Georg-August-Universität Göttingen
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Die Georg-August-Universität (lateinisch Georgia Augusta) in Göttingen wurde 1732/1734 von Georg II. aus dem Haus Hannover unter Federführung von Gerlach Adolph von Münchhausen gegründet und 1737 eingeweiht.[2] Die Universität entwickelte sich schnell und zählte mit fast 1.000 Studenten zu den größeren im Europa der damaligen Zeit. Sie ist die älteste noch existierende Universität in Niedersachsen und mit 28.358 Studierenden im Wintersemester 2021/22[4] nach der Leibniz Universität Hannover die zweitgrößte Hochschule Niedersachsens. Seit April 2021 leitet Metin Tolan die Universität als Präsident.[3] Von Oktober 2007 bis Juni 2012 wurde im Rahmen der Exzellenzinitiative das Zukunftskonzept der Georgia Augusta gefördert. Laut den World University Rankings 2023 der Times Higher Education belegt die Georg-August-Universität weltweit Platz 119 und damit innerhalb Deutschlands Rang 11.[7]
Georg-August-Universität Göttingen | |
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Motto | In publica commoda (Zum Wohle aller)[1] |
Gründung | 1734 (Lehrbetrieb) 1737 (Einweihung)[2] |
Trägerschaft | Stiftung öffentlichen Rechts |
Ort | Göttingen |
Bundesland | Niedersachsen Niedersachsen |
Land | Deutschland Deutschland |
Präsident | Metin Tolan[3] |
Studierende | 28.517 (WS 2022/23)[4] |
Mitarbeiter | 13.339 (1. Dez. 2022; mit Medizin, ohne Hilfskräfte)[5] |
davon wissensch. | 3.995 (1. Dez. 2022; mit Medizin, ohne Hilfskräfte und Prof.)[5] |
davon Professoren | 523 (1. Dez. 2022; mit Medizin)[5] |
Jahresetat | 1.421,1 Mio. € (2020)[6]
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Netzwerke | CG, German U15 |
Website | www.uni-goettingen.de |
Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ist mit etwa neun Millionen Medieneinheiten (Stand 2019) eine der größten Bibliotheken Deutschlands und betreut mehrere Fachinformationsdienste für die Wissenschaft. Im Rahmen der Sammlung Deutscher Drucke deckt sie das 18. Jahrhundert ab und ist mit ihr in die „verteilte Nationalbibliothek“ für Deutschland eingebunden.
Seit dem 1. Januar 2003 befindet sich die Universität in der Trägerschaft einer Stiftung des öffentlichen Rechts. Der Name der Trägerstiftung lautet Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts. Die Rechtsform der Universität selbst hat sich damit nicht geändert, sondern sie ist von einer Trägerschaft des Landes Niedersachsen in die Trägerschaft der Trägerstiftung übergewechselt. In den geschäftsführenden Funktionen besteht weitgehende Personalunion zwischen Universität und Trägerstiftung. So ist das Präsidium der Stiftung, der Stiftungsvorstand, identisch mit dem fünfköpfigen Präsidium der Universität, das heißt, der Hochschulleitung. Die Geschäftsstelle der Stiftung wird weiterhin in Personalunion vom Leiter der Abteilung Wissenschaftsrecht und Trägerstiftung der Universitätsverwaltung geführt.
Eine Besonderheit ist die Universitätsmedizin der Universität. Unter dem Dach der Universitätsmedizin sind die Medizinische Fakultät – als integraler Teil der Universität – und das Universitätsklinikum – als Krankenhausbetrieb – unter der gemeinsamen Leitung des dreiköpfigen Vorstands Universitätsmedizin Göttingen zusammengefasst. Der Vorstand tritt in den Angelegenheiten der Universitätsmedizin an die Stelle des Universitätspräsidiums.
Ein mit dem Übergang der Trägerschaft neu eingerichtetes Gremium ist der Stiftungsrat. Der Stiftungsrat berät die Universität in Angelegenheiten, die die ganze Universität einschließlich Universitätsmedizin betreffen. Er beschließt auch über Angelegenheiten der Stiftung von grundsätzlicher Bedeutung. Die eigenständige Rolle der Universitätsmedizin spiegelt sich in den zwei Ausschüssen des Stiftungsrats:
- Stiftungsausschuss Universität, der die Universität berät und über Angelegenheiten der Stiftung von grundsätzlicher Bedeutung, die ausschließlich die Universität betreffen, beschließt. Er übernimmt Aufsichtsfunktion gegenüber dem Präsidium der Universität.
- Stiftungsausschuss Universitätsmedizin, der die Universitätsmedizin berät und über Angelegenheiten der Stiftung von grundsätzlicher Bedeutung, die ausschließlich die Universitätsmedizin betreffen, beschließt. Er übernimmt Aufsichtsfunktion gegenüber dem Vorstand Universitätsmedizin.
Diese Gremien bestimmen auch den Präsidenten.
- 1979–1992: Norbert Kamp (1927–1999)
- 1992–1998: Hans-Ludwig Schreiber (1933–2021)
- 1998–2004: Horst Kern (* 1940)
- 2005–2010: Kurt von Figura (* 1944)
- 2011–2019: Ulrike Beisiegel (* 1952)
- 2019–2020: Reinhard Jahn (* 1950)[8]
- seit 2021: Metin Tolan (* 1965)
Die Universität ist keine Campus-Universität, sondern verteilt sich historisch bedingt bis in die Gegenwart über eine Vielzahl von Gebäuden in der ganzen Stadt. Seit den 1960er Jahren findet allerdings ein räumlicher Konzentrationsprozess auf zwei Standorte statt. Das damals geplante Geisteswissenschaftliche Zentrum (GWZ) befindet sich unmittelbar nördlich der Göttinger Innenstadt. Dort befinden sich die Zentralbibliothek der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB), das Zentrale Hörsaalgebäude (ZHG), das Mehrzweckgebäude (Blauer Turm), die Zentralmensa sowie zahlreiche weitere Gebäude (z. B. Juridicum, Theologicum, Oeconomicum). Östlich angrenzend befinden sich die nun meist von der Philosophischen Fakultät genutzten Gebäude der ehemaligen Universitätsklinik sowie, etwas entfernt, die ehemalige Pädagogische Hochschule am Waldweg. Das Zentrum der Naturwissenschaften stellt der Nordbereich der Universität in Weende dar. Zwischen der alten Pädagogischen Hochschule und dem Nordbereich liegen einige Institute v. a. der Fakultät für Agrarwissenschaften sowie das neue Universitätsklinikum. Eine sich verringernde Zahl von Gebäuden befindet sich in den Bezirken Innenstadt und Südstadt, u. a. die Paulinerkirche und die Universitätsaula am Wilhelmsplatz.
Das Gelände verfügt über eine Gesamtfläche von rund 600.000 m². 235 Gebäude befinden sich im Besitz der Stiftung, weitere 15 Gebäude(teile) sind angemietet. 66 Bauwerke haben den Status eines Baudenkmals. Grundstücke und Gebäude haben zusammen einen Wert von etwa 398 Millionen Euro.[9]
Das Studentenwerk unterhält neben der Zentralmensa, die von 2007 bis 2009 für 16,5 Millionen Euro saniert wurde, noch drei weitere Mensen sowie 5290 Wohnheimplätze. (Stand 2012)[10][11]
Es handelt sich um eine klassische Volluniversität. Es können die Fächer der Philosophischen Fakultät sowie Medizin, Jura, Wirtschaftswissenschaften, evangelische Theologie und Mathematik sowie alle Naturwissenschaften studiert werden. Den Ruf der Universität haben vor allem die Juristische Fakultät, die Fächer der Philosophischen Fakultät, die Mathematik und die Naturwissenschaften begründet. Ausgiebig vertreten und traditionell erfolgreich sind die geisteswissenschaftlichen Fächer, die an der Philosophischen Fakultät gelehrt werden. Wichtig sind auch die Studiengänge Agrarwissenschaft und Forstwissenschaft. Studierende aller Fachrichtungen können an der Zentralen Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen (ehemals Sprachlehrzentrum) eine große Anzahl von Sprachen mit UNIcert-Abschluss erlernen.
Folgende Fakultäten sind vertreten:
Fakultät |
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Fakultät für Agrarwissenschaften |
Fakultät für Biologie und Psychologie |
Fakultät für Chemie |
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie |
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie |
Fakultät für Mathematik und Informatik |
Fakultät für Physik |
Juristische Fakultät |
Sozialwissenschaftliche Fakultät |
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |
Philosophische Fakultät |
Theologische Fakultät (evangelisch) |
Universitätsmedizin |
Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden die Studiengänge und -abschlüsse umgestaltet. Ziel war es, durch die Einführung der international standardisierten Abschlüsse Master und Bachelor, die Wettbewerbsfähigkeit der Göttinger Absolventen auf den globalisierten Arbeitsmärkten zu erhöhen. Als eine weitere Folge dieser Umstrukturierung wurden neue Studiengänge angeboten. Zum Wintersemester 2006/2007 wurden die Masterstudiengänge in den Fächern Pferdewirtschaft und Pferdewissenschaften, International Nature Conservation und Molekulare Medizin eingeführt. Neu ist auch der Bachelorstudiengang American Studies. Gestrichen wurden dagegen unter anderem die Studiengänge Sinologie (als BA/MA-Studiengang jedoch ab 2009 wieder eingeführt), Japanologie, Byzantinistik und Medienwissenschaften.
Am 9. Dezember 2005 beschloss der Niedersächsische Landtag im Rahmen des Haushaltbegleitgesetzes die Einführung von allgemeinen Studiengebühren ab dem ersten Semester. Diese mussten von Erstsemestern ab dem Wintersemester 2006/07 und von allen Studierenden seit dem Sommersemester 2007 gezahlt werden. Die Höhe der Studiengebühren betrug 500 Euro. Bereits im Sommersemester 2003 wurden Studiengebühren für Langzeitstudenten eingeführt, die ihre Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschritten haben. Die Langzeitstudiengebühren wurden anstelle der normalen Studiengebühren gezahlt und betrugen für das Sommersemester 2008 600 Euro bei Überschreitung der Regelstudienzeit um 5 bis 6 Semester, 700 Euro bei 7 bis 8 Semestern und 800 Euro bei neun oder mehr zusätzlichen Semestern. Studierende, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, zahlen ebenfalls 800 Euro. Hinzu kommt in jedem Fall ein „Verwaltungskostenbeitrag“ in Höhe von 75 Euro, ein Beitrag von 62 Euro für das Studentenwerk sowie ein Studierendenschaftsbeitrag.[12] Insgesamt waren im Wintersemester 2012/13 von einem Studenten ohne Überschreitung der Regelstudienzeit um mindestens vier Semester 735,22 Euro zu bezahlen. Für das Sommersemester 2013 waren 741,46 Euro zu bezahlen. Durch den Wegfall der Studiengebühren in Niedersachsen ab dem Wintersemester 2014/15 beträgt der Semesterbeitrag für das Sommersemester 2020 nur noch 375,31 Euro.[13]
Im Studierendenschaftsbeitrag ist ein für alle Studierende verpflichtendes Semesterticket enthalten. Dies kostete für das Wintersemester 2019/20 203,31 Euro[14] und ermöglicht die kostenlose Nutzung der Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn in Niedersachsen, Hamburg und Bremen, des Metronoms, der Eurobahn, des Cantus sowie einzelner Strecken der NordWestBahn. Weiterhin sind ein Kulturticket, welches eine vergünstigte oder kostenlose Nutzung einiger Göttinger Kulturbetriebe meint, sowie ein Bussemesterticket (Nutzung des Göttinger Nahverkehrs) in den Semesterbeiträgen mit inbegriffen.
Bei den digitalen Urwahlen im Januar 2024 wurde die Einführung des Deutschlandtickets zum Wintersemester 2024/25 beschlossen.[15]
Ab Mitte der 1950er Jahre kam es zu einem starken Anstieg der Studentenzahlen. Von 1954 bis 1986 überstieg die Anzahl der Immatrikulationen die der Exmatrikulationen in jedem Jahr. Den stärksten Anstieg erlebte die Universität zu Beginn der 1970er Jahre, als die Baby-Boomer an die Hochschulen strömten. Allein 1974 erhöhte sich die Anzahl der Studenten um über 2.200 und damit wurde Göttingen immer mehr zu einer Massenuniversität. 1986 wurde die Zahl von 30.000 Studenten erstmals übertroffen. In den folgenden Jahren blieb die Anzahl relativ konstant. Die bis heute höchste Anzahl eingeschriebener Studenten erreichte die Universität mit 31.733 im Jahr 1991. Danach sank die Zahl neun Jahre in Folge, wobei sie allein 1999 um über 2.800 zurückging. Dies lässt sich damit erklären, dass die geburtenschwachen Jahrgänge infolge des Pillenknicks ins Alter für ein Studium kamen. Seit 2001 stabilisierte sich die Studentenzahl trotz der Einführung von zunächst Langzeit- und später allgemeinen Studiengebühren wieder bei etwa 24.000 Studenten. Im Wintersemester 2014/15 stand sie bei knapp über 29.000. Zum Wintersemester 2015/16 lag diese Zahl der Studenten erstmals seit Anfang der 90er Jahre wieder über 30.000.
Zentrales Organ für die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Göttingen ist der 2006 eingerichtete Göttingen Campus Council (GCC).[17] Neben der Universität Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen gehören ihm Vertreter der folgenden Institutionen an.
- Akademie der Wissenschaften zu Göttingen,
- Deutsches Primatenzentrum,
- Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie,
- Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation,
- Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin,
- Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften,
- Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
- Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Mit den in Göttingen angesiedelten Max-Planck-Instituten kooperiert die Universität auch auf dem Gebiet der Datenverarbeitung. So betreibt die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen das gemeinsame Rechenzentrum für die Universität und die Institute. Weiterhin ist die Georg-August-Universität seit dem Jahr 2007 so genanntes „korporativ förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.
Zum Forschungsumfeld gehören unter anderem das Kirchenrechtliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland und in der Lasertechnik das Laser-Laboratorium Göttingen (LLG).[18]
Die Universität arbeitet international mit anderen Universitäten Europas im Netzwerk der seit 1985 bestehenden Coimbra-Gruppe zusammen.
Das Centrum für Europa-, Governance- und Entwicklungsforschung (cege) ist ein 1999 gegründetes, interdisziplinäres Forschungsinstitut[19] der Georg-August-Universität Göttingen. Es unterstützt internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekte zu den Themenbereichen Europäische Integration, Governance und Entwicklungsökonomie und publiziert mehrere Schriftenreihen.[20] Mitglieder des cege sind Professoren aus den Forschungsbereichen Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Agrarökonomie, Rechtswissenschaften und Politikwissenschaft.
Mit 13.390 im Jahr 2020 direkt für die Universität und das angeschlossene Klinikum tätigen Beschäftigten nimmt diese eine überragende Bedeutung als Arbeitgeber für die Stadt und die gesamte Region ein. 4.573 Mitarbeiter sind dabei im wissenschaftlichen Bereich tätig, davon 535 als Professoren. Von den 8.817 nicht wissenschaftlichen Mitarbeitern wird mit 6.154 der überwiegende Anteil vom Klinikum beschäftigt.[21] Die Abhängigkeit der Stadt Göttingen von der Universität erhöht sich durch die indirekte Wirkung auf weitere wissenschaftliche Einrichtungen. Die 30.200 Studierenden (WS 20/21) sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gastronomie, den Einzelhandel und die kulturellen Einrichtungen der Stadt.[22]
Seit 1992 verfügt die Universität über ein Gleichstellungsbüro und eine Gleichstellungsbeauftragte, die in den Bereichen „Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Diversity“ tätig ist.[23] Die Universität war in beiden Runden des Professorinnenprogramms erfolgreich und konnte so in jeder Runde die Förderung von drei Regelberufungen erreichen.[24] Im Juni 2015 unterzeichnete die damalige Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel die Charta der Vielfalt. Auch für Fragen der Guten wissenschaftlichen Praxis und des Ombudswesens bei Konflikten mit wissenschaftlichem Fehlverhalten verfügt die Universität über eine Geschäftsstelle.[25]
Die Aufwendungen der Universität beliefen sich im Jahre 2018 auf über 1.2 Milliarden Euro, wobei der Löwenanteil (knapp 778 Millionen Euro) auf die Medizinische Fakultät mit dem aufwändigen Universitätsklinikum entfiel, das sich wiederum über seine medizinischen Leistungen finanziert. Bei den Zahlen handelt es sich um die sogenannten kalkulatorischen Aufwendungen, die nicht vergleichbar sind mit den Aufschlüsselungen anderer Universitäten.[26]
Die Universität wird als Stiftungsuniversität nach wie vor aus dem Haushalt des Landes Niedersachsen unterstützt. Sie ist, wie andere Hochschulen auch, zunehmend auf die Akquisition von zusätzlichen Drittmitteln angewiesen. Sie hat jedoch mit den anderen Hochschulen des Landes gemeinsam den Vorteil, dass mit der Volkswagenstiftung die größte deutsche Stiftung zur Förderung von Wissenschaft im Lande ansässig ist. Das von dieser satzungsgemäß bereit zu stellende Niedersächsische Vorab wird nicht von der Stiftung selbst, sondern von der Landesregierung verteilt.
Im Oktober 2006 konnte die Universität in der ersten Runde in die Förderlinie zwei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ein naturwissenschaftliches Exzellenzcluster einbringen. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde der Ausbau des DFG Forschungszentrums „Molekularphysiologie des Gehirns (CMPB)“ gefördert. Ein Cluster neuer Nachwuchsgruppen sollte dabei das bestehende CMPB erweitern. Ziel war die Entwicklung innovativer Mikroskopiemethoden mit einer Auflösung im Nanometerbereich und ihre biologische Anwendung.
Die Anträge der Universität Göttingen zur Einrichtung eines Haeckel-Zentrums für Funktionale Biodiversitätsforschung und zur Förderung der Göttinger Graduiertenschule Geistes- und Kulturwissenschaften wurden abgelehnt.
In der zweiten Auswahlrunde der Exzellenzinitiative hatte sich die Universität – wie am 19. Oktober 2007 bekannt wurde – mit einem Vollantrag für ihr „Zukunftskonzept zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung“ (Förderlinie drei) mit der Bezeichnung „Göttingen. Tradition – Innovation – Autonomie“ durchsetzen können.
Zusätzlich wurde die Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften und Molekulare Biowissenschaften (GGNB) zur Förderung im Rahmen des Programms vorgesehen.
Eine wichtige Komponente in dem Zukunftskonzept der Universität ist die Vernetzung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Göttingen. Eine besondere Rolle spielen dabei die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, die fünf Max-Planck-Institute, das Deutsche Primatenzentrum und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Im Juni 2012 verlor die Hochschule ihren Elite-Status.[27]
- Heinrich-Christian-Burckhardt-Medaille
- Albrecht-von-Haller-Medaille
- Robert-Wichard-Pohl-Medaille
- Gerlach Adolph von Münchhausen-Medaille
Eines der wenigen, allgemein ausgeübten Relikte studentischer Tradition in Göttingen ist das Küssen des Gänseliesels. Traditionell küsst jeder frischgebackene Doktor das Wahrzeichen der Stadt, nämlich die auf dem Marktplatz vor dem Rathaus stehende Brunnenfigur, nachdem er in einem Bollerwagen von Freunden und Bekannten dorthin gefahren wurde.