Episodes

  • Er ist einer der wichtigsten liberalen Politiker in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – und der erfolgreichste Verfassungsbeschwerdeführer. Der Schriftsteller Heinrich Böll sagte über ihn, er sei "der beste Innenminister, den wir je hatten". Der CSU-Politiker Franz Josef Strauß hingegen beschimpfte ihn als "Bundesunsicherheitsminister". Der 90-jährige FDP-Politiker, Jurist und Opferanwalt Gerhart Baum zu Gast bei "Alles gesagt?".

    Im unendlichen Podcast spricht er über seine frühesten Erinnerungen während der Bombennacht in seiner Heimatstadt Dresden 1944 und über seine anschließende Jugend als "Flüchtling im eigenen Land", über seine Mutter, die in Moskau geboren wurde und sich bis zum Ende ihres Lebens als Russin verstanden hat. Und über seinen Vater, der aus einer wohlhabenden Juristenfamilie kam, selbst auch Anwalt war und im Zweiten Weltkrieg als Soldat ums Leben kam.

    Im Gespräch mit den Podcast-Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend analysiert Gerhart Baum die aktuellen Entwicklungen in China, Russland und in der Ukraine, erinnert sich an einen Rat, den er von Thomas Mann bekommen hat, – und daran, wie er als junger Politiker die alten Nazis in der Nachkriegs-FDP bekämpfte. Er erzählt von seiner Arbeit in den Kabinetten der Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt, warum er abgelehnt hat, Minister unter Helmut Kohl zu werden, über das Leben seiner Familie unter Polizeischutz – und über einen Hubschrauberabsturz, bei dem er und seine Tochter beinahe ums Leben gekommen wären.

    Gerhart Baum erklärt seine Kritik an der heutigen FDP und sein kompliziertes Verhältnis zu FDP-Chef Christian Lindner, das mit einem Besuch des Jüngeren beim Älteren begann, bei dem es Linsensuppe gab: "Sie heißt seitdem bei uns Lindnersuppe."

    Als Anwalt hat Gerhart Baum unter anderem die Opfer des Anschlags während der Olympischen Spiele in München 1972 und der Loveparade-Katastrophe in Duisburg 2010 vertreten. Im Gespräch erklärt er seine Verhandlungstaktiken, berichtet von frühen Reisen nach Russland, seinem weltweiten Einsatz gegen Kriegsverbrechen – und von Begegnungen mit Edward Snowden und mit Alexej Nawalny in Moskau. Nach fünf Stunden und 39 Minuten beendet Gerhart Baum das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

  • Vor genau fünf Jahren haben Jochen Wegner und Christoph Amend damit begonnen, Gäste in das sogenannte Wohnzimmer-Studio einzuladen. Es gehörte Maria Lorenz, die heute Lorenz-Bokelberg heißt und eine der erfolgreichsten Podcast-Produzentinnen des Landes ist. Das Wohnzimmer-Studio gibt es immer noch, und zum Jubiläum gibt Maria den beiden Gastgebern endlich die Ehre, sich von ihnen befragen zu lassen. Keine Gästin wurde öfter gewünscht. Wer alle Folgen hören möchte, die in den vergangenen fünf Jahren im Wohnzimmer entstanden sind, braucht dafür ziemlich genau zwei Wochen – netto.

    Maria Lorenz-Bokelberg wurde von der "Hamburger Morgenpost" als "Schutzheilige der deutschen Podcast-Produktion" bezeichnet. Geboren wurde sie 1981 in Ostberlin, sie hat Amerika-Wissenschaften studiert und in Köln für die Plattenfirma EMI die Stars von morgen entdeckt. Heute produziert sie nicht nur unzählige Podcasts wie "ZEIT Verbrechen", "Batman unter Toten" oder "Faking Hitler". Gemeinsam mit ihrem Mann Nilz Bokelberg podcastet sie auch selbst.

    In "Alles gesagt?" erzählt sie, wie es in Deutschland zum Podcast-Boom kam, wie sie heute als Gründerin und Co-Geschäftsführerin ihre Firma leitet, wie ihre Kindheit in der DDR war – und von ihren ersten beruflichen Erfahrungen im Kapitalismus. Dass Podcasts ein bleibendes Medienphänomen werden könnten, hat sie vielleicht bemerkt, als sie auf einer Großveranstaltung zum ersten Mal auf ihre Stimme angesprochen wurde: "Ich werde an meiner Lache erkannt."

    Nach 4 Stunden und 58 Minuten beendet Maria Lorenz-Bokelberg das Gespräch, denn das kann auch bei der Jubiläumsfolge von "Alles gesagt?" nur die Gästin.

  • Missing episodes?

    Click here to refresh the feed.

  • Armin Wolf moderiert seit mehr als 20 Jahren ZiB2, das tonangebende TV-Nachrichtenjournal Österreichs, und ist der mit Abstand bekannteste österreichische Journalist. Auf Twitter hat er fast 600.000 Follower. Bekannt wurde er durch seine oft hart geführten Liveinterviews mit Politikerinnen und Politikern. Meist finden sie im Studio statt, für sein legendäres Gespräch mit Wladimir Putin besuchte er diesen im Kreml.

    Wolf wurde 1966 als Sohn eines Hausmeisters und einer Lebensmittelverkäuferin in Innsbruck geboren und ist in einer Hochhaussiedlung aufgewachsen. Im Podcast berichtet er von seiner strengen Erziehung: "Wir Kinder durften beim Abendessen nicht reden." Ein Studium und eine Karriere im Journalismus war für ihn, so berichtet er, von seinen Eltern ursprünglich nicht vorgesehen.

    Im unendlichen Podcast von ZEIT ONLINE und ZEITmagazin spricht Armin Wolf über Klassengesellschaften und mangelnde Vielfalt im Journalismus, über die Wurzeln des Populismus in Europa, über den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf seine Arbeit, die Kunst des gelungenen Interviews und über den manchmal ziemlich komplizierten Alltag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Er erklärt, warum er ursprünglich nicht zum Fernsehen wollte und nicht in die Politik gehen würde.

    Im Gespräch mit Jochen Wegner und Christoph Amend erinnert sich Armin Wolf auch an die revolutionären Tage von 1989, über die er als Korrespondent in Prag berichtet hat, und erklärt das historische Verhältnis zwischen Russland und Österreich.

    Nach 6 Stunden und 52 Minuten beendet Armin Wolf das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

  • Kim de l'Horizon ist mit "Blutbuch" etwas Außergewöhnliches gelungen: Der Roman wurde 2022 als erstes literarisches Debüt mit dem Deutschen und mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

    Kim de l'Horizon ist eine non-binäre Person, der Name ist ein Pseudonym. Geboren wurde de l'Horizon 1992 in Ostermundigen bei Bern, hat in Zürich Germanistik, Film- und Theaterwissenschaften und und literarisches Schreiben am Literaturinstitut in Biel studiert.

    Kim de l'Horizon hat mehrere Preise gewonnen und gibt in der eigenen fiktiven Biografie das Jahr 2066 als Geburtsjahr an – eine Anspielung auf Roberto Bolaños gleichnamigen Roman.

    Im unendlichen Podcast von ZEIT ONLINE und ZEITmagazin spricht de l'Horizon über Identitäten und Lebensstile, über Literatur und Politik, Täter- und Opferrollen, über öffentliche Auftritte und persönliche Angriffe auf die eigene Person. Kim de l'Horizon unterhält sich mit den Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend über den eigenen überraschenden Erfolg in der Literaturwelt und die dadurch entstandene Rolle in der Öffentlichkeit, über das Aufwachsen in der "unteren Mittelschicht mit bäuerlichem Hintergrund", über die Faszination für die Biografie von Hexen und über Abenteuer in der sogenannten Balkanstraße in Zürich.

    Über sich selbst sagt Kim de l'Horizon: "Ich habe ein kitschiges Wohlwollen, ich empfinde eine Zärtlichkeit für alles."

    Das Gespräch wurde im Januar 2023 in einem Hotel in Köln aufgezeichnet. Nach 7 Stunden und 3 Minuten beendet Kim de l’Horizon die Aufzeichnung, nicht ohne selbst noch eine Lesung im Podcast gemacht zu haben.

  • Ricarda Lang ist die jüngste Politikerin, die je einer Regierungspartei vorsaß, im Februar 2022 wurde sie im Alter von 28 Jahren gemeinsam mit Omid Nouripour zur Vorsitzenden der Grünen gewählt.

    Sie ist 1994 in Filderstadt geboren und in Nürtingen aufgewachsen, ihr Abitur hat sie mit der Note von 1,1 abgeschlossen. Sie hat ohne Abschluss Jura in Heidelberg und Berlin studiert und ist die erste offen bisexuelle Politikerin im Bundestag. Seit sechs Jahren ist sie mit ihrem Freund zusammen, mit dem sie sich auch oft auf Instagram zeigt.

    Im unendlichen Podcast spricht Ricarda Lang über ihren Willen zur Macht und über harte Entscheidungen, über alten und neuen Feminismus, über die Bedeutung von Religion und Region, über Hasskommentare und Morddrohungen, über ihren politischen Lieblingsgegner Friedrich Merz und ihren Parteifreund Robert Habeck. Sie redet über die Folgen der Lützerath-Proteste für die Grünen und erklärt, was der Krieg in der Ukraine für eine Friedenspartei bedeutet.

    Lang ist bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, die in einem Frauenhaus gearbeitet hat, bis es geschlossen wurde - ein Schlüsselmoment in der Politisierung von Ricarda Lang. Ihr Vater war der 2019 verstorbene Bildhauer Eckhart Dietz, "von ihm", sagt sie, "habe ich mein Selbstbewusstsein".

    Mit den Podcast-Gastgebern Christoph Amend und Jochen Wegner unterhält sich Lang auch über ihre politischen Fehleinschätzungen, über die alte Bonner Republik – und über ein YouTube-Video, in dem eine WG-Mitbewohnerin sie in eine Dragqueen verwandelt hat.

    Ricarda Langs Spitzname sei früher "Ricipedia" gewesen, erzählt sie, "wahrscheinlich weil ich immer schon mein Wissen geteilt habe". Am Ende verrät sie auch, dass sie liebend gerne einmal bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" auftreten würde und welche Frage sie an Joschka Fischer habe. Nach 4 Stunden 45 Minuten beendet Ricarda Lang das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.

  • Sie ist eine der einflussreichsten deutschen Denkerinnen ihrer Generation: Die Buchautorin, Journalistin und Moderatorin Hadija Haruna-Oelker wurde 1980 geboren und ist in ihrer Heimstadt Frankfurt am Main aufgewachsen.

    Spätestens seit ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Buch "Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken", nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, mischt Hadija Haruna-Oelker in den Debatten um Identität und Rassismus, Gerechtigkeit und Religion mit, sei es über ihre Arbeit beim Hessischen Rundfunk, ihre Kolumne in der "Frankfurter Rundschau" oder über zahlreiche Veranstaltungsreihen und Initiativen, an denen sie maßgeblich beteiligt ist.

    Über all das unterhält sie sich mit den "Alles gesagt?"-Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend. Sie erzählt auch von ihrem Frankfurter Freundeskreis, der bis heute hält, und von ihrer Liebe für die schwarze Popband Tic Tac Toe aus den Neunzigern – und diskutiert über die Frage, wann die erste Schwarze Bundeskanzlerin wird.

    Ihre Mutter kommt aus Franken, ihr Vater aus Ghana, Hadija Haruna-Oelker lebt bis heute in Frankfurt, mit ihrem Mann und mit ihrem Sohn, der 2016 mit einer Behinderung geboren wurde – ein Thema, für das sich Hadija Haruna-Oelker seitdem auch öffentlich einsetzt. Für ihre Arbeit ist sie mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Hörfunkpreis der ARD und dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen hat sie 2021 das Buch "The Hill We Climb" der amerikanischen Dichterin Amanda Gorman übersetzt.

    Hadja Haruna-Oelker hat Politikwissenschaften mit den Nebenfächern Volkswirtschaft, Afrikanistik und Soziologie studiert, auf ihrer Webseite bezeichnet sie sich selbst als "schreibmanisch, tonsüchtig, wissenshungrig". Nach 9 Stunden und 16 Minuten beendet Hadja Haruna-Oelker das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an [email protected]

  • Internetikone, Welterklärer, digitaler Hoffnarr: Sascha Lobo wurden schon viele Titel verliehen. Der Autor, Redner, Podcaster und Unternehmer ist zu Gast in der neuen Folge von "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Er hat Begriffe wie Shitstorm oder digitale Bohème mitgeprägt und erzählt von seinen Erfolgen und Flops, von falschen Prognosen sowie verschwundenen Phänomenen des Digitalzeitalters – und warum er trotz aller globalen Krisen bis heute Optimist geblieben ist.

    Sascha Lobo wurde 1975 in Westberlin als Sohn einer Deutschen und eines Argentiniers geboren, hat deshalb früh, wie er sagt, das Übersetzen zwischen zwei Kulturen gelernt. Er ist zum zweiten Mal verheiratet und hat mit seiner Frau Jule Lobo nicht nur einen gemeinsamen Podcast, sondern auch zwei Kinder.

    Seit fast zwei Jahrzehnten veröffentlicht Sascha Lobo Bücher, die oft Bestseller werden – sein erfolgreichstes, "Realitätschock", ist 2019 erschienen. Er sagt, dass heute nicht mehr die Jungen von den Alten, sondern die Alten von den Jungen lernen sollten, dass Wissensvermittlung auf TikTok unterschätzt wird – und wie es kam, dass er als Nachtwächter für eine Computermesse 1996 zum ersten Mal im Internet war. Früher hat Sascha Lobo über Twitter zu öffentlichen Partys in seine Wohnung geladen – heute folgen ihm dort fast 775.000 Accounts. Er erzählt von seinen Hintergrundgesprächen mit dem Bundeskanzler, erklärt, warum er seine Kinder im Netz zeigen würde, seine Frau aber nicht – und warum er die Farbe seines Irokesenhaarschnitts geändert hat.

    Nach 6 Stunden und 20 Minuten beendet Sascha Lobo das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

  • Sie ist die Mitbegründerin der feministischen Linguistik, wurde als "Sprachwandlerin" gefeiert und als "Bücherfrau des Jahres" ausgezeichnet: Luise Pusch gilt als die Mutter der gendergerechten Sprache in Deutschland, sie selbst bezeichnet sich als "Großmutter" und hat die "Gender-Pause" erfunden.

    Im unendlichen Podcast "Alles gesagt?" spricht sie über die Unterschiede zwischen den Feminismus-Generationen, über ihre Karriere-Ambitionen, über ihre eigene Politisierung und ihr Verhältnis zum Glauben.

    Geboren wurde die Gästin dieser Folge 1944 in Gütersloh als Frohmut Pusch. Mit dem Verändern von Sprache hat sie bereits als Teenager begonnen, als sie ihren ungeliebten Vornamen ablegte – seitdem nennt sie sich Luise. Luise Pusch ist Professorin für Frauenforschung, lebt in Hannover und Boston und ist seit dem vergangenen Jahr mit ihrer langjährigen Partnerin, der amerikanische Germanistin Joey Horsley, verheiratet.

    Ihr Buch "Das Deutsche als Männersprache: Diagnose und Therapievorschläge", 1984 erstmals erschienen, wurde ein Langzeit-Bestseller und gilt heute als Klassiker der feministischen Linguistik.

    Im Gespräch mit den Podcast-Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend erzählt Pusch auch von ihren Leidenschaften – vom Investieren in Aktien, vom Klavierspielen, von der perfekten Linsensuppe. Sie verrät ihr Geheimnis einer langen Beziehung, feiert die amerikanische Dichterin Amanda Gorman und berichtet aus ihrer komplizierten Kindheit und Jugend: "Im Nachhinein frage ich mich oft, wie ich das überlebt habe."

    Später hat sie trotz aller Widerstände eine beeindruckende akademische Karriere gemacht. Wie ihr das gelungen ist? "Ich wollte hoch hinaus", sagt Luise Pusch, "weil ich so ängstlich war." Nach 5 Stunden und 20 Minuten beendet sie dann das Gespräch, denn das darf bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.

  • Sie wurde bekannt als politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, heute ist sie bei den Grünen und leitet ein Bildungsprojekt für Schulen, schon vor Jahren hat sie vor einem russischen Angriff auf die Ukraine gewarnt: Die Politikerin und Publizistin Marina Weisband ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast von ZEIT ONLINE und ZEITmagazin.

    Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren, das damals zur Sowjetunion gehörte, ein Jahr nach der Katastrophe im nahegelegenen Tschernobyl. Weisbands Großvater war General der Roten Armee, ihr Vater Informatiker. Als sogenannter Kontingentflüchtling kam die kranke, damals von Ärzten als "Tschernobyl-Kind" bezeichnete Marina Weisband mit ihrer Familie nach Deutschland. Im Alter von zwölf Jahren programmierte sie mit der Unterstützung ihres Vaters einen Taschenrechner, bekam später einen eigenen Computer geschenkt, "dann habe ich meine Jugend im Internet verbracht".

    Im Podcast erinnert sie sich an eine wilde Jugend in- und außerhalb des Netzes, wie sie als Teenager mit Wodkawetttrinken Geld verdient hat, wie sie mit 17 zum jüdischen Glauben fand – und an die Geschehnisse rund um die Piratenpartei: "Ich bereue nichts, aber ich bin froh, dass es vorbei ist." Sie schwärmt von ihrer westfälisch-ukrainischen Hochzeit und von ihrem Hobby Rollenspiele. Und sie berichtet von ihrer Krankheit, dem chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS).

    Marina Weisband erzählt von komplizierten Gesprächen mit Frank-Walter Steinmeier und Gerhard Schröder über Russland und Wladimir Putin, analysiert die Entwicklung der Ukraine in den letzten Jahrzehnten. Sie entwirft eine politische Utopie für die Welt und erzählt von ihrer alltäglichen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern. Dann nimmt sie sich im Wohnzimmerstudio eine Gitarre und singt auf Ukrainisch.

    Nach 5 Stunden und 43 Minuten beendet Marina Weisband das Gespräch, denn das darf bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.

  • Er ist der größte Rock-'n'-Roll-Star aus Deutschland. Er hat mehr als 16 Millionen Platten verkauft und seine Tourneen haben Rekorde gebrochen: Marius Müller-Westernhagen ist zu Gast bei "Alles gesagt?", blickt auf sein Leben und auf seine beiden Karrieren als Musiker und Schauspieler zurück. Er wurde 1948 in Düsseldorf geboren, spielte bereits als Teenager auf der Bühne und wurde mit "Theo gegen den Rest der Welt" früh ein Film- und Fernsehstar. Zu seinen größten Hits als Musiker zählen "Freiheit", "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" und "Weil ich dich liebe".

    Marius Müller-Westernhagen erzählt, dass er zum Casting von Steven Spielbergs "Schindlers Liste" eingeladen wurde und sich nicht getraut hat, hinzugehen. Was für ihn gute und was schlechte Musik ist. Welche seiner eigenen Songs er nicht mehr hören kann. Er berichtet von Krisen, Weinkrämpfen, von Auftritten mit gebrochenem Arm, einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung und von seinem Verhältnis zu Deutschland: “Mein Nationalbewusstsein endet beim Fußball."

    Und Müller-Westernhagen, dessen Song "Freiheit" bei vielen Demonstrationen in der Corona-Zeit gespielt wurde, erklärt, warum er damals für eine Impfpflicht war.

    Diese Folge wurde im Juni 2022 im Rahmen des ZEIT ONLINE Podcast-Festivals in Berlin vor Publikum aufgezeichnet. Nach fast sieben Stunden beendete Marius Müller-Westernhagen das Gespräch, denn das darf bei “Alles gesagt?" nur der Gast.

  • Die Virologin Melanie Brinkmann ist zu Gast bei "Alles Gesagt?". In der Pandemie war sie Beraterin von Angela Merkel, heute sitzt sie im Expertenrat von Olaf Scholz. Die Professorin an der TU Braunschweig, die sich unter anderem auf eine Variante des Herpes-Virus spezialisiert und auch einige Jahre am angesehenen MIT in Boston geforscht hat, erklärt nicht nur verständlich, was genau ein Virus ist – und warum es sie bereits ihr halbes Forscherleben lang fasziniert. Sie erinnert sich auch an die ersten Tage der Pandemie, als sie ihren Alltag als Forscherin unterbrach, um Politikberaterin zu werden und in Talkshows aufzutreten, an einen berühmt gewordenen Anruf von Angela Merkel und an ihre denkwürdige erste Begegnung mit dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn. Sie reflektiert die Zustimmung, Kritik und auch Bedrohungen, die sie in ihrer neuen Rolle erlebt hat – etwa als Mitautorin des umstrittenen Strategiepapiers zu "No Covid". Nach fünfeinhalb Stunden beendet Melanie Brinkmann das Gespräch, denn das darf bei "Alles Gesagt?" nur die Gästin.

    "Alles gesagt?" wird ausgedruckt: Ab sofort gibt es einen Jahreskalender mit den besten Zitaten der Sendung, und demnächst auch "A oder B" als Kartenspiel bei shop.zeit.de/allesgesagt

  • Er ist der wohl einflussreichste Wissenschaftler der Welt: Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der Nasa, verantwortlich für einen Etat von fast acht Milliarden US-Dollar, über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 125 Missionen und 300 Satelliten, ist zu Gast in der neuen Folge von "Alles gesagt?", dem unendlichen ZEIT-Podcast.

    Im Gespräch mit den Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend berichtet er von ersten Erkenntnissen des James-Webb-Teleskops, mit dem die Nasa gerade die Ursprünge des Weltalls erforscht, erzählt, wie es zu seinem Spitznamen "Doktor Z" kam – und ob er glaubt, dass es außerirdisches Leben gibt.

    Thomas Zurbuchen ist 1968 in Heiligenschwendi geboren worden, einem Bergdorf im Berner Oberland in der Schweiz, und in einer strenggläubigen Familie aufgewachsen. Sein Vater war Prediger, die Familie lebte von Spenden seiner Gemeinde. Als Thomas Zurbuchen das Dorf mit Anfang 20 verließ, brach die Familie den Kontakt ab. Er studierte Physik, wanderte später in die USA aus, wurde 2008 Professor an der Universität von Michigan und ist seit 2016 Wissenschaftsdirektor der Nasa.

    Im Podcast, der während eines Schweiz-Besuchs von Thomas Zurbuchen in Bern aufgezeichnet worden ist, erzählt er, dass er schon als Kind von den Sternen im All fasziniert war, wie er darauf reagiert hat, wenn Lehrer nicht an ihn geglaubt haben – und von seinen Begegnungen mit Elon Musk. Er schwärmt von seinen Lieblings-Science-Fiction-Filmen, analysiert die Fehler der Nasa und erklärt, warum seine Arbeit unter Barack Obama komplizierter war als unter den nachfolgenden Regierungen.

    Thomas Zurbuchen ist verheiratet, Vater zweier Kinder, besitzt mittlerweile auch die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Washington, D. C. Im vergangenen Jahr wurde ein Asteroid nach ihm benannt. "Wenn wir fossiles Leben auf dem Mars finden", sagt Thomas Zurbuchen, "zeigt das, dass Leben eine natürliche Konsequenz ist." Nach fünf Stunden und zwei Minuten beendet der Wissenschaftler das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an [email protected]

  • Er war der jüngste direkt gewählte Bundestagsabgeordnete, er war Bundesgesundheitsminister während der Pandemie und wurde früh als "kanzlerfähig" befunden: Jens Spahn, geboren 1980 in Ahaus, heute stellvertretender CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender, ist zu Gast in der neuen Folge von "Alles gesagt?", dem unendlichen ZEIT-Podcast.

    Im Gespräch mit den Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend berichtet er von seinen Erfolgen und Niederlagen – und von Fehlern während seiner Zeit als Minister. Er erklärt, warum er seit Jugendtagen für Atomenergie eintritt und warum er vor gar nicht langer Zeit überlegt hat, ganz mit der Politik aufzuhören.

    Jens Georg Spahn, wie er mit vollem Namen heißt, ist römisch-katholisch und mit zwei jüngeren Geschwistern aufgewachsen. Er hat sechs Sprachen gelernt, unter anderem Russisch, was ihm bei seinem 1,1-Abitur geholfen hat.

    Im Podcast erzählt er, wie es war, auf dem Land an der holländischen Grenze aufzuwachsen, von seinen Besuchen im Berliner Technoclub Berghain und in der Redaktion der "Bild"-Zeitung, was er von Wolfgang Schäuble gelernt hat – und warum ihn mit Sebastian Kurz, dem Ex-Kanzler Österreichs, bis heute eine politische Freundschaft verbindet.

    Er spricht über die Wirkung seines Satzes "Wir werden uns viel verzeihen müssen" und sagt: "Ich bin gegen alles geimpft, wogegen man geimpft sein kann – auch gegen Gürtelrose." Jens Spahn sagt auch, dass sein Mann und er immer noch Kinder haben wollen: "Wenn dann jetzt – in den Vierzigern. Wir wollen nicht 80 sein, wenn unsere Kinder 18 sind." Während der Pandemie habe er außerdem gemerkt, bekennt er, dass er weniger trinken sollte. Nach sechs Stunden und 12 Minuten beendet Jens Spahn das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an [email protected]

  • Er war der erste parteilose Bundespräsident und vorübergehend trugen sowohl eine Bundesbehörde als auch ein Verb im Duden seinen Namen: Joachim Gauck ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen ZEIT-Podcast. Er erzählt von seinem Leben als Antikommunist in der DDR und von seinem Vater, der zeitweise in Stalins Gulag verschwand, von seinem unerfüllten Traum, Dichter zu werden, von seinen eigenen Stasi-Akten und wie er während einer Taxifahrt vom "Präsidenten der Herzen" zum Bundespräsidenten wurde.

    Joachim Gauck wurde 1940 geboren, war in der DDR Pastor und in Wendezeiten auch Politiker, später Chef der "Gauck-Behörde", welche die Stasi-Akten verwaltete, und schließlich einer der großen Bundespräsidenten. Im ZEIT-Podcast spricht er über Russland, China und die USA, über die Kanzler Olaf Scholz, Angela Merkel und Helmut Kohl, über Robert Habeck und den Liedermacher Wolf Biermann. Über sich selbst sagt er: "Nicht jeder, der selbstbewusst ist, überschätzt sich auch."

    Den Gastgebern Christoph Amend und Jochen Wegner bringt der Bundespräsident a.D. selbst gemachte Marmelade aus selbst geernteten Früchten mit. Nach 5 Stunden und 52 Minuten beendet er das Gespräch, denn das kann bei "Alles Gesagt?" nur der Gast.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie gern an [email protected] Abonnieren Sie hier (https://www.zeit.de/newsletter/alles-gesagt) auch den "Alles gesagt?"-Newsletter und erfahren Sie, wann neue Podcastfolgen erscheinen und Liveaufzeichnungen stattfinden – und erhalten ergänzendes Material zu den Gesprächen.

  • Er war Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Kanzlerkandidat der CDU: Armin Laschet ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast von ZEIT ONLINE und ZEITmagazin.

    Er erzählt von seinen angeblichen und tatsächlichen Missgeschicken im Wahlkampf, von seinen Anfängen als Bundestagsabgeordneter, als er zur Pizza-Connection gehörte, von seinen politischen Gegnern und Vorbildern, von seinem Glauben und von seinen Begegnungen mit dem Papst – und von seiner besonderen Beziehung zu Angela Merkel. Schließlich analysiert er die "dilettantischen" Fehlern der vergangenen Bundesregierung und den Kanzler Olaf Scholz.

    Geboren wurde Armin Laschet 1961 in Aachen, seine Arbeit in der Kirche führte ihn in die Junge Union und damit in die CDU. Er hat seine Jugendliebe Susanne geheiratet, die beiden haben drei Kinder, einer davon ist der Mode-Influencer Joe Laschet.

    Nach zwei Stunden und 44 Minuten beendet Armin Laschet das Gespräch, indem er das selbstgewählte Schlusswort sagt: "Markus Söder."

  • Er ist einer der wichtigsten deutschen Kunstsammler, er ist Werber, Verleger und Experte für die Bösewichte in James Bond: Christian Boros ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Mehr als sechs Stunden spricht er über die Fremdenfeindlichkeit im Deutschland seiner Jugend, über notwendige Regelbrüche, seine Karriere in der Werbung, über die Inszenierung von Politik – und warum er sich mittlerweile vorstellen kann, selbst in die Politik zu gehen.

    In Berlin besitzt er einen heute international bekannten Bunker, der viel von deutscher Geschichte erzählen kann: von den nationalsozialistischen Bauherren über die Rote Armee der Sowjetunion, dann den Jahrzehnten in der DDR, als dort Südfrüchte gelagert wurden und das Gebäude Bananenbunker hieß. Nach dem Fall der Mauer zog die Technoszene ein. 2003 kaufte Boros den Bunker, 2008 wurde eröffnet, seitdem zeigen seine Frau und er dort ihre Sammlung mit mittlerweile 1.100 Kunstwerken.

    Christian Boros kam mit seiner Familie 1972 aus Polen nach Deutschland, "in den goldenen Westen". "In Polen war ich der Scheißdeutsche, in Deutschland wurde ich sofort zum Scheißpolen", sagt er. Boros wurde 1964 in der polnischen Bergbaustadt Zabrze in Schlesien geboren, in den Achtzigerjahren studiert er bei Bazon Brock in Wuppertal, damals forschte er zwei Jahre lang über das Böse bei James Bond. Im vierten Semester gründet er parallel eine Werbeagentur, in den 1990ern schreibt er Werbegeschichte mit der Kampagne für den neuen Musiksender Viva, inspiriert von den frühen Bildern des Fotografen Wolfgang Tillmans, dessen Arbeiten er früh zu sammeln beginnt. Heute hat Christian Boros 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

    Nach sechs Stunden und 25 Minuten beendet Christian Boros das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

  • Die Schriftstellerin Olga Grjasnowa, 1984 in Baku in Aserbaidschan in der damaligen Sowjetunion geboren, ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Seit ihrem gefeierten Debütroman "Der Russe ist einer, der Birken liebt" gilt sie als eine der wichtigsten Stimmen der jungen deutschen Literatur. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erschien ihr Sachbuch "Die Macht der Mehrsprachigkeit."

    Über sechs Stunden spricht Olga Grjasnowa über Wladimir Putin, Russisch als Muttersprache und ihre Zeit im wilden Moskau, über ihre Kindheit in Baku am Meer, wo es zeitweise ausschließlich illegalen Kaviar zu essen gab, und über ihre Jugend auf dem Land in Hessen, mit, wie sie selbst sagt, "faschistoiden Lehrern". Sie berichtet, wie einmal ein deutsches Amt ihre deutsche Staatsbürgerschaft gelöscht hat und warum es in Berlin, wo sie heute lebt, einfach keine guten Ballettlehrer gibt.

    Als sie ihren Mann, den syrischen Schauspieler Ayham Majid Agha, kennenlernte, konnten die beiden sich nur mit Übersetzungsprogrammen unterhalten, heute hat das Paar zwei Kinder, die 2015 und 2017 geboren wurden. Die Familie lebt Berlin-Neukölln.

    Olga Grjasnowa erklärt, warum sie Sympathien für die deutsch-russische Betrügerin Anna Delvey hat und warum sie in Hotels nie ein offenes Glas Wein bestellen würde. Ihre Ehe, sagt sie, funktioniere nur im Urlaub nicht, romantisch veranlagt sei sie aber ohnehin nicht: "Beziehungsgespräche sind die Hölle auf Erden."

    Nach sechs Stunden und 17 Minuten beendet Olga Grjasnowa das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie gern an [email protected] Abonnieren Sie hier (https://www.zeit.de/newsletter/alles-gesagt) auch den "Alles gesagt?"-Newsletter und erfahren Sie, wann neue Podcastfolgen erscheinen und Liveaufzeichnungen stattfinden – und erhalten ergänzendes Material zu den Gesprächen.

  • Der Generalsekretär der SPD ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Rund acht Stunden spricht Kevin Kühnert mit den beiden Gastgebern über den Krieg in der Ukraine und über den Fall Gerhard Schröder, über sein spezielles Verhältnis zu Bundeskanzler Olaf Scholz, über seine politische Zukunft, über seine Tinder-Tricks und über seine besondere Leidenschaft: das Wandern.

    Kühnert wurde 1989 in West-Berlin geboren, ist in einer Beamtenfamilie aufgewachsen und bereits 2005 in die SPD eingetreten. Zweimal hat er ein Studium angefangen und nicht beendet. Von 2017 bis 2021 war er Chef der Jusos und erlangte durch seine Kampagne gegen eine große Koalition auch internationale Bekanntheit. Im Oktober 2021 gewann er seinen Bundestagswahlkreis Berlin Tempelhof-Schöneberg als Direktkandidat. Seit Dezember 2021 ist er SPD-Generalsekretär.

    Im Podcast erzählt Kevin Kühnert von seiner Handballvereinsjugend, von seinem Durchbruch als Politiker und von den ungeahnten Folgen eines ZEIT-Interviews. Nach 7 Stunden und 55 Minuten beendet Kevin Kühnert das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an [email protected]

    Abonnieren Sie auch den "Alles gesagt?"-Newsletter und erfahren Sie, wann neue Podcastfolgen erscheinen und Liveaufzeichnungen stattfinden – und erhalten ergänzendes Material zu den Gesprächen: https://www.zeit.de/newsletter/alles-gesagt

  • Der Schriftsteller und Kolumnist Maxim Biller ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast. Mit Jochen Wegner und Christoph Amend unterhält er sich über sein verbotenes Buch "Esra", über seine Zeit bei der stilbildenden Zeitschrift "Tempo" und beim "Literarischen Quartett" im ZDF, über "Schlappschwanzliteratur" und über seinen Streit mit dem Autor Max Czollek.

    Maxim Biller wurde 1960 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Prag geboren, emigrierte, als er zehn Jahre alt war, mit seinen Eltern und seiner Schwester nach Hamburg. Dort und in München studierte er Neue deutsche Literatur, Geschichte und Philosophie und schloss 1983 mit einer Magisterarbeit über das Bild der Juden im Frühwerk Thomas Manns ab.

    Anschließend besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München und schrieb für den "Spiegel" und DIE ZEIT. Sein erster Erzählband "Wenn ich einmal reich und tot bin" erschien 1990, seitdem hat er rund 30 Bücher veröffentlicht, darunter "Die Tochter" und "Sechs Koffer", das für den Deutschen Buchpreis nominiert war.

    "Im Alter wird die Haut immer dünner", sagt Maxim Biller. Er berichtet über seinen "edit war" auf Wikipedia und über sein kompliziertes Verhältnis zu Marcel Reich-Ranicki. Und erklärt, warum er bei der Bundestagswahl FDP gewählt hat. Nach fünf Stunden und 42 Minuten beendet Maxim Biller das Gespräch. Denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.

    Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an [email protected]

  • Seit einigen Monaten moderiert sie das bekannteste deutsche TV-Nachrichtenmagazin – die "Tagesthemen" in der ARD. Die Journalistin, Moderatorin und Podcasterin Aline Abboud ist zu Gast bei "Alles gesagt?", dem unendlichen Podcast von ZEIT ONLINE und dem ZEITmagazin.

    Mit Jochen Wegner und Christoph Amend, den Gastgebern von "Alles gesagt?", unterhält sie sich über die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk und das Design von Nachrichtenstudios, über die Suche nach der eigenen Stimme und über gendergerechte Sprache, über ihre Familie im Libanon und über das Privileg eines deutschen Passes.

    Über ihre eigene Identität sagt Aline Abboud: "Ich habe drei: die libanesische, die ostdeutsche und die Einheitsidentität." Geboren ist sie 1988 in Ost-Berlin, ihr Vater, ein libanesischer Fotograf, kam Anfang der Achtzigerjahre zum Studium in die DDR und lernte dort ihre Mutter kennen, die später Apothekerin wurde. Aline Abboud hat Arabistik in Leipzig studiert, anschließend zwei Jahre lang für den Bundestag gearbeitet und moderiert seitdem im Fernsehen. Vor ihrem Engagement bei den "Tagesthemen" arbeitete sie unter anderem für die Nachrichtensendung "heute Xpress" des ZDF.

    Im Kickern sei sie so gut, erzählt Aline Abboud, "ich habe da Männer manchmal zum Weinen gebracht". Am Gymnasium wäre sie hingegen beinahe gescheitert, auch weil Lehrer nicht an sie geglaubt hätten. Sie sei klein und schmächtig gewesen und habe Brille getragen, in der Schule sei sie auch gemobbt worden.

    Im Podcast berichtet Aline Abboud, wie sie im Alter von 16 Jahren Bombenangriffe im Libanon erlebt hat und über die Türkei zurück nach Deutschland geflohen ist – ein Erlebnis, das sie dazu gebracht hat, Journalistin zu werden. Privat baue sie Stress heute etwa mit Kampfsport ab, erzählt sie. "Ich kann sehr gut alleine sein, ich verreise auch gerne allein. Ich habe auch mal überlegt, in ein Schweigekloster zu gehen, aber ich habe Angst, dass ich dann zu viel grüble." Nach fünf Stunden und 35 Minuten beendet Aline Abboud das Gespräch, denn das können bei "Alles gesagt?" nur die Gäste.

    Abonnieren Sie auch den "Alles-gesagt?"-Newsletter (https://www.zeit.de/newsletter/alles-gesagt/index) und erfahren Sie, wann neue Podcastfolgen erscheinen und Liveaufzeichnungen stattfinden – und erhalten ergänzendes Material zu den Gesprächen.