Meeresspiegel: Definition, Bedeutung & Prognose | StudySmarter
Meeresspiegel

Auf Landkarten kann man oft sehen, dass Orte mit einer Meter-Zahl über dem Meeresspiegel angegeben sind. München liegt beispielsweise 520 Meter und Berlin 34 Meter über dem Meeresspiegel. Aber was genau bedeutet das eigentlich und was ist der Meeresspiegel?

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Auf Landkarten kann man oft sehen, dass Orte mit einer Meter-Zahl über dem Meeresspiegel angegeben sind. München liegt beispielsweise 520 Meter und Berlin 34 Meter über dem Meeresspiegel. Aber was genau bedeutet das eigentlich und was ist der Meeresspiegel?

Meeresspiegel — Definition und Bedeutung

Wenn der Meeresspiegel ansteigt, dann kann etwa das Land direkt am Meer, die Küste, überschwemmt werden. Aber was ist der Meeresspiegel eigentlich?

Der Meeresspiegel ist eine geographische Größe und wird als die Höhe der Meeresoberfläche bezeichnet.

Das Meer ist somit der Nullpunkt des Meeresspiegels. Auf Bergen ist man viele Meter über dem Meeresspiegel, während sich die Küste nur wenige Meter über dem Meeresspiegel befindet.

Durch den Klimawandel kommt es weltweit zu einem Anstieg des Meeresspiegels.

Welche Auswirkungen und Ursachen der Meeresspiegelanstieg hat, kannst Du in einer eigenen Erklärung nachlesen. Wenn Du Dich mehr für den Klimawandel interessierst, findest Du auch zu diesem Thema eine passende Erklärung.

Arten von Meeresspiegel

Man unterscheidet zwischen einem lokalen, einem globalen und einem regionalen Meeresspiegel.

Globaler Meeresspiegel

Als globaler Meeresspiegel wird der durchschnittliche Meeresspiegel weltweit, also die durchschnittliche Höhe aller Ozeanbecken der Erde beschrieben. Dieser ist im 20. Jahrhundert schneller angestiegen, als in den letzten 3000 Jahrhunderten zuvor.

Lokaler Meeresspiegel

Der lokale Meeresspiegel beschreibt den Meeresspiegel an einem bestimmten Ort und wird entlang der Küste relativ zu einem bestimmten Punkt an Land gemessen. Der lokale Meeresspiegel kann sich von dem globalen Meeresspiegel deutlich unterscheiden, da er von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist.

Wenn etwa Grundwasser entnommen wird, sinkt der lokale Meeresspiegel an diesem Ort.

Neben dem lokalen und dem globalen Meeresspiegel gibt es auch noch den regionalen Meeresspiegel.

Regionaler Meeresspiegel

Von regionalem Meeresspiegel spricht man, wenn man sich eine größere Region ansieht, wie die Ostseeküste. Dieser regionale Meeresspiegel kann stark vom globalen Meeresspiegel abweichen. In einigen Regionen kann der Meeresspiegel zum Beispiel sinken, während der globale Meeresspiegel jedoch steigt.

Im westlichen Pazifik war die Anstiegsrate des Meeresspiegels zum Beispiel dreimal größer als im globalen Mittel. Im östlichen Pazifik hingegen liegt die Anstiegsrate unter dem globalen Mittel.

Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, sind das Anheben und das Absinken von Land oder die Änderungen von Wind und Meeresströmungen.

Im nächsten Kapitel erfährst Du mehr über die Ursachen für die Abweichungen der Meeresspiegel.

Meeresspiegel Höhe: Ursachen für Höhenunterschiede

Die Abweichungen zwischen den lokalen, regionalen und globalen Meeresspiegeln haben verschiedene Ursachen. Folgende Faktoren können dazu beitragen, dass der Meeresspiegel nicht an allen Orten auf der Welt auf derselben Höhe liegt:

  • Strömungen
  • Ebbe und Flut
  • Passatwind
  • Vertikale Landbewegungen

Strömungen

Meeresströmungen wie der Golfstrom verteilen, Wassermengen unterschiedlich in verschiedene Regionen der Erde und können dafür sorgen, dass der Meeresspiegel kurzzeitig ansteigt.

Der Golfstrom ist eine schnell fließende Meeresströmung im Atlantik. Er gehört zum globalen maritimen Strömungssystem, was auch als globales Förderband bezeichnet wird. Wenn Du mehr zu Meeresströmungen und zum Golfstrom erfahren willst, schau Dir gerne die passende Erklärung zu dem Thema an!

Ebbe und Flut

Durch die Anziehungskraft des Mondes kommt es zu Bewegungen des Wassers. Dabei findet ein täglicher Wechsel zwischen Hochwasser und Niedrigwasser statt. Die Zeit, in der der Wasserstand fällt, wird Ebbe genannt und die Zeit, in der das Wasser ansteigt, wird als Flut bezeichnet. Ebbe und Flut verursachen also eine ständige Veränderung des lokalen Meeresspiegels.

Mehr zu Ebbe und Flut erfährst Du in der Erklärung zu den Gezeiten!

Passatwind

Winde können Wassermassen transportieren und somit dazu beitragen, dass sich die Meeresspiegelhöhe verändert.

Beispielsweise weht der Passatwind nach Osten und bringt viel Wasser von der südamerikanischen Küste nach Südostasien. Dort wird dann der Meeresspiegel höher, während er an der südamerikanischen Küste sinkt.

Auch vertikale Landbewegungen können ein Auslöser für unterschiedliche Höhen des Meeresspiegels an verschiedenen Orten sein.

Vertikale Landbewegung

Vertikale Landbewegungen können natürlich entstehen oder durch Menschen verursacht werden. Natürliche Landbewegungen entstehen durch postglaziale Prozesse, das heißt Prozesse nach der letzten Eiszeit. Die Eismassen der letzten Eiszeit drückten das Land nach unten und deformierten die Erdkruste. Das war vorwiegend im heutigen Skandinavien und Nordamerika der Fall.

Nach dem Ende der Eiszeit sind die Eismassen abgeschmolzen, was zu einem Entspannungsprozess führte. Das Land steigt und dieser Prozess wird laut Prognosen auch noch Jahrhunderte weiter anhalten. Dass das Land steigt, wirkt sich automatisch auf den Meeresspiegel aus, der dadurch sinkt.

Vertikale Landbewegungen können auch anthropogene, das heißt durch Menschen beeinflusste Ursachen haben. Der Meeresspiegelanstieg in einigen Regionen der Erde ist im Vergleich zum globalen Mittelwert relativ hoch, da Grundwasser entnommen wurde. Dadurch sank die Landoberfläche. Auch Infrastruktur und Gebäude können zu Bodensenkungen führen und den Meeresspiegelanstieg begünstigen.

Aber wie wird der Meeresspiegel eigentlich gemessen?

Messung des Meeresspiegels

Du hast Dich vielleicht schon einmal gefragt, wie bei Städten Höhenangaben gemacht werden können. Es heißt zum Beispiel, dass Berlin etwa in 34 Metern Höhe liegt, während München in 520 Metern Höhe liegt. Gemessen wird das am Meeresspiegel, der bei diesen Angaben den Nullpunkt festlegt.

Im 17. Jahrhundert begannen viele Nationen Orte danach zu bestimmen, wie weit sie über dem Meeresspiegel liegen.

München liegt beispielsweise 530 Meter über dem Meeresspiegel, während auf den Malediven der höchste Punkt über dem Meeresspiegel nur 2,4 Meter ist.

Die Messungen des Meeresspiegels bringen jedoch einige Probleme mit sich, die im 17. Jahrhundert noch nicht bekannt waren.

Messung des Meeresspiegels — Probleme

Dadurch, dass es im 17. Jahrhundert kein einheitliches Vorgehen gab und es noch nicht erforscht war, dass Meere verschiedene Höhen haben, kam es zu sehr unterschiedlichen Messungen. Überall auf der Welt gibt es also unterschiedliche Nullpunkte.

Heute sind etwa die Nullpunkte für den Meeresspiegel in Deutschland 27 Zentimeter höher als in Frankreich, weil sie an unterschiedlichen Orten gemessen wurden. Das kann zu Verwirrungen bei der Kommunikation verschiedener Länder untereinander führen.

Bei einer Brücke über den Rhein, die Deutschland und die Schweiz verbinden sollte, kam es zu einem Missverständnis durch die unterschiedlichen Nullpunkte. Aus Versehen wurde das Schweizer Ufer nicht 27 Zentimeter höher gemacht für den Brückenbau, sondern tiefer. Daraufhin musste das deutsche Ufer tiefer gelegt werden.

Einen einheitlichen Nullpunkt zu bestimmen, ist schwierig und wurde bereits mit dem Amsterdamer Pegel versucht. Da das Mittelmeer tiefer liegt als die Nordsee, würden es bei einem einheitlichen Nullpunkt dazu kommen, dass einige Orte in Italien unter dem Meeresspiegel liegen würden, obwohl sie tatsächlich natürlich nicht unter dem Meer liegen.

Der Meeresspiegel kann also helfen, Höhenangaben für Berge und Städte zu machen und wird dabei als Nullpunkt verändert. Da uneinheitlich gemessen wurde, gibt es weltweit verschiedenste Nullpunkte. Eine genauere Messung kann beispielsweise durch Messungen aus dem Weltall mit Satelliten gemacht werden.

Der Klimawandel und der Meeresspiegel: Prognose 2050

Der Meeresspiegel steigt aufgrund des Klimawandels und der Schmelzung der Gletscher und Eisschilde. Bis zum Jahr 2050 wird erwartet, dass der Anstieg des Meeresspiegels bei 32 cm liegt und gegen Ende des Jahrhunderts bei 61–110 cm. Dies kann fatale Folgen für Küstengebiete und viele Küstenstädte haben, die von Überschwemmungen, Stürmen und Erosion gefährdet sind.

Andere Gefahren des Meeresspiegelanstiegs sind: Verluste von Küstensiedlungen, Ackerland und Infrastruktur, und damit ein herkommend dem Einbruch wirtschaftlichen Aktivitäten. Es ist wichtig, dass wir Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und den Anstieg des Meeresspiegels zu bekämpfen.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, warum der Meeresspiegel steigt, klick Dich in unsere Erklärung „Meeresspiegelanstieg“.

Meeresspiegel Das Wichtigste

  • Als Meeresspiegel bezeichnet man die Höhe der Meeresoberfläche.
  • Man unterscheidet zwischen einem globalen, lokalen und regionalen Meeresspiegel.
  • Strömungen, Ebbe und Flut, Passatwinde, vertikale Landbewegungen können die Ursache für die Veränderung des Meeresspiegels sein.
  • Durch nicht einheitliche Messungen ist der Nullpunkt des Meeresspiegels an verschiedenen Orten unterschiedlich hoch.

Nachweise

  1. krone.de: Meeresspiegel steigt-Klimakrise verschluckt Küstengebiete Europas. (08.07.2022)
  2. br.de: Der Meeresspiegel steigt. (08.07.2022)
  3. Deutsches Klima Konsortium (2019). Zukunft der Meeresspiegel. deutsches-klima-konsortium.de (08.07.2022)
  4. daserste.de: Was ist der Meeresspiegel. (09.07.2022)
  5. izw.baw.de: Bestimmung flächenhafter vertikaler Landbewegungen entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste. (21.08.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Meeresspiegel

Viele Inseln liegen fast auf der Höhe des Meeresspiegels, aber nicht unter dem Meeresspiegel.

Vor den Eisschilden steigt der Meeresspiegel nicht durch die Gravitationskraft. Im Süden steigt der Meeresspiegel dann aber. 

Der Wasserspiegel steigt hauptsächlich durch die erhöhten Temperaturen, die durch die globale Erwärmung entstehen. 

Der Anstieg des Meeresspiegels bedeutet, dass die Höhe der Meeresoberfläche größer wird. Das hat viele negative Auswirkungen auf die Natur, Tiere und Menschen und nimmt Lebensgrundlagen.

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