Der entmannte Mann: Eunuch - FOCUS online
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Der entmannte Mann: Eunuch
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Dem Mythos zum Trotz können kastrierte Männer durchaus Sex haben.

Dass Männer ohne Hoden nicht nur zeugungs-, sondern auch unfähig zum Geschlechtsverkehr sind, entstammt dem Mythos entmannter Haremswächter aus 1001 Nacht. Den Eunuchen (das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „das Bett bewachen“) wurde allerdings neben den Hoden auch noch der Penis entfernt.

Der Sex-Bremseffekt ist abhängig vom Alter des Kastrierten und der Sammlung seiner sexuellen Erfahrungen. Erektion ist nicht nur eine Frage der Testosteron-Biosynthese, sondern auch der Gefäße, der Nerven und des Gehirns. Werden die Geschlechtsdrüsen, in denen das männliche Sexualhormon Testosteron hergestellt wird, im Mannesalter entfernt (oder durch Unfall oder Krankheit funktionsuntüchtig), besteht durchaus eine Chance auf Erregung, Orgasmus und Befriedigung. Dennoch leiden kastrierte Männer unter Libidoverminderung. Außerdem kommt es äußerlich zu einem weiblichen Fettverteilungstypus: Die Hüften werden etwas rundlicher, die Gesichtszüge weicher.
Allerdings können sich die Libido und die veränderte Körperfettverteilung durch Testosteronsubstitution wieder völlig normalisieren. Dies kennt man aus der Gerichtsmedizin von Vergewaltigern, die nach chemischer Kastration durch Androgenersatz ihren Sextrieb in kurzer Zeit wieder ankurbeln können.

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Buben mit einer schönen Singstimme vor dem Einsetzen der Pubertät durch Quetschen der Hoden („Gesangs- oder „Klatschkastraten“) kastriert, um die hohe Stimme zu erhalten.

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