Auf der Moritzburger Schlossallee starten am Mittwoch Bauarbeiten, deshalb wird der Verkehr über Auer umgeleitet. Die Gemeinde bekommt einen lang ersehnten Fußgängerüberweg.
Moritzburg. Auf der Schlossallee beginnen am 1. November Arbeiten für einen neuen Fußgängerüberweg in Höhe der Kreuzung Schließerstraße und Am Bahnhof. Die Arbeiten finden unter Vollsperrung statt, nur der Linienbusverkehr fährt regulär weiter über die Schlossallee. Der weitere Verkehr wird ab Mittwoch weitläufig umgeleitet.
Aus Richtung Dresden kommend sollen Verkehrsteilnehmende ab dem Ortsausgang Reichenberg über die S 81 bis Auer fahren und anschließend über die Meißner Straße zurück nach Moritzburg, heißt es vom zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Analog dazu läuft es in die Gegenrichtung.
Die Umleitung ist in erster Linie für den überörtlichen Verkehr gedacht, um den Durchgangsverkehr aufzufangen. "Ortskundigen steht es dabei natürlich frei, anderweitige öffentlich gewidmete Straßen zu nutzen", sagt Pressesprecher Franz Grossmann.
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Zebrastreifen in Moritzburg sorgte für Bedenken beim Denkmalschutz
Die Bauarbeiten führt das Bau- und Handelsunternehmen Sattler aus Friedewald durch. Geplant ist eine Bauzeit bis zum 11. November. Neben den Markierungen kommen auch neue Leuchten, zudem wird der Gehweg neu abgesenkt. Die Lampen sorgten im Vorfeld für Bedenken bei der Denkmalschutzbehörde, weil ein Schild darüber die Sicht auf das Schloss verdeckt hätte.
Nun informiert das Lasuv darüber, dass in Abstimmung mit dem Denkmalschutz "zwei besondere Beleuchtungsmasten" errichtet werden. "Diese Masten sorgen dafür, dass die Sichtachse zum Schloss wenig bis gar nicht beeinträchtigt wird", sagt Grossmann. Die Verkehrszeichen würden ebenfalls an den Masten befestigt.
Der Gemeinderat wollte schon lange einen Zebrastreifen an dieser Stelle der Schlossallee. Für viele Grundschüler ist das der Schulweg, dazu kommen Nutzer des ÖPNV – hier befinden sich zwei Bushaltestellen und auch der Bahnhof der Lößnitzgrundbahn ist nicht weit entfernt. Zudem queren viele Moritzburger und Moritzburgerinnen an dieser Stelle die viel befahrene Schlossallee, um in den nahe gelegenen Netto zu kommen.
Freude über den Baubeginn bei Verkehrsminister Martin Dulig
Zunächst wurden Anträge der Gemeinde auf einen Fußgängerüberweg abgelehnt, weil die Zahl der Betroffenen zu gering sei. Doch mit einer neuen Fußgängerstrategie des Freistaats kam wieder Bewegung in die Sache. 2021 hatte das sächsische Verkehrsministerium die bestehende Bundesrichtlinie für Fußgängerüberwege mit einer länderspezifischen Handlungsanweisung konkretisiert und ergänzt. So bekamen die Straßenverkehrsbehörden mehr Möglichkeiten, Fußgängerüberwege anzuordnen.
„Wir wollen vor allem die Verkehrssicherheit für die im Vergleich schwächeren Verkehrsteilnehmer weiter erhöhen. Die Belange der Fußgänger müssen von den Planern in den Städten und Gemeinden von Beginn an mitgedacht werden“, sagte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) damals.
Der zweite stellvertretende Ministerpräsident, der selbst in der Gemeinde lebt, zeigt sich erfreut, dass der Zebrastreifen nun Wirklichkeit wird. "Tausende Menschen besuchen jährlich unsere Gemeinde. Schüler, Rentner und ganz normale Einwohner kreuzen jeden Tag die Straßen von Moritzburg", so Dulig. Er freue sich daher sehr, dass sich die jahrelangen Bemühungen ausgezahlt haben und alle Hürden beseitigt werden konnten.
Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Rund 16.000 Euro werden vom Freistaat aus Haushaltsmitteln finanziert. Den Rest zahlt die Gemeinde Moritzburg.
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