Gedöns
• Kategorie: Archaismus
Orthographie
Normgerechte Schreibung
- Gedöns
Silben und Silbentrennung
- Anzahl der Silben: 2
- Silbentrennung: Ge | döns, kein Plural
Häufige Rechtschreibfehler
- Gedöhns
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Gedöns"?
Hauptbedeutung
- [1] umgangssprachlich, pejorativ: unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
- [2] umgangssprachlich, pejorativ: unnötige Gegenstände, Kram
Nebenbedeutung
[1] Gedöns ist eine "gebräuchliche" Vokabel besonders im Rheinischen und Niederrheinischen und kann als Platzhalter für nicht näher zu bezeichnende Objekte verwendet werden auch: Zeug, Geraffel oder Dingsbums. Bedeutet aber auch z. B. "Mach doch nicht so ein Gedöns" = "Mach doch nicht so ein Theater um etwas." Im Norddeutschen bezeichnet Gedöns eher Krempel, Kram, unnötiges Zeug.
Wortherkunft & Verweise
- Entlehnt aus dem Niederdeutschen Gedööns "Gerede, Gewese, Zeug", Entsprechung zu veraltetem Gedens(e) "schleppender Zug, Treck, Gezerre, Handgemenge", zu mittelhochdeutsch gedense "Herumziehen; Hin- und Herzerren", zu dinsen "ziehen, schleppen" gebildet.(1)(2) Weitere siehe gedunsen. Das Wort erlangte im Deutschen ab 1998 eine größere Bekanntheit, als der damalige Bundeskanzlerkandidat Gerhard Schröder eine Ministerin suchte für das "Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend", das er "Familie und das andere Gedöns" nannte, was später als abwertend rezipiert wurde. Es gibt unterschiedliche Versionen, wo und wann exakt er den Begriff prägte.(3)(4)(5)(6)(7)
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: "Gedöns", Seite 337.
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Stichwort: "Gedöns".
- manuelschubert: taz.lab 2015: Was wirklich zählt – Gedöns. In: taz.de. 16. Dezember 2014, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 14. Juli 2018) .
- Holger Kulick: Serie Schröders Wahlversprechen (6) - Frauenpolitik - Erfolgsbilanz mit Schönheitsfehlern. In: Spiegel Online. 21. Februar 2002, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 14. Juli 2018) .
- Alexandra von Barsewitz, Stephan Haufe: Von Gedöns bis Gender - Schein und Sein rot-grüner Gleichstellungspolitik. In: Deutschlandradio. 8. März 2004 (URL, abgerufen am 14. Juli 2018) .
- afp: Frauen - Gerhard Schröder tut "Familie und Gedöns" heute leid. In: Welt Online. 12. Januar 2013, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 14. Juli 2018) .
- Wikiquote: Zitate zum Thema "Diskussion:Gerhard_Schr%C3%B6der"
Sprache
Sprachgebrauch
- abwertend
- umgangssprachlich
Quantitative Linguistik
Grundwortschatz
"Gedöns" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.
Länge nach Buchstaben
"Gedöns" umfasst 6 Buchstaben.
Konsonanten und Vokale
"Gedöns"enthält 2 Vokale und 4 Konsonanten
Worthäufigkeit
Der Begriff "Gedöns" wird wenig im Sprachgebrauch verwendet.
Rang nach Worthäufigkeit
Der Eintrag "Gedöns" belegt Position 36873 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Grammatik
Wortart
- Substantiv, Singularetantum (nur im Singular)
Genus
Neutrum (sächlich, Artikel: das)Numerus & Kasus
Nominativ Singular | das Gedöns |
---|---|
Genitiv Singular | des Gedöns |
Genitiv Singular | des Gedönses |
Dativ Singular | dem Gedöns |
Dativ Singular | dem Gedönse |
Akkusativ Singular | das Gedöns |
Beispiele
Beispielsätze
- Mach doch nicht so ein Gedöns!
- Räum dein Geraffel weg und mach dein Gedöns leiser!
- Das war so ein Tralala-Gedöns...
Phonologie
Aussprache
Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ɡəˈdøːns
Ähnlich klingende Wörter
- Kadenz
- kaudinisch
- Gaudenz
- Catenaccio
- achtens
- Ghadames
- akademisch
- chthonisch
- Chatoyance
- katonisch
- Quotenossi
Semantik
Assoziation
Nimmst du "Gedöns" eher als positiv oder negativ wahr?
Assoziative Bedeutungen
Hyperonyme
Synonyme
zeige alle ❯ Synonyme für GedönsRhetorische Stilmittel
Archaismus
"Gedöns" gilt im heutigen Sprachgebrauch als veraltet.
Isogramme (Wortspiel)
"Gedöns" ist ein Isogramm.
Wortbildungen
Wortbildungsprodukte
"Gedöns" am Anfang
"Gedöns" am Ende
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