Friedrich II Lebenslauf Der alte Fritz Steckbrief
 

Friedrich II Lebenslauf

Friedrich der Gro�e � faszinierend, tolerant und preu�isch genau
Friedrich II., K�nig von Preu�en, wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Seine Mutter war Sophie Dorothea von Hannover. Sein Vater war Friedrich Wilhelm I., der als Soldatenk�nig in die Geschichte einging. Er erzog seinen Sohn Friedrich mit milit�rischer Strenge und Genauigkeit, ohne jegliches Verst�ndnis f�r dessen k�nstlerische Neigungen, die sich schon sehr fr�h zeigten. Die sensible und verschlossene Art des Jungen gab stets Anlass zu Auseinandersetzungen, die der Knabe mit brutaler Z�chtigung b��en musste. Friedrich, der dem Milit�rischen l�ngst nicht mit derselben Leidenschaft verhaftet war wie sein Vater, lie� sich ab 1728 heimlich im Fl�tenspiel unterrichten. Kein Geringerer als Johann Joachim Quantz kam auf Bitten des Kronprinzen regelm��ig aus Sachsen, um den begabten jungen Mann musikalisch zu unterweisen.
Im Jahre 1729 begann sich zwischen Friedrich und dem acht Jahre �lteren Leutnant, Hans Hermann von Katte, eine enge Freundschaft zu entwickeln. Sie dienten im selben Regiment und f�hlten sich durch ihre Liebe zur Musik, zur Dichtung und allem Sch�ngeistigen sehr miteinander verbunden. Die Vertrautheit der Beziehung gab dem Kronprinzen den Mut, dem Freund von seinen Fluchtpl�nen zu erz�hlen, da er der autorit�ren Erziehung seines Vaters um jeden Preis entkommen wollte. Friedrich versuchte, den Plan 1730 tats�chlich umzusetzen, wurde aber unterwegs verhaftet. Sein Freund, Leutnant von Katte, wurde in Berlin als Mitwisser ergriffen. Die lebenslange Festungshaft, zu der das Kriegsgericht jenen verurteilte, lie� der K�nig erbarmungslos in die Todesstrafe umwandeln. Friedrichs Freund wurde am 6. November 1730 in Anwesenheit des Kronprinzen hingerichtet, ein brutaler Akt, der die ganze H�rte der v�terlichen Erziehung unterstrich.
Friedrich wurde f�r einige Zeit unter Arrest gestellt. Im Jahre 1731 konnte er seinen Dienst in der Armee wieder aufnehmen. Der Konflikt mit dem Vater wurde � zumindest nach au�en � erst 1732 beigelegt, nach dem Friedrich die Tochter des Herzogs Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig geheiratet hatte. Er hatte dieser Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern unwillig und nur unter Zwang zugestimmt, da die Verbindung mit der ungeliebten Frau die Querelen zwischen ihm und seinem Vater zu entspannen versprach. Au�erdem war Friedrich damit auch als Kronprinz rehabilitiert. Ab 1736 bezog Friedrich mit seiner Gemahlin die Residenz Schloss Rheinsberg. Hier verlebte er ruhige Jahre, lediglich umgeben von einem kleinen Hofstaat. Er hatte endlich Mu�e, historische und philosophische Studien zu betreiben, sich der Musik und anderen K�nsten zu widmen. Als 1740 sein Vater starb und Friedrich die Thronfolge �bernahm, wies er seiner Gemahlin das Schloss Sch�nhausen zu, in dem diese wie eine Verbannte ihr weiteres Leben zubringen musste.
Als regierender K�nig von Preu�en, setzte Friedrich II. erste Reformen durch. Er lie� die Folter abschaffen und proklamierte Religionsfreiheit, von der er die Juden allerdings ausschloss. Bereits in sein erstes Regierungsjahr f�llt die ber�hmte Aussage: �Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.� Er lie� eine franz�sische Zeitung gr�nden, f�r die er gr��tenteils die Zensur aufhob. Politische Berichte behielt er sich vor zu kontrollieren. Mit dieser, wenn auch nicht absoluten Pressefreiheit, verhalf Friedrich II. Preu�en zu einer Sonderstellung in Europa. Au�erdem wurde es den B�rgern erlaubt, sich an ihren K�nig zu wenden. Er festigte das Feudalsystem nicht, sondern er lockerte dessen �bertreibungen.
Schon kurz nach der Thronbesteigung waren es aber auch milit�rische Dinge, denen er seine Aufmerksamkeit widmete. Der beiden Schlesischen Kriege (1740-1742 und 1744 bis 1745) und der Siebenj�hrige Krieg (1756 bis 1761) sollten seine Anspr�che gegen�ber �sterreich untermauern. Nach jahrelangen Kampfhandlungen, die ihn und seine Armee nahe an den Rand einer Niederlage gebracht hatten, war Preu�en unter der F�hrung Friedrichs II. letztendlich zu einer europ�ischen Gro�macht aufgestiegen. Er, der die sch�nen K�nste dem milit�rischen Drill in seiner Jugend vorgezogen hatte, war nun als �Friedrich der Gro�e� zum ruhmreichen Helden geworden.
Seine Verdienste im eigenen Land waren nicht minder bedeutend. Er reformierte das Landrecht, gab am 24. M�rz 1756 den �Kartoffelbefehl�, durch den allen Untertanen der Anbau dieser, vordem meist als Zierpflanze genutzten, Gem�seknolle nahe gebracht wurde. Er ordnete die Trockenlegung des Oderbruchs zur Landgewinnung an und obwohl die Abschaffung der Leibeigenschaft vom preu�ischen Landadel verhindert wurde, konnte Friedrich II. dieses Vorhaben zumindest auf seinen Besitzt�mern allm�hlich durchsetzen. Er lie� Schulen bauen und setzte mangels geschulter Lehrkr�fte Offiziere seiner Armee f�r einen notd�rftigen Unterricht ein.
Friedrich II. lie� von 1745 bis 1747 ein Weinbergschloss erbauen, das im so genannten �friderizianischen Rokoko� als vollkommen gilt � Schloss Sanssouci. Der Name entstammt dem Franz�sischen und bedeutet �ohne (sans) Sorge (souci)�. Hier umgab er sich mit musisch und intellektuell anspruchsvollen Gr��en, diskutierte und tafelte. Voltaire war einer der G�ste, die zur ber�hmten �Tafelrunde von Sanssouci� geh�rten. Des K�nigs Sorglosigkeit war jedoch von zunehmendem Zynismus getr�bt. Er war einsam und verbittert. Im Volk wurde er nur mehr als der �Alte Fritz� benannt.
�Es ist nicht n�tig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich meine Pflicht tue und f�r das Vaterland k�mpfe, um es zu retten, wenn es noch zu retten ist.� Diesen Satz hatte Friedrich bereits als Kronprinz niedergeschrieben.
Am 17. August 1786 starb Friedrich II. auf Sanssouci, wo er nahe des Schlosses nach mehrfacher Umbettung seit 1991 endlich seine letzte Ruhe gefunden hat und zwar in der Gruft, die er eigens daf�r vorgesehen hatte. Er hinterl�sst eine Vielzahl von Anekdoten und Zitaten, gab dem Begriff von der preu�ischen Genauigkeit Inhalt, war ein Meister des Fl�tenspiels, ein gef�rchteter und geachteter Feldherr und ein Monarch, der seiner Zeit mit fortschrittlichen Gedanken begegnete und � er hinterl�sst eine anhaltende Faszination.
Er, der seinem eigenen Geburtstag keine gro�e Bedeutung beima�, begeht 2012 dessen 300. Jubil�um.
Friedrich II Seiten, Steckbrief etc.