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Gottesbild und Identität

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1 1 Gottesbild und Identität ein Vortrag für die Tagung für Soziologie und Theologie vom in Dessau von J. Henning Schluß 1 Einleitung Ich bin eingeladen worden, um an diesem Vormittag mit Ihnen über das Thema Identität und Gottesbild nachzudenken. Das Stichwort Identität ist schon seit einiger Zeit in aller Munde. In Zeitschriften, Büchern, im Fernsehen im Radio ist viel von Identität oder ähnlich verwendeten Worten wie Individualität, Selbstfindung, Selbstverwirklichung, Ich-Bewußtsein usw. die Rede. Wir haben alle eine ungefähre Vorstellung, was mit diesen Worten gemeint ist. Meist werden sie als positiv und erstrebenswert dargestellt. Nicht ganz so ist das mit dem Gottesbild. Es ist meiner Beobachtung nach viel weniger in den öffentlichen Medien präsent, es ist nicht so ein Modewort. Dafür ist es ein sehr umstrittenes Wort! Und das nicht so sehr in der Psychologie oder Soziologie, sondern vor allem in der Theologie. Das mag verwunderlich klingen, ist aber einer immer noch wirksamen theologischen Debatte unseres Jahrhunderts zu verdanken. Was haben Die beiden Begriffe aber miteinander zu tun? Haben sie überhaupt etwas miteinander zu tun? Ist die Identität vom Gottesbild abhängig oder umgekehrt, das jeweilige Gottesbild von der Identität des Menschen? Ist Identität bloß ein Modewort oder ist sie der Kern des Menschseins? Ist das Gottesbild nur ein Bild oder geht es da um mehr? Ich möchte diese und andere Fragen gern gemeinsam mit Ihnen bearbeiten. Ich habe mir dazu vorgestellt, daß wir diesen Vormittag in zwei Teile gliedern. Im ersten Teil werde ich Ihnen einige Überlegungen zu diesen beiden Themen und die Beziehung zwischen Identität und Gottesbild vorstellen. Mein Anspruch ist dabei nicht, eine passende Antwort auf alle offenen Fragen zu haben, nicht einmal eine Lösungsstrategie die zur Klärung aller Probleme führt, sondern ich will Ihnen aus der unüberschaubaren Anzahl von Ansätzen zu diesen Themen einige vorstellen, die ich für besonders fruchtbar halte. Im zweiten Teil wünsche ich mir, daß Sie sich nicht auf die Rolle der/des Fragenden beschränken, sondern wir gemeinsam mit Hilfe verschiedener Methoden über unser Gottesbild und unsere Identität nachdenken. 2 Gottesbild und Identität In diesem ersten Teil werde ich erst etwas zum Gottesbild, dann einiges zur Identität und ihr Verhältnis zum Gottesbild sagen. Gottesbild Du sollst dir kein Bildnis machen lautet das zweite Gebot. Dennoch werde ich im Folgenden von Gottesbildern sprechen. Darf man das? Luther nimmt dieses Gebot bemerkenswerter Weise nicht in den großen und kleinen Katechismus auf. 1 Was hat ihn wohl dazu bewogen? Ganz sicher waren die Erlebnisse von Bilderstürmerei durch religiöse Eiferer ausschlaggebend, wie sie in den reformierten Gebieten an der Tagesordnung waren und auch auf lutherisches Gebiet überzuschwappen drohten. Schon Luther wollte demnach das Bilderverbot nicht als ein starres Gesetz verstanden wissen. Wo liegt dann aber der tiefere Sinn eines Bilderverbotes, wenn es ihn denn gibt? 1 Die Bekenntnisschriften der Ev. Lutherischen Kirche, 1982 kleine Katechismus S. 501; große Katechismus S. 560ff

2 2 Jeder religiöse Glauben ist in höchstem Maße persönlich. Die Wahrheit eines Glaubens erweist sich nicht an kognitiven (d.i. wissensmäßigen) Sätzen, die möglicherweise von einer Institution vorgegeben werden, sondern sie sind >selbstreferentiell< 2, d.h. sie erweisen ihre Wahrheit an den eigenen Erfahrungen. Die eigene Erfahrung wird zum Kriterium der Wahrheit eines Glaubens. Insofern ist ein Gottesbild eine höchst individuelle Angelegenheit. Wie kann das aber sein, wenn Gott nach Pannenberg wirksame Gegenwart in der Weltwirklichkeit selber ist? 3 Wenn Gott die alles bestimmende Wirklichkeit ist, wie verträgt sich das dann mit einer Vielzahl subjektiver Gottesbilder? Der Anspruch, der an Gott steht, ist, die Wirklichkeit wirklich zu machen. Wie könnte das ein Bild leisten? Daß dies ein Bild nicht kann, darin sind sich die zwei großen evangelischen Schulen einig. 4 Aber auch die katholische Tradition hat behauptet man könne von Gott nicht angemessen Reden, sondern nur angemessen schweigen. Hier könnte man den Theologen nun antworten, es gibt aber ganz verschiedene Gottesbilder vermutlich so viele, wie es Menschen gibt. Das läßt sich empirisch nachweisen. Soziologische Argumente haben aber Theologen noch in den seltensten Fällen sonderlich beeindruckt. Ich möchte Ihnen vorschlagen, es vorläufig dabei zu belassen und von der soziologischen Existenz von verschiedenen Gottesbildern auszugehen ohne sie theologisch bewerten zu wollen. Im zweiten Teil werde ich dann auf eine theologische Diskussion von Gottesbildern eingehen. Das Problem eines Gottesbildes Die Verehrung von Göttern ist ein sehr altes und weit verbreitetes Phänomen der Menschheit. Archeologen finden in allen Erdteilen Bilder und Skulpturen von Göttern. Diese Götterbilder verraten uns einiges über die jeweilige Kultur. Dabei sind die Gottesbilder so verschieden wie die Kulturen. 5 6 Ich werde mich jedoch nicht mit diesen Gottesbildern und ihren Wechselwirkungen auf die Identitäten der jeweiligen Völker beschäftigen, sondern mit dem uns vertrautesten Gottesbild, dem Gottesbild des Abendlandes, dem Gottesbild der jüdisch - christlichen Tradition. Dazu lassen sie mich einige Linien der Entstehung dieses Gottesbildes nachzeichnen. Historischer Rückblick Das besondere des alttesamentarischen Gottesbildes hebt sich vor dem Hintergrund des griechischen philosophischen Gottesbildes deutlich ab. Zeus, Hera, Uranos und wie die Götter der Mythologie hießen, sind damit nicht gemeint.; sondern es geht um den Gott, den Philosophen wie Platon fanden, wenn sie Antworten auf ihre Fragen nach dem ersten Grund, dem EINEN, das das VIELE des Lebens zu einem Ganzen verbindet, dem Sein allen Seins, dem Unveränderlichem hinter dem sich dauernd verändernden, kurz nach einer unvergänglichen Wirklichkeit hinter all dem offensichtlich vergänglichen, suchten. Das was die Welt im innersten zusammenhält 7 kann nichts von dieser Welt, sondern muß Gott sein. Dieser Gott muß im Gegensatz zu dem Vielen der Welt EINS sein, sonst könnte er nicht der Kern des Universums sein. Gott ist eine Denknotwendigkeit zur Erklärung der Welt. Er ist die erste Ursache, der erste Beweger, der selbst nicht bewegt wurde. Ganz anders entstand der Monotheismus (d.h. daß nur an einen Gott geglaubt wird) in Israel. Die Vorväter Israels waren Nomaden, die je zu ihren Familien gehörende Gottheiten hatten. Diese wanderten mit den Menschen mit. Das Motiv des begleitenden Gottes besteht die ganze jüdische und christliche Tradition über. Ein undenkbarer Gedanke für die Griechen. Aristoteles sagt einmal: Wenn Gott sich überhaupt um die menschlichen Belange kümmere, dann regiere er die Welt, höchstens so, wie eine schlafende Magd ihr Kind wiegt. 8 Die Vorfahren Israels hatten aber nicht nur diese Hausgötter, die mit ihnen wanderten, sondern sie erkannten auch durchaus lokale Gottheiten an. So gab es Götter, Geister und Dämonen, die bestimmten Orten zugeordnet waren, Heiligtümern, Quellen, Brücken, Ortschaften. Allerdings gab es in der Vielzahl der Götter eine Hierarchie. Der Oberste in dieser Hierarchie war die 2 Vgl. Joh. Fischer S Pannberg, Syst Theol Bd. 1 S Die eine ist die dialektische Theologie die von Karl Barth bestimmt wurde, die andere, ist die Gruppe um Wolfhart Pannenberg. 5 Es wäre sicher sehr spannend, die Beziehung von Gottesbild und Identität von diesem vergleichenden Gesichtspunkt her zu beleuchten. Hier könnte sich herausstellen, daß die Gottesvorstellung der alten Ägypter sehr viel mit ihrer Identität zu tun hatte (So konnte sich eine neue Religion von Oben nicht durchsetzen, die Echnaton [Amenophis VI] einführen wollte [vgl.:h. Donner S. 37f ; R. Albertz, S. 184]). Auf diese Weise möchte ich jedoch nicht vorgehen. 6 Eine andere Möglichkeit ist die moderne vergleichende Betrachtung von Gottesbildern. So ließen sich von dem Gottesbild unserer islamischen MitbürgerInnen Linien zu den Besonderheiten ihres Identitätsgefühles finden, oder die hinduistische Vorstellung von einem ewigen Kreis der Widergeburten und einem Leben voller Götter auf die Konsequenzen in ihrem Leben befragen. Auch das Betrachten des Buddhismus, als einer Religion ohne Götter wäre Interessant, gerade weil sie auch Folgen für die Identität der Menschen hat. Mit allen diesen Fragen möchte ich mich aber nicht beschäftigen. 7 Goethe, Faust I, S. 17 (Dieserversucht es hier allerdings mit Magie, nachdem ihm alles andere unzureichende Erkenntnis zu gewähren schien.) 8 Loewnich, Walter; Martin Luther, Der Mann und das Werk, 1982; S. 49

3 3 Gottheit El. Unter ihm können wir uns so etwas wie einen König der anderen Götter vorstellen. 9 (Wir finden seinen Namen heute z.b. noch in Isra-El) Der Gott, den wir heute als den Gott Israels bezeichnen, ist aber ein anderer. Das ist ein Gott, mit dem Israel seine einschneidende Begegnung in der Wüste während der Flucht aus Ägypten hatte. Möglicherweise hat Moses ihn in der Bergwelt Südpalästinas, bei den Midianitern, kennengelernt. 10 Jedenfalls erleben er und die Gruppe von Zwangsarbeitern, die aus Ägypten entkommen, ihre Flucht als eine Befreiungstat dieses Gottes. Dieses Befreiungserlebnis wird das Kernerlebnis der jüdischen Religion werden. 11 Immer wieder wird auf diese Erfahrung in den Texten unseres Alten Testamentes verwiesen. Und es ist nicht irgendein Gott, der da befreite, sondern dieser Gott hat einen Namen. Er heißt JHWH 12. Dieser Gott ist ansprechbar, er hat aus großer Not befreit. Die Gruppe, die aus Ägypten nach Palästina kommt, ist noch ganz von dieser Erfahrung geprägt, sie teilt sie anderen dort lebenden Menschen mit, die eben jene Nomaden sind, von denen ich vorhin sprach. Die Nachricht von dem Gott, der so mächtig ist, daß er von den übermächtigen Ägyptern befreien konnte, wird sich wie ein Lauffeuer unter den immer bedrohten Kleinviehnomaden verbreitet haben. Dieser JHWH wird das verbindende Glied zwischen all diesen unterschiedlichen Gruppen. Gottesbilder wie der begleitende Gott usw. werden auf JHWH übertragen. JHWH erweist sich auch in Israel als mächtig. Nach und nach besiegen die eigentlich weit unterlegenen vereinigten Gruppen und Stämme die mächtigen und gut bewaffneten Städte, die das Land beherrschen. Ja am Ende dieses langen Prozesses gibt es sogar zwei Königreiche in Palästina, Israel und Juda, die unter König David von der Hauptstadt Jerusalem aus regiert werden. Diesen langen Prozeß erlebte man als ein Geschenk JHWHs, als die Einnahme des von ihm versprochenen Landes. Wer die entsprechenden Texte in dem ersten Testament nachliest kann noch heute etwas von dem Unglaublichen dieses Geschehens spüren. Es wurde ganz als Tat JHWHs, als ein Wunder verstanden. Immer mehr wurde dieser Gott zum Hauptgott. Ich bin ein eifersüchtiger Gott 13, sagt er von sich in den 10 Geboten. Er will nicht, daß anderen Göttern gedient wird oder sie angebetet werden. Und sicherlich durch die Theologen von damals forciert, wird aus der Monolatrie (d.h. nur einem Gott zu dienen) der Monotheismus (d.h. der Glaube an nur einen Gott) 14 Jesus von Nazareth, ein einfacher Jude aus einer unbedeutenden Stadt, lebte in einer unruhigen politischen Zeit. Das Land war von den Römern besetzt, aber auch das Judentum selbst war in viele Gruppen gespalten, die sich gegenseitig befeindeten. (Vgl. Der Film Leben des Brian gibt eine sehr gute Schilderung der Situation ab.) Dieser Jesus war fest in den Traditionen des Judentums verwurzelt. Er wurde von vielen als Rabbi (also als Interpret dieser Traditionen) angesprochen 15. Ihm ging es nicht um einen kleinlichen Streit um festgefahrene Riten und Gebräuche, die sich z.t. so verselbständigt hatten, daß ihr Sinn gar nicht mehr erkennbar war. Er wollte sie nicht außer Kraft setzen, fragte aber nach der eigentlichen Absicht von Geboten und Gesetzen. Er lebte aus einer lebendigen Beziehungen zu dem jüdischen Gott heraus, den er mit der vertraulichen Ansprache Aba anredete, was nicht nur Vater heißt, sondern Ausdruck einer ganz persönlichen Beziehung ist, vielleicht so, wie wir als Kinder Mami oder Papi sagen. Jesus verließ sich in seinem Leben ganz auf diesen Gott, den sein Volk mit so vielen Befreiungserfahrungen identifizierte. Und viele Menschen, die ihm begegneten, machten diese Freiheitserfahrungen wieder. 17 Sie wurden frei von Ängsten, Lähmungen, Verblendungen, von Einsamkeit und Ausgeschlossensein. Er nahm Menschen mit hinein in diese Beziehung zu Gott. Dabei beschränkte er sich immer weniger auf sein eigenes Volk, erkannte 9 vgl. Alberts S. 55f 10 vgl. Alberts S Vgl. dazu Alberts S. 80ff 12 Aus Ehrfurcht wird dieser Name im hellenistischen Judentum nicht mehr ausgesprochen, dadurch ist seine ursprüngliche Aussprache nicht sicher überliefert. Auch die etymologische Herkunft des Namens ist nicht letztlich zu klären, ja selbst wenn sie es wäre ist ihr Informationsgehalt nur gering, da diie Bedeutung eines namens sich verändern kann. Vgl. Alberts S. 80f. 13 Exodus 20, 5 14 Vielleicht werden Sie jetzt sagen, daß dies aber nicht so in der Bibel steht. Das stimmt nur auf den ersten Blick. Gerade wir als DDR-Bürger sind ja noch etwas geübt in der Kunst zwischen den Zeilen zu lesen. Und da fällt auf, daß es viele Hinweise gibt, auf diese Geschichte Israels. Natürlich haben spätere Autoren die meißten Texte geschrieben und sie haben ihre Sicht der Dinge, ihre Erfahrungen mit JHWH, mit in die Texte eingebracht. Ihr Interesse war es nicht ein "Orwellsches Ministerium für Wahrheit" [George Orwell, "1984"] zu errichten. Allerdings betrachteten Sie Erzählungen nicht wie wir heute als historische Zeugnisse, sondern als Erählungen. Erzählungen, das sind Mitteilungen von Erlebnissen und diese leben fort und entwickeln sich. Und aus dem schriftlich festgehaltenen Endstadium einer Erzählung lassen sich fast immer Rückschlüsse auf frühere Stadien der Entwicklung ziehen. Die Erzählungen der Bibel als historische Tatsachenberichte zu verstehen heißt, sie mißzuverstehen. Es sind lebendige Texte, die eine Erfahrungsgeschichte repräsentieren. Diese Texte bezeugen gerade durch ihr dauerndes Wachstum und ihre Veränderung die Wahrheit des Erlebens, das ihnen nicht nur in einer Generation zugrunde lag, sondern das immer wieder weitererzählt werden konnte. 15 Mk. 10, 51 MT 5, 17; Mk 2, Nicht daß das Volk aus politischer Untedrückung befreit wurde, wie es viele erwarteten, sondern jeder einzelne konnte diesen befreienden Geist spüren, der von ihm ausging.

4 4 immer mehr, das was er lebte für alle gelten könnte. 18 Wir wissen alle, daß das auf die Dauer nicht gut ging, daß sich die Mächtigen durch diese eigentümliche Freiheit bedroht fühlten und Jesus mit Hilfe eines sehr fragwürdigen Prozesses umbrachten. Verwunderlicherweise war damit nicht alles zu Ende. Schon bald nach seinem Tod fanden sich Menschen, die aus eigenem Erleben bezeugten, das was Jesus von Gott gesagt hat ist nicht tot, es lebt weiter. 19 Die Erfahrungen, die die Menschen früher mit Jesus machten, galten auch jetzt noch, sie waren nicht hinfällig mit seinem Tod. Das sagten sie, indem sie freudig bekannten, Jesus ist nicht totgeblieben. Gott hat sich von ihm beim Wort nehmen lassen, Gott hat diesem Jesus von Nazareth Leben zugesprochen und somit auch bestätigt: Ja, ich möchte so verstanden werden, wie mich dieser Jesus verkündet hat. Darum wird die Erfahrung von Auferstehung zu der Grunderfahrung der ersten Christen. Sie müssen ihre Hoffnungen nicht mit Jesus begraben, sondern das Bild von Gott, das er gezeichnet hat lebt fort. Bisher habe ich Ihnen einige Linien des jüdisch-christlichen Gottesbildes zu zeigen versucht. Dieses Gottesbild hat aber schon bald nach Jesu Tod einige einschneidende Veränderungen erlebt. Paulus war derjenige Apostel, den es nicht mehr im kleinen Palästina hielt, sondern der heraus in die Welt ging und überall dort seine Botschaft verkündigen wollte. Diese Welt war zwar römisch beherrscht, die Kultur war aber griechisch geprägt. Die Sprache und Gedanken waren Griechisch. So nahm Paulus nicht nur die Griechische Sprache, sondern auch die griechischen Vorstellungen auf, um seine Botschaft verkünden zu können. [So sieht P nach der Apostelgeschichte in Athen einen Altar, der dem unbekannten Gott geweiht ist. P nimmt diese Vorstellung auf und sagt: Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. 20 Dies griechisch sprechende Heidenchristentum wurde künftig zum Träger des christlichen Glaubens. Der Spalt zwischen Judentum und Christentum wurde immer größer. Im frühen Mittelalter prägte dann eine Mischung aus christlichem Glauben und griechischer Philosophie die geistige Elite. Eigentlich fühlte man sich den philosophierenden Griechen viel näher, als den jüdischen Traditionen. Und so wurde in der Theologie der philosophische Gottesbegriff der Griechen immer mehr mit dem Gotteserfahrung der Bibel identifiziert. Das mußte natürlich an allen Ecken und Enden krachen. Und so wurde immer mehr Geist und Intelligenz darauf verwandt, die beiden Gottesbilder kongruent zu machen. Einige der Schwierigkeiten will ich nochmals kurz gegenüberstellen. Während der griechische Gott ein unbewegter Beweger ist, läßt sich der Gott Israels bewegen. Er reagiert auf die Nöte, Ängste und Sorgen der Menschen, er freut sich aber auch mit ihnen. Während bei Platon der Mensch aus Materie und Seele besteht, wobei das wahre Leben nur der vom Körper befreiten Seele zukommt, berichten die Schöpfungsgeschichten ausdrücklich von der Schaffung des Menschen. Und das ist nicht nur ein Jucks der Götter, sondern er ist als Ebenbild Gottes geschaffen und das heißt, als jemand, der mit Gott in Beziehung stehen kann! Zum Menschsein gehören Männer genauso wie Frauen. Von beiden ist die Rede. Während bei den Griechen Gott die Antwort auf die Frage nach dem ersten Anfang der Welt ist, der selbst geschichts- und beziehungslos ist, sind die jüdischen Schöpfungserzählungen Antwort auf die Frage nach der Geschichte einer Beziehung. Und diese Antwort lautet., diese Beziehung war schon immer da, sie kann in Geschichten erzählt werden, sie ist immer wieder erfahrbar. Sehr deutlich wird der Unterschied der beiden Denkweisen in der Sprache. Im Hebräischen gibt es ein Wort, das heißt chäsäd und bedeutet soviel wie: Liebe, Güte, Gnade, Gunst, Wohlwollen, Treue, Barmherzigkeit. Dieses Wort drückt immer eine Beziehung aus. Die griechische Bibelübersetzung übersetzt dieses Wort oft mit dem griechischen aletheia, das bedeutet Wahrheit. Es ist also ein abstrakter Seinszustand. 21 Und schon in der Übersetzung des Gottesnamens wird das deutlich. Während er auf Hebräisch ungefähr bedeutet: Ich bin für dich da wird er ins griechische übersetzt als: Ich bin, der ich sein werde. Das sind nur einige Unterschiede zwischen griechischem und jüdischem Monotheismus. Wir sehen, daß ganz andere Erfahrungen und Fragen hinter den jeweiligen Gottesbildern stehen. Dennoch wurden in der späteren Geschichte des Christentums diese beiden Bilder so miteinander vermischt, daß sie bis heute nicht klar auseinandergehalten werden können. Viele der Höchstleistungen abendländischen Geistes stammen aus dieser Spannung. Es entstanden Denkgebäude, deren Komplexität wir heute nur noch bewundern können. Der krönende Höhepunkt ist sicher die Summa Theologiae von Thomas von Aquin. Griechisches und jüdisches Denken sind hier einmalig miteinander verschränkt. Dieses mittelalterliche Gottesbild birgt jedoch einen Haufen Probleme in sich. Ein einzelner Mensch kann diese Komplexität von Denkgebäuden überhaupt nicht mehr durchschauen. Schon gar nicht können dies die einfachen Menschen, die weder Lesen noch schreiben können. Es muß also eine Instanz geben, die die Erkenntnisse der Theologischen Gedankengänge in strikt zu befolgende Regeln umwandelt, an die sich die Menschen halten können. Das war die Aufgabe der Kirche. Sie weiß 18 Mt 15, 21 Par.; Mt. 8, Schillebeeckx S. 19 und. ö. 20 Apg 17, Z.B. Psalm 39, 12 u.ö.

5 5 was zum Heil notwendig ist und kann dieses Heil verwalten, sie stellt Normen auf, die erfüllt werden müssen, um dieses Heils teilhaftig zu werden. Von der einstigen Lebendigkeit der Gottesbeziehung der Einzelnen ist da nicht mehr viel übrig. Die Kirche wird zu einer Heilsanstalt. Eine wichtige Gegenbewegung in dieser Zeit ist die Mystik. Sie zielt auf eine symbiotische Verschmelzung des Menschen mit Gott. Und zwar direkt, ohne irgendeine Vermittlung. Der Mensch ist in der Vorstellung der MystikerInnen ein Gefäß, daß sich nur völlig von irdischem entleeren muß, um dann Gott in sich aufnehmen zu können. Das eigentliche Selbst des Menschen liegt also außer ihm bei Gott. Ganz anders ist der Ansatz der Reformation. Luther ging es darum, der Gottesbeziehung der Menschen wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Der Auslöser der Reformation war die Erkenntnis, daß mit Gottes Gerechtigkeit nicht ein ungeheuerlicher Anspruch an die Menschen gemeint war, der, wenn man ihn so ernst wie Luther nahm, nicht zu erfüllen war, sondern Gerechtigkeit Gottes meinte daß Gott uns gerecht macht. Er tut dies ohne Vorleistungen. Das ist der Kern des Evangeliums, daß wir vor Gott schon gerecht sind. Luther erkennt hier die alte Botschaft Jesu wieder, daß Gott die Menschen ohne Vorbedingung annimmt. Die Folge für das Menschenbild liegt auf der Hand. Jeder Mensch wird selbständiger, eigenverantwortlicher. Die Kompetenzen, die zuvor nur dem geweihten Priester zukamen, hat nun jeder Gläubige selbst. Auch in Bezug auf das Gewissen ist nun dem/der Einzelnen keine kirchliche Richtschnur mehr vorangestellt. Vielmehr soll zu der einzigen Richtschnur, der Bibel, jeder Zugang haben. Deshalb wird die Bibel übersetzt, der Gottesdienst in der Landessprache gehalten, die Bibel gedruckt. Die Gesellschaftlichen Auswirkungen des Gottesbildwandels an einem Beispiel Besonders deutlich kann man den Zusammenhang von Gottesbild und Identität an der Schweizer Reformation sehen. Max Weber hat einen Ursprung des Kapitalismus in dem Wechsel des Gottesbildes gesehen 22. Ich will Ihnen seinen Gedankengang kurz vorstellen, weil hier deutlich wird, daß ein anderes Gottesbild nicht nur Auswirkungen auf die Identität des Einzelnen, sondern auf die Identität von Gesellschaften haben kann 23. Ein Kernproblem der Reformation war, wie entscheidet sich, ob ich das ewige Heil erlange, oder in die ewige Verdammnis muß? Für das Bewußtsein der Menschen damals war das eine existentielle Frage. Während Luther diese Frage nicht endgültig zu beantworten wußte, war für Calvin klar, daß Gott von Anbeginn der Schöpfung diejenigen ausgesehen hätte, die zum Heil bestimmt seien. Die große Menge der Menschen jedoch war nicht erwählt, also verdammt. Dieser Richterspruch Gottes war unabänderlich. Für Calvin selbst war das kein Problem, da er wußte, daß er erwählt war 24, jedoch viele andere stürzte diese Ungewißheit in die Verzweiflung. Die Situation war fürchterlich. Soziale Zusammenhänge, Familien, Dorfgemeinschaften spielten keine Rolle mehr, da jeder nur um sein eigenes Heil besorgt war. In der für die Menschen der Reformationszeit entscheidenden Angelegenheit des Lebens: der ewigen Seligkeit, war der Mensch darauf verwiesen, seine Straße einsam zu ziehen, einem von Ewigkeit her feststehenden Schicksal entgegen. 25 Schreibt Max Weber. Alle Mittel, die zuvor die Kirche angeboten hatte, um das Heil zu erlangen waren nun zwecklos. Und da waren der Mittel viele: z.b. Beichte, Abendmahl, Taufe, andere Sakramente, bis hin zur Ablaßzahlung. Es gab nicht nur kein magisches, sondern überhaupt kein Mittel, die Gnade Gottes dem zuzuwenden, dem Gott sie zu versagen sich entschlossen hatte. 26 Die tiefe innerliche Verzweiflung die diese Unsicherheit ausgelöst haben muß, können sich die meisten von uns heute gar nicht mehr vorstellen. Dennoch kann die Wirkung auch heute noch genauso verheerend sein wie vor 500 Jahren. Ich zitiere aus einem Buch, auf das ich später noch zurückkommen werde. Als im Religionsunterricht die Prädestinationslehre besprochen wurde, nach der es durch deinen unerforschlichen Ratschluß den Menschen von Anbeginn an bestimmt ist, ob sie zu den Geretteten oder den Verdammten gehören, überfiel mich eine entsetzliche Lähmung, weil alles ausweglos erschien. Mich faszinierte es, wie viele Mittel meinen katholischen Schulfreunden gelassen wurden, um sich doch noch zu retten, um Ablaß zu erhalten. Ich lauschte oft atemlos ihren Berechnungen, wenn sie, vor und nach der Kommunion, ihre Sünden und die Strafen und die Wiedergutmachungsforderungen berechneten, und wenn ihnen die Lage nicht aussichtslos erschien. 27 So schreibt Tillmann Moser noch Max Weber; Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus 23 Neuere Forschungen haben gezeigt, daß wenigstens zwei der Aspekte in Webers Arbeit, nämlich die religiös motivierte Selbsterforschung und Selbstkontrolle aber auch die nach außen auf die Natur mit wissneschatlichen Methoden zugehende Erforschung schon vordem von Weber beschriebenen Zeitraum zu sehen sind u vor allem auch außerhalb seines Untersuchungsgebietes, den Reformierten calvinistischer Prägung, Nach Alois Hahn finden sich die Motivationen dafür schon in der Institution der katholischen Beichte. Allerdings zeigt Webers Untersuchung den Zshg. zwischen einem Gottesbild und einem bestimmten Menschenbild krasser, auch gerade in seinen gesellschaftlichen u säkularisierten Folgen. 24 Vgl. ebd S ebd S ebd. S Tillmann Moser, S. 19f

6 6 Zurück zur Reformationszeit. Es gab also keinerlei Mittel, die Seligkeit zu erwerben und es gab keinerlei Mittel zu erfahren, ob man denn zu den Auserwählten gehöre. Wen wundert es, wenn einfühlsame Seelsorger sich der durch die Lehre geschaffen Probleme annahmen. Ihre Antwort war relativ einfach: Erstens machten sie es geradezu zur Verpflichtung sich erwählt zu fühlen (ganz im GGs zu Luther, der vom demütigen Sünder spricht), zweitens wurde: um jene Selbstgewißheit zu erlangen, als hervorragendstes Mittel rastlose Berufsarbeit eingeschärft. 28 Denn der Glaube ist nicht nur ein Gefühl, sondern er muß sich im täglichen Leben, ethisch bewähren, nämlich in einem Leben, daß der Mehrung von Gottes Ruhm gilt. 29 Zwar kann das Heil nicht mit beruflichem Fleiß erkauft werden, (wie in der katholischen klösterlichen Askese) wohl aber ist beruflicher Erfolg ein sichtbares Zeichen von Erwählung. Es geht um eine Art von Askese im Beruf. Da die Gewinne einer solchen Berufseinstellung nicht etwa aufgebraucht werden konnte, denn Luxus würde ja die asketische Lebenseinstellung konterkarrieren, wurden die Gewinne, zur Ehre Gottes, wieder investiert. Die Folge war ein Wohlstand, der bisher nie dagewesen war und für den die Schweiz bis heute berühmt ist. Auf der anderen Seite entstand ein Arbeitsethos, das besonders die reformierten Länder bis heute prägt und das in katholischen Ländern bis heute nicht zu beobachten ist. Eine andere Folge ist die besonders in England bekannte Art des Understatment. D.h. eine Scheu seinen Reichtum zu zeigen. Und auch die Auffassung, daß jeder seines Glückes Schmied sei, geht aus diesem Gottesbild hervor. Das Mittelalter war hier ganz anderer Auffassung. Da die große Bedeutung der Heilserwartung mit Beginn der Neuzeit nach und nach abflaute, blieb nur noch das Geldverdienen um des Geldverdienens willen übrig. Eine Einstellung, die der Antike oder dem Mittelalter unvorstellbar gewesen wäre, die aber in allen reformierten und puritanischen Ländern zu beobachten ist. Besonders extrem prägte sich diese Haltung in den USA aus, deren Gesellschaft maßgeblich von protestantischen Sekten geprägt wurde. Dieses Phänomen, das Weber den Geist des Kapitalismus nennt, findet sich in reinster Form in einem Text Benjamin Franklins. Hier ist das Ziel des Gelderwerbs schon gänzlich von seinem religiösen Überbau entkleidet: Bedenke, daß die Zeit Geld ist; wer täglich zehn Schillinge durch seine Arbeit erwerben könnte und den halben Tag spazieren geht, oder auf seinem Zimmer faulenzt, der darf, auch wenn er nur sechs Pence für sein Vergnügen ausgibt, nicht dies allein berechnen, er hat nebendem noch fünf Schillinge ausgegeben oder vielmehr weggeworfen. Bedenke, daß Kredit Geld ist. Läßt jemand sein Geld, nachdem es zahlbar ist, bei mir stehen, so schenkt er mir die Interessen oder so viel, als ich während dieser Zeit damit anfangen kann. Dies beläuft sich auf eine beträchtliche Summe, wenn ein Mann guten und großen Kredit hat und guten Gebrauch davon macht. Bedenke, daß Geld von einer zeugungskräftigen und fruchtbaren Natur ist.... Wer ein Mutterschwein tötet, vernichtet die ganze Nachkommenschaft bis ins tausendste Glied. Wer ein Fünfschillingstück umbringt, mordet (!) alles, was damit hätte produziert werden können: ganze Kolonnen von Pfund Sterling.... Wer täglich einen Teil seiner Zeit zum Werte eines Groschens verschwendet (und mögen es nur ein paar Minuten sein) verliert, einen Tag in den anderen gerechnet, das Vorrecht, 100 Pfund jährlich zu gebrauchen. Wer nutzlos Zeit im Wert von 5 Schillingen vergeudet, verliert 5 Schillinge und könnte ebensogut 5 Schillinge ins Meer werfen. Wer 5 Shillinge verliert, verliert nicht nur die Summe, sondern alles, was damit bei Verwendung im Gewerbe hätte verdient werden können, - was, wenn ein junger Mann ein höheres Alter erreicht, zu einer ganz bedeutenden Summe aufläuft. 30 Das klingt für unsere Ohren doch unglaublich. Dennoch, wenn sie sich erinnern, mit welchen Parolen Ross Perot im letzten amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf über 20 % gewann, so waren diese nicht weit von Franklin entfernt. Weber bezeichnet diese Art des Denkens, als den Geist des Kapitalismus. Und was für ein Geist steht eigentlich hinter solchen Parolen wie: Leistung muß sich wieder lohnen? Eine solche Auswirkung eines Gottesbildes wird man heute kaum noch wiederholen können. Lediglich einzelne Gruppen in der Gesellschaft lassen sich noch so stark von einem bestimmten Gottesbild prägen. Im Extremfall sogar bis in den Tod, wie die Davidianer in Vakoo, USA. Unsere Welt hat viel zu viele Gottesbilder, als das ein einzelnes Gottesbild noch die gesamte Struktur einer Gesellschaft ändern könnte. Vor allem aber gibt es kaum mehr diese existentielle Dringlichkeit, mit der das Gottesbild damals erlebt wurde. Gottesbilder der Neuzeit Während wir bisher relativ einheitliche Gottesbilder gesehen haben, die nicht nur bestimmte Gruppen bestimmten, sondern immer für den größten Teil Europas galten, haben wir es in der Neuzeit mit einem Verlust der Einheitlichkeit der Gottesbilder zu tun. Gottesbilder werden auf immer kleinere Gruppen bezogen und am Ende gar individualisiert oder ganz abgeschafft. Das Phänomen, das die Neuzeit gegenüber dem Mittelalter charakterisiert, ist die Säkularisierung. Der bedeutende Geisteswissenschaftler W. Dilthey datiert den Beginn der Neuzeit auf die Zeit während und nach den Religionskriegen. Im 28 M. Weber, S Vgl. ebd S. 130f 30 M. Weber, S. 40ff

7 7 Augsburger Frieden von 1555 wurde zum ersten Mal festgehalten, daß beide Konfessionen protestantisch und katholisch nebeneinander in einem Reich bestehen konnten. Ausschlaggebend war die Konfession des Fürsten und nur in reichsfreien Städten galt echte Religionsfreiheit. Dennoch war das ein absolutes Novum! Es gab keine einheitliche, ewig verbindliche Wahrheit in Glaubensdingen mehr, sondern unterschiedliche Wahrheiten konnten nebeneinander existieren. 31 Durch die Teilung besonders Deutschlands in kleine Gebiete unterschiedlicher Konfession entstand eine neue Lage, die eine erhebliche Eigendynamik entwickelte. Konfessionszugehörigkeit war keine Frage des Glaubens, sondern der Staatsräson. 32 Auf die Säkularisierung reagierten beide Kirchen konservativ, indem sie so viel wie möglich zu bewahren versuchten, was ihnen natürlich nicht gelang. Die Kirchen waren in einen Rückzug verwickelt, der im Grunde bis heute nicht aufgehört hat. Das wissenschaftliche Weltbild der Vernunft hat für Gott immer weniger Platz. Allerdings gibt es auch eine Linie des Gottesverständnisses, das meiner Meinung nach in der Lage ist, ein wissenschaftliches Weltbild und ein lebensbestimmendes Gottesbild nicht als sich ausschließende Ansichten zu betrachten. Dabei ist es allerdings nötig auf den großen Anteil unseres griechischen Gottesbildes, d.h. Gott als Welterklärungsprinzip, zu verzichten. Denn wenn Gott nur die Leerstellen füllt, für die die Wissenschaft noch keine Antworten gefunden hat, dann wird Gott zwangsläufig immer kleiner je mehr Antworten die Wissenschaft findet. Dieses Problem zeigte sich bei Gallilei, wie bei Juri Gagarin und Stephen Hawkings 33 Ich möchte noch einige markante Punkte in der Entwicklung des Gottesbildes in der Neuzeit darstellen. Der neuzeitliche Atheismus beginnt nicht mit einem Protest gegen Gott, sondern damit, daß Erfahrungen mit Gott verblassen. Gott wird unerheblich, er verliert an Einfluß - angesichts der politischen und ökonomischen Eigengesetzlichkeiten, die entdeckt werden. 34 Das Erdbeben von Lissabon (1755) zerstörte endgültig den Glauben, daß wir in der besten aller möglichen Welten lebten und dies eindeutig der Beweis für die Existenz Gottes sei, wie Leibnitz meinte. 35 Die Aufklärung rückte die Vernunft an eine Stelle, die vorher Gott zukam, nämlich die Begründung der Moral. Die übernahm nun nach Kant ein kategorischer Imperativ, der vernünftig zu begründen war. Jesus von Nazareth als Offenbarer war schon Lessing kein Kriterium mehr, wenn er feststellt, zufällige Geschichtswahrheiten (wie Jesus eine ist,) können der Erweis von notwendigen Vernunftwahrheiten nie werden 36 Zwar haben sowohl Kant als auch Hegel für Gott in ihrer Philosophie noch einen Platz, deren Gottesbild hat jedoch mit dem jüdisch-christlichen Gottesbild kaum noch eine Ähnlichkeit. Ludwig Feuerbach leugnet dann eine Existenz Gottes völlig. Gott ist lediglich eine Projektion aller positiven menschlichen Eigenschaften, die in einem Gott-Bild personalisiert werden und so dem Menschen gegenübertreten. In Wirklichkeit ist Gott jedoch keine Person, sondern eine Projektion des Wesens der Menschheit. Nach dem das erkannt ist, besteht nun die Aufgabe darin, Gott wieder auf die Erde zurückzuholen. Bei Marx hat Religionskritik eine doppelte Aufgabe. Religion ist für Marx der Ausdruck der totalen Entfremdung des Menschen. Sie ist das Opium des Volkes in dem das Volk das Heil sucht, daß es in diesem Jammertal nicht findet. Insofern erübrigt sich die Religion mit einer Umgestaltung der Welt, in der dieses künstliche Ersatzheil überflüssig wird, weil die Welt selbst heil wird. Diese implizite Religionskritik reicht aber nicht, sondern es muß auch eine explizite Religionskritik geben, die die Sache an der Wurzel fasse, indem sie bei der Aufhebung der Religion einsetze Zwar gab es auch im MIttelalter Juden, die einer anderen Religion anhingen, aber die kamen im Bewußtsein des mittelalterlichen Menschen nicht in dieser Beziehung vor. Die Juden waren viel zu fremd. Gleiches galt für die Moslems, die man ja während der Kreuzzüge "kennenlenrte" und dort den Toleranzgedanken vorfand. Auch die Existenz der Orthodoxen hatte, aufgrund der räumlichen und bewußtseinsmäßigen Trennung nicht diesen Effekt. 32 R. Kähler, Gotteslehre VL Hawking vertritt in seinem Buch "Einekleine Geschichte unserer Zeit" die Theorie, daß es keinen Urknall gegeben habe, sondern die Welt quasi von Ewigkeit zu Ewigkeit fortbestehe,. Wenn also, wie es noch mancherorten getan wird (und hawking es selbst tut) der Urknall mit dem Schöpfungsakt gleichgesetzt wird, ist mit dieser Theorie auch die Schöpfung hinfälliig) R. Kähler, Gotteslehre VL S Schon Voltairs "Candide" hat über diesen Glauben lächerlich gemacht. 36 Lessing 37 L. Feuerbach, Das Wesen des Christentums" GW 1974 Bd. V bes , 75-77, 115f Übrigens ist Feuerbach nicht der Erste, der meint, daß Gottesbilder lediglich Projektionen des Menschen seien. Schon der Vorsokratiker Xenophanes formulierete das einmal so: "Doch wenn die Ochsen und Rosse und Löwen Hände hätten oder malen könnten mit ihren Händen und Werke bilden wie die Menschen, würden die Rosse roßähnliche, die Ochsen ochsenähnliche Göttergestalten malen und solche Körper bilden, wie jede Art gerade selbst ihre Form hätte." [Zitiert nach Zirker S. 113]Vermutlich wollte Xenophanes damit aber nicht, wie Feuerbach, die Existenz des Göttlichen abstreiten, sondern lediglich zeigen, daß wir uns kein genaues Bild davon machen könnten. 39 Zit. nach Edelbert Richter, Chancen für Kirche und Staat,

8 8 Friedrich Nietzsche schließlich sieht, daß Gott tot ist. Ist Zarathustra noch ziemlich allein mit diesem Wissen 40, so ist es in der Fröhlichen Wissenschaft schon zum Allgemeinplatz geworden. (Zitat 125) Der tolle Mensch S. 130) Die bedrückende Größe dieses Textes führt mich zu der Frage; was denn da für ein Gott gestorben ist. Welche Gottesbilder sind es, die Menschen haben können? Haben sie eine Beziehung zu ihrer Identität? Wenn ja, wie läßt sich diese Beziehung beschreiben? Was für Modelle gibt es da? 3 Die Beziehung von Gottesbild und Identität Theologische Überlegungen zum Gottesbild Ich bin ein rechtes Rabenaas, Ein wahrer Sündenkrüppel, Der seine Sünden in sich fraß, Als wie der Rost den Zwippel. Ach Herr so nimm mich Hund beim Ohr, Wirf mir den Gnadenknochen vor Und nimm mich Sündenlümmel In deinen Gnadenhimmel! 41 Ganz sicher bringt dieses Lied ein Verhältnis von Identität und Gottesbild zum Ausdruck. Thomas Mann zitiert es in den Buddenbrooks. Mir wurde glaubhaft verbürgt, daß es auch noch in alten Gesangbüchern zu finden sei, ich habe es jedoch nicht gefunden. Thomas Mann schreibt, daß ein fremder Prediger, Familie Buddenbrook bei der täglichen Andacht nötigte dieses Lied zu singen. Das stieß jedoch nicht bei allen Andachtsteilnehmern auf vollste Zustimmung. ZB. warf Frl. Grünlich das Gesangbuch voll innerlicher Zerknirschung von sich und verließ den Saal. Vielleicht ist Ihnen dieser Wunsch auch beim Singen von unseren Gesangbuchliedern nicht gänzlich fremd. Unser persönliches Gottesbild kann sich also durchaus von dem offiziellen Gottesbild der Kirche unterscheiden. Aber gibt es denn so etwas überhaupt, wie ein offizielles Gottesbild der Kirche oder noch schärfer gefragt, gib es denn überhaupt ein Gottesbild, gibt es nicht vielmehr entweder einen Gott oder Götzenbilder? Ein Götze ist ein von Menschen gemachter Gott. Diese Kritik formulierte besonders stark Karl Barth. Er verwies auf, die unendliche Unterschiedenheit zwischen Gott und Mensch. Laut Barth ist diese Distanz von uns aus überhaupt nicht zu überbrücken. Jedes auf diese Weise entstehende Gottesbild ist nur ein Götze. Wir können noch so sehr grübeln und überlegen, ein richtiges Bild von Gott werden wir deshalb nicht bekommen. Die einzige Möglichkeit zu Gott zu kommen ist, daß Gott zu uns kommt., daß er sich uns offenbart. Diese Offenbarung ist das Wort Gottes. Damit offenbart er nicht irgend etwas, eine Theorie über die Welt zum Beispiel, sondern sich selbst. Und dieses Wort Gottes ist nicht irgendein Wort, daß mir im Traum als das Wort Gottes erscheint, sondern dieses Wort Gottes ist Jesus Christus. 42 Jesus Christus ist demnach das einzige, woran Gott erkannt werden kann, und zwar nur aus dem einzigen Grund, weil Gott sich an ihm ultimativ zu erkennen gegeben hat. 43 Diese Ablehnung der Rede von Gottesbildern in der evangelischen Theologie hat sich bis heute sehr stark behaupten können. Ein Artikel von Klaus-Peter Lehmann aus der Jungen Kirche von 1987 soll das belegen. Der Autor reagiert damit auf eine Diskussion, in der ein mehr weibliches oder mütterliches Gottesbild eingeklagt wurde. So legt der Autor los: Mein Unmut betrifft eine Diktion, die ich nur noch als religiöses Reden, nicht aber als biblisch theologisches Sprechen zu erkennen vermag. Ein solches Gottesbild ist dann nur noch marxsches Opium. Die Diskussion um das Gottesbild, sei im Lichte von Du sollst Dir kein Gottesbild machen zu hinterfragen. Der Autor meint, daß die Bibel Gottesbilder zwar kennt, aber stets in der Negation der dahinterstehenden vergötzenden Macht. Und von JHWH hätte sie keinerlei Bild und verbietet sich 40 Nietzsche, Also sprach Zarathustra S Th. Mann; S Vgl. Barmer Theologische Erklärung ; These I 43 KD I 2, Rudolf Bultmann gibt dem noch eine etwas andere Wendung. Für ihn ist nicht Jesus al historische Persönlichkeit das Wort Gotes, sondern Wort Gottes zeigt sich darin, daß es eine glaubensschaffende Wirkung hat. Dieses Wort, das als erster Jesus verkündete, vermochte es Menschen zum Glauben zu rufen und ihnen so eine neue Lebensperspektive zu eröffnen. Zu diesem glaubensspendendenden Kerygma können auch unsere Worte werden. Vgl. Der Begriff der O im NT in "Glauben und Verstehen" III, 2

9 9 prinzipiell irgendeine gestalthafte Festlegung zu machen. 45 Eine solche Theologie wäre der marxistischen Religionskritik hilflos ausgeliefert. 46 Das ist ein sehr schwerer Angriff auf die Rede vom Gottesbild. Gibt es auch Argumente, die für die Rede vom Gottesbild sprechen und die sich theologisch verantworten lassen? Die Bibel jedenfalls spricht in einer Vielzahl von Bildern und Symbolen von Gott. In diesen Bildern spiegeln sich die vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die die Menschen über tausende von Jahren mit Gott gemacht haben. So wird Gott gerade am Anfang der Bibel als sehr menschenähnlich vorgestellt. Gott macht da die Welt und die Menschen 47, nach einer anderen Vorstellung wird sogar beschrieben, wie Gott den Menschen aus dem feuchten Ackerboden macht, ihm den Odem einbläst, und Eva sogar aus einer Rippe Adams baute 48. Gott kann Adam direkt ansprechen und ihn bei seinem Namen rufen: Adam, wo bist du? 49 Gott kann auch als der König eines himmlischen Hofstaates vorgestellt werden, da gibt es auch verschiedene Göttersöhne, die schon mal ein Auge auf die hübschen Menschenfrauen werfen. 50 Als Noah nach der Sintflut einen Altar baut und Brandopfer darbringt, da kann Gott den lieblichen Geruch riechen und in seinem Herzen sprechen. 51 In der Geschichte vom Turmbau zu Babel fuhr der Herr hernieder, daß er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. 52 Jakob veranstaltet sogar mit Gott einen Ringkampf und gewinnt gegen ihn. 53 Mose begegnet Gott als brennender Dornbusch und stellt sich ihm vor als Ich bin für dich da. 54 In der Wüste erleben die Israeliten Gott als eine Wolken- oder Feuersäule, die vor ihnen herzieht, oder sie auch vor den Ägyptern beschützt. 55 In den Zehn Geboten stellt sich Gott als der vor, der das Volk aus der Knechtschaft befreit hat. 56 Aber auch im Neuen Testament gibt es viele Bilder von Gott, da wird er von Jesus als lieber Vater angeredet, wie das auch schon im Alten Testament vorkommt. 57 Für Gott kann aber auch das Bild des Richters verwandt werden. 58 Gott wird im 1. Johannesbrief als die Liebe bezeichnet. 59 Wenn Jesus von Gott und seinem Reich spricht, dann spricht er nicht anders als in Bildern von ihm. Die Gleichnisse, die Jesus erzählt, haben eine ganz merkwürdige Kraft. Sie sind so, daß sich die Hörer ihnen nicht entziehen können. Entweder sie sind berührt oder sie wenden sich entrüstet ab. Die Gleichnisse Jesu vermögen es, das Reich Gottes symbolisch aufscheinen zu lassen. Und dieses Reich ist kein Friede-Freude-Eierkuchen-Paradies, mit gebratenen Tauben und so, sondern es ist erschreckend eindeutig. Die Gleichnisse vom Himmelreich können sehr reale Folgen haben, so z.b. bei Mk 12, 12 (Gleichnis von den Weingärtnern): Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, daß er auf sie hin das Gleichnis gesagt hatte. 60 Entscheidend wird das Mißverständnis, als Jesus verurteilt wird. Der Vorwurf lautet, daß Jesus behauptet, er sei der König der Juden und das würde der römische Kaiser natürlich nicht dulden. Hier verstand Pilatus das Bild als die Sache und auch die Verteidigung Jesu, daß sein Reich nicht von dieser Welt sei, half ihm nichts mehr. 61 Es ist die in der Natur einmalige Fähigkeit des Menschen etwas als etwas zu verstehen. Tiere können ihre Umwelt zwar sehr aufmerksam wahrnehmen, ein Apfel wird für ein Meerschwein jedoch immer nur Futter sein. Für einen Menschen kann dieser Apfel auch Nahrung sein. Liegt er jedoch in einem Museum auf einer Schale, dann kann der Mensch diesen Apfel auch als Kunst verstehen. Diese Fähigkeit etwas als etwas zu verstehen, macht uns Menschen erst zu dem was wir sind. Das Sprichwort:: Lügen haben kurze Beine zum Beispiel, würde, wenn wir es wörtlich nähmen, überhaupt keine Sinn ergeben. Würden wir jetzt versuchen einem/r AusländerIn zu erklären, was es meint, dann wäre das ganz schön aufwendig und auf jeden Fall würde der Witz und die intuitive Überzeugungskraft verloren gehen. Unsere Sprache ist voll von solchen Bildern. Bilder die ganz treffend etwas sagen können, was sich direkt schwer oder überhaupt nicht ausdrücken läßt. Zu solchen 45 Dagegen sprechen die ausgesprochen anthropomorphen Gottesbilder, dagegen sprechen aber auch die Geschichten vom goldenen Kalb, oder auch Albertz, S. 131 ff 46 Junge Kirchze 1987 S. 429 ff 47 GEn. 1,1-2,4 48 Gen. 2, 4ff. 49 Gen. 3, 9 50 Gen. 6, 1 ff. 51 Gen. 8, 2 Gen. 11, 5 53 Gen. 32, 23 ff 54 Ex Ex. 13, 21-14, x. 20, 2 57 Ps. 68,6; Mk 14,36 58 Gen, 16, 5; 1.Th 4, Joh. 4, Mk. 12, Joh, 18, 28ff.

10 10 Bildern gehören aber auch nonverbale Gesten. Offene Hände, ein freundliches oder trauriges Gesicht können oft Bände sprechen, ja sie können im Gegensatz dazu stehen, was derjenige mit dem Mund sagt. Menschen haben dafür einen Sinn. Sie alle kennen vermutlich Situationen in denen Ihnen jemand wörtlich gesagt hat: laß mich doch in Ruhe und mit ihrer/seiner Ausstrahlung das genaue Gegenteil vermittelte. Diesen ganzen Bereich der Kommunikation kann man als analoge Kommunikation bezeichnen. Mit der analogen Kommunikation wird eine Beziehung ausgedrückt. Dann gibt es noch den Bereich der digitalen Kommunikation. Dieser Bereich bezieht sich auf die Sachebene 62. In dieses Gebiet fallen Aussagen wie 1+1=2 oder heute ist Donnerstag, oder mein Pullower ist grün. In diesem Bereich der Kommunikation können solche Aussagen mit das ist wahr oder das ist falsch bewertet werden. Meine Überzeugung ist nun, daß alle Aussagen über Gott hauptsächlich als analoge Aussagen gemeint sind, d.h. daß in ihnen eine Beziehung ausgedrückt werden soll. Leider besteht aber hier auch schon das Problem. Es ist nämlich durchaus nicht so, daß wir analoge und digitale Sprache immer klar trennen könnten. Im Gegenteil, wir besitzen leider nur eine Sprache, und in dieser einen Sprache sind immer beide enthalten. So kann der Satz Die Ampel ist grün, der auf der Sachebene einfach eine Tatsache beschreibt, auf der Beziehungsebene die Folge haben, die sie auf der ersten Abb. ihres Handblattes sehen. 63 Wenn wir sprechen, sprechen wir also nicht nur eine Sprache, sondern mindestens zwei. Pilatus verstand den Königsanspruch Jesu auf der Sachebene und konnte sich also nur bedroht fühlen. Verstehen wir den Ausspruch Jesus ist König jedoch auf einer analogen Ebene, so sagt er ungefähr: Die Art wie Jesus mit Menschen umging, wie er Armen Gerechtigkeit widerfahren lies, wie er Menschen die Augen öffnete, wie er aus Lähmungen befreite, diese Art soll jetzt herrschen und nicht mehr ein Umgang, der Menschen knechtet, sie unmündig macht und von der Gesellschaft ausschließt. Wenn Jesus von Gott und seinem Reich spricht, dann verwendet er ganz gewöhnliche Worte wie Senfkorn, Weinberg, Vater mit zwei Söhnen, verlorene Schafe, oder Groschen. Und wir können intuitiv merken was damit gemeint ist. Wenn wir das dann in digitale Sprache übersetzen wollen geht immer etwas verloren, nämlich, daß wir selbst uns berührt fühlen können. Das Sprichwort von den Lügen und den kurzen Beinen meint nicht kurze Beine und das Gleichnis vom Schatz im Acker redet nicht von Geld, sondern es ist ein Bild, ein Symbol für eine Wahrheit, die sich nur in Bildern aussagen läßt. Wenn wir die Gleichnisse als digitale Rede verstehen erhalten wir nur Nonsens. Dann wäre das Reich Gottes ein Senfkorn, oder ein Weinberg. Die Fähigkeit, rote Rosen als ein Unterpfand der Liebe zu verstehen oder Schafe als Bild für das Reich Gottes macht es uns überhaupt möglich von Gott zu reden. Denn 1:1 werden wir ihm im Leben nicht begegnen. Es ist ja nicht so, daß ich Gott auf der Straße treffe und dann mit ihm über sein Reich diskutiere. Sondern Begegnungen mit Gott sind über Menschen vermittelt. Als Menschen sind wir in der Lage Ereignisse als Erlebnis mit Gott zu verstehen. Das wird an Jesus ganz deutlich. Christen verstehen Jesus als den, der in einer engen Beziehung zu Gott gelebt hat. Nichtchristen sehen in Jesus vielleicht einen besonderen Menschen, der Ihnen möglicherweise als Vorbild dient. Für Christen wird Jesus zum Urbild Gottes. Es ist also nicht nur derjenige, der uns Christen das Bild Gottes vermittelt, selbst ein Mensch, sondern auch die Geschichten über ihn wurden von Menschen aufgeschrieben. Und auch heute werden sie wieder von Menschen vorgelesen, gelesen und interpretiert. Es geht nicht anders, jedes Gottesbild ist auch von Menschen vermittelt und einen unmittelbaren Zugriff auf Gott gibt es nicht. Aber ist das nicht ein Risiko? könnte da nicht jedes und alles als Gott erscheinen? Das ist so. Schon Luther hat das gewußt, wenn er im großen Katechismus sagte, worauf du nu (sage ich) Dein Herz hängest und verlässest, das ist eigentlich Dein Gott. 64 Aber nicht mal der Verweis auf Jesus und die Geschichten von ihm im NT ist eindeutig. Allein die Anzahl von vier Evangelien, die sich z.t. ganz schön widersprechen zeigt, wie unterschiedlich Jesus verstanden werden konnte. Wenn wir uns hier unterhielten würde sich vermutlich zeigen, daß nicht zwei von uns ein völlig deckungsgleiches Verständnis von den Geschichten des NT hätten. Jeder Mensch bringt in die Rezeption von Texten immer schon sein eigenes Vorverständnis mit ein. 65 Jeder versteht einen Text anders. (Sie können das z.b. überprüfen, indem Sie sich erinnern, wie wenig die Figuren aus einer Literaturverfilmung mit denen ihrer Vorstellung nach Lektüre des Buches übereinstimmen und das, obwohl der gleiche Text zugrunde liegt.) Was gibt es dann also für ein Kriterium für das richtige Gottesbild? Gibt es überhaupt eines? Im Neuen Testament wird dieses Kriterium als der Geist bezeichnet. Dieser Geist ist etwas, was sich nicht recht einfangen läßt, schon gar nicht in digitaler Sprache. Zu dem Versuch den Geist in Buchstaben zu meißeln sagt Paulus: Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig 66 Der Geist ist also etwas lebendiges, der nicht normativ festgelegt werden kann, sondern der sich in Geschichten zeigt. Übrigens ist uns diese Redeweise noch heute vertraut. So gibt es z.b. den juristischen Tatbestand, daß etwas gegen den Geist eines Vertrages verstoßen kann. Wenn also jemand eine Gesetzeslücke entdeckt, die 62 Zu analoger und digitaler Kommunikation Vgl. Watzlawik, Menschliche Kommunikation, eine weitere sehjr aufschlußreiche Aufschlüsselung der Kommunikationsebenen findet sich bei Schulz von Thun, "Miteinander Reden 1" Zur Beziehungs und Sachebene kommt bei ihm noch die Selbstoffenbarungs -und die Appellebene hinzu (S. 25 ff) 63 Miteinander Reden 1 S Großer Katechismus, Bekenntnisschriften der Ev. Lutherischenb Kirche, S Vgl. S.J. Schmidt; Vom _Text zum Literatursystem, S. 147 ff. in "Einführung in den Konstruktivismus" Kor. 3,6

11 11 nicht ausführlich beschrieben ist, dann kann er dennoch gegen den Geist des Vertrages oder Gesetzes verstoßen. Der Geist Gottes läßt sich auch nicht in Buchstaben festlegen aber er kann in Bildern und Symbolen immer wieder lebendig werden. Er ist nicht eingeschränkt auf die Bibel, sondern er weht wo er will 67 Dieser Geist wird mit Worten wie lebendig machend 68, Wahrheit 69, Weisheit 70, Glauben und der Gabe gesund zu machen 71, der Liebe 72 und anderem beschrieben. Christen finden diesen Geist beispielhaft in den Geschichten die von Jesus erzählt werden. Darin hatte Karl Barth zweifelsohne Recht. Und so können wir erkennen, wo überall dieser Geist zu finden ist. Und dann werden wir finden, daß oft gar nicht ausdrücklich vom Geist Jesu die Rede ist und wir doch merken können, daß hier Menschen mit dem gleichen Geist am Werke sind. Wo Menschen anderen Menschen helfen, wo sie ihnen zur Freiheit verhelfen, wo Menschen Gerechtigkeit widerfährt, da können wir den Geist Gottes erkennen. Um zum Thema zurückzukommen; ich hoffe gezeigt zu haben, daß wir nicht auf Gottesbilder verzichten können, ja das wir von Gott überhaupt nicht anders angemessen sprechen können, als in Bildern und Symbolen. Bilder und Symbole sind unverzichtbar um Gott zwischenmenschlich zur Sprache und zum Erleben zu bringen. Die Fähigkeit des Menschen etwas als etwas zu verstehen, kann Menschen Ereignisse als Erlebnisse mit Gott verstehen lassen. Dabei sind die Gottesbilder von denen ich rede nicht starr und unveränderbar, dann wären es Götzenbilder, sondern sie sind bewegt von einem lebendigen Geist. Dieser Geist findet sich exemplarisch in den Erzählungen von Jesus Christus. Von diesem Geist können wir noch heute ergriffen werden und wir können ihm noch heute begegnen auch da, wo wir ihn gar nicht erwarten. Theorien über die Entwicklung von Gottes- und Selbstbildern Das Bild von Gott ist demnach immer ein zwischenmenschlich vermitteltes. Läßt sich die Beziehung des Gottesbildes zur Identität noch etwas genauer beschreiben? Mit dieser Frage will ich mich im letzten Abschnitt des Vortrages beschäftigen. Was heißt eigentlich Identität? Eine ungefähre Vorstellung von der Bedeutung des Wortes haben wir vermutlich alle. Deutlicher wird die Vorstellung, wenn von einem Identitätskonflikt die Rede ist. Das auszudrücken, was mit Identität gemeint ist, ist dagegen nicht ganz so leicht. Ganz sicher stellt der Begriff eine Schlüsselkategorie der modernen Humanwissenschaft dar. Der Begriff dient zur Bezeichnung des Besonderen, Einmaligen und Unteilbaren der Einzelperson. 73 Ganz wichtig ist die Bezeichnung einer Kontinuität der Person, die die ganze Lebensgeschichte über anhält, obgleich ich mich ständig in anderen Rollen und anderen sozialen Kontexten vorfinde. Zwar regenerieren sich die Zellen meines Körpers immer wieder und strenggenommen bin ich jetzt schon nicht mehr der Gleiche wie vor fünf Minuten, ganz abgesehen davon, daß ich mit dem Kind, das ich im Alter von einem Jahr war, nicht mehr viel gemein habe, aber dennoch bin ich mir sicher, immer noch der gleiche Mensch zu sein, wenn auch nicht mehr derselbe. Dieses Phänomen, daß ich meine ganze Lebensgeschichte über zu mir ich sagen kann, das bezeichnen wir als Identität Joh. 3, 8 68 Jh 6,63 69 Jh 14, Kor. 12, Kor. 12, Gal. 5, Artikel in:"persönlichkeitspsychologie, Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen" Hg Theo Herrmann, Ernst Lantermann S Für Rousseau, einen der ersten Identitätstheoretiker, stellt sich Identität als ein negativ zu beschreibendes Phänomen dar. In der Gesellschaft kann der Mensch nicht zu seiner Identität finden, da hier die Homöostase von Begierde u Können zugunsten der Begierde verschioben ist. Das eigenen Können kommt den durch die Gesellschaft angeregten Bedürfnissen nicht nach und so ist Identität nich zu erreichen. Identität kann eigentlich nur der Mensch im Naturzustand haben. Deshalb entwirft er auch ein Erziehungskonzept, daß den Zögling fernab von jeder Gesellschafft allein mit dem Erzieher im Wald aufwachsen läßt. Der Erzieher gestatlet dem Zögling seine Umwelt für diesen unmerklich so, daß er sich mit den natürlichen Dingen auseinandersetzt. Die Grenzen, die seinem Können dadurch von den Dingen gesetzt sind, begrenzen ihn selbst in wohltuender Weise. Sein Bedürfnis wird so von selbst nicht über die Möglichkeiten seiner naturbearbeitungsfähigkeiten hinausgehen. So egibt sich eine empfindliche Ballance zwischen Bedürfnis u Können, die Rousseau als Identität beschreibt. Die Zerstörung dieser Ballance in der Gesellschaft, wie oben beschrieben, macht den Menschen erst unfrei. Diese Beschreibung der Identität ist für uns heute insofern problematisch, als es uns gerade um eine Beschreibung der Identität gerade in der Gesellschat geht. Ja noch stärker, Identität scheint überhaupt erst ein Phänomen der Neuzeit zu sein, seit dem die verschiedenen Rollen einer einzigen Person in modernen Gesellschaten die Integration der Person über Rollen nicht mehr zulassen. Um dieses Problem bewältigen zu können, entwirft Rousseau nicht nur eine neue Erziehung für den mit sich identischen Menschen, sondern auch eine Gesellschaft, in der dieser identische Mensch leben kann, ohne daß seine Bedürfnisse ihn in die Unfreiheit treiben. Diese Gesellschaft stellt er im "contrat social" vor, wobei er allerdings sieht, daß auch diese ideale Gesellschaft dem an sich freien Menschen in Ketten bindet, die aber immerhin den Vorzug haben rechtmäßig zu sein. (Vgl. Gesellschaftsvertrag, 1. Kapitel S. 39)

12 12 F. Schweitzer schriebt, Der Identitätsbegriff beleuchtet... den Aspekt von Individuation und Ablösung Es geht demnach um den Kern des Selbst, um den Entwurf des eigenen Selbst, um das Selbstkonzept oder ich möchte einen Begriff gebrauchen, der die Parallele zu dem Gottesbild bietet, es geht um das Selbstbild. Selbstbild meint sowohl das Resultat der Analyse meines bisherigen und gegenwärtigen Selbst, als auch den Entwurf dessen, der ich sein möchte. Identität ist immer auch eine soziale Größe. Es repräsentiert immer auch die Vorstellung dessen, wie die Anderen das Individuum sehen, vor allem aber, wie es sich nach der Interpretation ihrer Erwartungen zu verhalten hat. 76 Identität oder Selbstbild umfaßt nach dieser Begriffsbestimmung die drei Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zugleich ist es jedoch ein subjektiver Begriff, das Resultat einer Selbst - Untersuchung. Identität oder Selbstbild ist sowenig wie Gottesbild ein objektiver Begriff. Daß es eine Beziehung zwischen Selbstbild und Gottesbild gibt, macht eine Studie des Amerikaners Carl W. Roberts deutlich 77. Er untersuchte die Einwohner einer amerikanischen Mittelstadt auf deren Bild von sich selbst und von Gott hin. Dabei machte er eine erstaunliche Entdeckung. Der Fragebogen, den er austeilte, mußte durch Adjektive ergänzt werden, so daß man auf der einen Seite sich selbst, auf einer anderen Seite Gott beschrieb. Wie sich herausstellte, waren die Adjektive mit denen die Menschen sich selbst beschrieben denen sehr ähnlich, mit denen sie Gott beschrieben. Roberts teilte die Antworten in zwei Kategorien und fand, daß diejenigen, die sich selbst eher als Fürsorglich betrachteten, auch ein fürsorgliches Gottesbild hatten. Diejenigen jedoch, die sich selbst eher als streng beschrieben, hatten auch ein strenges Gottesbild. Die Beziehung von eigenem Gottesbild und Selbstbild ist nicht von der Hand zu weisen. Thomas Mann hat uns vorhin schon ein Bsp. für eine Beziehung eines Gottesbildes und eines Selbstbildes geliefert. Das Gottesbild, das Inhalt des Liedes war, war offensichtlich nicht das von Frau Grünlich. Sie hat dort die Größe besessen, das Gesangbuch in die Ecke zu werfen und den Raum zu verlassen. Kinder können das oft nicht. Wenn sie in einem Familienklima aufwachsen, in dem Gott eine fraglose Übergröße ist, kann so ein Gottesbild ein ganzes Leben bestimmen. Tilmann Moser hat in seinem Buch Gottesvergiftung schonungslos mit seinem Gottesbild abgerechnet. 78 Zitat S Das schreibt ein 50jähriger Mann, der Psychotherapeut ist und erst nach so langer Zeit der Ursache seiner Gotteskrankheit auf die Spur kam. Als ich das Buch las, war ich zutiefst erschrocken, was für Verheerungen ein Gottesbild bei Menschen anrichten kann, ein Bild von Gott, der sich doch auf die selben Geschichten aus der Bibel, auf dieselben Lieder beruft, der für mich ein Trost und eine Hoffnung ist. Tilmann Moser schreibt, Du hattest so viel an mir verboten, daß ich nicht mehr zu lieben war. 79 Das Gottesbild eines Gottes, der alles und jedes verbietet, dauernd über einem wacht, oder besser einen dauernd überwacht, das kann wahrlich nicht mehr befreiend, das kann nur noch beängstigend und zerstörerisch wirken. Darunter litt nicht nur das Verhältnis zu sich selbst, sondern auch das zu anderen Menschen. Tilmann Moser konnte nicht glauben, daß ihn andere Menschen überhaupt gern haben konnten, da er doch so deutlich von Gott verworfen war.... so daß ich keinem Menschen glauben konnte, wenn er sagte, er liebe mich. Ich habe das dann für Täuschung gehalten und lies mich nicht heilen von dir, sondern dachte verächtlich über den Versuch mich zu lieben. Dem fordernden Gott, dem es Tilmann Moser nie recht machen konnte, steht ein total zerrüttetes Selbstbild gegenüber. Wie konnte ein Gottesbild so mächtig werden und so eine Macht über ihn gewinnen? Tilmann Moser gibt die Antwort selbst: Jede Nähe und Intimität war gottesverseucht: im gemeinsamen Gebet erreichten wir die größte Nähe, eine jenseitsorientierte Verwandtschaft, Oder wenn er über Kirchenlieder spricht: Es gibt einige, die mir heute noch die Tränen in die Augen treiben, weil sie verknüpft sind mit Momenten eines vollkommenen Geborgenheitsgefühls... Einige deiner Lieder,..., sind verknüpft mit Augenblicken, in denen meine Mutter es verstand, im täglichen Leben nicht ansprechbare oder formulierbare Gefühle singend oder betend so mit dir zu verbinden, daß sie mir plötzlich greifbar schienen; daß ihr Gesang dem Stimme verlieh, wonach wir uns alle sehnten. 82 Menschliche Beziehungen, die über alltägliches hinausgingen, erlebte Tilmann Moser nur wenn Gott irgendwie dabei war. Da konnte plötzlich der Vater weinen, oder sich aufrichten und aus voller Kehle singen, da bekamen die Augen der Mutter ein liebevolles Leuchten, wie sonst nie. Er schreibt selbst. Die Eltern sind als Kinder schon in einen Gotteskäfig gesetzt worden, du warst schon mit ihren Eltern und Großeltern im Bunde und warst schon an deren Einschüchterung beteiligt, so sehr, daß es Menschlichkeit nur von dir durchtränkt und deformiert gab Zitiert nach K.E. Nipkow S Vgl. die Untescheidung in Me und I bei George Herbert Mead; Vgl. Artikel in:"persönlichkeitspsychologie, Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen" Hg Theo Herrmann, Ernst Lantermann S. 42 ff 77 Carl W. Roberts, "Imagining God" in Review of religious Resarch, 1989 S. 375 (nicht 325 wie im Inhaltsverzeichnis angegeben) 78 Tilmann Moser, Gottesvergiftung 79 S ebd. S ebd, S ebd. S ebd. S. 88

13 13 Solche oder ähnliche Kindheitserlebnisse muß Sigmund Freud vor sich gehabt haben, als er die Entstehung des Gottesbildes bei Kindern beschrieb. Freud meinte, daß jeder Mensch drei Instanzen in sich hat. Das ES bildet sich zuerst und repräsentiert die Triebe und Bedürfnisse, also das Lustprinzip. Das ÜBERICH steht für verinnerlichte Ge- und Verbote. Das ÜBERICH enthält also die Moral, die vom Vater ausgeht. Die Theorie, wie diese Moral des Vaters in dem kleinen Knaben verinnerlicht wird, ist etwas kompliziert. Der Motor des Prozesses ist der Sexualtrieb. Der kleine Junge möchte gern die Mutter für sich besitzen. Das verbietet aber der übermächtige Vater. Da er diesen nicht einfach zum Verschwinden bringen kann, bleibt dem Kind keine andere Wahl, als sich in Gedanken an die Stelle des Vaters zu setzen und so seine Moralvorstellungen zu übernehmen. Diesen Prozeß bezeichnet Freud als Ödipus-Komplex. Allerdings entsteht so nicht nur das innere ÜBERICH, sondern auch ein >Gottesbild<. Denn die Normen und Regeln werden nicht nur verinnerlicht, sondern auch an eine äußere Autorität gehängt, sozusagen an einen Übervater, an Gott. Die dritte Instanz in dem Freudschen Menschenbild ist das ICH. Das ICH vermittelt zwischen den Bedürfnissen des ES und den Moralvorstellungen des ÜBERICH, bzw. Gottes. Das ÜBERICH wie auch Gott sind so sehr starke Vertreter von Recht und Ordnung. Sie stellen die Regeln für richtiges Verhalten auf, sind die moralische Norm. Zuwiderhandlungen, gegen diese Normen werden mit sofortigem schlechten Gewissen bestraft. Tatsächlich sind Gewissen und ÜBERICH bei Freud Wechselbegriffe. Gott ist hier genau das, was auch Nietzsche, mit seiner stark pieetistischen Kindheit beschrieben hat: Welches ist der große Drache, den der Geist nicht mehr Herr und Gott heißen mag? Du sollst heißt der große Drache. 84 Freud sieht die Aufgabe des späteren Lebens darin, das ICH zu stärken und vom ÜBER-ICH immer unabhängiger zu werden. Gott als Garant von Regeln muß für ihn als kindisches Relikt überwunden werden. Religion und Neurose sind für Freud parallele Phänomene. Beide entspringen dem Schuldgefühl und der Gewissensangst. Der Unterschied besteht lediglich darin., daß die Neurose individuell ist, Religion dagegen universell. 85 Die Fragen an die Vorstellungen Freuds liegen natürlich auf der Hand. Wie soll denn die Bildung des Gottesbildes bei Mädchen vonstatten gehen? Der Ödipus-Komplex bezieht sich nur auf Jungen. Vielleicht kann da die Transaktionsanalyse heute ein besseres Modell liefern, das für Jungen und Mädchen gilt. 86 Dennoch scheint der Bericht von Tilmann Moser vieles an dieser Theorie zu bestätigen. Moralvorstellungen der Eltern werden verinnerlicht und auf einen übergroßen Gott projiziert, dessen Ansprüchen ich natürlich nie genügen kann. Ständige Schuldgefühle sind die Folge. Nietzsche, Freud und Moser haben Gott als moralisches Ungeheuer erlebt, das unerfüllbare Forderungen an sie stellt. Bleibe ich hinter den Normen Gottes zurück, dann schlägt mir das Gewissen, habe ich Schuldgefühle, Moser beschreibt sogar körperliche Lähmungen und Krankheiten. Erwachsenwerden bedeutet für Freud, sich von diesem kindischen Gott zu befreien, selbst mein Handeln zu bestimmen und es nicht von moralischen Autoritäten diktieren zu lassen. Erik H. Erikson 87 ist ein Schüler Freuds in der zweiten Generation. Er hat dem Begriff Identität seine charakteristische Prägung gegeben. Und er hat einen Begriff entwickelt, der heute in unseren alltäglichen Wortschatz eingegangen ist, das Urvertrauen. Erikson nennt seine Überlegungen Theorie des Lebenszyklus. Während Freud meinte, alles wesentliche ereigne sich in der Kindheit und der Rest des psychischen Lebens ist nur die Aufarbeitung der Kindheitserlebnisse, sieht Erikson, daß es über den ganzen Lebenslauf hinweg immer wieder zu Krisen kommt, die bewältigt werden müssen um so ein anderes Schwerpunktthema in meinem Leben zu erreichen. Wenn Sie sich auf ihrem Handblatt die Abb. 2 ansehen, finden sie dort in aufsteigender Reihe, die Themen, die im Laufe des Lebens bearbeitet werden. Im Leben gibt es bestimmte Wendepunkte, zu denen bestimmte Entwicklungsaufgaben gelöst werden müssen. Der erste Konflikt, den der Säugling zu bewältigen hat, ist der Widerstreit von Grundvertrauen gegen Grundmißtrauen. Das kleine Kind hat ein großes Verlangen nach körperlicher Nähe besonders der Mutter. Sie repräsentiert für ihn Ernährung, Wärme, Beziehung, Sicherheit. Wird dieses Grundbedürfnis erfüllt, dann kann sich ein Grundvertrauen einstellen. D.i. eine Art Zuversicht, die wie ein Grundton das ganze spätere Leben durchzieht. Die grundsätzliche Erfahrung, ich bin angenommen, ohne vorher dafür etwas gegeben zu haben, prägt die Erwartungshaltung des Menschen. Er kann auch später offen und vertrauensvoll in Beziehungen eintreten. Werden die Erwartungen des Kleinkindes jedoch enttäuscht, folgt seinem Schreien keine Reaktion der Eltern, dann ist die Grundmelodie seines Lebens eher pessimistisch gestimmt. Die Erfahrung, schon als Kind nicht die Bedürfnisse erfüllt bekommen zu haben, kann sich zu der Gewißheit verfestigen, daß im Leben nichts umsonst ist. Für alles ist ein Preis zu bezahlen. Grundsätzlich ist es besser niemandem zu vertrauen, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser wird dann zur Lebensmaxime. Wie sie sich erinnern, ging Tilmann Moser grundsätzlich mit Mißtrauen an menschliche Beziehungen heran. Was konnten das für Menschen sein, die mich, der ich doch so schlecht war, mochten? Er schreibt: Fing jemand an, mich 84 Nietzsche, S Vgl. zu diesem ganzen Absatz: _F. Schweitzer S. 63 ff. 86 Vgl. Thomas A. Harris; Ich bin o.k Du bist o.k. S. 32 ff. Das Eltern Ich wird von beiden Eltern geprägt, deren Moralvorstellungen es repräsentiert. DAdurch kann es natürlich auch zu Konflikten zwischen diesen moralischen Normen kommen. Vgl. zu diesem Abschnitt: Erikson, Jugend und Krise S ; Englert S und Schweitzer S

14 14 zu mögen, lieferte er mir nichts anderes als den Beweis seiner Wertlosigkeit 88 Sein Grundbedürfnis nach Liebe und menschlicher Wärme wurde schon als kleines Kind nicht erfüllt, er konnte auch später nicht glauben, daß ihm jemand frei Wärme entgegenbringen würde. Wie anders klingt da die Autobiographie des französischen Gelehrten Jacques Lusseyran. 89 Er erblindete im Alter von 7 Jahren. In seiner Autobiographie beschreibt er die Zeit vor und nach seiner Erblindung. Auch bei ihm wird in der Kindheit das Verhältnis zur Welt, zu sich selbst und zu Gott grundgelegt: Wenn ich an meine Kindheit denke, spüre ich noch heute das Gefühl der Wärme über mir, hinter mir und um mich, dieses wunderbare Gefühl, noch nicht auf eigenen Rechnung zu leben, sondern sich ganz, mit Leib und Seele, auf andere zu stützen, welche einem die Last abnehmen... Meine Eltern trugen mich auf Händen, und das ist wohl der Grund, warum ich in meiner ganzen Kindheit niemals den Boden berührte. Ich lief zwischen den Gefahren und Schrecknissen hindurch, wie Licht durch einen Spiegel dringt. Das ist es, was ich als Glück meiner Kindheit bezeichne, diese magische Rüstung, die - ist sie einem erst einmal umgelegt - Schutz gewährt für das ganze Leben. 90 Ausdrücklich wird in der Beziehung zwischen Eltern und Kind gar nicht von Gott gesprochen. Es ist gerade nicht so wie bei Tilmann Moser, daß nur in der Zuwendung zu Gott menschliche Wärme bei den Eltern aufkommt, sondern im Gegenteil, sie überschütten ihr Kind anscheinend geradezu mit Geborgenheit und Gott wird gar nicht erwähnt. Meine Eltern - das war der Himmel. Ich sagte mir dies nicht so deutlich, und auch sie sagten es mir nicht; aber es war offenkundig. Ich wußte (und zwar recht früh, dessen bin ich sicher), daß sich in ihnen ein anderes Wesen meiner annahm, mich ansprach. Dieses Andere nannte ich nicht Gott - über Gott haben meine Eltern mit mir erst später gesprochen. Ich gab ihm überhaupt keinen Namen. Es war da, und das war mehr. Ja, hinter meinen Eltern stand jemand, und Papa und Mama waren nur beauftragt, mir dieses Geschenk aus erster Hand weiterzugeben. Es war der Anfang meines Glaubens und erklärt meiner Ansicht nach, warum ich niemals einen metaphysischen Zweifel gekannt habe. Dieses Bekenntnis mag etwas überraschend sein, doch halte ich es für wichtig, da sich aus ihm so viele Dinge erklären lassen. 91 Für Erikson ist das Urvertrauen die Wurzel jeder Religiosität. Die frühe Beziehung des Kindes zu seiner Mutter repräsentiert viel mehr, als nur eine augenblickliche Bedürfnisbefriedigung, sie schafft das Urvertrauen, daß sich sowohl auf die Welt als auch auf Gott richtet. 92 Dabei kennt auch Erikson den Gott, der die Normen, vornehmlich des Vaters, repräsentiert, aber die Grundlage ist da schon gelegt. Erikson geht davon aus, daß sich die Religiosität auf jeder Lebensstufe in spezifischer Weise entwickelt. Sie können sich vermutlich vorstellen, wie unterschiedlich ein Gottesbild ist, je nachdem ob seine Grundlage ein Urvertrauen bildet oder die strengen Normen und Gesetze des Vaters, denen göttlicher Rang zugesprochen wird. Wenn Sie sich nun nochmals die Graphik ansehen, werden sie finden, daß die meisten Entwicklungsstufen in der Kindheit und Jugend zu bewältigen sind. Erikson glaubt nicht, daß diese Konflikte zwischen den Gegensatzpaaren ein für alle Mal entschieden sind, sondern die Thematik bleibt das ganze Leben lang präsent. Die ungefähre Zuordnung zu einer Altersstufe zeigt nur den Höhepunkt des Konfliktes an. Ich will mich exemplarisch noch mit einer weiteren Stufe beschäftigen, die zu unserem Thema gehört. Als Stufe 5 sehen sie Identität gegen Identitätskonfusion. Diese Stufe siedelt Erikson in der Pubertät an. Das bedeutet nicht, daß ein/e Jugendliche/r erst hier lernt ich zu sagen. Wie sie sehen spielt Autonomie schon in der frühen Kindheit eine Rolle. Sondern in der Zeit des Erwachsenwerdens geht es darum, daß sich der/die Heranwachsende plötzlich einer Vielzahl von unterschiedlichen Rollen gegenübersieht.. War er/sie früher einfach das Kind seiner/ihrer Eltern, so ist er/sie nun plötzlich SchülerIn, Mitglied in einer Freundesgruppe, vielleicht in einer Jungen Gemeinde, ist hin-und hergerissen zwischen seiner/ihrer Rolle bei den Eltern als Kind und in der Lehre als eigenständige Person. Gegen diese Zerrissenheit der Anforderungen an das Ich muß sich eine Größe bei den Jugendlichen herausbilden, die es ihnen ermöglicht, trotz dieser ganzen unterschiedlichen Anforderungen sie selbst zu bleiben. Das nennt Erikson eine Ich-Identität, die in der Lage ist, die vielen innerpsychischen und sozialen Ansprüche an das Ich zu konzentrieren und zu regieren. 93 Interessanerweise ist diese Ich- Identität nicht die letzte Stufe im Leben, sondern im hohen Alter können wir laut Erikson fähig werden, eine gewisse Distanz zu uns selbst zu finden. Eine Gelassenheit, die sich auch auf die eigene Person bezieht. Erikson bezeichnet dies als Selbsttranzendenz. 88 Tilmann Moser S. 36 f 89 zitiert nach Nipkow, Erwachsenwerden ohne Gott? S ebd. S. 25 f 91 ebd. S Dieses Urvertrauen ist dabei nicht mit Naivität zu verwechseln. 93 Vgl. Erikson S. 220

15 15 Eines kann uns Eriksons Modell sehr deutlich machen: weder die Entwicklung des Selbst noch das Bild das wir von Gott haben, sind je völlig abgeschlossen und beendet. Immer wieder machen wir neue Erfahrungen immer wieder wandelt sich unser Gottes- und unser Selbstbild. Dabei scheint eine gewisse Reihenfolge in der Entwicklung vorgegeben zu sein. Je nach der Lebensphase, in der wir uns befinden, werden uns andere Aspekte am Gottes und am Selbstbild wichtig. Manche Seiten von Gott, die uns früher wichtig waren, werden vielleicht im Laufe des Lebens verworfen oder weniger wichtig, andere kommen hinzu. Und genauso geht uns das mit dem Selbstbild. Fertig scheint dieser Prozeß nie zu werden, er verlangsamt sich mit zunehmendem Alter und bricht dann mit dem Tod ab. Ein besser oder schlechter kann es in dem Lebenslauf aber nicht geben. Eine Richtung der Psychologie, die Entwcklungspsychologie, beschäftigt sich gerade damit, zu den Phasen der Entwicklung die typischen Gottesbilder oder Glaubensarten aufzuzeigen. So kommen die Schweizer Pädagogen Oser und Gmünder zu sechs Stufen des religiösen Urteils 94 Das ganz kleine Kind kann noch nicht zwischen unterschiedlichen Kräften unterscheiden, die auf es einwirken. Die erste Stufe ist dann die Stufe einseitiger Macht und Autorität. Auf dieser Stufe ist das Kind lediglich ein Vollzugsorgan dieser Autorität, als die es Gott versteht. Später dann kommt eine Stufe, in der Kinder meinen, daß Gott durch Riten, Erfüllungen von Geboten, Gebeten usw. beeinflußt werden kann. Eine typische Äußerung von Kindern auf dieser Stufe ist auf der Ebene von Wie du mir, so ich dir ; Gott hilft uns, wenn wir ihm auch helfen. Die häufigste Stufe bis ins späte Erwachsenenalter die Oser und Gmünder fanden, trennten Gott vom direkt menschlichen Bereich ab. Gott ist vielleicht noch Ursache der Welt, hat aber im täglichen Leben nichts zu suchen. Der Mensch ist sich selbst verantwortlich. In der vierten Stufe wird Gott als einer verstanden, der die grundsätzlichen Voraussetzungen aller menschlichen Möglichkeiten schafft. So wird z.b. Freiheit als die Grundbedingung aller religiösen Entscheidung angesehen. Gott nun ist der Garant dieser Freiheit. Die fünfte Stufe ist die Stufe einer kommunikativen Praxis, in der Gott immer mitgesagt wird, ja die Voraussetzung und der Sinn aller menschlichen Kommunikation ist. Der Gottesbezug wird hier nicht unabhängig von dem Bezug zu meinen Mitmenschen gedacht. Das Leben kann auf dieser Stufe als Manifestation Gottes verstanden werden. - Während Oser und Gmünder die ersten fünf Stufen empirisch nachgewiesen haben, ist die sechste Stufe nicht empirisch bestätigt worden. Sie soll ungefähr so aussehen, daß die Erfahrung des Angenommenseins allem menschlichen Handeln vorausgeht. Gott sei da der Grund von Geschichte und Wirklichkeit. In den Gesprächen die Oser und Gmünder führten konnten sie diese Sicht jedoch nicht feststellen. 95 Es gibt eine menge Einwände gegen solche Stufenmodelle. 94 Vgl. zu diesem Absatz Oser / Gmünder: S ; Schweitzer S ; Englert S Die Aussagekraft solcher Stufenmodelle ist meiner Meinung nach allerdings relativ gering. Die Erhebung der Stufen beruht lediglich auf Antworten, die auf eine Geschichte gegeben werden. Diese Geschichte stellt ein Dilemma dar und die Bewertungen dieser fiktiven Geschichte werden in das Stufenmodell eingeordnet. Aber wie man in den Wald ruft so schallt es heraus. Also bestimmt die Geschichte natürlich immer schon die Antwort mit. Besonders kritisch scheint mir aber die Bewertung dieser Stufen zu sein. Eine gesetzmäßige Höherentwicklung ist nicht zu erkennen obwohl sie von Oser / Gmünder behauptet wird. Ich finde es problematisch bestimmte Stufen festlegen zu wollen, bei denen die höhere Stufe natürlich immer >besser< ist, als die niedrigere Stufe. Kritische Einwände: - O/Gott sprechen von religiöser Entwicklung und beziehen sich dann bloß auf das religiöse Urteil. Entwicklung umfaßt aber mehr. Dabei ist zu beachten, daß sie sich aber auch nicht auf Meinen oder Wissen beschränken, sondern ganze komplexe Urteilsstrukturen erfragen Diese Tiefenstrukturen bestimmen die Entwicklung des Menschen entscheidend mit. - Anfragen an die Untersuchungsmethode: Es ist bisher nicht gelungen, ein von direkten Nachfragen unabhängiges religiöses Urteil zu erheben. Es wurde entweder durch die Bsp.-Geschichte impliziert oder konkret nachgefragt. Vielleicht bewegen sich die Denkstrukturen ungefragt gar nicht in dieser Richtung? Weiterhin sind die Bsp.-Dilemma auf klischeehafte Ausnahmesituationen beschränkt, die Religion nur an den Grenzen des Lebens zeigen. - Anfrage an die Struktur-Inhalt-Unterscheidung: Ist das religiöse Urteil nicht stets an inhaltliche Aspekte gebunden? Lassen sich da allgemeingültige Strukturen aufzeigen? Bei der Postulierung von Stufe 6 lehnen sich O/Gott doch selbst stark an paulinische Theologie an. - Anfragen an die hierarchische Ordnung der Stufen: Wenn sich aber keine allgemeinen (d.i. universellen) Stufen nachweisen lassen, dann hängt die Entscheidung über die Stufen von inhaltlichen Argumenten ab. Es kann weder schlüssig gezeigt werden, daß die höheren Stufen die niedrigeren voraussetzen, noch daß sie höherwertig sind. - Anfragen an die Stimmigkeit der Stufenfolge: warum z.b. Stufe 3 nicht auch Stufe 4 ablösen soll ist nicht theoretisch, sondern bestenfalls empirisch belegt. Spezifisch theologische Kritiken:

16 16 Besonders kritisch finde ich, daß sie eine Bewertung vermitteln, vom niederen zum höheren. Aber wer sagt denn, daß das erste besser oder schlechter als das letzte ist? Was wir jedoch sehen ist, daß im Laufe eines Lebens es sehr verschiedene Arten gibt, Gott und sich selbst zu sehen. Wir können von einem kleinen Kind nicht verlangen, Gott auf dieselbe Weise wie eine 80jährige zu sehen und umgekehrt. Wenn wir mit Kindern über Gott sprechen, haben diese ganz andere Verstehensvoraussetzungen als wir. Das sollten wir wissen, weil wir sonst mit unseren Erfahrungen, die wir von Gott vermitteln wollen, mehr schaden als Nutzen anrichten. James Fowler 96 hat z.b. eine Stufenfolge aufgestellt, die zeigt, daß Kinder eine Stufe des Glaubens durchlaufen, in der mythische Texte wörtlich verstanden werden. KatechetInnen werden sich in diesem Alter also hüten, mit den Kindern die Schöpfungsgeschichten zu behandeln. Die Kinder würden die Schöpfungserzählung zwangsläufig als authentischen Bericht, als Tatsache verstehen und die andere Dimension die in diesen Erzählungen steckt, die analoge Aussage, die Beziehungsaussage, könnten die Kinder gar nicht bemerken. Statt dessen wäre der Konflikt vorprogrammiert, wenn die Kinder in der Schule von der Evolutionstheorie hören. Dann steht der Glaube auf dem Spiel, weil der analoge Aussagegehalt, der in der Schöpfungserzählung auch noch steckt, noch nicht verstanden werden kann. Die Frage, wie die Schöpfung denn stattgefunden hat, beantwortet uns heute nicht mehr der biblische Mythos, sondern die Naturwissenschaften, die Frage aber, was für ein Verhältnis hat Gott zur Welt, ist sie ihm gleichgültig oder setzt er sich für sie ein, diese Frage können uns noch heute die biblischen Schöpfungserzählungen beantworten. Statt dessen könnte man Kindern in dieser Glaubensstufe beispielhafte Geschichten erzählen, Geschichten von Jesus oder von anderen Kindern oder ganz andere Formen finden. Zu glauben, daß wir mit unseren Erzählungen die Entstehung des Gottesbildes bei Kindern fest in der Hand haben, ist allerdings ein Irrtum. Das Kind hat immer schon ein vorlaufendes Bild von Gott, auch wenn es ihn noch nicht so nennt, wie Jacques Lusseyran. Jedes Kind macht sich seinen eigenen Reim auf die Umwelt, die es umgibt. 97 Die neuen Informationen, die das Kind z.b. über Gott bekommt, werden dann mit den bisherigen ins Verhältnis gesetzt, übernommen oder verworfen oder verändern das bisherige Gottesbild. Für dieses eigene Gottesbild spielen Phantasien und Gefühle eine entscheidende Rolle. 98 Vermutlich hatten die meisten von Ihnen als Kinder Allmachtsphantasien, die sich irgendwie mit Gott verbanden. Für die Herausbildung eines Gottesbildes ist nicht nur die verbale Kommunikation wichtig, also das, was die Eltern ausdrücklich über Gott erzählen, sondern viel wichtiger ist, was sich nonverbal zwischen Ihnen und dem Kind abspielt. Karl Ernst Nipkow meint: psychologisch gesehen ist die Geburt des Gottesglaubens in der Kindheit erstens ein zwischenmenschliches Geschehen. Der früheste Zusammenhang ist der Zusammenhang der Wünsche und Phantasien der Eltern, die ein Kind erwarten. Haben mich meine Eltern gewollt? Freuten sie sich über mich? Betrachten sie mich als ein Geschenk Gottes? Oder kam ich ihnen ungelegen? Bin ich durch einen biologischen Unfall verursacht? Das Kind spürt unbewußt, ob es willkommen ist.... In die allerersten Anfänge gehört ferner wahrscheinlich der Augenkontakt mit dem mütterlichen Gesicht. Erikson und Winnicott... halten die Augen der Mutter für den ersten Spiegel, in dem sich das Kind spiegeln und damit im Anflug zur ersten Selbstwahrnehmung als es selbst sehen kann. Es sieht in dem Gesicht der Mutter, wie die Mutter es sieht, und so sieht es sich selbst: als geliebtes Kind, das immer mit Lächeln überschüttet wird, auf das es selbst lächele - en Kreislauf der Freude und Lebenszuversicht kann so beginnen -, oder als weniger geliebtes, vielleicht sogar lästig empfundenes Kind. Kinder lassen sich gefühlsmäßig nicht täuschen. Unbewußte Eindrücke können Erinnerungsspuren lebenslang bewahren. Sie können auch das gesuchte und vorgestellte >Angesicht< Gottes mitprägen. Die Erfahrung des mütterlichen und väterlichen Gesichts und der Gedanke, daß Gott einen anblickt, verweisen aufeinander. 99 Etwas von dieser - Religionsverständnis: Religion ist nicht nur auf Ausnahmestiuationen eingegrenzt, sie ist auch auf ein moralisches Verhältnis begrenzt. So kommt die institutionelle Dimension von Religion nicht in den Blick. Fragen, die das Sein des Menschen, seine Existenz und sein Selbstverständnis betreffen werden kaum behandelt. - Rationalitätsbegriff: "Die Entwicklung des religiösen Urteils verstehen O/Gott als Entwicklung der Rationalität." Religiosität und Rationalität werden so versöhnt. Dazu erweitern sie aber das Rationalitätsverständnis über das gängige naturwissenschaftliche Verständnis hinaus. Dies tun sie vor allem mit dem Modell der "kommunikativen Vernunft" von Jürgen Habermas. Die Frage ist nicht entscheidbar, ob dann das Ultimate auf den höchsten Stufen noch als eigene Größe von der Intersubjektivität und Kommunikativität unterschieden werden kann. - Die Gefahr der Abwertung der frühen Stufen der Religiosität, besonders der Stufe 0 ist unübersehbar. Das entspricht nicht dem christlichen Menschenbild, das die Würde und Wichtigkeit des Kindes festhält. Kinder einfach als vorreligiös zu bezeichnen, ist vor dem Hintergrund von Jesu Verhältnis zu den Kindern zumindest anzufragen. - Der Gewinn dieser Theorie ist jedoch zweifellos eine Aufklärung über das Verstehen der Beziehung Gott - Mensch und der Entwicklung dieses Verstehens. 96 Vgl. dazu Schweitzer S und Englert S Zu diesem Teil der Identitätsentwicklung hat Jean Piaget sehr viel geforscht. Jedenfalls was den kognitiven Bereich angeht. 98 Nipkow S. 21 "Kein Kind nähert sich dem Haus Gottes ohne seinen Lieblingsgott unter dem Arm" (Ana-Maria Rizzuto ebd) 99 Nipkow. S. 23 f

17 17 Erkenntnis spiegelt sich vielleicht in dem aronitischen Segen, einem Text, der in jedem Gottesdienst gesprochen wird: Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 100 Diese Fähigkeit der Kinder Gefühle zu lesen ist keineswegs Hexerei. Diese Gefühle äußern sich in vielen verschiedenen Gesten, in Tonfällen beim Reden, in der Pupillengröße, in kleinsten Bewegungen, in Körperhaltungen. Die meisten dieser nonverbalen Zeichen nehmen wir nicht bewußt wahr, aber außerbewußt reagieren wir sehr wohl auf sie. Paul Watzlawick bringt in seinen Büchern eine ganze Anzahl von Beispielen für eine solche Art der Kommunikation. Sogar Tiere können die kaum erkennbaren Bewegungen des Menschen registrieren und richtig reagieren erfaßte eine Welle der Begeisterung die wissenschaftliche Welt Europas, weil anscheinend die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd möglich geworden war. 101 Das Tier des pensionierten Mathematiklehrers Osten konnte rechnen oder die Antworten auf Fragen buchstabieren, indem es das Ergebnis dieser Aufgaben mit dem Huf auf den Boden klopfte. Das Phänomen wurde von den unterschiedlichsten Wissenschaftlern untersucht, die jedoch keine Antwort fanden. Eine Sachverständigenkommision aus dreizehn hervorragenden Wissenschaftlern kam zu dem Ergebnis, daß jede absichtliche Täuschung ausgeschlossen sei und daß dem Pferd höchste wissenschaftliche Bedeutung zukomme. Der junge Wissenschaftler Oskar Pfungst untersuchte das Phänomen und stellte fest: Zitat S. 43 dünn gedrucktes Für ein kleines Kind, das noch nicht die digitale Sprache beherrscht, ist die Beherrschung der nonverbalen Kommunikation lebenswichtig. Es muß wissen in welcher Stimmung seine Mutter ist, wie es die Mutter erfreuen kann, damit sie ihm nicht Milch und Liebe entzieht. Nonverbale Kommunikation, Stimmungen und Gefühle sind jedoch nicht nur in der Kindheit wichtig. Sie kennen vielleicht die Situation, wenn der Pfarrer oder die Pastorin in der Predigt von der unermeßlichen Liebe Gottes spricht, dies aber mit verkniffenem Gesicht erzählt, daß keinerlei Freundlichkeit erkennen läßt. Gottesbilder werden durch Menschen vermittelt, aber viel weniger durch langatmige Predigten über das Wesen Gottes, sondern vielmehr durch eine offene menschliche Kommunikation, die den Anderen oder die Andere als Gegenüber ernst nimmt, durch gemeinsames Handeln kurz durch die ganze Art zu leben. Darum geht es im christlichen Glauben auch nicht in erster Linie darum, ein richtiges oder falsches Gottesbild zu haben, sondern der Glauben ist eine lebendige Beziehung. Beziehungen werden gelebt. In ihnen verändern sich beide Partner. In Beziehungen verändern sich sowohl die Entwürfe vom eigenen Leben, als auch das Bild das ich von dem/der anderen habe. Dabei ist klar, daß mein Bild vom Anderen nie mit der ganzen mannigfachen Wirklichkeit übereinstimmt. Ich kenne immer nur ein Stück vom anderen und kenne ihn/sie nicht vollständig. Ich habe eine bestimmte Vorstellung von dem oder der Anderen, die der/die Andere vielleicht für völlig falsch hält. Er sieht sich ganz anders. Aber gerade hier ist die Chance einer lebendigen Beziehung, daß sich darüber sprechen läßt. Ich bin als Mensch in der Lage mein Bild von anderen zu korrigieren es zu erneuern und altes über Bord zu werfen. Aber ich kann auch im Lichte des Anderen meine Vorstellung von mir verändern. In einer intensiven Beziehung ist es mir sehr wichtig, wie der Andere mich sieht. Und je wichtiger mir die Beziehung ist, desto wichtiger wird das Bild des Anderen von mir für mein Selbstbild. 102 Bin ich ihm/ihr willkommen oder lästig? Bin ich geliebt oder geduldet? Muß ich immer schon eine Vorleistung bringen oder ist die Beziehung frei von solchen Vorbedingungen? Alle diese Fragen und noch viel mehr stehen auch in der Beziehung zu Gott. Wie ich vorhin gezeigt habe, war und ist für Christen Jesus von Nazareth derjenige, an den wir unsere Fragen zur Gottesbeziehung stellen können. Er hat in dieser Gottesbeziehung gelebt, das bekennen wir, wenn wir mit dem römischen Hauptmann sagen, dieser Mensch ist wahrhaftig Gottes Sohn gewesen 103 Jesus hat in diese Beziehung zu Gott alle eingeladen. Nicht nur diejenigen, die schon eine wunderbare Kindheit hatten, nicht nur diejenigen, die immer schon von allen geliebt wurden, nicht nur diejenigen, deren Lebensweg immer gerade bergauf ging, nicht nur diejenigen, denen immer schon alles zufiel, sondern gerade diejenigen hat er eingeladen, die draußen standen, die ungerecht behandelt wurden, die sich selbst aus der Gesellschaft begeben hatten, die Schuldigen wie die Unschuldigen an ihrem Schicksal. Die Aussätzigen und die Zöllner, die auch wie Aussätzige gemieden wurden. Er wendet sich den Erwachsenen wie den Kindern zu. 104 Die meisten Geschichten werden jedoch von Erwachsenen erzählt, Erwachsenen, die ein völlig verkorkstes Leben hinter sich haben und die jetzt noch einmal neu anfangen können. Die 100 Num 6, 25f 101 Vgl. "Wie Wirklich ist die Wirklichkeit" 102 So erkannte schon Martin Buber, als er sein dialogisches Prinzip aufstellte. 103 Mk 15, Dieser Satz ist bewußt in seiner Doppeldeutigkeit formuliert. Die neuere Regressionsforschung hat gezeigt, daß die Regression, die von Freud nur negativ bewertetwurde, für das Auftanken der Seele ungeheuer wichtig ist. Der zeitweise Rückfall ins Kindesalter, in dem ich nur empfangender bin, macht mich fähig, weiter als Erwachsener zu leben.

18 18 Gesunden brauchen den Arzt nicht, sondern die Kranken 105 Zu erfahren, daß Gott etwas von mir will, daß er mit mir in Beziehung treten will, ohne daß ich zuvor ein guter Mensch geworden sein muß, das hat damals Menschen befreit und das kann noch heute Menschen befreien. Jesus verkündete die Liebe Gottes nicht so, daß er sich wie Erich Mielke vor die Volkskammer stellte und ausrief: Ich liebe Euch doch alle, eine Aussage, die durch sein ganzes Verhalten konterkarriert war, sondern er zeigte, wie ernst es ihm war, mit dem was er sagte. Er aß mit denen, mit denen sonst niemand aß, er berührte die, die sich sonst niemand anzufassen traute. Er sprach mit denen, mit denen sonst keiner sprach. Durch diese Beziehung zu Gott, veränderte sich die Identität von Menschen. Hoffnungslose Fälle hatten wieder Hoffnung. Ein solches Bild von Gott können wir uns nicht einfach machen. Dieses Bild von Gott wird uns vermittelt. Dieses Bild von Gott bestimmt unsere Identität, denn wir erkennen uns als von Gott geliebte. Wir sind liebenswert, weil Gott uns für des Liebens wert hält, weil er uns liebt. So wußte schon Martin Luther, wenn er sagte: Nicht wird der Mensch geliebt, weil er schön ist, sondern er ist schön, weil er geliebt wird Literaturverzeichnis Zeitschriften Junge Kirche 1987, Gott als Mutter oder Du sollst dir kein Gottesbild machen von Klaus-Peter Lehmann Review of Religious Research, June 1989, Imagening God von Carl W. Roberts Zeitschrift für Theologie und Kirche, 1994, Pluralismus, Wahrheit und die Krise der Dogmatik von Johannes Fischer S. 487 ff. Bücher?; George Herbert Mead; in: Persönlichkeitspsychologie, Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen Hg. Theo Herrmann, Ernst Lantermann S. 421 ff Albertz, Rainer; Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit 1+2, ATD Ergänzungsreihe Bd. 8, 1992 Arndt, Manfred; Ich-Konstitution und religiöse Symbolwelt S. 71 ff in Religiöse Sozialisation Hg. Manfred Arndt, Kohlhammer 1975 Baethge, Martin; Arbeit und Identität; S. 245 ff in Riskante Freiheiten Hg. von Ulrich Beck u. a. Suhrkamp, 1994 Benner, Dietrich; Hauptrichtungen der Erziehungswissenschaft Bernfeld,Siegfried; Freuds frühe Kindheit, S. 78 ff in: Siegfried Bernfeld; Bausteine der Freud-Biographik; Suhrkamp, 1988 Bekenntnisschriften der evangelisch lutherischen Kirche, 1982 Bibel, Evangelische Hauptbibelgesellschaft zu Berlin und Altenburg 1990 Brecht, Behold Kalendergeschichten; Reclam, Leipzig 1975 Czell, Gernot; Religiöse und Kirchliche Sozialisation in der Alltagswelt S. 26ff in Religiöse Sozialisation Hg. Manfred Arndt, Kohlhammer 1975 Donner, Herbert; Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen 1+2, ATD Ergänzungsreihe 4; 1984 Englert, Rudolf; Glaubensgeschichte und Bildungsprozeß; 1985 Erikson, Erik H.; Jugend und Krise; Klett, Stuttgart, 1970 Gay, Peter; Freud; Bühergilde Gutenberg, 1987 Goethe, Johann Wolfgang; Faust (Der Tragödie erster Teil); Reclam Leipzig, 1990 Gratz, Detlef; Moralentwicklung und Moralerziehung; in ZEE 1981; S Hahn, Alois; Zur Soziologie der Beichte u anderer Formen institutionalisierter Bekenntnisse: Selbstthematisierung u Zivilisationsprozeß, in Kölner Zeitschrift Für Soziologie u Sozialpsychologie 34; 1982; S Hahn, Alois; Religiöse Wurzeln des Zivilprozesses in: A. Hahn / H. Braun (Hg.) Kultur im Zeitalter der Sozialwisenschaften. Festschrift für F.H. Tenbruck, Berlin 1984 S Harris, Thomas A, Ich bin o.k. Du bist o.k.; rororo, 1993 Hawking, Stephen; Eine kurze Geschichte der Zeit; 1993 Kähler, Reinhard; Konturen des christlichen Menschenbildes; Vorlesungsscript Kähler, Reinhard; Gotteslehre, Vorlesungsscript 105 Lk. 5, Zit. nach Moltmann; S. 199 Vgl. auch Berthold Brecht, der in den Kalendergeschichten eine ganz ähnliche Aussage mit der Schönheit einer Schauspielerin und ihrem Erfolg macht. Kalendergeschichten S. 106

19 19 Löwenich, Walter; Martin Luther, der Mann und das Werk; 1982 Mann, Thomas; Buddenbrooks; S. Fischer, Berlin 1930 Moltmann, Jürgen; Der gekreuzigte Gott; Moser, Tillmann; Gottesvergiftung; Suhrkamp, 1977 Nestle-Alans; Novum Testamentum Graece; Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, Nietzsche, Friedrich; Die fröhliche Wissenschaft; Reclam Leipzig, 1990 Nietzsche, Friedrich, Also sprach Zarathustra; Verl. Alfred Körner Leipzig, 1941 Nipkow, Karl Ernst; Erwachsenwerden ohne Gott? - Gotteserfahrung im Lebenslauf; Kaiser, München 1987 Oerter / Montada; Entwicklungspsychologie; Oser / Gmünder; Der Mensch - Stufen seiner religiösen Entwicklung; Oser, Fritz; Das Gewissen lernen; 1976 Pannenberg, Wolfhart; Systematische Theologie Bd. 1-3, Vandenhoeck, 1988 Parsons, Talcott; Der Stellenwert des Identitätsbegriffs in der allgemeinen Handlungstheorie in Entwicklung des Ichs Hg. Rainer Döbert, Jürgen Habermas,...; Kiepenheuer & Witsch 1977 Richter, Edelbert; Chancen für Kirche und Staat - Die neue Kirchenpolitik der SED und die Marxsche Religionskritik; Textfür Studentengemeinden in der DDR Rousseau, Jean-Jacques, Der Gesellschaftsvertrag, Reclam, Leipzig, 1978 Rousseau, Jean-Jacques; Emil oder Über die Erziehung, UTB, 1993 Schillebeeckx, Edward; Die Auferstehung jesu als Grund der Erlösung; Herder, 1986 Schmidt, Siegfried J.; Vom Text zum Literatursystem; in Einführung in den Konstruktivismus Piper, Schweitzer, Friedrich; Lebensgeschichte und Religion; 1987 Siegert, Michael T. und Chapman, Michael; Entstehung von Individualität; S. 1 ff; in: Persönlichkeitspsychologie, Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen Hg Theo Herrmann, Ernst Lantermann S. Thun, Friedemann Schulz von; Miteinander Reden 2, rororo, 1993 Thun, Friedemann Schulz von; Miteinander Reden 1, rororo, 1993 Watzlawick, Paul; Die Möglichkeit des Andersseins, Verl. Hans Huber, Watzlawick, Paul; Wie wirklich ist die Wirklichkeit?; Piper Watzlawick, Paul; Menschliche Kommunikation; Verl. Hans Huber, Watzlawick, Paul; Lösungen; Verl. Hans Huber, Weber, Max, Die protestantische Ethik 1; Hg von Johannes Winckelmann, GTB Siebenstern 1991 Zirker, Hans; Lesarten von Gott und Welt; Patmos, 1979

20 20 Thesenpapier zum Vortrag Gottesbild und Identität am für die AST in Dessau von J. Henning Schluß 1. Die Wahrheit des Glaubens erweist sich an der eigenen Erfahrung. 2. Die Geschichte kannte und kennt verschiedene Gottesbilder. 3. Es gibt Linien, die sich von den Anfängen des jüdischen Gottesbildes bis heute durchgehalten haben. 4. Im jüdischen Gottesbild geht es hauptsächlich um Beziehungen, im griechischen um Seinsbegriffe. 5. Jesus von Nazareth ist für die Christen derjenige, an dem sich ein christliches Gottesbild orientiert. 6. Die Verzahnung von jüdischem und griechischem Gottesbild hat zu Problemen geführt, denen wir noch heute gegenüberstehen. 7. Luther entdeckte Linien des jüdisch - christlichen Gottesbildes wieder. 8. In relativ homogenen Gesellschaften kann ein Wandel des Gottesbildes zu gesellschaftlichen Umbrüchen führen. 9. In der wissenschaftlich denkenden Neuzeit wird Gott als Welterklärungsprinzip immer überflüssiger. 10. Die Gefahr besteht, daß Gottesbilder Projektionen von Menschen sind. 11. Es ist die besondere Fähigkeit des Menschen, etwas als etwas zu verstehen. 12. Unsere Sprache hat zwei verschiedene Ebenen, die in jeder Kommunikation mitkommuniziert werden, eine Beziehungsebene und eine Sachebene. 13. Von Gott kann nur in Bildern angemessen gesprochen werden. 14. Es gibt kein starres Kriterium für ein christliches Gottesbild. Einziges Kriterium ist der Geist Jesu. 15. Gottesbilder, die lediglich Normen repräsentieren, sind in der Lage, Menschen seelisch kaputt zu machen. 16. Das Gottesbild und die Identität verändern sich in jedem Lebensabschnitt. Ihre Entwicklung ist nie abgeschlossen. 17. Die Erfahrung von unbedingter Liebe und Zuwendung in der frühen Kindheit kann den gesamten Lebenslauf und auch das Gottesbild prägen. 18. Die Beziehungsebene wird zum großen Teil durch nonverbale Gesten kommuniziert. Kinder sind auf diesem Gebiet Spezialisten. 19. In Beziehungen beeinflussen sich beide PartnerInnen und verändern sich dadurch. Die Chance das Bild, das ich von der/dem Anderen habe, zu verändern, ist durch Kommunikation gegeben. Aber auch mein Bild von mir ändert sich, indem ich erfahre, wie die/der Andere mich sieht, ob er/sie mich bestätigt oder ablehnt. 20. Jesus wandte sich den Erwachsenen wie den Kindern zu. D.h. 1.: Seine Zuwendung galt beiden. D.h. 2.: Seine Zuwendung zu den Erwachsenen konnte wie die sein, die Eltern ihren Kindern entgegenbringen, d.h. frei und ohne Erwartungsdruck. Dadurch konnten Erwachsene wie Kinder Liebe empfangen, um danach um so mehr erwachsen zu sein.

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