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Panorama Partnerschaft mit Kim So-yeon

Was den Ex-Mann von Schröders Verlobter vor Gericht treibt

Was den Ex-Mann von Schröders Verlobter vor Gericht treibt

Der Ex-Mann von Kim So-yeon, verlangt 100 Millionen Won – umgerechnet rund 77.000 Euro Schmerzensgeld von Schröder. Dieser habe nicht nur seine Ehe zerstört, sondern auch seine Ehre ruiniert.

Quelle: WELT/Lukas Axiopoulos

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Gerd Schröder und seine neue Partnerin planen, im Herbst zu heiraten. Doch das junge Glück wird von einer Klage überschattet. Der Ex-Mann von Kim So-yeon fordert Geld vom Altkanzler – und macht ihm zwei Vorwürfe.

Eifersucht ist eine Qual – eine „unerträgliche Seelenqual“ gar, und deshalb eine Klage wert. Das findet zumindest der Ex-Mann der südkoreanischen Lebensgefährtin von Gerhard Schröder. Und so hat er den Altkanzler kurz entschlossen vor einem südkoreanischen Familiengericht auf Schadenersatz verklagt. Das meldete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Der Ex-Mann von Kim So-yeon, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, verlangt 100 Millionen Won – umgerechnet rund 77.000 Euro Schmerzensgeld von Schröder. Dieser habe nicht nur seine Ehe zerstört, sondern auch seine Ehre ruiniert.

Er habe nur deshalb die Scheidungspapiere unterzeichnet, weil Kim So-yeon ihm versprochen habe, die Beziehung zu Schröder zu beenden, so schreibt die südkoreanische Nachrichtenagentur weiter und beruft sich auf anonyme Gerichtsquellen in Seoul. Doch die 48-Jährige habe den einstigen Gatten weiter betrogen. Und während der geglaubt habe, die Dolmetscherin halte ihr Versprechen, habe sie offenbar niemals die Absicht gehabt.

Als sie dann bei einer Pressekonferenz im Januar in der südkoreanischen Hauptstadt öffentlich ihre neuen Heiratspläne verkündet habe, sei seine Reputation beschmutzt worden. Denn Kim habe dort behauptet, sie sei seit Jahren geschieden. Dabei sei die Scheidung erst im vergangenen November vollzogen worden.

Außereheliche Affären waren im konservativen Südkorea bis ins Jahr 2015 strafbar, Seitensprünge konnten mit Haftstrafen geahndet werden. Auch heute noch sind sie Anlass für Zivilklagen.

Weder Gerhard Schröders Büro in Berlin noch sein Büro in Hannover standen bisher für eine Stellungnahme zur Verfügung. Seine Partnerin Kim So-yeon teilte in einer Stellungnahme mit, das Ende ihrer Ehe mit ihrem Ex-Mann sei nicht die Schuld von Gerd Schröder. „Wenn eine Ehe, die wie bei mir in jungen Jahren geschlossen wurde, zerrüttet ist und geschieden werden soll, liegt der Grund dafür nach meiner Meinung bei den beiden Ehepartnern“, schrieb sie. Die beiden hätten zudem schon lange Zeit faktisch getrennt gelebt.

Des Weiteren sehe sie keine rechtliche Grundlage für finanzielle Forderungen ihres Ex-Mannes an ihren neuen Lebensgefährten. In der Scheidungsvereinbarung sei nach dem Willen ihres früheren Mannes festgelegt, dass Kim So-yeon das gesamte Vermögen an ihn übertrage. „Darüber hinaus trage ich die Hälfte der Unterhaltskosten für unser gemeinsames Kind. Diese Vereinbarung wurde bereits vollzogen“, schrieb sie. Deshalb gebe es nach ihrer Auffassung für weitere Forderungen ihres früheren Mannes, an wen auch immer sie gerichtet werden, keine rechtliche Grundlage.

Der 74-jährige SPD-Politiker und seine neue Liebe wollen im Herbst heiraten.

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Gerhard Schröder ist seit April offiziell von seiner vierten Frau Doris Schröder-Köpf geschieden. Das Paar hatte sich bereits vor längerer Zeit getrennt. Die SPD-Landtagsabgeordnete hatte allerdings im vergangenen September mitgeteilt, dass ihre südkoreanische Nachfolgerin im Frühjahr 2016 der Anlass für die endgültige Trennung gewesen sei, „wenn auch nicht der alleinige Grund“. Schröder wies diese Darstellung zurück. Kim habe nichts mit der Trennung zu tun, versicherte er.

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Nach der Hochzeit wollen Schröder und seine neue Braut sowohl in Berlin und Hannover als auch in Seoul leben. Es wäre die fünfte Ehe für den Altkanzler und jetzigen Aufsichtsratschef des russischen Erdölkonzerns Rosneft. Seine Zukünftige ist Dolmetscherin und arbeitet als Repräsentantin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW.Invest. Die beiden sollen sich bei einer internationalen Konferenz vor rund zwei Jahren kennengelernt haben.

Kim hatte Schröders Biografie ins Koreanische übersetzt. Nun sitzt sie an ihrer Doktorarbeit – in koreanisch-deutschen Beziehungen. In einer südkoreanischen Zeitung beschrieb sie Anfang des Jahres die begrenzten Koreanischkenntnisse ihres neuen Verlobten. Er könne nur „saranghaeyo“ sagen – „Ich liebe dich“. Aber immerhin beherrsche er damit „das wichtigste Wort“. Solche Details waren wohl das Salz in den seelischen Wunden ihres Ex-Mannes und treiben ihn nun vor Gericht.

mit AFP/dpa/nago

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