Catfishing: nicht die Person, für die sie sich ausgibt

Was ist Catfishing?

Gefälschte Online-Identitäten sind ein großes Problem. Auf Dating-Portalen und sozialen Netzwerken sind Hochstapler und Heiratsschwindler unterwegs. Die Folgen für Opfer: Gebrochene Herzen, Demütigung, finanzielle Schäden.

Definition von Catfishing:

Catfishing bezeichnet ein Täuschungsmanöver: Über gefälschte Online-Identitäten spielen Personen anderen Menschen vor, jemand anderes zu sein. Ziel ist es, die Opfer möglichst stark zu beeindrucken und so lange an sich zu binden.

Catfishing spielt sich in sozialen Netzwerken wie Instagram ab – aber auch auf Dating-Portalen sind Schwindler und Schwindlerinnen aktiv. Entweder mit einem frei erfundenen Fake-Profil oder aber sie klauen sich die Identität von jemand anderem. Dabei manipulieren sie ihre Opfer emotional.
Sie sind nicht die Person, die sie vorgeben zu sein: Catfisher verstecken sich hinter anderen Identitäten.
Sie sind nicht die Person, die sie vorgeben zu sein: Catfisher verstecken sich hinter anderen Identitäten.

Woher stammt der Begriff "Catfishing"?

Blicken wir auf die Entwicklung des Begriffs "Catfishing", wird klar: Auch bei der ursprünglichen Bedeutung geht es bereits um Täuschung!

Beim Transport von gefangenem Kabeljau wurden in früheren Zeiten Katzenwelse ("Catfish") in die Transportbehälter beigemischt. Sie sollten dem Kabeljau vorgaukeln, dass er sich im freien Meer aufhält und ihn dadurch zu mehr Bewegung anregen. Diese geschickte Täuschung sollte der Qualität des Kabeljaufleisches zuträglich sein.

Catfishing – Synonym für gefälschte digitale Identitäten

Durch den Dokumentarfilm "The Catfish" erlangte der Begriff im Kontext der Täuschung dann Bekanntheit und etablierte sich als Synonym für digitale Täuschungsmanöver auf Dating-Portalen.

Der Plot des Films: Ein Mann datet online eine Frau und muss im Laufe der Romanze feststellen, dass sich alles als erstunken und erlogen herausstellt. Die Frau ist bereits verheiratet und hat ihm einiges vorgelogen. Ihr Ehemann klärt den Betrogenen auf zieht den Vergleich mit den Katzenwelsen heran: Mit ihrer Art halte seine Frau alle auf Trab – so wie beim Catfishing.

Motive

Ob Mann, ob Frau – Catfisher haben verschiedenste Motive:
  • Bestätigung & Zuneigung finden: Catfisher betreiben teilweise sehr großen Aufwand, um über eine falsche, geschönte Identität Lob und Zuneigung zu bekommen. Dazu gehören z. B. auch gefälschte Bilder eines durchtrainierten Körpers (aus dem Internet geklaut!).
  • Identitätsdiebstahl: Nicht immer geht es den Tätern oder Täterinnen um Ihr Geld, manchmal auch um persönliche Informationen oder Ihre Daten. Das kann viele Gründe haben, z.B. um sich als Sie auszugeben und in Ihrem Namen Straftaten zu begehen.
  • Ego stärken: Manche Catfisher wollen sich bei Freunden mit ihren Eroberungen brüsten.
  • Anonymität wahren: Wer sich online eine andere Identität zulegt, schützt sich auch davor, erkannt zu werden. Zum Beispiel beim Fremdgehen. Ebenfalls im Schatten der Anonymität findet eine weitere kriminelle Handlung statt: Das sogenannteCybergrooming. Hierbei verschleiern Erwachsene ihre wahre Identität, um sich Kindern anzunähern. Die Tendenz dieser Art Straftaten ist steigend.
  • Geld erschleichen: Auch finanzieller Betrug kann ein Motiv sein. Beim Romance Scamming etwa versuchen Betrüger über gefälschte Profile ihren Opfern Geld abzuknöpfen.
  • Mobbing: Über einen längeren Zeitraum werden dem Opfer intime Geheimnisse entlockt und dann zu einem "passenden" Zeitpunkt gegen ihn bzw. sie verwendet. Z. B., indem man die pikanten Details im Internet veröffentlicht. Hinter Cybermobbing steckt oft auch Rache.

Wie kann ich Catfishing-Versuche entlarven?

Je nachdem, welches Ziel ein Catfisher verfolgt: Die emotionalen und auch finanziellen Folgen für Betroffene können verheerend sein. Das Gefühl betrogen und um seine Intimsphäre oder um Geld gebracht worden zu sein, kann schwere psychische (und auch finanzielle) Folgen haben.

Daher ist es wichtig, solche Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen und ihnen vorzubeugen:
  • Geben Sie online generell nicht zu viel von sich preis. Schon gar nicht persönliche Daten oder intime Details – dazu gehören auch Fotos (vor allem freizügige)!
  • Arrangieren Sie ein echtes Treffen – so können Sie schnell prüfen, ob es diese Person wirklich gibt.
  • Recherchieren Sie bei Verdacht auf eine Fake-Profil im Internet: Gibt es diese Person überhaupt? Ist dieses Profil nicht zu perfekt, zu makellos – einfach "zu schön, um wahr zu sein"? Finden Sie widersprüchliche Informationen? Sprechen Sie die Person offensiv darauf an.
  • Nutzen Sie bei Verdacht auch die Rückwärtssuche für Bilder (bei Google). Und prüfen Sie verdächtige Fotos auf Echtheit. Oftmals sind es schon kleine Details, an denen Sie gefälschte Bilder erkennen können.
 
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