Elch - Tier-Steckbrief - für Kinder & Schule

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Elch

Steckbrief Elch

Größe Bis 210 cm (Schulterhöhe)
Geschwindigkeit Bis 60 km/h
Gewicht 200-700 kg
Lebensdauer 10-16 Jahre
Nahrung Gras, Wasserpflanzen
Feinde Bären, Wölfe
Verbreitung Nordeuropa, Nordasien, Nordamerika, Grönland
Lebensraum Nadelwald, Laubwald, Teich, Flüsse, Seen
Ordnung Paarhufer
Familie Hirsche
Unterfamilie Trughirsche
Wissenschaftl. Name Alces alces
Merkmale Männchen: schaufelartiges Geweih, Einzelgänger

Merkmale und Besonderheiten

Elche sind sehr große und schwere Huftiere. Sie erreichen eine beeindruckende Schulterhöhe von 210 cm. Zu ihren auffälligsten Merkmalen zählt das große, schaufelförmige Geweih bei den männlichen Tieren. Es kann eine Spannweite von bis zu 200 cm haben. Außerdem lassen sich die Tiere durch ihren „Kinnbart“ leicht von anderen Huftieren unterscheiden.

Elch Foto: RT Images/Shutterstock

Verbreitung und Lebensraum

Elche leben in kälteren Regionen in Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Sie bevorzugen dichte, hügelige Wälder wie Nadel- und Laubwälder, weil sie dort vor Raubtieren am besten geschützt sind. In Nordamerika gibt es etwa eine Million Elche. In Schweden sind es etwa 350.000 und in Norwegen 120.000-150.000. Auch in Deutschland gibt es wieder Elche. Sie leben in Wäldern in Nordostdeutschland. Es handelt sich aber nur um 10-15 Tiere.


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Lebensweise

Elche sind Einzelgänger, die sich nur zur Paarungszeit treffen. Sie sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv. Für gewöhnlich bleiben sie ihrem Revier treu und durchstreifen es auf der Suche nach Nahrung und einem Partner. Zur Paarungszeit kämpfen sie mit Rivalen.

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Elche sind die größten Hirsche. Sie erreichen eine Schulterhöhe von 140-210 cm. Elchbullen wiegen etwa 380-700 kg, die Elchkühe haben ein Gewicht von 200-490 kg. 1987 wurde am Yukon River (USA) ein besonders großer Bulle gefunden. Er wog 820 kg und hatte eine Schulterhöhe von 233 cm.

Größenvergleich Elch – Mensch

Es ist leichter, sich die Größe vorzustellen, wenn ein Elch neben einem Mensch steht. Deshalb haben wir für dich einen Vergleich von Mensch und Elch angefertigt:

Elch Foto: Laurie Racenet (Elch)/Shutterstock


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Geweih

• Wozu haben Elche ein Geweih?

Elchbullen tragen ein Geweih, um männliche Rivalen einzuschüchtern und weibliche Elche zu beeindrucken.

• Wieso heißt es Schaufelgeweih?

Besonders große Elchgeweihe heißen Schaufelgeweih, weil sie einer Schaufel ähnlich sehen.

• Warum werfen Elche ihr Geweih ab?

Das Geweih eines Elchs wiegt bis zu 20 kg. Der Rekord für das schwerste Geweih liegt sogar bei 36 kg. Zur Winterzeit werfen die Tiere ihr Geweih ab, weil sie in dieser Zeit weniger Futter finden und es Energie spart, weniger Gewicht mit sich herumzutragen. Es fällt einfach ab. Im Frühjahr wächst ein neues nach.

Kinnbart und Kehlsack

Elche haben unter ihrem Kinn auffällig lange Haare. Sie werden auch als Kinnbart bezeichnet. Die Haare sind aber eigentlich gar nicht so lang, denn darunter befindet sich ein sogenannter Kehlsack – ein fleischiger Hautlappen. Unter dem dichten Fell ist er nur nicht so leicht zu erkennen. Der Kehlsack wird auch Wamme oder Glocke genannt. Sowohl die Bullen als auch die Kühe haben einen. Bei den männlichen Tieren ist er aber meistens größer und kann bis zu 50 cm lang werden.

Elch Foto: Harry Collins/stock.adobe.com

Wie unterscheiden sich Elch und Rentier?

Sind Elche und Rentiere das gleiche? Nein, aber Elche und Rentiere sind eng verwandt. Beide gehören zur Familie der Trughirsche. Elche sind aber deutlich größer, haben längere Beine und besitzen im Gegensatz zu den Rentieren einen Kinnbart und Kehlsack. Bei den Elchen haben nur die männlichen Tiere ein Geweih, bei den Rentieren Männchen und Weibchen.

Ernährung

Elche sind Pflanzenfresser. Ihre Ernährung besteht vor allem aus jungen Baumtrieben und Wasserpflanzen. Sie benötigen sehr viel Nahrung, weil sie so groß sind. Im Sommer fressen sie pro Tag etwa 32 kg. Im Winter sind es nur 15 kg, weil sie im Schnee nicht so viel Essbares finden. Im Herbst plündern sie auch gerne mal Obstbäume. Am Boden finden sie manchmal vergorene Früchte, zum Beispiel Äpfel. Davon können die Tiere sogar einen Rausch bekommen.

Wesen

Sind Elche angriffslustig?

Sind Elche gefährlich? Die Tiere wirken sehr behäbig und ausgeglichen und haben ein eher friedliches Wesen. Trotzdem können sie sich schnell bedroht fühlen und aggressiv werden. Menschen, Hunde und Straßenverkehr können Elche dazu bewegen, überraschend anzugreifen. Vor allem wenn sie hungrig und müde sind. Wenn man eine Kuh mit ihrem Jungtier sieht, sollte man besonders vorsichtig sein und den beiden nicht zu nahe kommen.

Elch Foto: Betty Shelton/Shutterstock

Verhalten

Wie überleben Elche den Winter?

Im Winter haben Elche ein dichtes, warmes Winterfell. Die lange Nase hilft, die kalte Luft aufzuwärmen, bevor sie in die Lungen gelangt. Im Winter finden sie nur wenig Nahrung und müssen sich von den wenigen, dünnen Zweigen ernähren, die sie im Schnee findet. Deshalb fressen sie sich rechtzeitig vor dem Winter ein dickes Speckpolster an. Von diesem zehren sie während der kalten Jahreszeit.

Verteidigung

Elche wissen, wie groß und stark sie sind. Deshalb rennen sie nicht davon, wenn sich ein Raubtier nähert. Im Gegenteil. Sie greifen an, um den Angreifer in die Flucht zu schlagen. Sie sind nicht nur kräftig, sondern auch sehr gelenkig und können mit ihren Hufen sogar seitlich treten.

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Obwohl Elche bis zu 700 kg wiegen, können sie überraschend schnell sein. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h.

Schwimmen und Tauchen

Elche können sehr gut schwimmen und tauchen. Sie tauchen sogar über 5,5 m tief – um Wasserpflanzen zu fressen. Sie sind die einzigen Tiere aus der Familie der Hirsche, die unter Wasser fressen können. Die Muskeln und die dicken Fettpolster an ihrer Nase helfen ihnen, unter Wasser die Nasenlöcher zu verschließen.

Elch Foto: NancyS/Shutterstock

Lebenserwartung

Elche erreichen ein Alter von etwa 15 Jahren. Ein besonders altes Tier wurde sogar 27 Jahre.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Bei so großen Tieren wie Elchen, kann man sich schwer vorstellen, dass sie Feinde haben. Schließlich können sie mit ihren Hufen außerdem ganz schön kräftig zutreten. Deshalb hat ein Wolfsrudel oder ein Bär kaum eine Chance gegen einen ausgewachsenen Elchbullen. Jungen, alte oder kranke Tieren können sich jedoch nicht so gut verteidigen und fallen den Raubtieren manchmal zum Opfer.

Würmer, Parasiten und Krankheiten

Die größte Bedrohung für Elche sind Rundwürmer, Peitschenwürmer, Hundebandwürmer und Leberegel. Sie können sie so stark schwächen, dass sie sterben. Außerdem können Zecken Krankheiten übertragen, die für sie tödlich sind.

Autounfälle

Jedes Jahr sterben mehrere tausend Elche im Straßenverkehr. Sie dringen aber nicht in Gebiete ein, die vom Menschen besiedelt sind – es ist andersherum. Wir sind es, die immer mehr Straßen in ihren Lebensraum bauen. Elche sind sehr groß und schwer und müssen selten vor etwas davonrennen. Sie bleiben einfach stehen, wenn sich ihnen ein Auto nähert. Leider können die Autos nicht schnell genug bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. In Schweden und Norwegen sterben auf diese Weise etwa 2.000-5.000 Tiere pro Jahr.

Elch Foto: JT Fisherman/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Brunft- und Paarungszeit

Die Paarungszeit der Elche beginnt im Herbst. Dann ist das Geweih der Männchen voll ausgewachsen und „einsatzbereit“. Die Bullen kämpfen mit anderen männlichen Tieren, um die Rangordnung festzulegen. Sie konzentrieren sich so sehr auf die Kämpfe, dass sie kaum fressen und dadurch stark an Gewicht verlieren. Man nennt diese Zeit auch „Brunftzeit“, weil die Bullen anfangen, zu brummen und zu brüllen. Sie wollen dadurch auf sich aufmerksam machen und Elchkühe zur Paarung bewegen. Die Paarung selbst dauert nur wenige Sekunden.

Tragzeit und Geburt

Wann gibt es bei den Elchen Nachwuchs? Die Kälber werden für gewöhnlich im Mai oder Juni nach einer Tragzeit von etwa acht Monaten geboren. Bei seiner Geburt ist ein Elchbaby bereits 80 cm groß (Schulterhöhe) und wiegt 10-15 kg. Nach 20 min. kann es seiner Mutter bereits folgen. Es bleibt etwa ein Jahr bei ihr und wird mit aller Kraft verteidigt. Wer eine Elchkuh mit einem Baby sieht, sollte in sicherer Entfernung bleiben.

Elch Foto: dieter76/stock.adobe.com

Fun Facts

Namen und Begriffe

In Deutschland hieß der Elch früher „Elk“. So wird er auch heute im britischen Englisch bezeichnet. Im amerikanischen Englisch heißt er „Moose“. In Amerika kennt man zwar auch den Begriff „Elk“, aber er bezeichnet ein völlig anderes Tier: den Wapiti-Hirsch. Einen weiblichen Elch nennt man Elchkuh, manchmal auch Elchin. Einen männlichen Elch nennt man Elchbulle.

Nationaltier

Der Elch ist das Nationaltier Schwedens.

Elchtest

Wenn Elche über die Straße laufen, weichen sie Autos nicht aus, sondern bleiben stehen. Dieses Verhalten war namensgebend für den „Elchtest“. Dabei versucht man herauszufinden, wie gut ein Auto plötzlich auftauchenden Hindernissen ausweichen kann, ohne dabei ins Schleudern zu kommen. Natürlich führt man den Test nicht mit lebenden Elchen durch.

Wieso sind Elche „Trughirsche“?

Elche gehören zur Unterfamilie der Trughirsche. Was soll das bedeuten? Betrügen Trughirsche etwa? Nein. Das tun sie nicht. Es handelt sich um eine etwas irreführende Bezeichnung. Es gibt so genannte „Echte Hirsche“ und „Trughirsche“. Beide gehören zur Familie der Hirsche. Aber bei Trughirschen sind bestimmte Zehenknochen nicht ausgebildet.

Der Elch ist verwandt mit:

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