Merz bald Bundeskanzler? Söder stichelt gegen CDU-„Top-Kandidat“
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Merz bald Bundeskanzler? Söder stichelt gegen CDU-„Top-Kandidat“

Markus Söder und Friedrich Merz.
Markus Söder (l., CSU) äußerte sich auf beim Ludwig-Erhard-Gipfel zu einer möglichen Kanzleramts-Kandidatur. © Sven Simon/Imago; BildFunkMV/Imago; Collage: RUHR24

Noch hat Olaf Scholz (SPD) das Amt des Bundeskanzlers inne. Bei der Opposition ist noch nicht ganz klar, wer ihm den Posten streitig machen soll.

Dortmund – Wenn man die aktuellen Wahlumfragen betrachtet, dann scheint es höchst unwahrscheinlich, dass Deutschland eine weitere Amtszeit vom amtierenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) bevorsteht. Stattdessen steht die CDU bei den Deutschen hoch im Kurs. Noch gilt Friedrich Merz als Spitzenkandidat der Christdemokraten – zwei Kollegen scharren allerdings schon mit den Hufen.

Merz bald Bundeskanzler? Söder stichelt gegen CDU-„Top-Kandidat“

30 Prozent der Deutschen würden laut Forsa-Umfrage die CDU/CSU wählen, wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (Stand: 7. April). Der „Wiederaufstieg“ der Partei, die in der laufenden Legislaturperiode nur in der Opposition zu finden ist, hängt wohl auch mit der Personalie Friedrich Merz zusammen.

Der CDU-Mann, der von Noch-BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in einer ZDF-Doku als „zielstrebig, manchmal auch ein bisschen knorrig“ vor allen Dingen aber als „korrekt“ beschrieben wird, gilt als scharfer Kritiker der derzeitigen Ampel-Regierung. Vielleicht trauen viele Deutsche ihm gerade deshalb das Amt des Bundeskanzlers zu. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Denn während die Wahlumfragen so aussehen, als dürfte die CDU/CSU den nächsten Bundeskanzler stellen, flammt ein alter Streit bei der Union wieder auf. So könnten auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und sein bayrisches Pendant, Markus Söder, durchaus Interesse an dem begehrten Posten haben. Letzterer stichelte jetzt in Richtung Merz.

Söder stichelt gegen Merz: „Ich habe auch gute Umfragen“

Bisher habe Söder eine Kanzlerkandidatur in Interviews laut Bild-Angaben weit von sich gewiesen. Beim Ludwig-Erhard-Gipfel (17. bis 19. April) auf Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee sorgte er mit einigen Aussagen jedoch für Aufsehen.

So antwortet Söder im Gespräch mit Moderator Wolfram Weimer auf die CDU-Kanzlerkandidaten-Frage, dass Friedrich Merz ein „Top-Kandidat dafür“ sei. Merz habe auch gute Umfragen. Dann schiebt der CSU-Chef bezogen auf die Umfragewerte ein „ich auch“ nach (mehr Politik-News bei RUHR24).

„Ich glaube“, so Söder weiter und wirkt, als würde er jetzt „an manchen Stellen sogar besser als Merz“ sagen wollen. Stattdessen kommt ein „an manchen Stellen gar nicht so schlecht“ dabei raus. Danach laviert er um eine konkrete Antwort auf die Frage, ob er denn Kanzler werden wolle, herum (Auch interessant: Merz gegen Ampel – was ein „CDU-Kanzler“ in Deutschland ändern würde).

Kanzlerkandidatur von Markus Söder? CSU-Chef ohne klares Dementi

Historisch gesehen führe der politische Weg eines Bayers in der Regel nur einmal im Leben nach Berlin, so Söder. Er bezieht sich dabei auf Edmund Stoiber (CSU) und andere erfolgreiche bayrische Politiker aus der Vergangenheit, denen ein zweiter Vorstoß nach Berlin in ihrer Amtszeit eher geschadet hätte.

In der Bundeshauptstadt wäre er 2021, als man mit dem Streit um die CDU/CSU-Kanzlerkandidatur zwischen Merz und Söder viele potenzielle Wähler vergraulte, schon mal gewesen – wenn auch nur kurz. Für sich sehe er seine Zukunft deshalb vorerst in Bayern. Aber es sei auch noch „lange, lange, lange“ hin bis zur Bundestagswahl, so der bayrische Ministerpräsident.

Ein klares Dementi ist das nicht. Söder betont jedoch, dass man sich bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut in Machtkämpfen verlieren wolle. Dieses Mal soll eine frühe Entscheidung her, wer für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Kanzlerkandidat ins Rennen geht. Ob dieser dann Merz, Wüst oder Söder heißt, bleibt bis dahin offen.

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