Berühmte Anfänge: Top 10 der schönsten ersten Sätze in Büchern
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Die zehn schönsten Buchanfänge: Mit welchen Worten bekannte Romane beginnen

Ein Buchanfang weckt Interesse, sorgt für Spannung und macht neugierig. Wir stellen Ihnen die zehn schönsten Buchanfänge vor.

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Der erste Satz eines Buches hat eine magische Kraft. Er zieht den Leser in die Geschichte hinein, weckt die Neugierde und lässt den Leser in eine neue Welt eintauchen. Buchanfänge sind von großer Bedeutung, denn sie prägen den ersten Eindruck und entscheiden oft darüber, ob wir weiterlesen oder das Buch beiseitelegen. Doch was macht einen guten Buchanfang aus?

Ein Mann hält ein aufgeschlagenes Buch vor sich
Die ersten Sätze eines Buches wecken das Interesse, machen neugierig und sorgen für Spannung. Wir stellen die zehn schönsten vor. © Andreas Berheide/Shotshop/Imago

Einen Romananfang zu schreiben, ist alles andere als leicht. Es gibt Schreibratgeber, die einem beim Romanschreiben helfen. Einige Ratgeber geben den Tipp, nicht mit einer wörtlichen Rede zu beginnen, andere hingegen ziehen dies vor, um den Leser sofort direkt in das Geschehen hineinzuziehen. Manche Buchanfänge sind eher kurz, manche lang, voller verschachtelter Sätze. Bei aktuellen Neuerscheinungen gibt es auch kein richtiges Muster, was einen perfekten Buchanfang ausmacht.

Es war noch früh am Morgen, als der Güterzug mit Papierholz aus Norrland den Rangierbahnhof Tomteboda erreichte.

Erik Axl Sund „Waldgrab“

Als Beispiel mögen hier zwei aktuelle Krimi-Bestseller gelten, deren Anfänge nicht unterschiedlicher sein könnten.

„Wenn Sie bitte mitkommen würden, mesdames et messieurs!“

Volker Klüpfel, Michael Kobr „Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“

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Der erste Satz eines Buches ist mehr als nur ein Satz. Hiermit präsentiert sich der Autor dem Leser. Hier wird entschieden, ob er weiterlesen möchte oder das Buch aus der Hand legt. In einem Artikel vom Deutschlandfunk wird Norbert Millers Sammelband „Romananfänge“ (werblicher Link) als wichtigste Untersuchung zu diesem Thema genannt. Auch wenn das Buch bereits 1965 erschien, gilt es als Standradwerk für die Anfänge von Romanen.

Karl May und Kafka sind berühmt für erste Sätze

So verrät laut Deutschlandfunk der erste Satz auch etwas über die Machart des Romans. Auch wenn die Winnetou-Romane in den vergangenen Monaten kritisch betrachtet wurden, zeigen viele Anfänge von Karl May, wie er seine Welt sah und manche Weltgegenden zusammenführte, damit sie in seinen Büchern Sinn ergaben.

Immer, wenn ich an den Indianer denke, fällt mir der Türke ein.

Karl May „Winnetou I“

Vielen Autoren fällt der erste Satz des Romans auch nicht zu Beginn ein, sondern erst am Schluss. Nach dem Abschluss ist es oftmals einfacher, den Einstieg zu finden. Doch sollte nach Aussagen mancher Lektoren das Buch auch halten, was der erste Satz verspricht. Daher gilt auch oft der Ratschlag, das Buch im ersten Drittel aufzuschlagen und dort einen Kapitelanfang zu lesen. Zieht dieser Satz das Interesse des Lesers weiter auf sich, hat die Geschichte Potenzial.

Der schönste erste Satz stammt von Günter Grass

Im Jahr 2007 wurde ein Wettbewerb unter dem Thema „Der schönste erste Satz“ von der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen durchgeführt. Über 17.000 Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und aus aller Welt nahmen daran teil. Interessanterweise schaffte es Franz Kafka, der als Meister des ersten Satzes gilt, jedoch nur auf den zweiten Platz.

Ilsebill salzte nach.

Günter Grass „Der Butt“

Die zehn schönsten Buchanfänge

  • „Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.“ (Michael Ende, „Die unendliche Geschichte“ – werblicher Link)
  • „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ (Franz Kafka, „Die Verwandlung“ – werblicher Link)
  • „Alice war es allmählich leid, neben ihrer Schwester am Bachufer stillzusitzen und nichts zu tun; denn sie hatte wohl ein- oder zweimal einen Blick in das Buch geworfen, in dem ihre Schwester las, aber nirgends waren Bilder oder Unterhaltungen abgedruckt – „und was für einen Zweck haben schließlich Bücher“, sagte sich Alice, „in denen überhaupt keine Bilder oder Unterhaltungen vorkommen?““ (Lewis Carroll, „Alice im Wunderland“ – werblicher Link)
  • „Es war die beste und die schlimmste Zeit, ein Jahrhundert der Weisheit und des Unsinns, eine Epoche des Glaubens und des Unglaubens, eine Periode des Lichts und der Finsternis: Es war der Frühling der Hoffnung und der Winter der Verzweiflung; wir hatten alles, wir hatten nichts vor uns; wir steuerten alle dem Himmel zu und auch alle unmittelbar in die entgegengesetzte Richtung – mit einem Wort, diese Zeit war der unsrigen so ähnlich, dass ihre geräuschvollsten Vertreter im guten wie im bösen nur den Superlativ auf sie angewendet haben wollten.“ (Charles Dickens, „Eine Geschichte aus zwei Städten“ – werblicher Link)
  • „An einem Orte der Mancha, an dessen Namen ich mich nicht erinnern will, lebte vor nicht langer Zeit ein Junker, einer von jenen, die einen Speer im Lanzengestell, eine alte Tartsche, einen hagern Gaul und einen Windhund zum Jagen haben. Eine Schüssel Suppe mit etwas mehr Kuh als Hammelfleisch darin, die meisten Abende Fleischkuchen aus den Überbleibseln vom Mittag, jämmerliche Knochenreste am Samstag, Linsen am Freitag, ein Täubchen als Zugabe am Sonntag – das verzehrte volle Dreiviertel seines Einkommens; der Rest ging drauf für ein Wams von Plüsch, Hosen von Samt für die Feiertage mit zugehörigen Pantoffeln vom selben Stoff, und die Wochentage schätzte er sich’szur Ehre, sein einheimisches Bauerntuch zu tragen – aber vom Feinsten!“ (Miguel de Cervantes, „Don Quijote“ – werblicher Link)
  • „Alle Kinder, bis auf einen, werden erwachsen.“ (J. M. Barrie, „Peter Pan“ – werblicher Link)
  • „Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg Nr. 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar.“ (J. K. Rowling, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ – werblicher Link)
  • „In Westfalen, auf dem Schloß des Herrn Barons von Thunderdentronckh, lebte vorzeiten ein Jüngling, ein ausnehmend sanfter und gutherziger Mensch, von der Natur liebevoll, mit einem Gesicht bedacht, dem man schon von weitem sein gutes Herz ansah.“ (Voltaire, „Candide“ – werblicher Link)
  • „Euch kann ich’s ja ruhig sagen: Die Sache mit Emil kam mir selber unerwartet. Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen.“ (Erich Kästner, „Emil und die Detektive“ – werblicher Link)
  • „Nennt mich Ismael.“ (Herman Melville, „Moby Dick“ – werblicher Link)

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