Im gutbürgerlichen Auditorium des Rathauses in Reinickendorf trafen sich zwei scheinbar gute Freunde und tauschten sich über ihre Kindheitserinnerungen und ihren grandiosen Aufstieg von, bei Schröder, kleinen Verhältnissen aus. Schröder wurde dabei die Bühne bereitet um auf seine gewohnt joviale Art die Menge zu gewinnen. Dabei ließ er auch einige aus seiner Sicht nötige Zumutungen nicht aus. Einzig als es um seine Adoptiv-Kinder aus Russland ging kannte er keinen Spaß und hatte dabei das Publikum bereits auf seiner Seite. Dieses Publikum setzte sich augenscheinlich aus ehemaligen Wählern und neuen Anhängern des linken Spektrums. Denn den meisten Applaus gab es für die angeblichen Zumutungen der Wiedervereinigung und die Anerkennung der Lebensleistungen der Ostdeutschen. Viele Westberliner anderer politischer Coleur können es nicht gewesen sein, denn die Einbußen dieser Menschen wurde mit keinem Wort erwähnt in einem ehemaligen West-Bezirk. Ein insgesamt gelungener Abend mit einem gefeierten Schröder und einem guten Gastgeber der ihn in bestem Licht dastehen ließ.