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Ausland Ukraine-Krieg

„Unglaublich schwerer Fehler“ – Biden warnt Russland vor Atomwaffeneinsatz

„Wir werden die Ukrainer auch weiterhin unterstützen, wirtschaftlich, politisch und militärisch“

Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu einem überraschenden Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dies ist seine erste Reise in das Land seit Beginn des russischen Angriffskrieges.

Quelle: WELT

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Erneut wendet sich US-Präsident Joe Biden an Moskau. Den Einsatz einer taktischen Atomwaffe durch Russland nennt er einen „schweren Fehler“. Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom meldet verdächtige Aktivitäten im russisch besetzten AKW Saporischschja. Mehr im Liveticker.

US-Präsident Joe Biden hat Moskau erneut mit deutlichen Worten vor dem Einsatz von Nuklearwaffen gewarnt. „Russland würde einen unglaublich schweren Fehler begehen, wenn es taktische Atomwaffen einsetzen würde“, sagte Biden am Dienstag auf die Frage, ob Russland den Einsatz einer nuklear verseuchten Bombe oder von Atomwaffen vorbereite. Er könne nicht garantieren, dass es sich um eine Operation unter falscher Flagge handele, so Biden weiter mit Blick auf Russlands Behauptung, die Ukraine plane die Zündung einer schmutzigen Bombe und wolle diese dann Russland anlasten. „Ich weiß es nicht, aber es wäre ein schwerer, schwerer Fehler.“

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, hatte am Montag ebenfalls betont, dass Russland „gelegentlich andere für Dinge verantwortlich gemacht hat, die es vorhatte zu tun“. Es gebe derzeit aber keine Hinweise, dass dies hier der Fall sei, so Kirby. „Aber es ist ein Schauspiel, das wir schon gesehen haben.“

Moskau hatte zuvor behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus, eine radioaktive Bombe zu zünden. Die westlichen Atommächte Frankreich, Großbritannien und die USA wiesen die Behauptung aus Moskau ebenso zurück wie die Ukraine.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:26 Uhr – Steinmeier skeptisch gegenüber Friedensverhandlungen mit Moskau

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigt sich skeptisch gegenüber Friedensverhandlungen der Ukraine mit Russland. Jeder wünsche sich zwar, dass die Kämpfe enden, sagte Steinmeier der ARD bei seinem Besuch in Kiew. Aber das russische Vorgehen in der Ukraine „lässt einen zweifeln, ob in Moskau Verhandlungspartner sind, die am Ende einigungsfähig sind“. Es dürfe nicht dazu kommen, dass ein Landraub mit einem Waffenstillstand besiegelt werde.

21:37 Uhr – Ukraine will Dutzende Kadyrow-Anhänger in Cherson ausgeschaltet haben

Im von Russland besetzten Gebiet Cherson sind nach ukrainischen Angaben mehr als 100 Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien von der Artillerie getroffen worden. „Durch präzise Artillerieschläge der Verteidigungskräfte sind in der Ortschaft Kajiry im Gebiet Cherson 30 Besatzer vernichtet worden und mehr als 100 feindliche Soldaten unter den Trümmern geblieben“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge sollen Soldaten von Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow getroffen worden sein. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

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So erklärte der ukrainische Militärgouverneur der Region Cherson, Serhij Chlan, dass die tschetschenische Einheit nach ihrem Abzug aus der Stadt Cherson über den Fluss Dnipro in der Schule einer Ortschaft am anderen Flussufer stationiert worden sei. Die Männer hätten ihren Aufenthaltsort durch Fotos in sozialen Netzwerken selbst verraten. „Unsere Streitkräfte mussten nur noch draufhalten“, sagte Chlan. Er berichtete von mehr als 40 Toten und 60 Verschütteten.

21:16 Uhr – Steinmeier sichert Selenskyj „zeitnahe“ Lieferung weiterer Waffen zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat während seines Besuchs in der Ukraine Staatschef Wolodymyr Selenskyj die zügige Lieferung weiterer deutscher Waffensysteme zugesagt. Weitere Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II und zusätzlich vier Panzerhaubitzen 2000 würden „zeitnah in den nächsten Tagen an die Ukraine übergeben“, sagte Steinmeier bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj in Kiew. Zuvor hatte Steinmeier dem ukrainischen Volk die unerschütterliche Solidarität Deutschlands zugesichert.

20:40 Uhr – Beamte in Moskau flüchten vor Mobilmachung

Beamte der Moskauer Stadtverwaltung und föderaler Behörden in der russischen Hauptstadt fliehen einem Medienbericht zufolge vor der Teilmobilmachung im Land. „In einigen Abteilungen (der Moskauer Stadtverwaltung) beläuft sich die Zahl der männlichen Mitarbeiter, die Russland verlassen haben, auf 20 bis 30 Prozent aller Angestellten“, berichtete das Internetportal „Wjorstka“ am Dienstag. Vor allem IT-Spezialisten verließen das Land in Richtung der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan, heißt es.

Hintergrund ist demnach, dass gerade auf unterer Verwaltungsebene viele Beamte keinen Schutz vor der Einberufung als „unabkömmliche“ Kader bekämen. Der Tod eines Abteilungsleiters aus dem Moskauer Rathaus in der Ukraine wenige Tage nach der russischen Teilmobilmachung rief nicht nur landesweit Schlagzeilen hervor, sondern auch Panik bei seinen Kollegen. Die Fluchtbewegung hat dem Bericht zufolge dazu geführt, dass die Arbeit in mehreren Abteilungen stillstehe. Als Beispiele werden die Wohnungsverwaltung, das Gesundheitsamt und das Bildungsreferat angeführt. Der Personalmangel soll auch in Einrichtungen, die föderalen Ministerien unterstellt sind, spürbar sein.

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Die politische und militärische Führung in Moskau hat mehreren Kategorien russischer Bürger versprochen, sie von der Einberufung auszunehmen. IT-Spezialisten zählen eigentlich dazu, allerdings ist der Nachweis mit bürokratischen Hindernissen verbunden.

19:40 Uhr – Ukraine rät Flüchtlingen im Ausland, erst nach dem Winter zurückkehren

Die ukrainische Regierung ruft ins Ausland geflohene Landsleute auf, in diesem Winter wegen der Schäden an der Infrastruktur nicht in die Heimat zurückzukehren. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk verweist auf Stromausfälle wegen der russischen Angriffe. „Wir müssen den Winter überleben“, sagt sie. Erst im Frühling sollten die Flüchtlinge zurückkehren.

17:50 Uhr – Moskau will Grenzregionen befestigen und Rekruten besser ausrüsten

Russlands Führung will nach eigenen Angaben weitere Einheiten in Grenzregionen nahe der Ukraine schicken und die neuen Rekruten künftig besser ausrüsten. „In mehreren Regionen, besonders den grenznahen wie Belgorod, sind Maßnahmen für Zusatzreaktionen nötig, die wir sowohl mit den Regionen als auch mit der Regierung erarbeiten“, sagte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag bei einer Regierungssitzung. Sobjanin wurde von Kremlchef Wladimir Putin Anfang der Woche zum Regionalkoordinator im Krieg erklärt. Putins zweiter Koordinator für die Militäroperation, Regierungschef Michail Mischustin, versprach mehr Geld für Ausrüstung. „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Verteidiger keinen Mangel an ihrer Ausstattung verspüren“, sagte Mischustin.

In den letzten Wochen häuften sich Beschwerden darüber, dass viele der von Putin einberufenen Soldaten sich ihre Ausrüstung selbst besorgen müssen, weil in den Armeebeständen kein oder nur mangelhaftes Rüstzeug vorhanden war.

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17:28 Uhr – Ukraine braucht 2023 vom Ausland pro Monat bis zu fünf Milliarden Dollar

Die Ukraine wird auch im kommenden Jahr einen riesigen Finanzbedarf haben. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa sagte am Dienstag in Berlin bei einer Konferenz zum Wiederaufbau des osteuropäischen Landes, andere Staaten müssten pro Monat rund drei Milliarden Dollar zuschießen. Dies sei noch ein günstiges Szenario. Denn viele Einnahmen im Haushalt fehlten weiterhin. Die Haushaltslücke könne schnell vier Milliarden Dollar im Monat erreichen, sobald zusätzliche Gasimporte nötig seien und zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut werden müsse. In einem Extremszenario könnten es auch fünf Milliarden Dollar im Monat sein, etwa wenn russische Bombardierungen ein noch stärkeres Ausmaß annähmen.

Die ukrainische Wirtschaft wird dieses Jahr massiv schrumpfen. Für den Wiederaufbau des Landes werden nach Angaben des Regierung in Kiew langfristig in etwa 750 Milliarden Dollar nötig. Georgiewa sagte, die internationale Gemeinschaft habe 2022 rund 35 Milliarden Dollar zugesagt. Es sei aber wichtig, dass noch nicht ausbezahlte Mittel nun schnell fließen würden.

16:56 Uhr – „Schmutzige Bombe“ – AKW-Betreiber meldet verdächtige Arbeiten Russlands

Nach russischen Warnungen vor dem Einsatz einer radioaktiv verseuchten „schmutzigen Bombe“ hat der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom verdächtige Aktivitäten im russisch besetzten AKW Saporischschja gemeldet. Man nehme an, Russland plane dort einen Terroranschlag mit Kernmaterial und radioaktiven Abfällen, hieß es in einer Mitteilung von Enerhoatom.

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Russland hatte am Wochenende der Ukraine vorgeworfen, den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ zu planen, durch die Radioaktivität freigesetzt wird. Aus Kiew hieß es postwendend, Russland bringe solche Anschuldigungen vor, weil es selbst einen solchen Angriff plane. Die westlichen Atommächte erklärten die russischen Anschuldigungen für falsch.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag, es sei inakzeptabel, dass die Warnungen aus Moskau einfach so in den Wind geschlagen und als Lügen abgetan würden. „Wir betonen einmal mehr die große Gefahr, die die von den Ukrainern ausgeheckten Pläne darstellen“, sagte Peskow in einer Telefonschalte mit Journalisten.

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Von Enerhoatom hieß es, das russische Militär habe an Lagertanks für verbrauchten Kernbrennstoff im Lauf der vergangenen Woche nicht autorisierte Arbeiten durchgeführt. Weder ukrainische Techniker noch Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde seien in den Bereich der Anlage gelassen worden. Auf dem Gelände befänden sich 174 Behälter mit Kernbrennelementen.

„Eine Zerstörung dieser Behälter als Resultat einer Explosion wird zu einem Strahlenunfall und radioaktiver Verstrahlung von mehreren hundert Quadratkilometern des umliegenden Gebiets führen.“ Enerhoatom rief die IAEA auf zu klären, was im größten Atomkraftwerk Europas vor sich gehe.

16:16 Uhr – Putin will schnellere Entscheidungen im russischen Regierungsapparat

Russlands Präsident Wladimir Putin fordert schnellere Regierungs- und Verwaltungs-Entscheidungen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Bei der ersten Sitzung des neu eingerichteten Koordinierungsrates erklärte er, die Abstimmungen der einzelnen Regierungsabteilungen und der Regionen müssten verbessert werden.

15:18 Uhr – Kiew bittet Geflüchtete, im Ausland zu überwintern

Wegen der Kriegsschäden an Strom- und Wärmeversorgung der Ukraine bittet die Regierung geflüchtete Frauen und Männer, erst im kommenden Frühjahr zurückzukehren. „Wenn sich die Möglichkeit bietet, bleiben Sie und verbringen Sie den Winter im Ausland!“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in Kiew im landesweiten Fernsehen.

Die Energiesysteme seien durch die russischen Angriffe instabil. „Sie sehen, was Russland tut, jeder sieht es. Sie selbst, Ihre Kinder, alle ihre schutzbedürftigen Verwandten, die krank, mobilitätseingeschränkt oder älter sind“, sagte Wereschtschuk. „Wir müssen diesen Winter überleben.“ Im kommenden Frühjahr freue sie sich aber auf viele Heimkehrer, um Zerstörtes wieder aufzubauen und die Kinder auf ukrainische Schulen zu schicken.

14:22 Uhr – IWF rechnet mit Finanzierungsloch der Ukraine von fünf Milliarden Dollar pro Monat

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zufolge müssen andere Staaten der von Russland angegriffenen Ukraine 2023 pro Monat rund drei Milliarden Dollar zuschießen. Dies sei noch ein günstiges Szenario. Sollten die russischen Bombardierungen ein noch stärkeres Ausmaß annehmen, könnten es bis zu fünf Milliarden Dollar pro Monat werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) arbeite an einem umfassenderen Hilfsprogramm für die Ukraine, sagt Georgiewa in Berlin.

14:19 Uhr – Besetztes Gebiet Saporischschja bekommt Heimatwehr

Die russische Besatzungsmacht im Süden der Ukraine stellt wie in Cherson auch im Gebiet Saporischschja eine paramilitärische Heimatwehr auf. Deren Einheiten sollten Straßen, Brücken, Bahngleise, Fabriken und Infrastrukturobjekte bewachen, sagte Verwaltungschef Jewgeni Balizki. Notfalls werde die Territorialverteidigung aber auch „in der Abwehr an der Frontlinie“ eingesetzt, zitierten ihn russische Agenturen. In der Heimatwehr seien bereits existierende Gruppen im Gebiet Saporischschja zusammengefasst worden, sagte Balizki, ohne diese zu nennen. Im benachbarten Gebiet Cherson war die Gründung der Territorialverteidigung am Montag bekannt gegeben worden.

13:56 Uhr – Steinmeier trifft im Luftschutzkeller auf Ukrainer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in der Ukraine einen kleinen Eindruck bekommen, was der Krieg in dem Land für die Menschen bedeutet. Unmittelbar nach seiner Ankunft in der Kleinstadt Korjukiwka nordöstlich von Kiew wurde dort Luftalarm ausgelöst. Steinmeier, Bürgermeister Ratan Achmedow und eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gingen daraufhin in einen Luftschutzkeller.

Dort ließ sich der Bundespräsident von den Menschen berichten, wie sie den russischen Angriffskrieg erleben. Eine Frau erzählte unter Tränen vom Kriegsbeginn am 24. Februar, eine andere von ihrem Mann, der gegen die russische Armee kämpft. „Mein Mann ist an der Front, an der heißesten Front“, sagte sie.

Bundespräsident Steinmeier musste in Korjukiwka nähe Kiew nach einem Alarm Schutz in einem Luftschutzbunker suchen. Dort traf er auf Bewohner der Stadt
Bundespräsident Steinmeier musste in Korjukiwka nähe Kiew nach einem Alarm Schutz in einem Luftschutzbunker suchen. Dort traf er auf Bewohner der Stadt
Quelle: dpa/Michael Kappeler

„Wir haben die ersten eineinhalb Stunden im Luftschutzkeller verbracht“, sagte Steinmeier anschließend. „Das hat uns besonders eindrücklich nahe gebracht, unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben.“ Es sei eine Situation gewesen, die man bei dem Besuch nicht habe ausschließen können. Die Menschen dort müssten mit dieser Situation jeden Tag leben. „Das Gespräch gerade dort zu führen war besonders eindrücklich. Und ich glaube, das ging nicht nur mir so.“

13:19 Uhr – Ministerpräsidentin Meloni bekennt sich zur Ukraine

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat der Ukraine im Krieg gegen den russischen Angreifer weiterhin die volle Unterstützung ihres Landes zugesichert. In ihrer Regierungserklärung nach der Amtsübernahme sagte die rechte Politikerin, Italien stehe als Teil der Atlantik-Allianz weiter zuverlässig an der Seite Kiews. „Und das nicht nur, weil wir keinen Angriffskrieg und die Verletzung der territorialen Einheit eines souveränen Staates akzeptieren können“, sagte Meloni. „Sondern auch, weil wir nur so bestmöglich unser nationales Interesse verteidigen können.“ Die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d‘Italia unterstrich, dass die Freiheit der Ukraine nicht zugunsten niedriger Energiekosten für Europa aufgegeben werden dürfe. „Putins Erpressung nachzugeben würde das Problem nicht lösen, sondern verschärfen“, sagte sie.

12:49 Uhr – Ukrainischer Regierungschef dankt Deutschland ausdrücklich für Waffenlieferungen

Bei der internationalen Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine in Berlin hat der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal Deutschland für seine finanzielle Hilfe und auch seine Waffenlieferungen gedankt. Er wolle „die größte Dankbarkeit“ seines Landes für die „unerschütterliche, sehr stabile und sehr starke Unterstützung“ Deutschlands aussprechen, sagte Schmyhal.

Die deutschen Waffen „funktionieren ausgezeichnet“, sagte Schmyhal weiter. Das Luftabwehrsystem Iris-T etwa sei „das beste System, das die ukrainischen Soldaten auf dem Schlachtfeld einsetzen“. Neun von zehn Raketen hätten ihre Ziele erreicht. Aber auch andere Waffen und Munition aus Deutschland würden von der ukrainischen Armee genutzt.

12:47 Uhr – Scholz lehnt russischen Diktatfrieden ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit Blick auf künftige diplomatische Bemühungen für ein Ende des Krieges gegen die Ukraine betont, dass es sich dabei nicht um einen russischen Diktatfrieden handeln könne. „Darüber sind sich übrigens in Deutschland alle relevanten politischen Kräfte und vor allem alle, die die deutsche Regierung tragen, und die Mehrheit im Bundestag für die Regierung darstellen, einig“, sagte der SPD-Politiker bei einer Pressekonferenz in Berlin.

12:46 Uhr – Tschetschenenführer Kadyrow fordert „Auslöschung“ ukrainischer Städte

Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat die Militärführung in Moskau einmal mehr zu einem härteren Kurs in der Ukraine aufgerufen. Wenn die Ukrainer Ziele in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod angriffen, müsse Russland mit voller Wucht zurückschlagen, forderte Kadyrow auf Telegram.

„Unsere Reaktion war bisher zu schwach. Wenn ein Geschoss in unsere Region fliegt, müssen ganze Städte ausgelöscht werden, damit sie niemals mehr denken, sie könnten in unsere Richtung schießen.“ Die Ukraine hat Angriffe auf Ziele in Russland bislang nicht eingeräumt. Kaydrow, dessen Truppen ebenfalls in der Ukraine zum Einsatz gekommen sind, hat in den vergangenen Monaten den Kreml immer wieder zu einer härteren Gangart im Krieg aufgerufen.

12:05 Uhr – Von der Leyen schlägt vor, dass EU ein Drittel des Ukraine-Finanzbedarfs übernimmt

Die EU sollte nach Ansicht von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Drittel des Finanzbedarfs der Ukraine für das kommende Jahr übernehmen. Nötig sei ein auf beiden Seiten verlässlicher Mechanismus, sagte sie in Berlin. Die Ukraine brauche etwa drei bis fünf Milliarden pro Monat, je nachdem, wie viel sie selbst exportieren könne. „Etwa ein Drittel sollten wir finanzieren“, sagte von der Leyen. Das wären direkte Budgethilfen 18 Milliarden im Jahr so lange der russische Krieg dauere.

12:03 Uhr – Steinmeier besucht die Ukraine: „Wir stehen an Eurer Seite“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Ukraine bei einem Besuch die weitere Solidarität Deutschlands zugesagt. Bei seiner Ankunft in Kiew sagte er: „Meine Botschaft an die Ukrainerinnen und Ukrainer ist: Wir stehen nicht nur an Eurer Seite. Sondern wir werden die Ukraine auch weiterhin unterstützen – wirtschaftlich, politisch und auch militärisch.“

Seine Botschaft an die Deutschen laute: „Vergessen wir nicht, was dieser Krieg für die Menschen hier in der Ukraine bedeutet, wie viel Leid, wie viel Zerstörung herrscht. Die Menschen in der Ukraine brauchen uns.“ Der Bundespräsident fuhr wie andere internationale Gäste ohne öffentliche Ankündigung nachts mit dem Zug nach Kiew.

11:31 Uhr – Ukraine für einige Stunden ohne Strom

Wegen der Schäden am Stromnetz durch russischen Beschuss ist in allen ukrainischen Regionen erneut stundenweise der Strom abgeschaltet worden. Der Energieversorger Ukrenerho begründete die zeitlich gestaffelten Beschränkungen damit, dass die Belastung der Netze verringert und die Energiesysteme stabilisiert werden sollten. Verbraucher wurden aufgerufen, besonders während der Spitzenzeiten morgens und abends Strom zu sparen. Waschmaschinen und Heizungen sollten möglichst nur nachts laufen, unnötige Lichtquellen abgeschaltet werden.

11:27 Uhr – Schmyhal verspricht schnelle Reformen in der Ukraine

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat Europa auf dem Weg seines Landes in die Europäische Union eine schnelle Fortsetzung tief greifender Reformen versprochen. Bis Ende des Jahres wolle sein Land das Assoziierungsabkommen umsetzen, sagte Schmyhal bei einer internationalen Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin. Die ukrainische Regierung plane unter anderem, EU-Standards für verschiedene Industriesektoren, eine Zollreform, eine Regierungsreform und die Liberalisierung des Arbeitsrechts. All dies geschehe auch während des Krieges – die Ukraine erfülle ihre Verpflichtungen, sagte Schmyhal.

11:14 Uhr – Linke fordert Schuldenschnitt für die Ukraine

Die Linke fordert einen Schuldenschnitt für die Ukraine, um den Wiederaufbau zu erleichtern. Zur Finanzierung sollten russische Vermögen in Europa beschlagnahmt werden, schlug Parteichef Martin Schirdewan vor. Derzeit müsse die Ukraine Schulden bei internationalen Bankhäusern bedienen, während zugleich Hilfsgelder nach Kiew flössen. „Es wird also über den Umweg Ukraine Steuergeld an internationale Banken verschoben“, meinte der Linken-Politiker. Ein Schuldenschnitt könne sicherstellen, dass Hilfsgelder in der Ukraine blieben.

Die Beschlagnahme des im Ausland eingefrorenen russischen Vermögens für den ukrainischen Wiederaufbau wäre „nur fair“, erklärte Schirdewan weiter. „Das bedeutet, diese Vermögen müssen umgehend ermittelt, eingefroren und enteignet werden.“ Allerdings gelinge es in Deutschland kaum, russische Vermögen zu ermitteln. Dafür brauche man Mittel wie digitale Firmenverzeichnisse und Grundbücher sowie genug Personal bei der Finanzpolizei, meinte er.

11:08 Uhr – Ukraine meldet sieben tote Zivilisten bei Angriffen in Bachmut

In der heftig umkämpften Industriestadt Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk sind am Montag nach ukrainischen Angaben sieben Zivilisten getötet und drei weitere verletzt worden. Das gab der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Dienstag im Messengerdienst Telegram bekannt. Zudem seien in zwei Orten der Region drei Leichen von zu einem früheren Zeitpunkt getöteten Zivilisten gefunden worden.

10:26 Uhr – Selenskyj dringt auf rasche Investition in ukrainischen Wiederaufbau

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für rasche internationale Investitionen in den Wiederaufbau seines durch den russischen Krieg stark zerstörten Landes geworben. Wer in den Wiederaufbau der Ukraine investiere, investiere in ein künftiges EU-Mitgliedsland, sagte er laut Simultanübersetzung bei einer internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin. „Europa kann man nur mit der Ukraine gemeinsam denken.“ Das Land trete für die Sicherheit Europas ein, indem es den russischen Schlag abfange, betonte er demnach.

Selenskyj bat die Weltgemeinschaft auch um Hilfe bei der Deckung des im kommenden Jahr erwarteten Milliarden-Haushaltsdefizits gebeten. „Es ist sehr viel Geld, es geht um ein Defizit von 38 Milliarden Dollar“, sagte der Staatschef.

09:25 Uhr – Schulze will Russland an Wiederaufbau der Ukraine beteiligen

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat dafür plädiert, Russland zu einer Beteiligung an den Kosten des Wiederaufbaus in der Ukraine zu verpflichten. „Im Moment gibt es dafür noch kein internationales Recht, um so etwas zu ermöglichen“, sagte sie in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv, fügte aber hinzu: „Ich fände das sehr sinnvoll, wenn Russland auch herangezogen wird.“

09:23 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine
Die aktuelle Situation in der Ukraine
Quelle: Infografik WELT


09:22 Uhr – Bombe verletzt in besetzter Stadt Melitopol fünf Menschen

In der russisch besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine ist am Dienstagmorgen eine Bombe explodiert. Das teilte die Stadtverwaltung nach Meldungen russischer Nachrichtenagenturen mit. Der Sprengsatz in einem Auto sei an einem Geschäftszentrum gezündet worden, in dem auch der örtliche Rundfunk sitzt. Fünf Menschen, darunter Mitarbeiter des Rundfunks, seien verletzt worden.

Melitopol dient der Besatzung als Verwaltungssitz für das Gebiet Saporischschja, das Russland für annektiert erklärt hat. Die eigentliche Gebietshauptstadt Saporischschja ist weiter in ukrainischer Hand.

Die Besatzungsverwaltung sprach von einem Terroranschlag. Belegt wurde das nicht. Zugleich ist bekannt, dass ukrainische Kräfte den Kampf in besetzten Gebieten mit Partisanentaktik fortsetzen. Schon in der Nacht habe es in Melitopol sieben Explosionen durch ukrainischen Beschuss gegeben, meldeten russische Agenturen.

08:31 Uhr – Russland verliert laut Briten viele Kampfhubschrauber

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine verliert Russland nach britischer Einschätzung besonders viele Kampfhubschrauber. Seit Beginn der Invasion im Februar gebe es mindestens 23 bestätigte Verluste des russischen Kampfhubschraubers Ka-52 (NATO-Code: Hokum-B), teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Das entspreche mehr als einem Viertel der in Betrieb befindlichen Flotte von 90 Ka-52 und fast der Hälfte der gesamten Hubschrauberverluste Russlands in der Ukraine.

Die russischen Kampfhelikopter würden vor allem von sogenannten Manpads, also tragbaren Flugabwehrsystemen, zerstört, hieß es in London. Zudem hätten sie weniger Schutz durch Kampfjets als eigentlich in der russischen Militärdoktrin vorgesehen sei. Russland sei nach wie vor nicht in der Lage, eine effektive Luftunterstützung zu gewährleisten, urteilte das britische Ministerium.

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Zudem gehe die Artilleriemunition zur Neige. „Russische Kommandeure greifen wahrscheinlich zunehmend auf hochriskante Kampfhubschraubermissionen als eine der wenigen verfügbaren Optionen zurück, um eine enge Unterstützung der Truppen im Kampf zu ermöglichen.“

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

08:05 Uhr – USA könnten Hawk-Luftabwehrsystem an Ukraine liefern

Die USA erwägen Regierungskreisen zufolge die Lieferung älterer Hawk-Luftabwehrsysteme aus Lagerbeständen an die Ukraine wegen der massiven russischen Raketen- und Drohnenangriffe. Die Regierung von Präsident Joe Biden würde dabei die „Presidential Drawdown Authority“ (PDA) nutzen, die es ihr ermöglicht, im Notfall schnell und ohne Zustimmung des Kongresses Verteidigungsgüter und -dienstleistungen aus den eigenen Beständen zu transferieren, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. Die Hawk-Abfangraketen würden die Möglichkeiten der ukrainischen Streitkräfte zur Luftabwehr verstärken, die bislang mit den Stinger-Raketen ein kleineres System mit kürzerer Reichweite geliefert bekommen haben. Das Hawk-System basiert auf Technik aus Zeiten des Vietnam-Kriegs, wurde aber mehrfach aufgerüstet. Das US-Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab.

AFP/AP/Reuters/dpa/saw/jmr/ll

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