Buch von Ex-Verkehrsminister Krause Was ist dran an den Neutrinos?

Lange Zeit wurde von der Fachwelt bestritten, dass Neutrinos überhaupt Masse haben. Erst der Physik-Nobelpreis 2015 an einen kanadischen und einen japanischen Wissenschaftler brachte den Durchbruch und belehrte Skeptiker eines Besseren: Ja, Neutrinos haben Masse, wenn auch nur eine sehr geringe. Viele Wissenschaftler mussten das zur Kenntnis nehmen und ihre früheren Aussagen korrigieren.

Nun scheint sich die Ignoranz des Mainstreams von Wissenschaft und Medien zu wiederholen und die Entwicklung der Neutrino- und Materialforschung viele Skeptiker zu überfordern. Es könne doch kein Material geben, das die Neutrinos, die ununterbrochen alles durchströmen, aufhalten und es somit zu Wechselwirkungen kommen könne. Oder etwa doch?

Der frühere Bundesverkehrsminister und einstige CDU-Politiker, Informatiker und Bauingenieur, Prof. Dr. Günther Krause, der vor dreißig Jahren zusammen mit dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble den deutsch-deutschen Einigungsvertrag ausgehandelt und unterzeichnet hatte, verfasste nun ein Buch dazu. Es trägt den mystisch klingenden Titel „Das ewige Licht – Der Beginn eines neuen Zeitalters“ und befasst sich mit der möglichen Umwandlung von unsichtbarer Strahlung in Elektroenergie durch die Neutrinovoltaik. Das Thema stelle „den Beginn einer neuen Epoche der Energieproduktion dar, denn Ökonomie und Ökologie haben die Chance, eine Einheit zu bilden“, so Krause.

Dirk Kohl, Chef des Weltbuch-Verlages, erklärt, warum er es herausgegeben hat: „Es ist das Buch mit der größten ökologischen, ökonomischen und sozialen Sprengkraft, das ich je verlegt habe.“ Kaum erschienen war die erste Auflage sofort ausverkauft. Nun bereitet der Verlag Übersetzungen des Buches auf Englisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch vor.

Die Neutrinovoltaik-Forschung steckt noch in den Anfängen. „Aber vieles, das heute selbstverständlich ist, wurde früher belächelt, infrage gestellt, als irrwitzig abgetan“, erläutert Krause. „Das trifft jetzt auch auf das nichtsichtbare Strahlenspektrum zu. Im Übrigen wollen wir die Neutrinos ja auch nicht einfangen.“

Dass es grundsätzlich erst mal wohl keine natürlichen Stoffe auf der Erde gebe, die geeignet wären, den Neutrinos als Hindernis zu dienen, sei nach heutigem Kenntnisstand zwar richtig, so Krause. „Aber die Nanotechnologie und die Ingenieurwissenschaften machen es dennoch möglich.“

Von den sechzig Milliarden Neutrinos, die pro Quadratzentimeter (Größe eines Daumennagels) und pro Sekunde alles auf der Erde durchdringen, würden 60 bis 100 Millionen, etwa ein Promille, nicht ungehindert, also nur unter Abgabe von Bewegungsenergie passieren können. Pro Quadratzentimeter und Sekunde seien demnach durchaus messbare Energiemengen vorhanden. Diese wurden experimentell aufgezeigt und – auch um den Kritikern zu trotzen – notariell gesichert nachgewiesen. In der Notarurkunde vom September 2018 wird bestätigt, dass mit Hilfe von Spannungsmessgeräten der Nachweis erbracht wurde, dass die Erfindung gemäß Basispatent ohne eine externe Energiezufuhr und unter Ausschluss eines Batterieeffektes skalierbare Energie abgibt. Es gebe immer noch Wissenschaftler, die die revolutionären Möglichkeiten der Neutrinotechnologie zu leugnen versuchen, obwohl sich die Tatsachen im Versuchsaufbau zeigten.

Ob wir unsere Smartphones jemals kabellos aufladen, die Schreibtischlampe ohne Stecker leuchten lassen oder eines Tages sogar Autos damit betreiben können, dürfte eine der spannendsten Fragen der Energieforschung werden.

TEXT Bernd Bauer