�uterung von Klassikern der Weltliteratur nicht nur f�r Referate