Literatur-Preis geht an Anne Weber und Zbigniew Rokita
Die Literatin Anne Weber und der polnische Schriftsteller Zbigniew Rokita erhalten den Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis.
Göttingen – Der von Göttingen und seiner polnischen Partnerstadt Torun gemeinsam gestiftete Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis geht in diesem Jahr an die deutsche Literatin Anne Weber und an den polnischen Schriftsteller Zbigniew Rokita.
Der Preis wird am Sonntag, 16. Juni, in Anwesenheit beider Preisträger sowie einer Delegation aus Göttingen in Torun verliehen.
Zwei Laudatoren werden erwartet
Als Laudatorin für Anne Weber wird die Literaturkritikerin, Moderatorin und Jurorin Beate Tröger erwartet. Die Laudatio auf Zbigniew Rokita wird der polnische Literaturwissenschaftler und Literaturhistoriker Prof. Ryszard Koziolek halten.
Anne Weber kam 1964 in Offenbach am Main zur Welt und lebt seit 1983 als freie Autorin sowie literarische Übersetzerin in Paris. Nach ihrem Abitur verließ sie ihre Heimat und zog in die französische Hauptstadt. Dort studierte sie zunächst französische Literatur und Komparatistik an der Sorbonne.
Weber arbeitete von 1989 bis 1996 bei verschiedenen französischen Verlagen und übersetzte nebenbei Texte deutscher Gegenwartsautoren und Sachbücher ins Französische. Zu ihren bekannten Werken gehören „Ida erfindet das Schießpulver“, „Gold im Mund“ und „Annette, ein Heldinnenepos“. Dafür wurde sie mit dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet wurde.
Zbigniew Rokita wurde 1989 in Gliwice geboren, ist Reporter, Journalist sowie Schriftsteller und ist auf die Themen Mittel- und Osteuropa sowie Oberschlesien spezialisiert. Er schloss zunächst sein Studium an der Jagiellonen-Universität in Krakau ab.
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Er ist Autor von Reportagetagebüchern. Sein Buch „Kajs. Eine Geschichte aus Oberschlesien“ wurde mit dem Nike-Literaturpreis ausgezeichnet.
Partnerschaft besteht seit 1978
Seit 1978 besteht die Partnerschaft zwischen den Städten Göttingen und Torun. Als ein gemeinsames kulturelles Projekt wurde im Jahr 1996 der nach dem polnischen Sprachforscher Samuel Bogumil Linde (1771 bis 1847) benannte Preis ins Leben gerufen.
Mit ihm werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, deren „Wort Ideale und Werte schafft, die Menschen, Gesellschaften und Nationen zum gemeinsamen Gespräch führen“.
Preis ist mit jeweils 5000 Euro
Der Samuel-Bogumil-Linde-Preis wird auf Vorschlag einer von beiden Partnerstädten berufenen Jury im jährlichen Wechsel in Torun und in Göttingen vergeben und ist mit jeweils 5000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Linde-Preisträgern gehört unter anderem Literaturnobelpreisträger Günter Grass. Im vergangenen Jahr wurden die beiden Autoren Tomasz Rozycki und Marcel Beyer ausgezeichnet. (Bernd Schlegel)